Micha1984

Micha1984

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11 - 15 von 35
Micha1984 vor 3 Jahren 10 1
9
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft
Meine Lebensessenz und der Duft für's Leben... Aber wieso nur immer Benzin?
Fahrenheit, ein Erlebnis der besonderen Art. Ein Duft den man entweder liebt oder hasst. Ein dazwischen gibt es hier nicht und man(n) muss für ihn bereit sein. Das war bei mir schon sehr früh der Fall und seit unserer ersten Begegnung, ist er seither mein Gedächtnis. Ich hatte in der Vergangenheit bereits schon einen Kommentar dazu verfasst, der aber dem eine oder anderen hier sauer aufgestoßen ist, weshalb ich ihn wieder gelöscht habe. Deshalb werde ich mich nur mit Zurückhaltung auf mein erlebtes beziehen und versuchen, nach einer kurzen Einleitung, den Duft zu beschreiben wie ich ihn empfinde. Fahrenheit habe ich in den späten 90er Jahren das erste Mal wahrgenommen, weil mein Stiefvater ihn damals getragen und besessen hat. Der Duft hat mich vom ersten Moment an gepackt und fasziniert. So verbinde ich meine Jugend, mein erwachsen werden, viele tolle Momente und Situationen mit ihm. Dabei bringt mich fast kein anderer Duft, bildlich und gedanklich an so viele Situationen zurück wie diese Perle hier. Sein spezieller Charakter macht ihn aus und eben nicht für jeder man(n) tragbar oder gar erträglich. Da er so prägnant und speziell ist und mich mein halbes Leben lang begleitet und er mit so vielen Erinnerungen behaftet ist, ist er mein Lebenselexier, mein Signaturduft geworden.

Zum Duft selbst... Viele vergleichen Fahrenheit ja mit dem Geruch von Benzin, einer Schrauberwerkstatt oder Altöl... Nun ich arbeite selbst in einer Werkstatt und kenne die täglichen Gerüche der oben genannten Flüssigkeiten und ich muss da leider widersprechen. Fahrenheit riecht für mich in erster Linie nach Leder, Kamille und Veilchen. Diese Noten sind besonders in der Kopfnote sehr gut wahrzunehmen, wobei auch da schon, ein leicht holziger Unterton der Zeder und des Vetivers zu vernehmen ist. Zur Mitte hin öffnet sich, zumindest in meiner Nase, eine schöne erdige Holzigkeit, die ich dem Vetiver zuordnen würde, begleitet von etwas würzigem Muskat. Der Drydown ist für mich ein dezenter Mix aus Erdigkeit, Holzigkeit und einer feinen Tonka - Ledernote. Das ist meine Wahrnehmung zu diesem Duft und für mich erweckt er, wenn überhaupt, nur in der guten alten Vintage Version ganz weit entfernte Assoziationen mit einer Benzinnote was wohl dem Veilchen geschuldet ist oder war.

H+S sind denke ich kein Vergleich mehr mit der Version der 90er, denn da war es ein Monster. Trotzdem kann ich mich bei meiner aktuellen Version bezüglich mangelnder oder unterirdischer H+S nicht beklagen. An mir hält der Duft mit 4 Sprühern weit über 10h+ wobei er in den ersten 3-4 Stunden sehr gut projiziert und nur langsam leise wird.

Der Flakon... ich glaube dazu braucht man nicht viel sagen. Schlicht, unspektakulär aber dennoch ein gutes Spiegelbild dessen, was sich in ihm befindet. Der Sprühkopf ist nicht der Beste und könnte feiner zerstäuben.

Abschließenden bleibt zu schreiben, das Dior hier einen Duft geschaffen hat, der trotz seines Alters nicht dem Mainstream verfallen ist, wie viele andere Kollegen alias 1 Million, Acqua Di Gio oder Sauvage... Seine Ecken und Kanten haben ihn seither davor bewahrt, ein totgetragener Crowdpleaser zu werden. So lange es ihn gibt, wird er immer zu mir gehörende. Genau wie meine Erinnerungen, meine Erlebnisse, mein Leben. Danke für's Lesen. :)
1 Antwort
Micha1984 vor 3 Jahren 11 4
10
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Le plus beau bleu du monde
2020 Was für ein Jahr... Heute neigt es sich dem Ende. Ich blicke auf dieses zurück und möchte es gern vergessen. Dennoch gab es viele schöne Momente. Sei es der Griechenland Urlaub auf Zakynthos, wo ich wieder ein wenig Freiheit ohne Einschränkungen genießen durfte. Oder die schöne Duftzeit hier auf Parfumo, mit vielen neuen Düften, Erfahrungen und tollen Menschen. Danke dafür! Dabei durfte, wie die Überschrift schon sagt, der schönste blaue Designerduft, der mir bisher unter die Nase kam, bei mir einziehen. Was Chanel und Herr Polge hier geschaffen hat, ist für mich fast schon Magie...

