Schwälbchen

Schwälbchen

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6 - 10 von 21
Schwälbchen vor 5 Jahren 17 7
10
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Our love is easy
„Deep within your heart,
you know it's plain to see.
Like Adam was to Eve,
you were made for me…“

Dein sanftes Lachen – lebendige Ouvertüre.
Zitrisch, belebend. Nimmst Du mich mit. So wie ich bin, begleitest mich.
Our love is easy.

„If you ask me plainly
I would gladly say
I'd like to have you round
just for them rainy days…“

Dein strahlendes Patchouli – kein Hinabgleiten ins Dunkel.
Sanft-grünes Leuchten. Transzendental.
Deine Iriswurzel - milde Erdigkeit und doch so blumig zart. Mystisch.
Du führst mich in mein Innerstes. Du erdest mich.
Hältst die Balance, wenn ich mir selbst zu viel bin.

So bleibst Du bei mir – mein Beschützer. Viele Stunden.
Wärmende Süße von Benzoe und Vanille trösten.
Erschöpfte Kindernasen, sich zärtlich an Mutters Pullover schmiegend.
Our love is easy.

„Every time we meet it's like the first we kiss.
Never growing tired of this endlessness.“



Die Zitate stammen aus dem Lied „Our love is easy“ von Melody Gardot. ;)
7 Antworten
Schwälbchen vor 5 Jahren 33 6
9
Flakon
9
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Beipackzettel
Lieber Anwender,

vielen Dank, dass Sie sich für unser Produkt entschieden haben. Wir wollen Sie aus gegebenem Anlass mit diesem Beipackzettel über etwaige Nebenwirkungen aufklären. Gleichzeitig weisen wir darauf hin, dass von einer Auflistung der Ingredienzen Abstand genommen wurde, da hier der Gesamteindruck und die Wirkung des Produktes im Vordergrund stehen:

„Black Orchid“ ist ein Antidepressivum mit Gewöhnungseffekt. Es kann in Einzelfällen zu leichter bis mittelschwerer Abhängigkeit kommen. Unmittelbar nach dem Auftragen auf geeignete Hautpartien entwickelt sich ein buttrig-vollmundiges Aroma, das in seiner opulenten Fruchtigkeit an überreife Ananas erinnert. Einige der verwandten Früchte sind vergoren und dem Verfall preisgegeben. Der indolische Eindruck des Fluidums wird durch eine blumige Penetranz unterlegt, die bei einigen Anwendern das fleischliche Verlangen nach körperlicher Hinwendung steigern kann. Von einer Inhalation der aufkommenden Trüffelnote wird zu diesem Zeitpunkt strikt abgeraten. Die darin enthaltenen Hallozinogene führen zu Sinnestäuschen und beeinträchtigen das Entscheidungsvermögen des Trägers.
Einige Patienten berichteten sogar von lüstern-verwirrten Geisteszuständen bis hin zu chaotisch-leidenschaftlichen Phasen, ausgelöst durch eine möglicherweise zu massige Anwendung des Extraktes. Der Eroberungswillen des Fluids ist der barocken Verwendung sinnlich-verführerischer Komponenten geschuldet. Bei massvoller Anwendung des selbstbewußten Trägers vermag das Mittel mit eroberndem Charme eine samtig schwarze Aura zu generieren. Wohlige Gefühlszustände bis extatische Endorphinschübe sind eine vom Hersteller beabsichtigte Nebenwirkung und führen nicht zur Reklamation. Das Produkt eignet sich in der Anwendung sowohl für Damen als auch für Herren und zeigt keinerlei Präferenzen für ein Geschlecht.
Die Komplexizität des Mittels erlaubt eine äußerst sparsame Verwendung. Performance und Haltbarkeit sind auf einen gesamten Tag angelegt, ein erneutes Auftragen ist weder notwendig noch anzuraten.

Bei Fragen berät Sie gerne Ihr zuständiger Duftdealer.

Das Team von Tom Ford wünscht Ihnen rauschhaftes Vergnügen mit „Black Orchid“ und gute Besserung.

