17.11.2018 - 09:04 Uhr
Serenissima
1114 Rezensionen
Serenissima
Top Rezension
39
klare Duftentwicklung voller Anmut
Rosarien üben auf mich immer noch einen großen Zauber aus. Besonders die in Natur und Landschaft eingebettet und gleichzeitig als "Botanischer Garten" gedacht sind; wie zum Beispiel Sangerhausen.
Vor vielen Jahren, es war 1980, machten wir Urlaub in Baden bei Wien und wohnten in einem Hotel direkt am Rosarium.
Die Erinnerung an das Hotel ist gemischt (der Daumen zeigt ein wenig nach unten), das Rosarium habe ich immer noch als großen Spender von Freude im Gedächtnis.
Nun war Anfang Juni grade die Zeit, in der jeden Tag der "Reifegrad" der einzelnen Rosensorten und -blüten wunderbar verfolgt werden konnte. Und das taten wir auch an jedem Tag auf dem Weg in die Stadt oder nur bei herrlichen Spaziergängen durch den Doblhoffpark
Schon allein die unterschiedlichen Knospenformen waren fasznierend: kleine dicke und runde, sehr schmale, schlanke, in sich gedrehte - die Natur verfügt über viele Variationen in Form und Farbe.
Das Sinnbild der Rose: weit erblüht, mit samtigen Blütenblättern im dunklen Rot, mit vielleicht noch vereinzelten Tau- oder Regentropfen, die wie Perlen auf der plüschigen Oberfläche sitzen.
Es fehlt eigentlich nur noch der junge Ritter auf dem weißen, schabrackengeschmücketen Pferd, der diese Rose anschmachtet. Denn natürlich hatte ein schüchternes Fräulein sie ihm überreicht!
Ein Bild, wie aus einem mittelalterlichen Glasfenster oder Buch!
Und bestimmtr wird der junge Mann nachts unter ihrem Fenster singen!
Diese Rose, die sinnlich und sogar erotisch eingeordnet werden kann, findet man in "Rosa Moceniga" von "The Merchant of Venice" nicht.
Mein Bild dieses Rosenduftes, denn auch er zeichnet Bilder, wird hier wirklich von dem Foto des Unternehmens beherrscht: die letzte Kurve des Canal Grande, dieser ganz mit blühenden rosa Rosen bedeckt!
Am Ende des Kanals sieht man natürlich die Kirche Santa Maria della Salute und die Dogana in ihrer immer wieder eindrucksvollen Schönheit!
(Werbung beeinflusst also doch sehr!)
"Rosa Moceniga" trägt die feinere, aber trotzdem nicht wertlosere rosa Rosa in ihrem Duft.
Blüten von fast perfekter Form, eine Harmonie in Duft, Form und Farbe bietet sich hier.
Und schon beim ersten Kennenlernen zeigt sich diese duftende Schönheit: wie eine hübsche junge Frau, fast noch ein Mädchen! Eine gewisse Unschuld begleitet diesen Rosenduft.
Bergamotte passt ausgezeichnet dazu und auch die leicht bitter-grüne Nuance des Johannisbeerblattes ist geschickt gewählt.
(Wie oft kaute ich als Kind auf diesen Blättern herum. Fragt mich nicht, aus welchem Grund: wahrscheinlich "nur so!")
Dieses Entrée führt zum kräftigeren Rosenaroma; es ist mehr, als ein Rosenhauch - die Kraft des Duftes verleiht aber einer sehr luftigen Kreation ein wenig Erdenschwere.
Das ist gut so! Magnolie und auch Lotus sind doch recht schwebende Duftgeister, so gut wie sie hier passen!
Sie werden ein wenig eingefangen und im Duftverlauf gebunden, bevor sich ein anderer blühender Rosenstrauch aus einem lebhaften Gemisch aus Moschus-, goldenem Amber- und warmer sinnlicher Vanille heraushebt!
Rosenduft und Amberleuchten, mit leicht erotisierender Vanille und Moschus geschmückt, werden von holziger Zedernwürze abgerundet.
Ein wunderschönes Duftfinale, das sicher nicht spektakulär, aber sehr, sehr anmutig und weiblich ist.
Jede Frau, die leisere Rosendüfte mag, wird sich an dieser Komposition der von mir so geliebten Venezianer Parfumeure freuen.