Der Duft selbst, riecht für mich wie das teuerste und exklusivste Früchte-Duschgel der Welt. Das Opening ist zitrisch, frisch und fruchtig, mit einem ganz dezent holzigen Unterton des Vetiver und der Zeder. Sie ist zwar hier nicht gelistet, aber die Melone verleiht dem Duft in der Kopfnote schon eine schöne, leckere Fruchtigkeit, bei der mir das Wasser förmlich im Mund zusammen läuft. Zur Mitte hin wird der Duft dann etwas holziger, dennoch bleibt die fruchtig, leicht süßliche Frische aufrecht erhalten. Zur Basis hin, tritt immer mehr die schöne Holzigkeit vom Vetiver in den Vordergrund und wird von einer leichten, süßen, Cremigkeit der Tonkabohne begleitet. Insgesamt ist der Duftverlauf relativ linear, aber dennoch extrem harmonisch, dabei nicht einen Funken synthetisch und weich.

Die Haltbarkeit ist für einen frischen Duft, der Gott sei Dank mal ohne Ambroxan auskommt, sehr gut. Bei mir hält er von früh bis spät 10h+, wobei die Sillage gerade in dem ersten 2-3 h recht gut wahrnehmbar ist. Danach bleibt er relativ nahe, ist aber trotzdem noch gut wahrnehmbar.

Der Flakon ist ein Spiegelbild dessen, was sich in ihm befindet. Schnörkellos, clean und elegant, wie der Duft selbst. Großer Pluspunkt, die Kappe ist magnetisch, da steh ich voll drauf. :)

Abschließend bleibt nochmals zu sagen...schreiben, das Chanel mit diesem Duft ein Meisterwerk releast hat, das trotz vieler Nachfolger wie Sauvage, immer noch seines gleichen sucht. Durch seine Natürlichkeit, Weichheit und sozialverträglichkeit, ist er ein eleganter crowdpleaser der auch in 20 Jahren noch funktionieren wird. Ich bin sehr froh, dass ich dieses Meisterwerk mein eigen nennen darf und werde ihm sehr lange treu bleiben.

4 Antworten
Micha1984 vor 3 Jahren 22 7
8
Flakon
8
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Du bist so geil... Nach dir habe ich gesucht.
Alter Verwalter, was hat Prada da nur für einen Knaller releast... Dabei war es eher ein Zufall, dass ich diesen geilen Duft in die Hand genommen habe. Es ist nicht lange her, da waren wir wieder mal in der Müller Parfümerie unterwegs, um den ein oder anderen Duft zu testen. Nach einigen Tests und einem überforderten Schnarchhahn, wollte ich eigentlich wieder gehen, da lief ich zufällig an genau dem Regal vorbei, wo die Prada Düfte standen. Prada L'homme, Rossa Sport, Carbon usw... Kannte ich schon, letzteren hatte ich bereits. Hier lernte ich die Qualität der Prada Düfte bereits kennen und lieben. Denn ohne jeden Zweifel, ist der Prada Luna Rossa Carbon, einfach das bessere Sauvage! Jedenfalls erinnerte ich mich in diesem Moment daran und dachte mir, Probier doch mal den schwarzen Unauffälligen da unten, vielleicht ist er ja auch so gut wie der Carbon. Also zum Flakon gegriffen, nochmal am Ärmel meiner Jacke geschnuppert um den Riechkolben etwas zu neutralisieren, den Saft auf den Streifen gesprüht und ab damit unter die Riechglocke. Wow, was ist das? Der will es aber wissen dachte ich mir und schnüffelte voller Euphorie weiter... Das Erste was mir durch den Kopf ging war, dass er sehr ähnlich dem Armani Code riecht. Da ich die Code DNA aber sehr mag, war dieser hier genau mein Kandidat. Um so länger ich an dem Streifen roch, um so mehr verliebte ich mich in diesen tollen Duft. Da war sofort klar, den musst du haben. Also legte ich ihn mir zeitnah zu.

