Mustang69
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Easy tiger
In den ersten Minuten wird der antizipierte Wumms durch eine vollendete Süße gekonnt in Schach gehalten. Das ist toll umgesetzt, zu meinem Bedauern löst sich die feine Balance jedoch rasch auf. Es bleibt ein prägender Akkord, den ich mit rauchig, ölig, teerig umschreiben möchte. Etwas Tabak und Gummi sind auch dabei. Diese Zusammensetzung gestaltet vergleichsweise statisch das Geschehen, erst mit fortgeschrittener Zeit wird es luftiger und auch ein wenig differenzierter. Helle Noten von Gewürznelke und Piment sind nun auszumachen. Wohldosiert ist das für mein Empfinden gut tragbar und erscheint gar nicht so fordernd, wie einem hier häufig nahegelegt wird. Beaufort oder Sorcinelli finde ich da in ihrer Art bedeutend kompromissloser. Black Afgano knurrt zwar laut und über weite Strecken klingt das auch recht bedrohlich. Wirklich zuschnappen aber tun andere.
3 Antworten
Unter Sternen
Wir sitzen im Freien, auf einer Kunstleder-Couch. Die Oberfläche ist leicht abgewetzt.
Der Tag war warm, doch nun ist es kühl.
In der Nähe eine Gruppe Menschen.
Fetzen der Unterhaltung dringen zu uns herüber.
Meine Nase nimmt vertraute Gerüche wahr. Süß. Unkompliziert.
Die Gegend hat nicht den besten Ruf.
Ein angeschmorter Hauch hängt in der Luft. Sanft. Beißend.
Wir könnten uns in Finnland befinden.
Oder in Los Angeles.
Ich schließe die Augen. Halte den Augenblick fest.
Es ist schön hier. Ich fühle mich wohl.
Der Tag war warm, doch nun ist es kühl.
In der Nähe eine Gruppe Menschen.
Fetzen der Unterhaltung dringen zu uns herüber.
Meine Nase nimmt vertraute Gerüche wahr. Süß. Unkompliziert.
Die Gegend hat nicht den besten Ruf.
Ein angeschmorter Hauch hängt in der Luft. Sanft. Beißend.
Wir könnten uns in Finnland befinden.
Oder in Los Angeles.
Ich schließe die Augen. Halte den Augenblick fest.
Es ist schön hier. Ich fühle mich wohl.
1 Antwort
Der Schritt
Hier komm' ich an
und halte inne
die Tür fällt sanft ins
Schloss.
Vorüber nun
erfüllte Jahre
in Anmut zerfallen
welken Blütenkelchen gleich.
Im trüben Licht
meine Gedanken
still gebettet
in wogenden Wäldern aus Tang.
Die Wirklichkeit
nur eine Spiegelung
tief unten pumpt
das Herz voll Blei.
Ein Blick zurück
in lachende Augen
und dann der Schritt
der freie
Fall.
und halte inne
die Tür fällt sanft ins
Schloss.
Vorüber nun
erfüllte Jahre
in Anmut zerfallen
welken Blütenkelchen gleich.
Im trüben Licht
meine Gedanken
still gebettet
in wogenden Wäldern aus Tang.
Die Wirklichkeit
nur eine Spiegelung
tief unten pumpt
das Herz voll Blei.
Ein Blick zurück
in lachende Augen
und dann der Schritt
der freie
Fall.
2 Antworten
Beschwingt
Mit einem wunderschönen Cologne versteht es Wiener Blut, uns für ein paar Stunden den Tag zu verzaubern. Florentiner ist von sanftem Wesen, fruchtig, hell und spielerisch sind Attribute, die mir zu diesem kleinen Kunstwerk einfallen.
Zunächst werden wir entführt in zitrische Sphären, fein und transparent geht es in den ersten Minuten zu. Durch den anschließenden Übergang hin zu etwas mehr Schärfe gewinnt Florentiner an Format. Hierfür nimmt der Duft sich Zeit und zu meiner Freude spielt das Piment seine Qualitäten stets nah an der Haut aus. Es wird nie geklotzt, lediglich fein geraspelt. Schön, dass unser Begleiter sich in dieser Phase sein anmutiges Wesen bewahrt.