6 Antworten
Schwälbchen vor 5 Jahren 39 9
10
Flakon
8
Sillage
10
Haltbarkeit
9.5
Duft
Nicht der heilige Gral, aber verdammt nah dran
Vintage und aktuelle Version - ein Vergleich



Eine Flasche Obsession neueren Datums befindet sich schon länger in meiner Sammlung und ich muss sagen, dass mir dieser Duft ausnehmend gut gefällt. Die warm-schmeichelnde Vanille - omnipräsent aber nicht nasenfüllend - gibt der aktuellen Version eine sehr anziehende Aura. Der Duft gestaltet sich bei mir von Beginn an warm-ambriert und leicht würzig. Kräuter oder gar grüne Noten vermag ich nicht zu erfassen, vielmehr ist das Eau de Parfum mit einer fruchtig-orangigen Spur unterlegt. Der Eindruck einer frisch geschälten Orangenschale ist greifbar. Einzelne Gewürze wollen sich mir dagegen nicht erschließen. Zimt nehme ich zum Beispiel auf meiner Haut überhaupt nicht wahr, obwohl ich den sehr liebe. Es ist vielmehr diese einladende, wohlwollende Würzigkeit, die Obsession so unwiderstehlich macht. Ein sehr sinnliches Vergnügen und auch wenn die Reformulierung dem Original nicht das Wasser reichen kann, finde ich beide Düfte faszinierend und sehe sie als selbständige Orientalen in meiner Sammlung an.

Der Vintage ist im Vergleich zur aktuellen Version noch einmal deutlich sinnlicher. Viele Erzählungen ranken sich um diese Duft-Ikone. Und auch mir drängt sich beim ersten Schnüffeln der Eindruck von Erotik auf. Nein, keine subtile Erotik. Dieser Duft ist ein Vamp, selbstbewußt, strahlend, ist raffinierte Verführung und … ja auch Sex. Kein anderer Duft vermag Assoziationen von erhitzter und schweißnasser Haut, feuchten Laken und (da stimme ich JUMI vollkommen zu) nassem Haar derart plastisch zu kreieren. Hier wird nicht kokettiert. Hier werden Tatsachen geschaffen. Um einen Vintage Obsession tragen zu können, muss Frau sich ganz ihrer Weiblichkeit hingeben. Stolz und selbstbewusste Anmut verkörpern Duft und Trägerin. Da ist zum Beispiel dieser kantige, grün-krautige Start mit viel viel Weihrauch. Animalik schwingt mit und umfängt die Trägerin mit einer (für heutige Verhältnisse) herrlich unangepassten Duftaura. Moschus, Zibet und Vanille geben sich ein Stelldichein von ungeahnter Ausdauer. In Überdosierung – und die ist hier schnell erreicht – vermag er Mitmenschen den Atem zu verschlagen. Behutsam aufgetragen ist es ein Duft, der Seinesgleichen sucht.

Vergleicht man beide Düfte, so würde ich sagen, dass die heutige Version mit ihrem balsamischen Wohlfühlcharakter durchaus büro- aber allemal tagestauglich ist. Hier gesellen sich gut gemachte Designerqualität mit hoher Haltbarkeit zu einem top Preis.

Der VINTAGE dagegen, mit seinem unwiderruflichen Einfluss auf das Limbische System scheinbar zivilisierter Lebensformen und deren raubtierartigen Verhaltensänderungen infolgedessen, ist ZWINGEND waffenscheinpflichtig.

Na dann: Waidmanns Heil und Namaste,
euer Schwälbchen
9 Antworten
Schwälbchen vor 5 Jahren 16 5
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Eine unprätentiöse Königin
Diesen Kommentar widme ich einer lieben Parfuma, die mich an diesem Duft teilhaben ließ. Danke liebe Walti. So langsam kriegst Du mich :)

Zum Duft: Rosa Moceniga startet weniger frisch, als ich es erwartet hätte. Ok die meisten Blumendüfte zeigen als erstes zitrisch-frische Noten. Aber hier meine ich zusätzlich die zarte Süße von Orangenblüten zu vernehmen. Der Duft hat gleich zu Beginn etwas fruchtig-saftiges, das ihn so unglaublich attraktiv und nasengängig macht.
Obwohl ich den Geruch von Johannisbeeren, deren Blättern und vor allem den herbfruchtigen Duft des jungen Holzes liebe (und insgeheim darauf spekuliert habe) bleibt gerade dieser meiner Nase verborgen. Rosa M. bleibt aber vornehm im Blütensektor und rutscht nicht ins Gourmandige ab.
Die Königin aller Blumen ist hier von kräftigerer Statur. Da gibt es weitaus zerbrechlichere Rosendüfte. Zunehmend gestärt durch Vanille und Amber entwickelt sich das Parfum mit linearer Konstanz zu einem warmen, vornehm – ja beinah historisch wirkenden – leicht gesüßten Rosenzauber. Das klinisch Reine, Unschuldige in vielen Rosendüften tritt hier weniger zu Tage und ich komme mit Rosa Moceniga deutlich besser klar, als mit anderen Vertretern dieser Gattung.

