
MikeBavaria
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Leider nur ein Profumo Lite
Die Kurzversion meiner Rezension für alle Lesefaulen:
>>> Rennt los und holt euch euren Bunkerflakon von AdG Profumo, so lange es ihn noch gibt, denn AdG Parfum kann dem Klassenprimus leider nicht das Wasser reichen.
Seid ihr auch so gespannt wie ich auf den neusten Flanker der fantastischen Aqua Di Gio-Reihe? Heute hatte ich endlich die Gelegenheit, AdG Parfum beim Dufthändler meines Vertrauens aufzusprühen. Den Tester hat die nette Beraterin extra für mich aus dem gerade eingetrudelten Paket gefischt.
Erster Eindruck: Ja, das ist unverkennbar die DNA von Aqua di Gio. Frisch, fruchtig, aquatisch, leicht zitrisch. Für meine Nase schwingt immer etwas mit, das zwischen einer Salatgurke und einer Wassermelone liegt - aber im positiven Sinne. Das ist alles vorhanden, doch als bekennender Jünger des AdG Profumo wusste ich gleich, dass etwas fehlt: die Tiefe.
Jetzt sitze ich vor meiner Tastatur, auf dem rechten Handgelenk AdG Parfum und auf dem linken AdG Profumo und muss leider feststellen, dass AdG Parfum nach meinem Geruchsempfinden nur eine Lite-Variante von AdG Profumo ist.
Auf dem Papier gleichen sich die Inhaltsstoffe der beiden Düfte, aber in der Praxis fehlt AdG Parfum das gewisse Etwas, das AdG Profumo so beliebt und erfolgreich gemacht hat.
Vielleicht wollte Alberto Morillas eine sommerlich-leichte Version von Profumo schaffen und tatsächlich ist AdG Parfum eine frische Variante und erinnert mich etwas an AdG pour Homme, das 1996 die ganze Erfolgsgeschichte gestartet hat.
Ich halte es jedoch für unnötig, eine frischere, leichtere Version von AdG Profumo auf den Markt zu bringen, denn der hat ja eben diese angenehme Frische und Leichtigkeit, plus den Unterbau, der den Duft reicher, männlicher, runder, dunkler und interessanter macht.
Ich weiß nicht, ob AdG Parfum dafür gemacht wurde, AdG Profumo zu ersetzen. Eine offizielle Stellungnahme ist mir nicht bekannt. Die Gerüchte darüber, dass AdG Profumo eingestellt wird, kursieren ja schon seit Jahren in der Szene.
Sollte dies aber jetzt tatsächlich der Fall sein, dann ist AdG Parfum leider nur ein schlechter Ersatz für AdG Profumo, der für mich die absolute Krönung der Serie und insgesamt einer meiner Top-3-Düfte ist.
Das Einzige, was ich beim AdG Parfum besser finde, ist der Flakon, denn der Verlauf von schwarzem zu klarem Glas sieht richtig super aus. Bezüglich Haltbarkeit enttäuscht AdG Parfum nicht und ist einen Ticken besser als seine Geschwister. Bei der Sillage liegt er etwa gleichauf.
Wer noch keinen Duft aus der Aqua Di Gio-Reihe hat, dem kann ich nur AdG Profumo ans Herz legen.
AdG Parfum ist für sich gesehen kein schlechter Duft, sondern ein schöner Allrounder für jede Jahreszeit und jede Gelegenheit. Er besitzt die tolle DNA, die Aqia Di Gio seit Jahrzehnten so beliebt macht. Aber wie einst schon Voltaire sagte: "Das Bessere ist der Feind des Guten". Und AdG Profumo ist in jeder Hinsicht besser.
>>> Rennt los und holt euch euren Bunkerflakon von AdG Profumo, so lange es ihn noch gibt, denn AdG Parfum kann dem Klassenprimus leider nicht das Wasser reichen.
Seid ihr auch so gespannt wie ich auf den neusten Flanker der fantastischen Aqua Di Gio-Reihe? Heute hatte ich endlich die Gelegenheit, AdG Parfum beim Dufthändler meines Vertrauens aufzusprühen. Den Tester hat die nette Beraterin extra für mich aus dem gerade eingetrudelten Paket gefischt.
