RibesNigrum

RibesNigrum

Rezensionen
RibesNigrum vor 11 Monaten 2
8
Haltbarkeit
9
Duft
Balsam für die Seele
Ich bin geflashed! Moonlight in Chiangmai ist für mich ein klarer Favorit aus dem Haus Dusita. Der Duft schafft den Spagat zwischen außergewöhnlich und gefällig ganz wunderbar. Im Gesamteindruck ist Moonlight ein balsamischer, harzig-warmer, Muskat-würziger Holzduft, der aber eine wunderschöne Leichtigkeit und Frische transportiert. Ganz leicht erinnert er mich an den Duft von frischem Fichtenharz in der Sonne. Er hat also eine gewisse Kühle und Frische an sich, die aber sehr ausdrucksvoll mit warmen Balsamnoten verwoben ist.

Im Opening erinnert mich Moonlight an einen luxuriösen Sauna Aufguss und weckt Assoziationen an knarziges Sauna-Holz: warm und trocken, erfrischend- harzig mit einer leichten Mentholhaftigkeit. Das erschafft eine gemütliche und entspannte Stimmung. Ganz dezent ist auch eine herbe Rasierschaum-Note wahrnehmbar. Das ist der Anteil am Duft, der mich nachvollziehen lässt, warum Dusita ihn an Männer vermarktet. Aber ich empfinde ihn trotzdem als unisex genug. Im weiteren Verlauf verschmelzen Benzoe Siam, Myrrhe und Muskat zu einem wunderschönen bernsteinhaften Kern, der stetig präsenter wird. Keine dieser Noten stechen für mich dabei irgendwie spitz heraus, sondern bleiben im gemeinsamen Schmelztiegel. Hier entwickelt der Duft eine ganz einzigartige malzige, glatte Süße, die mich regelrecht süchtig macht und in eine ganz besinnliche Stimmung bringt. Ab und zu leuchtet in meiner Wahrnehmung diese herbe Fichtenharz-Frische wieder auf, ich frage mich ob das von der Yuzu kommt?

Der Duft nimmt mich auf jeden Fall mit auf eine Entdeckungsreise, lässt mich träumen und verstehen, warum Parfum mich so begeistert. Ich kann nur empfehlen ihn zu testen. Für mich ein klarer Kaufkandidat :)
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RibesNigrum vor 2 Jahren 7
8
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
Weihrauch mal anders
Mystic Incense: ein mal etwas anderer Weihrauchduft, wie ich finde.
Obwohl in den Noten nicht gelistet, bekomme ich in der Kopfnote einen sehr feurig scharfen Pfeffer, zusammen mit einer überraschend angenehmen Curry-Note (ja, Curry :D). Schon in der Kopfnote ist auch die rauchige Seite des Duftes präsent, sehr trocken und warm.

Von da an setzt eine untypische und angenehme Süße ein, die eindeutig vom Salzkaramell stammt und die den Duft langsam aber stetig etwas weicher werden lässt. Die in der Pyramide aufgeführten Trockenfrüchte, die ja häufig eine sehr schwere und klebrige Süße erzeugen (wie z.B. bei Rouge Saray), kann ich hier nicht wirklich feststellen.
Bald wird auch der Weihrauch immer prominenter. Ich finde es ist tatsächlich der WeihRAUCH (und nicht das Harz an sich), der hier die Hauptrolle spielt. Zusammen mit der Karamellnote eine wirklich interessante, leckere Kombi. Vielleicht eine mal etwas mehr Genuss-betonte Seite vom Weihrauch…mehr gemütlich einhüllend, als sakral.

Nach einer kleinen Weile wird ganz zart der Kakao wahrnehmbar, der sehr schön mit dem Salzkaramell verschmilzt. Im Duftverlauf bewegt sich der Kakao auch immer mehr an die Oberfläche und verleiht dem Duft eine zunehmende Tiefe und warme Dunkelheit. Vielleicht gerade die Ingredienz, die ihn auch etwas mystisch macht.

Der Duft bleibt im gesamten Verlauf sehr warm, smoky und vor allem trocken. Hier sehe bzw. rieche ich das einzige Manko: Durch die Trockenheit driftet Mystic Incense für mich irgendwann ein wenig ins staubige ab. Es hätte noch irgendetwas gebraucht, was dem Duft ein bisschen Saft verleiht und alles nochmal mehr zusammenschmelzen lässt (eine Alkohol- Note vielleicht, oder einen Milch-Akkord etc.).

Im Gesamten: spannender, gourmandiger Weihrauchduft, sehr unisex, rauchig und würzig. Lecker! Aber definitiv für die kälteren Tage. Probiert ihn aus :).
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RibesNigrum vor 2 Jahren 14 2
9
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
7
Duft
Holzig süße Seidigkeit
Silky Woods hat für mich einen sehr einzigartigen Duftcharakter: weich, edel, warm, pudrig. Er erweckt in mir die Assoziation von ganz fein zerpudertem hellen Holz und wirkt dabei tatsächlich sehr seidig, sodass ich den Namen passend finde. Der Eindruck von Seidigkeit in diesem Duft erinnert mich an die schwer beschreibbare Aura, die auch ISO-e-super an sich hat: glatt, weich, warm, schwer fassbar.

Die Wildledernote nehme ich nur zu Beginn und auch nur sehr leicht und hintergründig war. Von Zimt merke ich so gut wie nichts. Im weiterem Duftverlauf kommt vor allem das Sandelholz zum Vorschein, das einen total spannenden salzigen Anklang hat. Über all dem liegt eine recht dominante Vanillenote, die den Duft auch recht süß macht (tendenziell ein bisschen zu süß für meinen Geschmack). Die Süße der Vanille bleibt aber im gesamten Duftverlauf sehr trocken und wird nie klebrig. Vom Gesamteindruck her ist der Duft unisex, tendiert aber für mich ganz leicht in die feminine Richtung.

Ich finde die Duftnoten wirken sehr gut miteinander verwoben. Die seidig-süße, holzige Pudrigkeit, die den Duft so auszeichnet, ist aber glaube ich nicht gleich jedermanns/fraus Sache. Für mich persönlich war sie manchmal etwas zu überwältigend. Im Gesamten ist Silky woods aber ein wirklich toll gemachter, spannender Holz-Duft, mit dem man mit Sicherheit hervorstechen wird. Ich kann sehr empfehlen ihn mal auszuprobieren.
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