Im Ausklang nehme ich Neroli wahr. Sonst überfordert mich diese Komponente rasch, in diesem Fall wurde aber feinst dosiert und eine warme, leicht mediterran geprägte Aura entsteht. Luftig und beschwingt entlässt mich der Duft in den Lebensalltag, einem Wiedersehen sehe ich erwartungsvoll entgegen.
Zunächst werden wir entführt in zitrische Sphären, fein und transparent geht es in den ersten Minuten zu. Durch den anschließenden Übergang hin zu etwas mehr Schärfe gewinnt Florentiner an Format. Hierfür nimmt der Duft sich Zeit und zu meiner Freude spielt das Piment seine Qualitäten stets nah an der Haut aus. Es wird nie geklotzt, lediglich fein geraspelt. Schön, dass unser Begleiter sich in dieser Phase sein anmutiges Wesen bewahrt.
Im Ausklang nehme ich Neroli wahr. Sonst überfordert mich diese Komponente rasch, in diesem Fall wurde aber feinst dosiert und eine warme, leicht mediterran geprägte Aura entsteht. Luftig und beschwingt entlässt mich der Duft in den Lebensalltag, einem Wiedersehen sehe ich erwartungsvoll entgegen.
3 Antworten
Alles ist möglich
Es gibt sie einfach, die idealen Tage für einen bestimmten Duft. Heute zum Beispiel war so einer: sonnengetränkt, von Wärme erfüllt, der Frühling entfaltet seine Pracht. Und doch spürt man noch die Frische der Jahreszeit. Die erste Tageshälfte ist stundenlang geprägt von der Kühle der Nacht. Eine Ahnung liegt in der Luft. An solchen Tagen empfiehlt sich Boss Sport.
Ich finde, der unprätentiöse Auftritt dieses Duftes ist eine Wohltat. Hier wirkt nichts aufgesetzt. Boss Sport bedient ein würzig aromatisches, grünes Spektrum, das sich vielschichtig und gleichzeitig transparent zeigt. Der Spagat gelingt durchgehend, auch wenn die einzelnen Phasen des Duftverlaufes durchaus unterschiedlich geprägt sind.
Die Frische ist moderat und angenehm. In den ersten Stunden klingt eine verhaltene Süße durch, die gekonnt für Abwechslung sorgt. Später überwiegen moosige Aspekte, bevor der Duft in dezenter Bitterkeit ausklingt.
1987, eine halbe Ewigkeit ist das her. Ich schwelge in Nostalgie, die ja gerne so manches verklärt. Und dennoch wage ich zu behaupten: Das war ein großer Wurf damals. Frisch, grün, unaufgeregt komponiert, verbindlich in der Aussage. Ein stimmiges Konzept, das mich auch heute noch überzeugt. Wie geschaffen für frühe Frühlingstage, an denen alles möglich scheint.
Ich finde, der unprätentiöse Auftritt dieses Duftes ist eine Wohltat. Hier wirkt nichts aufgesetzt. Boss Sport bedient ein würzig aromatisches, grünes Spektrum, das sich vielschichtig und gleichzeitig transparent zeigt. Der Spagat gelingt durchgehend, auch wenn die einzelnen Phasen des Duftverlaufes durchaus unterschiedlich geprägt sind.
Die Frische ist moderat und angenehm. In den ersten Stunden klingt eine verhaltene Süße durch, die gekonnt für Abwechslung sorgt. Später überwiegen moosige Aspekte, bevor der Duft in dezenter Bitterkeit ausklingt.
1987, eine halbe Ewigkeit ist das her. Ich schwelge in Nostalgie, die ja gerne so manches verklärt. Und dennoch wage ich zu behaupten: Das war ein großer Wurf damals. Frisch, grün, unaufgeregt komponiert, verbindlich in der Aussage. Ein stimmiges Konzept, das mich auch heute noch überzeugt. Wie geschaffen für frühe Frühlingstage, an denen alles möglich scheint.
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