Erster Eindruck: Ja, das ist unverkennbar die DNA von Aqua di Gio. Frisch, fruchtig, aquatisch, leicht zitrisch. Für meine Nase schwingt immer etwas mit, das zwischen einer Salatgurke und einer Wassermelone liegt - aber im positiven Sinne. Das ist alles vorhanden, doch als bekennender Jünger des AdG Profumo wusste ich gleich, dass etwas fehlt: die Tiefe.
Jetzt sitze ich vor meiner Tastatur, auf dem rechten Handgelenk AdG Parfum und auf dem linken AdG Profumo und muss leider feststellen, dass AdG Parfum nach meinem Geruchsempfinden nur eine Lite-Variante von AdG Profumo ist.
Auf dem Papier gleichen sich die Inhaltsstoffe der beiden Düfte, aber in der Praxis fehlt AdG Parfum das gewisse Etwas, das AdG Profumo so beliebt und erfolgreich gemacht hat.
Vielleicht wollte Alberto Morillas eine sommerlich-leichte Version von Profumo schaffen und tatsächlich ist AdG Parfum eine frische Variante und erinnert mich etwas an AdG pour Homme, das 1996 die ganze Erfolgsgeschichte gestartet hat.
Ich halte es jedoch für unnötig, eine frischere, leichtere Version von AdG Profumo auf den Markt zu bringen, denn der hat ja eben diese angenehme Frische und Leichtigkeit, plus den Unterbau, der den Duft reicher, männlicher, runder, dunkler und interessanter macht.
Ich weiß nicht, ob AdG Parfum dafür gemacht wurde, AdG Profumo zu ersetzen. Eine offizielle Stellungnahme ist mir nicht bekannt. Die Gerüchte darüber, dass AdG Profumo eingestellt wird, kursieren ja schon seit Jahren in der Szene.
Sollte dies aber jetzt tatsächlich der Fall sein, dann ist AdG Parfum leider nur ein schlechter Ersatz für AdG Profumo, der für mich die absolute Krönung der Serie und insgesamt einer meiner Top-3-Düfte ist.
Das Einzige, was ich beim AdG Parfum besser finde, ist der Flakon, denn der Verlauf von schwarzem zu klarem Glas sieht richtig super aus. Bezüglich Haltbarkeit enttäuscht AdG Parfum nicht und ist einen Ticken besser als seine Geschwister. Bei der Sillage liegt er etwa gleichauf.
Wer noch keinen Duft aus der Aqua Di Gio-Reihe hat, dem kann ich nur AdG Profumo ans Herz legen.
AdG Parfum ist für sich gesehen kein schlechter Duft, sondern ein schöner Allrounder für jede Jahreszeit und jede Gelegenheit. Er besitzt die tolle DNA, die Aqia Di Gio seit Jahrzehnten so beliebt macht. Aber wie einst schon Voltaire sagte: "Das Bessere ist der Feind des Guten". Und AdG Profumo ist in jeder Hinsicht besser.
5 Antworten
Frankensteins wunderschönes Duftmonster
So wie einst Dr. Victor Frankenstein mit verschiedenen Körperteilen seiner eigenen Kreatur Leben eingehaucht hat, so nutzte Parfümeur Quentin Bisch die DNAs zweier beliebter PDM-Düfte, um seiner Kreatur Leben einzuhauchen.
Herausgekommen ist dabei aber ganz und gar nichts monströses sondern etwas wunderschönes.
Ich würde gefühlt sagen, Carlisle besteht zu etwa 75% aus Herod (meinem absoluten Liebling von PdM) und zu 25% aus dem magapopulären PdM-Kracher Layton.
Nun, wenn unsereins mit Düften herumpanschen würde (oftmals auch als Layern bezeichnet), dann kommt dabei selten etwas Gutes heraus. Anders ist das, wenn ein Meisterparfümeur zur Tat schreitet.
Layton ist nicht die Summe seiner Bestandteile sondern etwas verführerisch Eigenständiges.
