Schakaa

Schakaa

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11 - 15 von 70
Schakaa vor 7 Jahren 7 3
7
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Das narkotische Element
Riskant ist höchstens der Entschluss, einen Kommentar dazu zu schreiben, denn hier fällt es mir mal wieder besonders schwer, die Dufteindrücke wiederzugeben.

In der Kopfnote Wacholder gemischt mit Zitrusnoten, ergibt etwas das ich als krautig bis grün bezeichnen würde. Das geht dann langsam über in harzig, würzig und bleibt so für lange Zeit. Da ist auch noch was dabei das ähnlich duftet, wie der omanische Weihrauch. Nach einiger Recherche zu den verwendeten Inhaltsstoffen, habe ich das Elemiharz im Verdacht.

Gegen Ende des Verlaufs, lassen die harzigen Töne nach und es entsteht mehr und mehr der Eindruck eines dunklen Ambers. Das braucht aber seine Zeit, denn der Duft hält sehr sehr lange und auch die Silage ist stark. Das Tannenbalsam, das ich bei anderen Düften im Drydown als unangenehm empfinde, wirkt sich hier nicht negativ aus.

Ich würde den Duft als erdend und beruhigend bezeichnen und vor allem narkotisch, das könnte der Grund sein warum dieser Name gewählt wurde. Ja, je mehr ich daran rieche und darüber nachdenke, desto mehr finde ich dass das Wort "narkotisch" hier wirklich zutreffend ist. Ähnliche Düfte die ich bereits testen könnte sind meiner Meinung nach Larmes du Désert oder Oud Deneii / Tabac Licorii nur hat dieser hier noch, zusätzlich zu dem harzig- würzigen, das narkotische Element mit dabei.

Wer diese Art Düfte mag sollte ruhig mal testen, ich finde es lohnt sich. Werde jetzt noch ein wenig daran schnuppern und dabei die Augen verdrehen.
3 Antworten
Schakaa vor 7 Jahren 10 6
8
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Der sanfte Inder
Oudh Siufi, gefällt mir sehr gut, kein Wunder geht es hier doch um Indisches Oud. Bekannt für seinen sehr dichten, dunklen, erdigen, floralen, fruchtigen und holzigen Duft den viele nicht mögen, weil er, vor allem zu Beginn, auch ein wenig fäkal sein kann.

Das ist eigentlich ungerecht, den der Duft streift diese Anmutung nur ganz leicht und das auch nur am Anfang. Ich hatte mal einen Tropfen indisches Öl an mir und war in einer Bar, wo mich eine junge Frau ansprach und meinte, ich hätte aber ein bisschen viel Parfüm aufgelegt. Sie hat es aber als Parfüm angesehen und nicht gedacht ich hätte die Hosen voll. Umgekehrt, würde ich mich mit Schweinefäkalien einreiben und dann an der Supermarktkasse stehen, würde wahrscheinlich niemand sagen "aha, der Herr trägt heute Indisches Oud".

Wie auch immer Oudh Siufi enthält Indisches Oud, einmal gerochen wird man das sofort wieder erkennen, allerdings in einer sehr gemäßigten Form. Es ist wahrscheinlich nur wenig davon drin und es hat nicht diesen typischen Start den viele nicht mögen. Ich würde sogar behaupten, dass es von geringer Qualität ist, weil auch die floralen und fruchtigen Anteile hier fehlen. Es sind nur die holzigen Noten vorhanden, alles andere eines komplexen Indischen Ouds fehlt.

Ich hab mal zum Vergleich einen Tupfer von dem guten, komplexen auf den Unterarm gegeben, der Test musste dann abgebrochen werden, weil ich das Oudh Siufi auf dem Handrücken nicht mehr wahrnehmen konnte.
Das erklärt auch, weshalb man in der Duftbewertung die anderen Komponenten getrost ausser Acht lassen kann.
Nichts davon tritt hier wirklich in den Vordergrund, ich glaube etwas Nelke zu riechen, das war es dann aber auch schon.

Eine gute Bewertung hat Siufi natürlich verdient, immerhin handelt es sich hier um dem schönsten aller Düfte, auch wenn er sehr sanft und gemäßigt auftritt.
6 Antworten
Schakaa vor 7 Jahren 7 1
10
Flakon
5
Sillage
7
Haltbarkeit
5.5
Duft
Käpt’n Blaubärs Seife
Als Käpt’n Blaubär morgens die kleine Dusche in der Kajüte benutzte, wusch er zuerst seinen Blauschopf, wobei ihm etwas Shampoo in die Augen kam. Als er dann, fast blind, nach der Seife griff, entglitt sie ihm und schoss durch das offene Bullauge davon in die weite See. Moby Dick, der hier gerade seine Runden drehte, hielt sie für etwas Essbares und schwups, verschwand sie in seinem riesigen Maul. Natürlich wurde Moby Dick von der Seife schlecht, weshalb er kotzen musste und so würgte er einen dicken Klumpen seifiges Ambra hoch, der munter auf den Wellen tanzend in richtung Spanien schwamm....

