On3ForN1ce

Zunächst ist anzumerken, dass sich unter diesem Duft scheinbar die fanboys und die hater zu versammeln scheinen. Die einen loben den Duft bis zum geht nicht mehr, die anderen trampeln auf ihm herum.

Beides hilft nicht dabei, sich ein Urteil über den Duft zu bilden. Daher hier meine objektive Meinung.

Handwerklich ist dieser Duft, wie auch schon Oud31, auf einem sehr hohen Level. Die aufgerufene UVP ist, wie ich finde, mehr wie fair.

Nun zur Duftentwicklung: wie bereits der Titel verrät, erinnern die ersten 15-20 Minuten an eine amarena Kirsche, wie man sie vom Eisbecher kennt. Wie bereits zuvor in anderen Rezensionen erwähnt wurde, hat die Kirsche von Cherry X absolut nichts mit einem Lost Cherry oder einem Jump up and Kiss me hedonistic zu tun. Die kirschnote von Cherry X wird durch den Cognac sehr gut umhüllt.

Im weiteren Duftverlauf, so nach 2-3 Stunden, tritt die Kirsche allmählich in den Hintergrund und tonkabohne, Sandelholz, Vanille und Oud übernehmen das Zepter. Ich finde, hier lässt sich eine leichte Tendenz zu oud31 erkennen. Eine ähnliche “Handschrift” ist nicht von der Hand zu weisen, obwohl beide Parfums von anderen Parfümeuren gemacht wurden. Ich finds aber ziemlich cool, dass es bei beiden Parfums ein paar “Signature” - Duftnoten gibt. Das ergibt ein konsequentes Bild und liefert Wiedererkennungswert. Wenn man beide Düfte blind testet, ohne die Person dahinter zu kennen oder zu wissen, dass es aus der Idee einer Person entstanden ist, könnte man dies durch die ähnliche Handschrift erschließen.

Ich würde mir jedoch wünschen, dass die Kirsche noch länger präsent sein würde. Nach 3-4 Stunden ist diese beinahe komplett von Sandelholz, Vanille und Tonka dominiert. Wenn der Duft Namensgebend die Kirsche hat, sollte diese, meiner Meinung nach, präsenter sein. Vielleicht täte die schwarzkirsche auch in der Basis gut. Aber ich bin kein Parfümeur.

Nun zur kontrovers bewerteten Performance: ich hatte mir den Duft ans Handgelenk aufgesprüht, aus einem Testerflakon in der Parfümerie. Das war ca. Mittags, zum Zeitpunkt der Rezension (halb 12 nachts) ist der Duft noch immer wahrnehmbar. Wenn auch “nur” hautnah oder wenn ich das Handy vor mir halte. Während dem Autofahren stieg mir oft die angenehme amarena Kirsche in Kombination mit Sandelholz und Vanille in die Nase.

Klar, so eine Kracher Performance wie bei Oud31 kann man hier nicht erwarten. Aber schwach finde ich die Performance auch nicht. Sie könnte vielleicht ein bisschen stärker sein - damit man noch länger was von dieser tollen Kirsche hat.

Ich hatte aber auch nur 2 Sprüher aufs Handgelenk getan. Wenn man die andere Seite + Hals und Kleidung damit einsprüht, kann man bestimmt gute 10-12 Stunden erreichen. Für die aufgerufene UVP in meinen Augen mehr als fair.

Ich hatte heute die Gelegenheit, endlich mal ein paar Düfte von Nabeel testen zu dürfen.

Neben "The Spirit of Dubai - Abjar | Nabeel" unter anderem auch "Dubai - Bahar (Eau de Parfum) | Nabeel".

Die allererste Rezension von Ischglroi trifft es perfekt auf den Punkt:
Mein erster Gedanke beim aufsprühen war tatsächlich „Der riecht wie Invictus!!“ bzw. invictus auqa!

Kurz darauf wollte ich mich hier zu den Duftnoten belesen und siehe da: eine einzige Rezension - und diese hebt auch noch die Ähnlichkeit vom Duft hervor!
Wahnsinn!

Nun zum Duft: im Gegensatz zu einigen anderen Nabeel Düften ist der "Dubai - Bahar (Eau de Parfum) | Nabeel" sehr alltagstauglich.
So wie es in der Antwort auf die erste Rezension steht, kam der Duft von Nabeel 2015 auf den Markt, während der Mainstream 2016 mit einem ähnlichen Duftbild folgte.

Das finde ich sehr schade… der Duft ist wirklich klasse! Super balanciert und er duftet hochwertig.
Allerdings, und das ist das Problem: jeder, der diesen Duft riechen wird, wird zunächst an einen 0815 Mainstream Duft denken, den man bereits an jeder Ecke gerochen hat.