Der erste Sprühstoß auf den Unterarm: Wow! In der Kopfnote dominiert frischer Apfel, unterlegt von einer samtig-schokoladig-vanilligen Süße. Im späteren Duftverlauf treten auch blumige und hölzerne Töne hervor. Seiner DNA bleibt Carlisle aber stets treu. Es ist ein sehr moderner, würzig-süßer und gourmandiger Duft, der erstaunlicherweise trotzdem durchaus maskulin daherkommt.
Was Carlisle auszeichnet ist seine Projektion. Die ist brutal - auch in neuen Batches (so wie meiner). Es reicht ein Sprühstoß und Carlisle beginnt auszustrahlen. Auch die Haltbarkeit empfinde ich trotz angeblicher Reformulierung im Vergleich zu anderen PDM-Düften als außerordentlich gut. Vorsicht: Beastmode!
Was in der einen Situation ein Vorteil ist (Date, Club etc.) ist auf der anderen Seite vielleicht ein Nachteil, denn wer Carlisle im Büro trägt, muss sehr gut aufpassen, nicht zu viel aufzutragen. Ein Spritzer ist hier das absolute Maximum - und am besten auf die Brust unterm Hemd. Sonst könnte die durchaus vorhandene Begeisterung für diesen Compliment-Getter ins Gegenteil umschlagen.
Carlisle ist auch kein Duft für jede Jahreszeit sondern, nach meinem Empfinden, wirklich nur in den kälteren Jahreszeiten tragbar. Dadurch ist er deutlich eingeschränkter einsetzbar als Layton und auch ein wenig eingeschränkter als Herod.
Fazit: Carlisle ist ein toller Duft, der durchaus seine Berechtigung neben Layton und Herod in der Duftsammlung hat, denn er ist trotz der deutlichen Verwandtschaft eigenständig genug. Carlisle ist toll und ich verstehe die Begeisterung und die vielen guten Rezensionen.
Ich persönlich bleibe aber bei Herod, denn der ist eindeutiger in der Ausrichtung, weniger komplex, nicht so intensiv und dadurch für mich besser tragbar.
Carlisle ist in positiver Hinsicht ein Monster und das kann manchmal zu viel des Guten sein.
Herausgekommen ist dabei aber ganz und gar nichts monströses sondern etwas wunderschönes.
Ich würde gefühlt sagen, Carlisle besteht zu etwa 75% aus Herod (meinem absoluten Liebling von PdM) und zu 25% aus dem magapopulären PdM-Kracher Layton.
Nun, wenn unsereins mit Düften herumpanschen würde (oftmals auch als Layern bezeichnet), dann kommt dabei selten etwas Gutes heraus. Anders ist das, wenn ein Meisterparfümeur zur Tat schreitet.
Layton ist nicht die Summe seiner Bestandteile sondern etwas verführerisch Eigenständiges.
Der erste Sprühstoß auf den Unterarm: Wow! In der Kopfnote dominiert frischer Apfel, unterlegt von einer samtig-schokoladig-vanilligen Süße. Im späteren Duftverlauf treten auch blumige und hölzerne Töne hervor. Seiner DNA bleibt Carlisle aber stets treu. Es ist ein sehr moderner, würzig-süßer und gourmandiger Duft, der erstaunlicherweise trotzdem durchaus maskulin daherkommt.
Was Carlisle auszeichnet ist seine Projektion. Die ist brutal - auch in neuen Batches (so wie meiner). Es reicht ein Sprühstoß und Carlisle beginnt auszustrahlen. Auch die Haltbarkeit empfinde ich trotz angeblicher Reformulierung im Vergleich zu anderen PDM-Düften als außerordentlich gut. Vorsicht: Beastmode!
Was in der einen Situation ein Vorteil ist (Date, Club etc.) ist auf der anderen Seite vielleicht ein Nachteil, denn wer Carlisle im Büro trägt, muss sehr gut aufpassen, nicht zu viel aufzutragen. Ein Spritzer ist hier das absolute Maximum - und am besten auf die Brust unterm Hemd. Sonst könnte die durchaus vorhandene Begeisterung für diesen Compliment-Getter ins Gegenteil umschlagen.
