RichardHorn

Die Düfte von Parfums de Marly zeichnen sich durch ihre Perfektion und Reproduzierbarkeit aus - wie ein Auto, das in einer Fabrik hergestellt wird, bei dem alles passt und nichts schief und krumm ist. Sie sind für eine bestimmte Zielgruppe, eine bestimmte Duftnase, massenkompatibel und herausragend abgestimmt, wirken irgendwie makellos.

Manchmal wird der Marke vorgeworfen, dass sie keine Nischenparfümerie verkörpert, aber ich frage mich, ob das eigentlich stimmt…. Wertvolle oder seltene Rohstoffe? Ungewöhnliche Kombination dieser Rohstoffe miteinander und dadurch überraschende Dufterlebnisse? Handwerkliche Kunst bei den Herstellungsprozessen, z.B. ungewöhnliche Extraktionsverfahren? Verwendung von viel natürlichen Duftölen? Letztlich muss man nicht in jeder Lebenslage das Ungewöhnliche suchen, manchmal ist auch nur schön, etwas Bekanntes und Beliebtes zu besitzen und zu genießen...

Herod ist daher ein sehr massenkompatibler, ansprechender, stilvoller und geschmackvoller Duft. Er ist würzig, frisch und hat eine angenehme, aus meiner Sicht zudem dezent „frisch-gewaschene-duschgelartige“ Note. Er ist dezent süß, frisch und fruchtig mit würzigem Pepp, und die zahlreichen Inhaltsstoffe sind harmonisch miteinander verwoben. Dieser Marly ist sicherlich ein Komplimente-Fänger und daher in zahlreichen Parfüm-Hitlisten auf den vorderen Plätzen.

Darüber hinaus sind die Parfums de Marly-Kreationen unglaublich teuer – aber irgendwie auch unglaublich günstig für das, was sie bieten. Sie erinnern zwar an Designer-Düfte, sind dafür aber langlebiger und präsentieren dann doch in ihrer ansprechenden Perfektheit eine gewisse Fülle und Dichte. Sie sind fruchtig, frisch und sehr würzig, wirken tiefer und gleichzeitig leicht, was sie sehr vielseitig macht und die meisten Menschen geschmacklich mit einbeziehen. Für Sparfüchse sind eher zu teuer, aber eben auch günstig für das, was sie bieten – durchaus nicht unfaszinierend.

Der Duft schmeichelt sowohl Frauen als auch Männern. Dabei sollte jedem klar sein: Herod erinnert nicht an eine bestimmte Landschaft oder Blume, den Machern scheint es um den Einsatz des Duftes zu gehen und nicht so sehr um bspw. den Genuss in Bezug auf eine Ingredienz, die im Mittelpunkt steht und verehrt werden soll.

Junge Leute mit einem gewissen Anspruch werden von diesem Duft sehr angetan sein, da er mehr bietet als nur Süßes und Klebriges oder Dunkles oder Frisches. Wobei er auch für ein älteres Publikum geeignet scheint.

Ich gebe zu, dass dieses Parfüm eines der ersten war, das meine intensive Auseinandersetzung mit der Welt der Düfte angestoßen hat.

Orchideen faszinieren mich aufgrund ihrer Vielfalt an Farben und Formen, sowie deren intensiven, verführerischen Duft. Der Black Orchid hat mich daher auf besondere Weise beeindruckt. Es ist aber mehr als nur blumig süß - es enthält auch eine interessante Frische und Fruchtigkeit. Die Kombination von Orchidee, Trüffel, Pilzen, Rum, Patchouli und Pflaume schafft ein aus meiner Sicht einzigartiges, faszinierendes Dufterlebnis. Ein Parfüm, das seinesgleichen sucht - blumig, süß, rumig und fruchtig.

Ich glaube, dieser Ford schmeichelt einer Frau sehr, unabhängig von ihrem Alter. Trotz seiner Süße und Fruchtigkeit wirkt Black Orchid nicht billig oder synthetisch. Durch dessen anziehende Komplexität und zugleich dunklere Eigenschaften werden sowohl jüngere als auch ältere Frauen angesprochen. Natürlich wird der Duft auch auf Männer faszinierend wirken.

Er ist besonders geeignet für abendliche Anlässe oder soziale Zusammenkünfte und, ich gestehe es: Black Orchid berührt mich auf eine intime Weise – denn er lädt dazu ein, Nähe zu suchen und Distanzen zu überbrücken. Er ist ein "Schnüffelduft", der durch seinen anziehenden, verführerischen Duftcharakter besticht.

Die Haltbarkeit ist dabei phänomenal, obwohl ich dazu sagen muss, dass ich es schon seit einigen Jahren besitze und nicht sicher bin, ob neuere Versionen genauso haltbar sind. Black Orchid ist also stark, sowohl in Bezug auf seine Sillage als auch auf seine Projektion, und er sollte mit Bedacht aufgetragen werden.

Was mir bei dem Ford immer wieder in den Sinn kommt, ist, dass ich mich frage, wie dessen Trägerinnen und Träger eigentlich sind: Ich glaube, dass dieses Parfüm von Menschen mit facettenreichen Charakterzügen bevorzugt wird. Eine Frau oder ein Mann, der diesen Duft trägt, kann irgendwie keine uninteressante Persönlichkeit sein. Es ist eher ein Duft für Menschen, die innerlich bunt und interessiert sind (gar nicht mal äußerlich schräge Vögel), die wissbegierig sind und den Wunsch haben, ihre Umwelt zu faszinieren.

Und doch bin ich manchmal von mir enttäuscht: Denn ich trage den Black Orchid einfach viel zu wenig und mir ist nicht immer bewusst ist, wie besonders dieser Duft ist, ja: wie meisterhaft er komponiert wurde! Also: Der ideale Duft für besondere Anlässe, tolle Gespräche und faszinierende Begegnungen.