Zum Duft selbst... Prada Luna Rossa Black startet gleich zu Beginn sehr maskulin und kräftig. Die Bergamotte bestimmt einen kurzen zitrischen Start, der von einer dezent, süßlich, leicht bitteren Note des Engelwurzes begleitet wird. Sobald sich das Zitrische etwas verzogen hat, wird der Duft süßer und von einer sehr schönen Pudrigkeit begleitet, die ihm wiederum eine saubere Eleganz verleiht... Prada eben! Zu Mitte hin tritt immer mehr der Cumarin zum Vorschein und der Duft wird etwas süßer und durch das Patchouli tiefer. Hier ist er für mich sehr nahe am Armani Code, aber sehr viel sinnlicher und eleganter als dieser. Die Mitte ist für mich das Highlight des Duftverlaufs und macht fast schon süchtig. Die genannte Pudrigkeit flacht ab der Mitte langsam ab und ist im Drydown nicht mehr wahrnehmbar. Der Amber wiederum, gibt ihm zum Schluss ein schönes süßes Tabakaroma. Toll!

Die Sillage ist in den ersten 2-3h recht gut wahrnehmbar und man bewegt sich mit einem schönen Duftwölkchen um sich rum. Danach flacht er langsam ab und wird dann hautnah. Trotzdem ist er auch hier immer noch gut in der Nase. Die Haltbarkeit ist bei mir mit 4 Sprühern 8h+.

Der Flakon... Schwarz, schwärzer am schwärzesten. Schlicht, dunkel ohne viel Tamtam und einem geilen Sprühkopf. Die Kappe...ein Witz, aber für mich nicht von Belangen.

Abschließend bleibt zu sagen...schreiben, dass ich hier einen neuen Liebling entdeckt habe, der mich mit purer Sinnlichkeit überrascht. Tief, maskulin und kräftig, so wie ein moderner Herrenduft sein sollte. Ich bin richtig verknallt in meinen neuen Prada und kann ihn all denen empfehlen, die ihn noch nicht kennengelernt haben.
7 Antworten
Micha1984 vor 3 Jahren 19 4
10
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft
Wenn ein Duft und Musik zum Kopfkino wird...
Hallo ihr Lieben!

Wie die Überschrift schon vermuten lässt, assoziiere ich mit diesem Duft eine bestimmte Fantasie in meinem Kopf, wenn ich ihn trage, rieche und ein bestimmten Track dazu höre. Aber dazu gleich mehr...

Ich bin seit 16 Jahren aktiver DJ und Musiker. Angefangen bei Hardtechno, fand ich meinen musikalischen Weg über House und Tech-House, nun zum Deep-Techno und Deephouse. Diese Musik finde ich deshalb so interessant, da sie eine gewisse Tiefe besitzt und durch verschiedene Filter, Kompressoren und hall-effects eine gewisse Atmosphäre bekommt und die Tracks von guter Qualität sphärisch und düster wirken lassen. Doch wie passen Musik, eine Szenerie und ein Duft nun zusammen. Nehmen wir als Beispiel einfach mal den Werbespot von Acqua di gio aus 1995. Hier läuft zB ein Track im Hintergrund von Oval, mit dem Namen Textuell. Dieser Track baut zwar keinen Spannungsbogen auf, wirkt aber dennoch clean, deep und fast schon hypnotisch auf mich, genau wie der Duft und das Video selbst. Dabei erweckt es in mir, in Kombination mit dem Duft Assoziationen an einen weiten Strand, Meerwasser und die kühle Briese des weiten Ozeans. Mir ist schon öfters aufgefallen, dass sich gewisse Sounds oder Tracks mit einem bestimmten Duft assoziieren lassen. Nehmen wir als anderes Beispiel einfach mal Underwater Love von Smoke City... Wer muss bei diesem Lied nicht sofort an eine Unterwasserwelt denken? :) Genau so geht es mir, wenn ich den Fragments Remix von Sasha Dive höre, Acqua di gio Profumo trage und die Augen schließe. Dieser Track ist so düster und tief wie der Ozean und der Duft selbst. Diese Kombination lässt mich gedanklich auf den Grund des tiefen Ozenas sinken. Unter mir nichts als dunkle Leere und dabei scheint es fast so, als wäre der Ozean endlos tief und ohne Boden. Wie schwerelos sinke ich hinab in die unendliche Tiefe die kein Ende zu nehmen scheint... Toll! :)

Acqua di gio profumo wirkt genau wie die Musik, mysteriös, sauber und mit viel Tiefe auf mich ein. Der Auftakt ist kühl, aquatisch und leicht dunkel und weckt in mir die beschriebenen Assoziationen. Profumo bewegt sich sehr nahe am Original, gewinnt aber durch den Weihrauch und das Patchouli eine schöne Tiefe, die ihn deutlich erwachsener und reifer wirken lassen. Dabei bleibt die Aquatik immer im Vordergrund präsent und wird von etwas Würze begleitet.