Carlisle ist auch kein Duft für jede Jahreszeit sondern, nach meinem Empfinden, wirklich nur in den kälteren Jahreszeiten tragbar. Dadurch ist er deutlich eingeschränkter einsetzbar als Layton und auch ein wenig eingeschränkter als Herod.
Fazit: Carlisle ist ein toller Duft, der durchaus seine Berechtigung neben Layton und Herod in der Duftsammlung hat, denn er ist trotz der deutlichen Verwandtschaft eigenständig genug. Carlisle ist toll und ich verstehe die Begeisterung und die vielen guten Rezensionen.
Ich persönlich bleibe aber bei Herod, denn der ist eindeutiger in der Ausrichtung, weniger komplex, nicht so intensiv und dadurch für mich besser tragbar.
Carlisle ist in positiver Hinsicht ein Monster und das kann manchmal zu viel des Guten sein.
2 Antworten
Der Saubermannkönig (Prada L´Homme) ist tot, es lebe der neue König (PdM Pegasus)
Ich muss aufhören die Düfte von Parfums de Marly zu testen, das tut meiner Geldbörse nicht gut ...
Als relativer Neuling in der Welt der Nischendüfte habe ich kürzlich mit Abfüllungen von Layton und Herod, also zwei PdM-Lieblingen, das fremde Terrain betreten, was dazu geführt hat, dass ich mir beide sofort gekauft habe.
Pegasus ist ja hier bei Parfumo im Vergleich zu seinen Geschwistern nicht ganz so hoch bewertet, weshalb ich bisher keinen Fokus darauf gerichtet habe. Bei einem Souk hat es sich angeboten, auch eine Abfüllung von Pegasus dazuzunehmen.
Mein Erwartungen waren also eher niedrig, aber schon nach dem ersten Sprühstoß hat mich Pegasus umgehauen und mir war sofort klar, dass ich diesen Duft unbedingt haben muss. Diese Mischung aus Süße, Cremigkeit, Würze und Frische macht ihn für mich zu einem superangenehmen Everyday-Duft, der zu jeder Jahreszeit (außer vielleicht bei 30 Grad) und zu jedem Anlass getragen werden kann - auch ins Büro.
Nach dem ersten Auftragen hatte ich das Gefühl, dass mir der Duft irgendwie bekannt vorkommt und schließlich bin ich draufgekommen: Pegasus hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Parfum, das ich an meiner Frau am liebsten rieche, nämlich Hypnotic Poison von Dior. Ich weiß nicht, ob es das Jasmin gepaart mit Vanille ist? Die Ähnlichkeit ist zumindest für meine Geruchsknospen vorhanden.
Aber keine Sorge: Pegasus geht nur leicht in diese Richtung, ist aber absolut eigenständig und maskulin, vor allem aber hat der Duft eine ständig präsente, angenehme Frische (manche bezeichnen dies als metallische Note), die ihn auch klar von Poison unterscheidet.
Welchem Duft macht Pegasus in meiner Sammlung das Dasein streitig?
Auch wenn die beiden Düfte in verschiedene Richtungen gehen, würde ich Pegasus in die selbe Kategorie wie das allseits beliebte Prada L´Homme einordnen. Beides sind elegante, männliche, unaufdringliche Saubermanndüfte, mit denen man nie etwas falsch machen kann.
Tatsächlich habe ich PdM Pegasus und Prada L´Homme direkt miteinander verglichen und plötzlich kam mir L´Homme, das ich immer als sehr sanft, cremig und pudrig empfunden habe, vergleichsweise scharf in der Kopfnote und blumig daher. Pegasus ist von Anfang an weicher, samtiger und angenehmer in der Komposition. Ich denke, wenn Prada L´Homme aufgebraucht ist, wird er, Stand heute, nicht mehr ersetzt. Pegasus wird seine Position einnehmen.
Was ist noch erwähnenswert?
Pegasus verändert nach meinem Empfinden den Duftcharakter während des Tragens nicht sehr stark. Ich empfinde das als positiv.
Die Sillage von Pegasus ist gut, aber kein "Beastmode" (zum Glück).