Sie haben ein zauberhaftes Bouquet geschaffen, das mit Sicherheit wieder als "mainstreamig" eingestuft werden wird. Aber warum auch nicht?
Auch wenn meine Rosen affine Zeit vorüber ist, so freue ich mich doch an diesem schönen, leichtfüßigen Rosenduft, der einmal nicht an halb geschlossene "Schlafzimmeraugen" und sinnliche Lippen denken lässt!
Vielleicht gefällt mir auch gerade das an "Rosa Moceniga"!
Dafür ist natürlich die Haltbarkeit erneut nur "Venetia like": wir kennen das ja inzwischen und bei diesen Flacons ist Nachsprühen, allein schon durch den Kontakt mit dem Glas, ein Vergnügen!
Denn auch dieser Flacon ist, wie immer bei "The Merchant of Venice", ein Traum aus Muranoglas.
Durch das ans Art Deco angelehnte Rosenmotiv wirkt er fragil und sehr zart - eben durch und durch weiblich!
Es ist die Weiblichkeit einer vielleicht sogar sportlichen jungen Frau; die "Odaliske" bleibt hier einmal außen vor.
Für mich ist also "Rosa Moceniga" ein Duft, der eine kleine Geschichte erzählt und die immer unterschwellig vorhandene Sehnsucht nach Venedig nährt.
Das ist sicher auch einer der Gründe, weshalb ich die meisten der Duftgeschöpfe dieses Unternehmens schätze und ihnen gegenüber toleranter bin, als manch ein neutraler Tester von uns.
Es hat sich jedenfalls gelohnt, die Bekanntschaft mit dieser Rose zu machen, obwohl sie für mich etwas zu jung und zu tänzerisch daherkommt.
Aus bekannten Gründen, nämlich durch meine inzwischen zusammen gesammelten Lebensjahre, lasse ich inzwischen die Finger von Rosendüften. Wir korrespondieren nicht mehr so ganz miteinander.
Das heißt aber nicht, dass ich einen Rosenduft wie diesen nicht zu schätzen weiß!
Er ist ein sympathischer Begleiter durch Tag und Nacht.
Und ohne sich besonders in den Vordergrund zu spielen, ist der rosige Hauch doch präsent an seiner Trägerin:
sie bleibt in Erinnerung
Einen "Rosenpokal" erhält der Schöpfer dieses Dufterlebnisses von mir!
(Den er hoffentlich nicht mit Wasser aus dem Canal Grande füllen wird.)
Vor vielen Jahren, es war 1980, machten wir Urlaub in Baden bei Wien und wohnten in einem Hotel direkt am Rosarium.
Die Erinnerung an das Hotel ist gemischt (der Daumen zeigt ein wenig nach unten), das Rosarium habe ich immer noch als großen Spender von Freude im Gedächtnis.
Nun war Anfang Juni grade die Zeit, in der jeden Tag der "Reifegrad" der einzelnen Rosensorten und -blüten wunderbar verfolgt werden konnte. Und das taten wir auch an jedem Tag auf dem Weg in die Stadt oder nur bei herrlichen Spaziergängen durch den Doblhoffpark
Schon allein die unterschiedlichen Knospenformen waren fasznierend: kleine dicke und runde, sehr schmale, schlanke, in sich gedrehte - die Natur verfügt über viele Variationen in Form und Farbe.
Das Sinnbild der Rose: weit erblüht, mit samtigen Blütenblättern im dunklen Rot, mit vielleicht noch vereinzelten Tau- oder Regentropfen, die wie Perlen auf der plüschigen Oberfläche sitzen.
Es fehlt eigentlich nur noch der junge Ritter auf dem weißen, schabrackengeschmücketen Pferd, der diese Rose anschmachtet. Denn natürlich hatte ein schüchternes Fräulein sie ihm überreicht!
Ein Bild, wie aus einem mittelalterlichen Glasfenster oder Buch!
Und bestimmtr wird der junge Mann nachts unter ihrem Fenster singen!
Diese Rose, die sinnlich und sogar erotisch eingeordnet werden kann, findet man in "Rosa Moceniga" von "The Merchant of Venice" nicht.
Mein Bild dieses Rosenduftes, denn auch er zeichnet Bilder, wird hier wirklich von dem Foto des Unternehmens beherrscht: die letzte Kurve des Canal Grande, dieser ganz mit blühenden rosa Rosen bedeckt!