Man muss also sagen: der Mainstream hat diesen Duft versaut… jenseits der 250€ auszugeben ist dadurch leider verschwendet. Außer, man legt wirklich wert darauf, das „Original“ zu haben, welches alle anderen Mainstream-Düfte geprägt hat. Aber, das ist dann auch nur fürs eigene Gewissen, jeder Ottonormal-Verbraucher wird an invictus denken.

Performance-Technisch muss allerdings gesagt werden, dass "Dubai - Bahar (Eau de Parfum) | Nabeel" alle anderen in den Schatten stellt. Die Silage könnte gerne noch stärker sein, aber so ist es auch schon gut! Nicht aufdringlich, dennoch wahrnehmbar.
Weiterhin positiv ist, dass im
Gegensatz zum Mainstream hier noch wirklich wert auf Qualität gesetzt wird. Als geübter parfumo kann man diese Qualität riechen. Während dir die typische Douglas Ware die Synthetik um die Ohren haut, werden die Duftnoten hier förmlich getragen. Alle umspielen sich gegenseitig und es entsteht ein wunderbares Duftbild.

Ein wirklich sehr guter Duft, der viel zu oft bereits kopiert wurde.

Kurz vorweg: ich kannte die Marke bzw. den Parfumeur zuvor nicht.

Als wir in München in eine der zahlreichen Nischen-Parfumerien in der Nähe vom Marienplatz spaziert sind (eigentlich auf der Suche nach 2 anderen Düften einer anderen Marke), lernten wir die Düfte von Toni Cabal kennen.

Vollkommen unverhofft traf es uns:
Wow! Das ist noch richtige Nische!! Alle Düfte waren eine neue, endlich mal abwechslungsreiche Erfahrung für unsere Nasen! Man kennt ja die Standard-„Nischenmarken“ wie Xerjoff, Terenzi, MFK und co. Alles sind zwar eigene Düfte, aber irgendwie ähneln sie einander. Wir haben die bekannten und unbekannten Vertreter der jeweiligen Marken gerochen und dachten nur „Mensch, das kommt mir bekannt vor. Das habe ich schon mal gerochen“ oder „riecht gut, aber nicht besonders genug“.

Daraufhin zeigte uns die Eigentümerin der Parfümerie die Düfte von Toni Cabal. Ihr war es ein kleines Anliegen, da sie die Düfte wirklich sehr mag und den Parfumeur feiert.

Bevor ich einen Duft kaufe, versuche ich auf Parfumo mehr über die Performance zu finden. Denn wie so oft üblich heißt es bei den Verkäufern bei jedem Duft: „das hält bis zum nächsten Tag! Sogar darüber hinaus!“ Ich habe einmal den Fehler gemacht und es geglaubt und bin auf die Masche reingefallen. Daraufhin habe ich angefangen, vorher auf „Nummer sicher zu gehen“. Meistens hat die Community recht, wenn es um H/S geht.

Leider konnte ich noch keine Eintragungen finden. Ich hatte wirklich zunächst ein schlechtes Gefühl im Bauch, da ich Angst hatte, mir wieder etwas aufschwatzen zu lassen. Andererseits hat mir der Duft direkt so sehr gefallen, dass ich ihn nicht einfach im Regal stehen lassen wollte. Und als geübter Duft-Suchti kann man bereits nach dem Aufsprühen bereits in etwa riechen, ob der Duft power hat oder nicht.

Also bin ich das Risiko eingegangen und habe ihn mir gekauft. 175€ für 100ml sind ein sehr fairer Preis! Beinahe schon „günstig“ für die Nische.

Wir ließen uns etwas von der Inhaberin erklären, wie der Herr Cabal seine Duftessenzen herstellt. Wirklich beeindruckend, noch echte Handarbeit von einem sehr kleinen, ausgewählten Team. Und ich muss sagen, man riecht die Qualität! Sie hatte uns zuvor erzählt, wie die Düfte gemacht werden und ich vermutete einen Preis jenseits der 250€, wie das halt bei Produkten in kleinserien so ist.

Ich habe den Kauf seitdem nicht bereut! Ich habe den Duft gleich am nächsten Morgen aufgetragen und selbst am Abend war er immer noch ordentlich wahrnehmbar! Nach einem langen Arbeitstag ist das wirklich beeindruckend für so eine „kleine“, noch unbekannte Marke! Bisher kannte ich so ein Durchhaltevermögen nur von den bekannten Beastmode-Düfte wie "Naxos | XerJoff" , "Ombre Nomade | Louis Vuitton" oder "Erba Pura | XerJoff"!

