Shahar

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6 - 10 von 16
Shahar vor 7 Jahren 38 12
10
Flakon
6
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Der "ÜBER-Amouage" oder "die Krone der blauen Waldfee"
Ein großer Wurf - das war das erkennbare Ziel des Parfumhauses Amouage - und mit einigen Anläufen in den letzten Jahren haben sie mit "Figment" geschafft, worauf viele gehofft hatten: die Tradition von Amouage ohne Verluste ins Hier und Jetzt zu holen.
Ich lehne mich jetzt mal weit aus dem Fenster und behaupte, dass alle großen, femininen, orientalischen Bestseller-Parfums der letzten 30 Jahre in "Figment" vereint sind. Und obwohl ich kein Fan dieser Richtung bin und mit klassischen Amouages nix am Hut habe: DEN würde ich tragen. Haste einen anstatt vieler. Der hat auch was, wo man die ganze Zeit überlegt: 'Mensch, den kenn ich doch. Woher kenne ich den?'
Der Start ist etwas würzig und entspricht nicht der angegebenen Kopfnote. Safran noch, ja, keine Gardenie. Auf dem Fuß folgen die großen, schweren Blütendüfte Jasmin, Tuberose, Ylang, mit den hellen Tupfern der Orangenblüte, schön zusammengebunden und gehalten von der würzigen Kassia. Süß, schwer, erdig und waldig, KEIN Grün. Maximal das das dunkle Rauschen tiefgrüner Laubblätter in einem sonnigen, feuchten Spätsommerwald - das grün geht mit erdig Hand in Hand. Die Kassia, die Iris und der Papyrus geben dem Duft eine besondere Note, ohne die er wohl in die Tragik der Belanglosigkeit abgerutscht wäre. So ist er einfach nur schön, blütenschwer, auf einem Bett aus schwarzer Erde aus Patch und Weihrauch. Letztere rahmen den Duft wie ein Gemälde, ein schlichter Rahmen, der sich zurückhält gegen die schillernden Farben des Bildes.
Das schöne Blau des Flakons findet sich merkwürdigerweise im Duft wieder, nur dass es keine herkömmlichen Assozationen wie Himmel oder aquatisch bemüht, es ist nur die undefinierbare Farbe der Tiefsee, geruchlos, alterslos, das Besondere an dem Duft, das Geheimnis liegt in dieser Farbe. Etwas alkoholisches, trunkenes, wie ein leerer Steintopf, in dem einmal selbstgemachter Rumtopf war, aber keine Früchte.... ein blumiger Likör.
Die Orangenblüte und die Iris (mit der an dieser Stelle keiner gerechnet hätte) geben eine Art Leichtigkeit hinzu und ich bin sicher, dass hier noch eine Duftnote ist, die in der Pyramide nicht angegeben wurde.
Alles in allem zwar ein tiefgründiger Duft, jedoch ohne Ecken und Kanten, je nach Dosierung prunkvoll, gar lieblich oder kopfschmerzlastig bei zuviel des Guten.
Die Haltbarkeit wie immer gut, die Sillage hält sich für so einen Duft gottseidank zurück - sonst wäre das eine Wuchtbrumme geworden, wie sie im Buche steht.
Mit "Figment" kann man nichts, aber auch gar nichts falsch machen! Meine ersten fürchterlichen Blindkäufe waren allesamt Amouages: Aversion auf den ersten Riecher. Das ist hier nicht der Fall. Maximal kann man "Figment" vorwerfen, nicht so strahlend und außergewöhlich zu sein, wie es "Sunshine" oder "Bracken" sind. Und es ist ein FRAUENDUFT, nix für Mädchen, nix was mangelnden Charakter ausbügelt! Und ich möchte mal behaupten: für Männer untragbar.
Fazit: ran an den Speck!
Nachtrag am 18.10.2017: Muss nach mehreren Monaten und ausgiebigem Testen zwei Dinge revidieren, nachdem ich den Duft meiner Tochter zwangsverabreicht habe, um die Sillage besser einschätzen zu können: das Kopfschmerzlastige ärgert nur den Träger, ist von außen nicht wahrnehmbar. Und Figment ist doch strahlend und außergewöhnlich - ein Duft, den man viel angenehmer an anderen wahr nimmt, großer Komplimentefänger. Unbedingt mal an jemand anderem probieren - Selbst- und Fremdeinschätzung gehen hier weit auseinander!!!