Die Haltbarkeit ist sehr gut und ich komme mit 4 Sprühern auf gute 10h+. Die Sillage ist gerade in den ersten 3-4h sehr gut wahrnehmbar und flacht zumindest bei mir, nur sehr langsam ab.

Der Flakon ist und bleibt ein Ikone und überzeugt nach wie vor mit schlichtem zeitlosen Design und einem tollen Sprühkopf.

Ich muss diesem Duft wirklich meinen Respekt zollen und kann nur jedem empfehlen ihn mal zu testen.
4 Antworten
Micha1984 vor 4 Jahren 5 1
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Flakon
7
Sillage
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Haltbarkeit
9
Duft
Es ist nicht alles Gold was glänzt... Oder doch?
Diesel, ein Label das für seine soliden Jeans bekannt ist und durchaus schöne Uhren macht. In Sachen Düfte, geht Diesel oft eine Richtung, die vielen Menschen sauer aufstoßen könnte. Zu pappig süß, zu chemisch, gar eigenartige, aber dennoch recht unique Kreationen, die nicht selten wirklich Mut brauchen, um sie anderen anzutun. Trotzdem mag ich das Label, vor allem für die soliden Mega Chief Uhren, die ich auch mein eigen nennen darf und für den ein oder andern Duft. Die erste Berührung in Sachen Parfum, war bei mir der gute alte Fuel For Life Homme, der durch seinen sehr eigenwilligen Duftcharackter aus Anis, Grapefruit und Lavendel zu überzeugen wusste. Die Only the Brave Reihe war bis auf den Tattoo nicht so meins. Dafür gefiel mir der Harzig Grüne Spirit, für dessen Werbekampagne der beste Fusballschauspieler engagiert wurde, um so besser. Leider war die Performance ehr ein lauhes Lüftchen, genau wie Neimar's schlecht geschauspielerten Purzelbäumchen vor dem Tor! Durch Parfumo wurde ich vor kurzem auf den Intense aufmerksam und testete ihn beim nächsten Besuch in der Parfümerie. Hier war ich doch echt positiv überrascht, das Diesel mal einen Duft bringt, der ausnahmsweise mal ein breiteres Publikum ansprechen könnte. Tatsächlich ist die goldene Faust echt mal wieder so ein Duft, der mich sofort beim ersten Test überrascht und überzeugt hat, weshalb ich ihn auch zeitnah in meine Sammlung aufnehmen musste.

Zum Duft selbst... DSOBI startet frisch fruchtig und mit einer nicht zu süßen, Apfel, Bergamotte und Vanillekombi, die mich etwas an Armani's Code Profumo und etwas an Versace Eros erinnert. Diese Kombi verliert relativ schnell die zitrische Nuance der Bergamotte und der Apfel bewegt sich mit der immer stärker hervortreteten Vanillenote, in Richtung Mitte wo sich etwas harzig grüne Zypresse dazu gesellt. Der Salbei kommt hier immer mehr durch und gibt dem Duft einen leicht würzigen Touch der in meiner Nase etwas fast tanniges hat. Die Mitte wirkt in dieser Phase, sehr harmonisch und warm. Die Basis ist ein Mix aus warmer Vanille und etwas erdig wirkenden Patchouli.

Die Performance ist gegenüber dem normalen spirit, deutlich besser geworden und der Duft bleibt auf meiner Haut bis zu 10h präsent. Die Ausstrahlung ist gerade in der Anfangsphase gut wahrnehmbar und wird nach 2-3h hautnah. Dennoch bleibt der Duft bis zum Schluss gut in der Nase und flacht langsam ab.

Der Flakon... Da will ich mich nicht groß äußern... :D Sehr kitschig aber handlich, mit einem sehr geilen Sprühkopf.

Abschließend bleibt zu sagen...schreiben, das Diesel hier auf jeden Fall mal einen Duft releast hat, der durchaus auf ein breiteres Publikum abzielt. Er wirkt recht solide und ausgewogen und punktet mit einer schönen Mischung aus Frucht, Harz und Süße, die durchaus lange hält. Ich kann auch den besten Gewissens empfehlen und rate euch ihn mal beim nächsten Parfümeriebesuch zu testen.
1 Antwort
11 - 15 von 35