So oder so ähnlich könnte es sich zugetragen haben, dass der erste Eindruck von Ambra di Luna einfach nur verseiftes Ambra ist. Ach wäre dem Käpt'n Blaubär doch nur etwas anderes ins Wasser gefallen, als diese billige Seife. Eine Iriswurzel, ein Stückchen Weihrauch, Benzoe oder Labdanum, die Dose mit dem Kopaivabalsam oder auch nur ein paar Küchenkräuter. Aber nein es musste ja diese vermaledeite Seife sein.

Im weiteren Verlauf lässt der Seifige Eindruck zum Glück etwas nach, ganz verschwinden tut er aber leider nicht. Wenigstens hält sich die Haltbarkeit in Grenzen, was dem Duft dann wieder zu gute kommt.

Ihr habt es bestimmt schon bemerkt, Ambra di Luna gehört nicht gerade zu meinen Favoriten

Vielen lieben Dank für die Probe
1 Antwort
Schakaa vor 7 Jahren 8 1
6
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Im Kielwasser des Scheichs
Musk Al Ghazal gefällt mir so gut, dass ich doch einen kurzen Kommentar dazu abgeben möchte.
Von dem was ich bisher von Al Haramain getestet habe, hatte ich den Eindruck, dass es sich um Billigdüfte handelt, die auch den geringen Preis nicht wert sind, weil sie zu Leichen in der Sammlung werden. Sprich lieber ein gutes Parfüm als zehn von der Sorte.
Umso mehr bin ich erstaunt, dass dieser mir richtig gut gefällt. Der Verlauf ist absolut linear. Der Duft ist weich, cremig, blumig, ein bisschen zitrisch und hat die richtige Süße. Intensität und Haltbarkeit gehen voll in Ordnung. Er erinnert mich sehr an die Wolke die ich in Dubai oft abbekommen habe wenn vor mir ein traditionell gekleideter Araber lief. Das war auch der Auslöser, warum ich seitdem schwer auf der Suche nach dem perfekten Moschus bin. Musk Al Ghazal ist hier auf jeden Fall schon mal ganz weit vorne.
Bin gespannt wann die westlichen Parfümeure nach der Oud Welle auf diesen Zug aufspringen, hoffentlich bald.

Vielen Dank für diese schöne Probe
1 Antwort
Schakaa vor 7 Jahren 14 4
9
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9.5
Duft
Eine andere Handschrift
Bei diesem Duft habe ich das Gefühl etwas "Neues" zu riechen, einen Duft mit einer anderen Handschrift, als die vielen anderen die ich bis jetzt kenne. Asiatisch finde ich vor allem die Kopfnote, im ersten Moment dachte ich der Name passt wie die Faust aufs Auge, fast wie ein vor Glutamat strotzendes Gericht aus dem Asia-Wok. Doch schnell entwickelt er sich zu einem sehr schönen grünen Duft, der etwas ganz Eigenständiges an sich hat, was ich so noch nicht kannte.

Ich empfinde ihn als leicht mineralisch gefärbten Vetiver Duft mit einem Hauch von Benzin. Ein bisschen erinnert er mich auch an die Dallmann's Salbei Bonbons. Für mein Empfinden eine sehr gelungene Komposition, die sich nicht an irgendwelche Trends anlehnt. Ähnlich wie dies oder das, hier fällt mir kein Vergleich ein. Wenn überhaupt dann phasenweise vielleicht ein bischen wie Terre d'Hermes allerdings viel, viel, viel edler.

Wer also etwas sucht das sich von den vielen anderen in der Sammlung nicht nur in Nuancen sondern deutlich abhebt, sich aber dennoch damit messen kann, sollte den mal testen. Der Murano - Flakon in der schönen klassischen Form rundet das Bild noch ab.

Unisex, ja, aber ich finde er passt etwas besser zu einer Frau. Tragen würde ich ihn auf jeden Fall, da ich aber grade mal wieder die männlich Phase hab, habe ich mir einen anderen Merchant Of Venice ausgeguckt. Die Marke hat doch einiges zu bieten.
4 Antworten
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