Vom Gefühl her ist der Nanshe wirklich etwas Besonderes und nicht nur einfach ein Duft, den man aufsprüht und dann vergisst. Er bleibt im Gedächtnis, er inspiriert, er erfreut, hebt meine Stimmung und das ist etwas, was ich persönlich sehr schätze bei einem Parfum. Nanshe hält aus meiner Sicht viele natürliche und authentisch wirkende Inhaltsstoffe bereit (wie meist bei Nishane), die eine Art Naturbegegnung ermöglichen.

Bei meiner ersten Begegnung mit dem Duft war ich sofort von seiner würzigen Fruchtigkeit und Frische angetan. Die Melone ist das für mich dominierende Element. Insgesamt ein sicherlich faszinierender Duft, der von einer frischen Fruchtigkeit, einer leichten Würzigkeit und einer feingliedrigen Komplexität geprägt ist. Mit seiner angenehmen, zurückhaltenden Süße, der harmonischen Komposition aus Wasserfrüchten, Wasserblumen und besagter Melone sowie der frischen, fruchtigen und würzigen Note ist er nicht nur bei warmen Temperaturen geeignet. Bei der Haltbarkeit des Duftes bin ich zufrieden, wenn auch nicht völlig begeistert – er hält lange genug, um durch den Tag zu kommen, könnte aber noch etwas länger anhalten. Der Preis ist im mittleren Bereich angesiedelt und für die Qualität des Duftes gerade noch zu rechtfertigen – man findet aber immer gute Angebote.

Ich persönlich finde, dass der Nanshe sowohl für Frauen als auch für Männer geeignet ist, da er frisch und komplex ist. Darüber hinaus ist der Duft für Menschen verschiedenen Alters passend, da er vielschichtig und dennoch zurückhaltend wirkt.

Also wenn man auf der Suche nach einem besonderen, erfrischenden und inspirierenden Duft ist, der einem gute Laune macht und die eigene Kreativität anregt, dann ist Nanshe definitiv einen Blick wert.

Endlich wage ich mich an den von vielen als besten Vanille-Duft auf dem Markt bezeichneten „Vanille West Indies“. Gleich vorweg: Dieses Parfüm ist süß, aber nicht klebrig oder pappig süß. Vielmehr handelt es sich um einen trockenen, blumigen, sehr würzigen (blumig-süßen) Vanilleduft.

Zuerst war ich ehrlich gesagt etwas reserviert, da ich mir doch etwas völlig anderes vorgestellt hatte (so eine Art fluffige Guerlain-Vanille), empfand den Duft dann aber quasi minütlich immer anziehender und möchte ihn nun in meiner Sammlung nicht mehr missen. Der Duft hat dabei nicht einen typischen Vanillepudding-Geruch, sondern eher eine blumige Vanillenote. Die angegebenen und wenigen Duftnoten enthalten Vanille, Vanilleblüte, Orchidee und Karamell. Obwohl Karamell enthalten ist, ist das sicherlich keine typisch gourmandige Kreation. Esseindrücke sind hier also nicht vorhanden.

Was mir überdies sehr zusagt: Im Vergleich zu Parfüms wie bspw. "Vanille de Tahiti" von Perris Monte Carlo und Profumum Romas Vanitas fehlt beim Ligne St Barth völlig eine leicht urinale Note (Perris) oder das Drumherum (Profumum), auch ist der Vanilleeindruck präziser und sauberer herausgearbeitet und auch die Würzigkeit lenkt nicht ab, sondern unterstützt die Vanille.

Dabei stelle ich mir Vanille West Indies gut als Büroduft für Frauen und Männer jeglichen Alters vor oder da, wo sich viele Leute aufhalten. Die Haltbarkeit des Duftes ist ungewöhnlich gut, wie ich meine, und weist eine Besonderheit auf: Manchmal scheint er schwächer zu werden oder ganz zu verschwinden und plötzlich wird er wieder stärker und fast wuchtig – nicht uninteressant. Ein Tipp von Vanille-Liebhabern war dieser Vanille West Indies, für den ich dankbar bin und den ich hiermit (wie viele andere auch) natürlich schleunigst weitergebe!

Ein pappsüßer Fruchtcocktail ist dieser Dhai. Orientalisch – also eine Kreation, die mit wertvollen Gewürzen, warmen Einschlägen, sinnlich-verführerischen, sanften Ingredienzen aus fernen Orten angereichert ist – ist dieser neue Anfas sicher nicht, aber für Kirke und Erba Pura-Fans sicherlich ein Versuch wert.

Eigentlich bin ich von Anfas-Düften sehr begeistert, da deren Parfüms normalerweise eine gewisse Tiefe und interessante Komplexität aufweisen. Bisher war aus meiner Sicht kein Fehlschlag dabei. Und auch hier beim Dhai werden nur angenehm wenige Inhaltsstoffe angegeben, wobei die Orangenblüte einer meiner Lieblinge ist. Riecht man diese wenigen Stoffe gut heraus, schmeichelt die Orangenblüte der Nase, wirkt das Parfüm belebend oder spannend, gar herausfordernd? Vielleicht ja, vielleicht nein – denn falls diese umschmeichelnden Akkorde im Dhai vorhanden sein sollten, dann gehen sie in den zuckersüßen Wassereis-Frucht-Anklängen unter….immerhin sollte erwähnt werden: Die Haltbarkeit ist gut.

Egal, wie man zu dem Dhai stehen mag, ob er den einen als gut erscheint, den anderen als belanglos oder wie auch immer. Er ist einfach zu anspruchsvoll, was den Preis anbelangt. Und das ist letztlich, vor dem Hintergrund der Dufteindrücke, irritierend.