Der einzige Kritikpunkt ist eine etwas eingeschränkte Haltbarkeit, die bei rund vier bis fünf Stunden liegt.
Die Flakons von PdM sind ohnehin super und dieser besonders schön in seinem silbernen Glanz.
Mein Fazit: Ein toller Saubermannduft für jede Gelegenheit, der bei mir in dieser Kategorie L´Homme vom Thron gestoßen hat.
P.S.: Langsam entwickelt sich Parfums de Marly zu meiner Lieblingsmarke und ich habe schon etwas Bammel, was da noch alles auf meine Geldbörse zukommt ...
Als relativer Neuling in der Welt der Nischendüfte habe ich kürzlich mit Abfüllungen von Layton und Herod, also zwei PdM-Lieblingen, das fremde Terrain betreten, was dazu geführt hat, dass ich mir beide sofort gekauft habe.
Pegasus ist ja hier bei Parfumo im Vergleich zu seinen Geschwistern nicht ganz so hoch bewertet, weshalb ich bisher keinen Fokus darauf gerichtet habe. Bei einem Souk hat es sich angeboten, auch eine Abfüllung von Pegasus dazuzunehmen.
Mein Erwartungen waren also eher niedrig, aber schon nach dem ersten Sprühstoß hat mich Pegasus umgehauen und mir war sofort klar, dass ich diesen Duft unbedingt haben muss. Diese Mischung aus Süße, Cremigkeit, Würze und Frische macht ihn für mich zu einem superangenehmen Everyday-Duft, der zu jeder Jahreszeit (außer vielleicht bei 30 Grad) und zu jedem Anlass getragen werden kann - auch ins Büro.
Nach dem ersten Auftragen hatte ich das Gefühl, dass mir der Duft irgendwie bekannt vorkommt und schließlich bin ich draufgekommen: Pegasus hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Parfum, das ich an meiner Frau am liebsten rieche, nämlich Hypnotic Poison von Dior. Ich weiß nicht, ob es das Jasmin gepaart mit Vanille ist? Die Ähnlichkeit ist zumindest für meine Geruchsknospen vorhanden.
Aber keine Sorge: Pegasus geht nur leicht in diese Richtung, ist aber absolut eigenständig und maskulin, vor allem aber hat der Duft eine ständig präsente, angenehme Frische (manche bezeichnen dies als metallische Note), die ihn auch klar von Poison unterscheidet.
Welchem Duft macht Pegasus in meiner Sammlung das Dasein streitig?
Auch wenn die beiden Düfte in verschiedene Richtungen gehen, würde ich Pegasus in die selbe Kategorie wie das allseits beliebte Prada L´Homme einordnen. Beides sind elegante, männliche, unaufdringliche Saubermanndüfte, mit denen man nie etwas falsch machen kann.
Tatsächlich habe ich PdM Pegasus und Prada L´Homme direkt miteinander verglichen und plötzlich kam mir L´Homme, das ich immer als sehr sanft, cremig und pudrig empfunden habe, vergleichsweise scharf in der Kopfnote und blumig daher. Pegasus ist von Anfang an weicher, samtiger und angenehmer in der Komposition. Ich denke, wenn Prada L´Homme aufgebraucht ist, wird er, Stand heute, nicht mehr ersetzt. Pegasus wird seine Position einnehmen.
Was ist noch erwähnenswert?
Pegasus verändert nach meinem Empfinden den Duftcharakter während des Tragens nicht sehr stark. Ich empfinde das als positiv.
Die Sillage von Pegasus ist gut, aber kein "Beastmode" (zum Glück).
Der einzige Kritikpunkt ist eine etwas eingeschränkte Haltbarkeit, die bei rund vier bis fünf Stunden liegt.
Die Flakons von PdM sind ohnehin super und dieser besonders schön in seinem silbernen Glanz.
Mein Fazit: Ein toller Saubermannduft für jede Gelegenheit, der bei mir in dieser Kategorie L´Homme vom Thron gestoßen hat.
P.S.: Langsam entwickelt sich Parfums de Marly zu meiner Lieblingsmarke und ich habe schon etwas Bammel, was da noch alles auf meine Geldbörse zukommt ...