Lange Rede gar kein Sinn, wie riecht denn der Duft nun?
Um es kurz und knapp zu sagen: wie ein cremiger Pina-Colada!

Im späteren Verlauf riecht der Duft wie eine sehr teure Handcreme, mit Kokosgeruch! Wirklich Wahnsinn!
Und trotz der zunächst „weiblichen“ Duftrichtung ist der Duft wirklich sehr unisex, was man beim ersten lesen der Duftnoten gar nicht vermuten mag.
Die verwendete Kokusnuss ist eine wirklich sehr natürliche Kokusnote, nicht aufdringlich und dennoch nicht zu still! Wirklich super balanciert! Und vor allem nicht synthetisch, wie man es vielleicht von Düfte wie "Malibù - Party In The Bay | Simone Andreoli" oder "Fan Your Flames | Nishane" kennt.

Es muss ganz klar erwähnt werden, dass dieser Duft nur für Leute ist, die Kokosdüfte lieben und gerne haben.

Aber: selbst meine Freundin, die eigentlich so gar kein Fan von Kokos ist, war sofort hin und weg von diesem Duft!

Nach meinem ersten eigenen Cabal stehen jetzt noch weitere Düfte auf meiner Wunschliste - und der von meiner Freundin!

Wie der Name bereits andeutet, dreht es sich bei diesem Parfum um um den Rohstoff "Oud".

Diesen Duft musste ich als Oud-Liebhaber daher unbedingt testen.

Gleich vorweg: Anscheinend gehöre ich nicht zu der typischen Zielgruppe, was das Alter anbelangt. Ich bin noch junge 25 und der Duft ist für mein Empfinden ganz klar für 50+.

Zunächst: Wer Angst vor einer animalischen Oud-Note hat, der kann beruhigt sein. Animalik ist fast nicht bzw. gar nicht vorhanden. Wer einen Duft sucht, der aus dem Raster fällt und andere Wege geht, der ist hier leider auch falsch.

Alles im Allem ist dieser Duft für mich weder gut noch schlecht. Er nimmt jegliche Spannung aus dem Rohstoff Oud heraus und macht ihn allgemein tragbar. Durch die vielen Kombinationen der verschiedenen Oud-Sorten bleibt die Einzigartigkeit komplett auf der Strecke, alle Besonderheiten der jeweiligen Sorte gehen in dem Misch-Masch vollkommen unter.
Resultat ist ein "people-pleaser", er eckt nicht an und versucht alles richtig zu machen.

Dabei fragt man sich dann: Was ist dann der Sinn von dem Duft und davon, dass man so viele Sorten zusammen mischt?
Der Duft riecht für mich einfach nur alt und muffig. Daher auch anfangs meine Bemerkung, dass ich zu jung für diesen Duft bin.

Eine gewisse Orientalik ist zwar gegeben aber jetzt auch nicht so, dass man diesen Duft unbedingt haben will, wenn man auf orientalische Düfte steht.

Haltbarkeit ist stabil aber nicht weltbewegend. Silage ist schwach. Damit fällt man auf jeden Fall nicht auf.
Schade. Ich hätte ihn gern gemocht, da er aufgrund der Noten eigentlich sehr aufregend klingt.

Wer bereits meine anderen Rezensionen zu den neuen MGO Release gesehen hat, wird sicherlich denken, dass ich mich wiederhole.
Ich weiß auch nicht, woran es liegt aber für mich gehen alle Düfte (mit ausnahme des "Tonka Deluxe | Duftanker MGO Duftmanufaktur" ) in die gleiche Zitrisch-frische-Richtung.

Man muss zitrische Düfte schon sehr mögen, um diesen Duft (Bzw. auch die andern) zu wollen.

Ich kann generell nicht viel mit frisch-zitrischen Düften anfangen, habe es aber dennoch probiert, da der Duft mit im Discovery Set von MGO enthalten ist.

Für mich geht dieser Duft, wie die anderen des Releases, in eine seltsam frische Richtung. Ich bekomme hier einfach nur Klo-Stein Vibes. Am Duft kann ich auch nichts anderes ausmachen. Für mich hat der Duft keinen Verlauf, keine Veränderung. Es riecht morgens nach dem aufsprühen nach Klo und nachmittags riecht es immer noch nach Klo. Anhand der Duftnoten hatte ich mich eigentlich auf eine gewisse Wandlung von zitrisch-frisch zu süß-holzig eingestellt. Aber davon ist, zumindest auf meiner Haut, nichts zu merken. Auch blumige Noten bekomme ich null.

Immerhin: Der Duft riecht nachmittags noch genauso stark wie morgens. An der H/S gibts also nichts auszusetzen. Das wars dann leider aber auch...