12 Antworten
Shahar vor 7 Jahren 5 1
7
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
5
Duft
Räucherexperimente mit Waschpulver
Manchmal laust mich der Affe und ich muss BLIND irgendwelche Sachen bestellen....also Sachen, die RIECHEN. Gottseidank bin ich über die Phase, das bei exklusiven Parfums zu tun, hinweg. Man schrubbt nur 4 mal mehrere hundert Euro in den Wind.......dann habe sogar ich das gelernt. Und so wendete ich mich wieder den günstigen Blindbestellungen der Vergangenheit zu: Räucherharze, Tinkturen, Cremes und Parfums.......welcher absonderlichen Art und Weise auch immer, was Portale wie hijab, marrakesch usw alles hergeben. Schönster Ramsch, kitschig aufgemacht, exotisch duftend. Manch ein Kleidod habe ich so über die Jahre gefunden, welches ich immer wieder kaufe (wie das wundervolle Adlerholz zum räuchern) - allerdings erwischt man auch hin und wieder einen totalen Pauken-und-Trompeten-Reinfall.
Mit legendärster Reinfall war das Bakhoor Sheikh Shuyukh. In einer wundervoll verzierten 40g Metalldose schlummert einer der schlimmsten Gerüche auf Erden. Nun sind ja Araber bei der Herstellung von Räucherharzen sehr experimentierfreudig und es werden allerlei Duftnoten untergebracht, mit denen man nicht wirklich sein trautes Heim beduften will, ein Beispiel: Rose+Erdgeruch+Wald ergab den Geruch von Möbelpolitur. Sowas möchte man nicht aus einem brennenden Räuchergefäß nach draußen lassen. Bakhoor Sheikh Shuyukh jedoch setzte noch einen drauf: es ergibt den Geruch von Sandelholz mit Pipi, kokelndem Lenor-Waschpulver und gut abgelagerten, gebrauchten Damenbinden. Ich sage Euch: kauft NIEMALS beim Araber ein Räucherharz, welches die Verbindung von "orientalisch" mit "grün" verspricht.
So ähnlich geht es mir mit "Sheikh al shyookh" von Kelsey Berwin. Tolle (!) Verpackung und Präsentation - nach dem Öffnen/ Sprühen läuft erst mal Blut aus der Nase. Duftnoten finde ich nirgendwo im Netz, ich errieche einen dumpfen Orientladen-Geruch, fäkales Grün, synthetisch-muffiges holziges. Sobald die Kopfnote weg ist, wird es angenehmer, aber ob es angenehm wird, weil es angenehm wird oder ob es nur die Erleichterung ist, dass es nicht mehr so stinkt...das kann ich nicht sagen. Auch erschließt sich mir keine Ähnlichkeit zu irgendeinem natürlichen Duftstoff. Alt ist der Duft nicht, aber auch nicht jung - er bewegt sich zwischen 30 und 50. Die Haltbarkeit ist so schlecht, dass die 100ml Flasche wohl für 2 mal weggehen reichen wird, sowas wie Sillage nehme ich gar nicht wahr.
Am Wochenende nehme ich mir Zeit für ein Foto und das einstellen der Inhaltsstoffe auf check - Alter Schalter - die auf der Verpackung gelisteten Inhaltsstoffe dürften dort für einen durchgehend roten Kreis sorgen. Gut verträglich geht anders..... hier mal als Warnung an alle Empfindlichen, meiner Haut ist so'n giftiges, billiges Zeug ja wurscht.
Alles in allem: rausgeschmissenes Geld. Flakon wird noch ne Weile hübsch rumstehen, dann wegfliegen. Da im Bad noch eine geschenkte Pulle Kenzo Flower als Toilettenduftspray steht die alle werden muss; verzichte ich auf das Experiment "Sheikh al Shyookh" meinen Badgästen als Spray unter zu jubeln, bei dem es nachher noch schlimmer riecht als vorher.
1 Antwort
Shahar vor 8 Jahren 12 1
10
Flakon
5
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
leichter Referenz-Orientale ohne übliche Klischees
Nach langem Warten kam endlich die Möglichkeit, Amira d'Amour günstig bei Ebay zu schießen. Ein wenig bange war mir schon, ein Jahr davor hatte sich das Happy Spirit Bouquet d'Amour, ebenfalls nach Blindkauf, als totaler fail entpuppt.