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Jerusalem in der Flasche
Keine Stadt hat mich im Leben bisher so fasziniert wie Jerusalem. Hier atmest du mit jedem Schritt dreitausend Jahre Geschichte. Auch als nicht religöser Mensch werde ich entlang der Via Dolorosa, also dem Kreuzweg Christi, in der Grabeskirche (errichtet an der Stelle, an der Jesus gekreuzigt worden sein soll) oder an der Klagemauer von einer tiefen Erfurcht ergriffen. Die Altstadt von Jerusalem stellt für mich den Inbegriff des Orients dar: Enge verwinkelte Gassen mit gestikulierenden Händlern, bunte Baldachine spenden Schatten, Läden mit Teppichen, frischem Gemüse und Früchten, einheimischen Süßigkeiten, Gewürzen, Tüchern, Gewändern und Handwerkswaren reihen sich dicht aneinander. Dazwischen eine Metzgerei mit aufgereihten Schafsköpfen in der Auslage. Es herrscht ein lautes Sprachenwirrwarr, das von den groben, verschiedengroßen Pflastersteinen widerhallt. Und dann die Düfte - Sie explodieren in meiner Nase: Zimt, Vanille, Koriander, Weihrauch, Tabak. Die ganze Herrlichkeit des Orients konzentriert an einem magischen Ort ...
Es ist schon einige Jahre her, dass ich diese faszinierende Stadt besucht habe, aber beim Aufsprühen von Herod befinde ich mich gedanklich plötzlich wieder mitten im Gewimmel der Altstadt von Jerusalem.
Ich kann mich nicht erinnern, von einem Duft jemals spontan so begeistert gewesen zu sein. Die Komposition ist meisterhaft: Noten von Vanille und Zimt vermischen sich mit dem Duft von Tabak, Hölzern und Blüten. Der dezente Rauchgeschmack sorgt für eine gewisse Maskulinität - auch wenn der Duft als unisex gilt. Die Zutaten fügen sich zu einem stimmigen Gesamtduftbild zusammen, das dich im Duftverlauf auf eine spannende Reise durch den Orient mitnimmt. Am Ende klingt Herod sanft und pudrig aus - erinnert mich im Drydown ein bisschen an Dior Homme Intense.
Dabei ist Herod nie aufdringlich und laut sondern interessant, geheimnisvoll und selbstbewusst. Das Einzige, was ich an diesem Meisterstück von PdM bemängeln muss, ist die Haltbarkeit, die etwas zu wünschen übrig lässt. Nach vier bis fünf Stunden ist Herod nur noch hautnah.
Herod ist ein schmeichelnder Duft für die kältere Jahreszeit und kann durch seine eher dezente Projektion und seine Unaufdringlichkeit zu vielen Anlässen getragen werden - auch ins Büro. Es ist vielleicht nicht der Duft für den Club aber bei einem Date kannst du damit sicher begeistern.
Wenn ich es mir am Abend gemütlich mache, dann lege ich gelegentlich einen Spritzer Herod auf. Ich rieche ihn einfach so gerne und fühle mich damit wohl.
Für mich ist Herod die ganze Faszination Jerusalems und des Orients in eine Flasche abgefüllt.
Es ist schon einige Jahre her, dass ich diese faszinierende Stadt besucht habe, aber beim Aufsprühen von Herod befinde ich mich gedanklich plötzlich wieder mitten im Gewimmel der Altstadt von Jerusalem.
Ich kann mich nicht erinnern, von einem Duft jemals spontan so begeistert gewesen zu sein. Die Komposition ist meisterhaft: Noten von Vanille und Zimt vermischen sich mit dem Duft von Tabak, Hölzern und Blüten. Der dezente Rauchgeschmack sorgt für eine gewisse Maskulinität - auch wenn der Duft als unisex gilt. Die Zutaten fügen sich zu einem stimmigen Gesamtduftbild zusammen, das dich im Duftverlauf auf eine spannende Reise durch den Orient mitnimmt. Am Ende klingt Herod sanft und pudrig aus - erinnert mich im Drydown ein bisschen an Dior Homme Intense.