Am Ende des Kanals sieht man natürlich die Kirche Santa Maria della Salute und die Dogana in ihrer immer wieder eindrucksvollen Schönheit!
(Werbung beeinflusst also doch sehr!)
"Rosa Moceniga" trägt die feinere, aber trotzdem nicht wertlosere rosa Rosa in ihrem Duft.
Blüten von fast perfekter Form, eine Harmonie in Duft, Form und Farbe bietet sich hier.
Und schon beim ersten Kennenlernen zeigt sich diese duftende Schönheit: wie eine hübsche junge Frau, fast noch ein Mädchen! Eine gewisse Unschuld begleitet diesen Rosenduft.
Bergamotte passt ausgezeichnet dazu und auch die leicht bitter-grüne Nuance des Johannisbeerblattes ist geschickt gewählt.
(Wie oft kaute ich als Kind auf diesen Blättern herum. Fragt mich nicht, aus welchem Grund: wahrscheinlich "nur so!")
Dieses Entrée führt zum kräftigeren Rosenaroma; es ist mehr, als ein Rosenhauch - die Kraft des Duftes verleiht aber einer sehr luftigen Kreation ein wenig Erdenschwere.
Das ist gut so! Magnolie und auch Lotus sind doch recht schwebende Duftgeister, so gut wie sie hier passen!
Sie werden ein wenig eingefangen und im Duftverlauf gebunden, bevor sich ein anderer blühender Rosenstrauch aus einem lebhaften Gemisch aus Moschus-, goldenem Amber- und warmer sinnlicher Vanille heraushebt!
Rosenduft und Amberleuchten, mit leicht erotisierender Vanille und Moschus geschmückt, werden von holziger Zedernwürze abgerundet.
Ein wunderschönes Duftfinale, das sicher nicht spektakulär, aber sehr, sehr anmutig und weiblich ist.
Jede Frau, die leisere Rosendüfte mag, wird sich an dieser Komposition der von mir so geliebten Venezianer Parfumeure freuen.
Sie haben ein zauberhaftes Bouquet geschaffen, das mit Sicherheit wieder als "mainstreamig" eingestuft werden wird. Aber warum auch nicht?
Auch wenn meine Rosen affine Zeit vorüber ist, so freue ich mich doch an diesem schönen, leichtfüßigen Rosenduft, der einmal nicht an halb geschlossene "Schlafzimmeraugen" und sinnliche Lippen denken lässt!
Vielleicht gefällt mir auch gerade das an "Rosa Moceniga"!
Dafür ist natürlich die Haltbarkeit erneut nur "Venetia like": wir kennen das ja inzwischen und bei diesen Flacons ist Nachsprühen, allein schon durch den Kontakt mit dem Glas, ein Vergnügen!
Denn auch dieser Flacon ist, wie immer bei "The Merchant of Venice", ein Traum aus Muranoglas.
Durch das ans Art Deco angelehnte Rosenmotiv wirkt er fragil und sehr zart - eben durch und durch weiblich!
Es ist die Weiblichkeit einer vielleicht sogar sportlichen jungen Frau; die "Odaliske" bleibt hier einmal außen vor.
Für mich ist also "Rosa Moceniga" ein Duft, der eine kleine Geschichte erzählt und die immer unterschwellig vorhandene Sehnsucht nach Venedig nährt.
Das ist sicher auch einer der Gründe, weshalb ich die meisten der Duftgeschöpfe dieses Unternehmens schätze und ihnen gegenüber toleranter bin, als manch ein neutraler Tester von uns.
Es hat sich jedenfalls gelohnt, die Bekanntschaft mit dieser Rose zu machen, obwohl sie für mich etwas zu jung und zu tänzerisch daherkommt.
Aus bekannten Gründen, nämlich durch meine inzwischen zusammen gesammelten Lebensjahre, lasse ich inzwischen die Finger von Rosendüften. Wir korrespondieren nicht mehr so ganz miteinander.
Das heißt aber nicht, dass ich einen Rosenduft wie diesen nicht zu schätzen weiß!
Er ist ein sympathischer Begleiter durch Tag und Nacht.
Und ohne sich besonders in den Vordergrund zu spielen, ist der rosige Hauch doch präsent an seiner Trägerin:
sie bleibt in Erinnerung
Einen "Rosenpokal" erhält der Schöpfer dieses Dufterlebnisses von mir!
(Den er hoffentlich nicht mit Wasser aus dem Canal Grande füllen wird.)
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