Amira d'Amour enttäuscht nicht. Allerdings ist er auch kein extrovertierter Kracher, wie das normale Happy Spirit. Ich muss jedoch sagen, dass es von allen Chopard-Parfums dasjenige ist, welches am ehesten der langen, exklusiven und noblen Geschichte des Hauses Chopard entspricht. Der ideale Spagat zwischen Understatement und extravagantem Glamour. Understatement nicht zuletzt wegen der gedrosselten Haltbarkeit und Sillage, hätte man beides höher angesiedelt, wäre der noble Charakter im Kopfschmerz- Kurtisanensegment von Hypnotic Poison und Insolence verendet. Die Sillage und Haltbarkeit sind mit der Grund, warum ich das Parfum in der Einordnung nicht zum Ausgehen und als im Büro/Sommer/Frühjahr tragbar ansiedelte, für meine sonstigen Parfumgewohnheiten ist es einen Tick zu schwach auf der Brust.
Das erste Schnuppern war etwas irritierend. Erwartet hatte ich eine Jasmin-Bombe mit klebriger Honigsüße, Einheitsbrei a'la Mugler u.ä., ein in ausgetrampelten Pfaden wandelnder Orientale. Bekommen habe ich einen cremigen, runden, absolut außergewöhnlichen Blütenhonigduft, ein Guss, ein zeitlicher Verlauf ohne Widersprüche mit hohem Wiedererkennungswert. In der Kopfnote irritiert eine leicht säuerliche Note, nicht weil sie nicht passt, sondern weil es schwer ist, sie zuzuordnen. Ich musste mich tatsächlich in die Küche begeben, um herauszufinden was das ist: es ist der rosa Pfeffer, zerdrückt man die frischen Körner ergibt sich diese würzig-helle Säure, nur fehlt komplett das scharfe Pfefferaroma. Die Säure wird zart unterstützt von einer Komponente, die ich nicht der Orangenblüte an sich zuordne, sie entspricht eher dem Aroma von Orangenblütenhonig. Der Jasmin und die Tonkabohne kommen unterstützend und ergänzend, machen den Duft weich und cremig, balsamisch, tief und süß ohne Klebrigkeit, aromatisch ohne fruchtig zu sein.
Ein schöner und angenehmer Duft, ohne die übliche Räucherstäbchenkomponente anderer Orientalen. Zu meiner großen Freude habe ich mit Amira d'Amour endlich ein Parfum gefunden, in welchem meine geliebte Tonkabohne, die bei mir in der Küche in keinem Kakao oder Cremegebäck fehlt, sehr natürlich eingefangen wurde. Allerdings nicht mit der großen Strahlkraft, die diese Bohnen natura haben. Auf alle Fälle aber besser, als in dem viel teurerem Tonka Imperiale und viel „jünger“. Weiterhin bin ich der Meinung, dass Duftnoten in der Angabe fehlen, es hat eine dezente Mandeligkeit wie Arganöl und eine Erdigkeit, die mich an den abendlichen Geruch nach dem Wassersprengen von Obstplantagen in Israel und Iran erinnert.
Amira d'Amour soll laut Chopard „eternal love“ symbolisieren – sehr passend. Denn es ist weniger sexy, eher anziehend; vertraut, zeitlos, edel.
Ein Referenz-Orientale vollkommen ohne übliche Klischees oder das Altbackene oder Basarige, der für Menschen die lange im mittleren Osten gelebt haben, tatsächlich eine gelungene Reminiszens darstellt.
1 Antwort
Shahar vor 8 Jahren 36 6
10
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Der beste Grund, beklaut zu werden...
Vor einem Jahr musste ich aufgrund einer verlorenen Wette meinen gesamten Parfumbestand für die Dauer von 4 Monaten zu meiner Schwester geben. Die ersten Tage wähnte ich mich noch auf der sicheren Seite: mit all den Proben hätte ich locker ein Jahr rumkriegen können. Und doch machte sich vor Ablauf der ersten Woche Panik bei mir breit. So bestellte ich blind in einer Nacht und Nebel Aktion auf einer bekannten Website vier „Überbrückungskandidaten“, deren Flakons so schön waren, darunter das „Black Orchid“.
Hach, Liebe auf den ersten Blick. Und den zweiten. Und den dritten usw.
