Pollita

Wow! Mit Phytotherapie wie mein Vorrender Schoork komme ich jetzt nicht um die Ecke, auch wenn ich das unsagbar spannend finde. Aber ich mag Eau Duelle mindestens genauso gern :)

Hatte früher das EdT und mir erst im vergangenen Jahr nach dem gefühlt vierten oder fünften aufgebrauchten Flakon das leider noch teurere EdP gegönnt. Vorneweg muss ich sagen, dass auch das EdP nicht ewig hält und genauso wie das EdT sehr, sehr hautnah bleibt. Auf der einen Seite ein bisschen schade, auf der anderen aber immer dann genau richtig, wenn man mit dem Duft nicht anecken will. Das ist einer, den trage ich sogar beim Arzt oder beim Osteopathen ohne schlechtes Gewissen.

Was mir bei Eau Duelle besonders gut gefällt ist die Kombi der Vanille mit dem Weihrauch. Seit eine andere Duftverrückte mich mit Weihrach angefixt hatte und ich auch den einen oder anderen Weihrauchduft besitze, musste ich diese Kombi unbedingt testen, denn Vanille gehörte schon immer zu meinen favorisierten Noten. War ja klar, dass der sofort bei mir einzieht und mich inzwischen viele, viele Jahre begleitet.

Und ja, ich finde Vanille Insensée von Atelier Cologne spielt auch in dieser Liga. Anfangs dachte ich, hast Du einen, brauchst Du den anderen nicht. Da lag ich aber total falsch, denn man braucht unbedingt beide. Die Unterschiede sind zwar fein aber dennoch signifikant. Denn das Rauchige von Eau Duelle hat Vanille Insensée überhaupt nicht. Beide trage ich auch immer gerne bei Kundenterminen, da machst Du niemals was falsch. Und: Sie kommen beide immer dann zum Einsatz, wenn ich mich so gar nicht entscheiden kann, nachdem ich alle meine Flakons zig mal begutachtet habe. Die gehen wirklich immer. Egal ob es draußen 30 Grad hat oder schneit.

Das ist auch so einer, den ich schmerzlich vermissen werde. Ich habe Léa bestimmt schon zwei oder dreimal nachgekauft. Aufmerksam wurde ich auf den Duft, als wir uns noch Düfte von luckyscent nach Deutschland schicken lassen konnten. Ist ja auch schon wieder ne ganze Weile her. Irgendwann hatte ich ein Pröbchen, das gefiel mir und dann musste der erste Originalflakon her. Leider ist das bei mir meistens der Fall....

Léa ist lieb, wunderbar, schön, stört und ärgert niemanden und hebt die Stimmung. Ich mag diese zartblumige Mandel-Vanille-Kombo, die einen sanft umschmeichelt. Die Haltbarkeit könnte etwas besser sein, aber insbesondere an heißen Tagen finde ich, passt Léa immer, denn er ist nie zu viel. Ein Duft, den man - ähnlich wie Lostmarch's LANN AEL - überhaupt nicht überdosieren kann.

Léa ist zwar ein Karibikduft und sollte nach Strand, Palmen, Kokosnüssen und Meer duften, jedoch nehme ich in der Übergangszeit vom Frühjahr zum Sommer hier in Süddeutschland immer wieder einen ähnlichen Duft in der Luft wahr. Geht's nur mir so oder kann da was dran sein? Wenn ich diese Note erschnuppere, mag ich Léa danach unbedingt auftragen :)

Sehr, sehr schade, dass der geht. Immer die Schönen verlassen uns.

Als ich gerade die Info bekam, dass es zu diesem Duft einen neuen Post gibt, dachte ich, nehm ich mir den doch auch gleich mal vor :)

Bryant Park hätte ich nämlich niemals getestet. Da sind Noten drin, die mich grundsätzlich überhaupt nicht ansprechen. Maiglöckchen? No! Pfeffer? No! Rose? Geht auch meistens nicht. Aber was solls. Der Duft war in einem Tauschpäckchen als Probe und ich dachte, wenn er schon da ist, dann test ich den doch einfach mal. Ich war nicht nur positiv überrascht sondern regelrecht geflasht, dass mir ein Duft mit diesen Noten so unsagbar gut gefällt. Ich finde ihn von Anfang bis Ende rund, zart und wunderschön. Er ist leicht, hat aber trotzdem eine ordentliche Präsenz. Bin auch schon darauf ansgesprochen worden, was denn hier so angenehmen duften würde. Klaro, der Preis ist heftig, aber der kleine Bond hat mir damals einfach so gut gefallen, dass mit das mal egal war und ich zugeschlagen habe. Heute möchte ich ihn in meiner Sammlung nicht mehr missen. Bryant Park geht zu jeder Gelegenheit. Ob im Business oder Privat, morgens oder abends, und, ich finde das ist ein Duft, der super zum Urlaub passt. Deshalb nehme ich ihn immer wieder gern in den Urlaub mit :)

Ich kenne Casmir seit meiner Jugend. Viele Jahre war er mein Lieblingsparfum und hat mich begleitet. Als ich den Duft entdeckte, war ich 17 Jahre alt und konnte ihn mir natürlich nicht leisten. Umso größer die Freude, als meine Mutter ihn mir damals schenkte. Zuvor hatte ich auch schon hin und wieder Parfum benutzt, aber Casmir war mein erster richtiger Duft, der auch von anderen mit mir verbunden wurde. Ich trug ihn auch nach dem Abitur noch und während der ersten Jahre meines Studiums. Die aktuelle Version kenne ich nicht, da ich vor rund 12 Jahren Macadam von Il Profumo entdeckte. Ein ähnlicher Duft, der einen Ticken zurückhaltender daherkommt und Casmir sozusagen als meinen Signatureduft ersetzt hat. Die Beschreibungen des neuen Dufts machen mich allerdings traurig, denn damals war der wirklich etwas ganz besonderes. Ein Traum von Pfirsich, Kokos und Vanille. Ich habe mich glücklich und selbstbewusst gefühlt, wann immer ich ihn getragen habe. Und die Kommentare, von Männlein wie Weiblein, waren auch stets positiv. Puffmutti und dergleichen musste ich mir nie anhören. Dass er heute von vielen als Omaduft wahrgenommen wird, macht mich stutzig. Bin ich schon so alt? ;) :(

Für mich ist Casmir eine wunderbare Erinnerung an meine Jugend. Und ich finde auch, die Neunziger waren absolute spitze, was opulente Düfte anging. Die meisten meiner Klassenkameradinnen trugen Jil Sander Sun, auch ein heftiges Kaliber, den ich mir damals auch zulegte. Heute fehlt mir bei Nicht-Nischendüften oft dieses Besondere, was die alten Klassiker, insbesondere Casmir, zu bieten hatten :)