Dabei ist Herod nie aufdringlich und laut sondern interessant, geheimnisvoll und selbstbewusst. Das Einzige, was ich an diesem Meisterstück von PdM bemängeln muss, ist die Haltbarkeit, die etwas zu wünschen übrig lässt. Nach vier bis fünf Stunden ist Herod nur noch hautnah.
Herod ist ein schmeichelnder Duft für die kältere Jahreszeit und kann durch seine eher dezente Projektion und seine Unaufdringlichkeit zu vielen Anlässen getragen werden - auch ins Büro. Es ist vielleicht nicht der Duft für den Club aber bei einem Date kannst du damit sicher begeistern.
Wenn ich es mir am Abend gemütlich mache, dann lege ich gelegentlich einen Spritzer Herod auf. Ich rieche ihn einfach so gerne und fühle mich damit wohl.
Für mich ist Herod die ganze Faszination Jerusalems und des Orients in eine Flasche abgefüllt.
2 Antworten
Orangen-Duschdas oder Mandarinenseife?
Ernsthaft jetzt?
Ich habe ja schon einiges erlebt, seit ich ins Hobby eingestiegen bin, aber Mandarino di Amalfi Acqua hat außer einem geilen Namen wirklich nichts zu bieten. Nada. Nothing ...
Wenn ich mir die Duftpyramide so anschaue, dann frage ich mich, warum sich der Parfümeur hier so viel Mühe gegeben hat, wenn der einzige Duft, den man wahrnimmt, eine Kombi aus seifiger Mandarine und Orange ist. Vielleicht liegts ja auch an mir?
Nach einer halben Stunde ist das Ding dann auch nur noch hautnah zu erschnüffeln. Übrigens: Auch im Drydown lässt sich von den übrigen 19 Zutaten nix blicken sondern lediglich - ihr ahnt es - Mandarine und Orange. Oder Orange und Mandarine? Allerdings höre ich von der bloßen Anstrengung, irgendetwas anderes zu erschnuppern, in meinen Ohren schon das Meer rauschen. Genauer gesagt das Tyrrhenische Meer.
Würde nicht der Name "Tom Ford" dabeistehen, dann hätte ich bei einem blinden Dufttest auf ein Teenieparfüm aus dem Discounter für 3,99 Euro getippt - oder ein Duschdas Orange - oder eine Mandarinen-Handseife - ooooder eine Ikea-Duftkerze.
Gut, dass es Mandarino di Amalfi Acqua (klingt schon irgendwie cool) im Handel nicht mehr gibt, so kann auch keinem mehr das Geld für (fast) nichts aus der Tasche gezogen werden.
Ich habe ja schon einiges erlebt, seit ich ins Hobby eingestiegen bin, aber Mandarino di Amalfi Acqua hat außer einem geilen Namen wirklich nichts zu bieten. Nada. Nothing ...
Wenn ich mir die Duftpyramide so anschaue, dann frage ich mich, warum sich der Parfümeur hier so viel Mühe gegeben hat, wenn der einzige Duft, den man wahrnimmt, eine Kombi aus seifiger Mandarine und Orange ist. Vielleicht liegts ja auch an mir?
Nach einer halben Stunde ist das Ding dann auch nur noch hautnah zu erschnüffeln. Übrigens: Auch im Drydown lässt sich von den übrigen 19 Zutaten nix blicken sondern lediglich - ihr ahnt es - Mandarine und Orange. Oder Orange und Mandarine? Allerdings höre ich von der bloßen Anstrengung, irgendetwas anderes zu erschnuppern, in meinen Ohren schon das Meer rauschen. Genauer gesagt das Tyrrhenische Meer.
Würde nicht der Name "Tom Ford" dabeistehen, dann hätte ich bei einem blinden Dufttest auf ein Teenieparfüm aus dem Discounter für 3,99 Euro getippt - oder ein Duschdas Orange - oder eine Mandarinen-Handseife - ooooder eine Ikea-Duftkerze.
Gut, dass es Mandarino di Amalfi Acqua (klingt schon irgendwie cool) im Handel nicht mehr gibt, so kann auch keinem mehr das Geld für (fast) nichts aus der Tasche gezogen werden.
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