Die Haltbarkeit: 9 Stunden und länger. Beachtliche Leistung

Der Duftschweif: Zwei Spritzer reichen für mich aus. Die Sillage ist im mittleren bis oberen Bereich und der Duft aus einem Meter Entfernung noch sehr gut wahrnehmbar. (Partnertest) Aufgrund seiner ausgesprochenen Alltagstauglichkeit sicher auch in höherer Dosierung ein Genuss.

Fazit: Ein femininer Begleiter, unaufgeregt, zugänglich und aufgrund seiner Noblesse und Dezenz für die alltägliche Benutzung prädestiniert. Und obwohl nicht mein Beuteschema stielt er sich so langsam in mein Herz.

Namaste
5 Antworten
Schwälbchen vor 6 Jahren 23 12
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9.5
Duft
Ich mach ein Lied aus Stille
„Vor einem Winter“

Ich mach ein Lied aus Stille
und aus Septemberlicht.
Das Schweigen einer Grille
geht ein in mein Gedicht.

Der See und die Libelle.
Das Vogelbeerenrot.
Die Arbeit einer Quelle.
Der Herbstgeruch von Brot.

Der Bäume Tod und Träne.
Der schwarze Rabenschrei.
Der Orgelflug der Schwäne.
Was es auch immer sei,

Das über uns die Räume
Aufreißt und riesig macht
Und fällt in unsre Träume
in einer finstren Nacht.

Ich mach ein Lied aus Stille.
Ich mach ein Lied aus Licht.
So geh ich in den Winter.
Und so vergeh ich nicht.

aus: Eva Strittmatter: Sämtliche Gedichte.
© Aufbau Verlagsgruppe GmbH, Berlin 2006

Ich möchte Eva Strittmatters bekanntes Gedicht meinem Kommentar voran stellen, da diese Zeilen all jenes so gekonnt ausdrücken, was ich in La Perla Eau de Toilette olfaktorisch wahrnehme.

Der Duft: La Perla Eau de Toilette beginnt mit sanfter Frische, eine fruchtige Zitrusnote, die mich an eine saftige Mandarine erinnert, geht von meinem Handgelenk aus. Nichts piekst oder kratzt. Kein Krawall, keine Pauken und Trompeten. Schon hier äußert La Perla ihr ruhiges Wesen. Bald danach gesellen sich dezent-blumige Akkorde mit einer gut wahrnehmbaren Freesie hinzu. Umrahmt und begleitet werden die Blumen von einer milden Würze, die durch Nelke und Kardamom angeführt werden. In diesem zart blumig-würzigem Stadium verbleibt das Eau de Toilette viele Stunden auf meiner Haut. Immer wieder umarmt mich ein mütterlich-gütiger Nebel von zärtlicher Wärme. Erst nach einigen Stunden zieht sich La Perla EdT zurück und gibt seine warme Chyprebasis preis.

Der Duftverlauf ist fließend und harmonisch und gleicht damit obigem Gedicht – einem ruhigen Gang durch mildes Herbstlicht.

Das Eau de Toilette ist von mittlerer Sillage und damit ein dankbarer täglicher Begleiter für Büro und Zuhause. Die Haltbarkeit übersteht ohne Mühe einen Arbeitstag. Vergleiche zum Coco EdT sind da durchaus berechtigt, denn beide Düfte verstehen es, durch eine blumige Würzigkeit zu überzeugen.
Der ovale Flakon aus satiniertem Glas liegt so schön in der Hand. Einzig der billige Plastikverschluss und ein kleiner Aufkleber, der als Logo des Parfums dient, werden diesem Duft nicht gerecht.

Fazit: ein unterschätzter herbstlicher Chypre und fast vergessener Schatz. Ausgeglichen ist er; strahlt voller Wärme Ruhe und Zufriedenheit aus. Hohe Attribute in der heutigen Zeit. Und ein Aufruf an uns, das Leben etwas gelassener anzugehen.

In diesem Sinne wünsche ich euch einen schönen Tag.
Namaste,

euer Schwälbchen
12 Antworten
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