Die schwarzen Trüffel aus der Kopfnote klammern sich an den gesamten Duftverlauf und auch die anderen Noten wie Ylang, die Orchidee und das Lotusholz verschmelzen mit der Basis zu einem Guss, der nach dem Abklingen der Kopfnote die folgenden 8 Stunden bei hoher Sillage durchhämmert. Schwarze Johannisbeere und Bergamotte rieche ich gar nicht, überhaupt sind die Bestandteile schwer vorneinander abzugrenzen. Ein öliges, dunkelgoldenes Ganzes, extravagant, ein bißchen Friedhof und hinten eine Kirche, Wärme in schwarzem Nerz, Winternacht. Ein Hauch Spitze von teurer Seidenunterwäsche. Großes Kino, Großer Auftritt, was für Frauen mit Attitude.
Dachte ich. Dachte ich auch noch, als der Flakon eines Tages Beine bekam und ganz alleine ins Bad wanderte. Am Abend kam der Mann heim und ich dachte noch so: hui, Du riechst aber gut. Warum riechst Du so gut? Doch bei dem Kaffee-Kakao-Dunkel-Bomben-Gemisch auf SEINEM Regal ist der Verursacher immer schwer auszumachen. Der Herr hat ja deutlich mehr Flakons als ich, schon vor der Wette. Dann bekam das „Black Orchid“ aber wieder Beine und als er sich an die 5 Mal ins Bad verlaufen hatte, dämmerte mir langsam was. Ich sagte aber nichts. Fühlte mich etwas geschmeichelt. Roch ja auch gut an ihm, vielleicht sogar besser.
Dann kam ein Weggehabend für die Herren. Da mein Mann nur in Totschlagargumenten bei Nacht das Haus verlässt, hatte er sich schon mit einem seiner Angel's mariniert. Einer der Mitläufer, seines Zeichens eigentlich mein bester Kumpel, wurde noch ganz fachmännisch vom Zarten beraten und wieder bekam mein „BO“ Beine und landete am Zechkumpanen. Perlen vor die Säue. Da wo die hingehen, gibt’s eigentlich nur „Eau de Radeberger“.
Mein liebes, exklusives und sehr weibliches „Black Orchid“ hatte sich zu einer ausgemachten Schlampe entwickelt, die nun mit jedem ging. Selbst mein Vater (Jöh, das riecht wie der selbstgemachte Likör damals) und mein Neffe (ach Kat, soll ich mir etwa eins von meinem Vater nehmen.....äh. Ach du Armer, ja klar...lieber nicht) haben inzischen ihren Gefallen daran gefunden.
Die Geburtstage im letzten Jahr waren einfach wie nie. Ich orderte vier weitere Fläschchen und seitdem ist mein Schätzchen mir ausgesprochen treu.
6 Antworten
Shahar vor 9 Jahren 16 6
7.5
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
8
Duft
Ich lieb' dich, ich lieb' dich nicht. Ich lieb' dich, ich lieb' dich ni.....
Herbstferien, die Tochter im Schlepptau, ellenlange Schlange vor dem Museum, einen Bogen um die Frauenkirche und rein in die gute Stube der Königsparfumerie. Meine zukünftige Lieblingsverkäuferin nahm mich unter ihre Fittiche, für den leicht mürrischen Teenager gab's sogar eine Sitzgelegenheit.
Eigentlich auf der Suche nach einem Ersatz für die von der Tochter am Abend zuvor gemopste Abfüllung des Sorriso, stachen mir gleich die Manceras ins Auge.
Regelmäßig pro Halbjahr zieht eine Flasche davon bei mir ein, um einige Wochen später aus dem Fenster geworfen zu werden. Für die Düfte kann ich mich leicht begeistern, gerade für das ungewöhnliche, herbe, spezielle, leicht „abgespace'te“.......genauso schnell geht die Begeisterung vorbei und ich kann die urplötzlich nicht mehr riechen. Zur großen Freude meiner Umwelt wandern die dann über den Jordan. Nur damit ein neues paar Wochen später wieder Einzug hält und dann geht das ganze von vorne los.
Meine Tochter krallte sich gleich am Roses & Chocolate fest und ich, schon lange auf der Suche nach den neusten vier und auf den ersten Blick enttäuscht, dass es kein „Wild Candy“ hat, verbeiße mich im Aoud Blue Notes.
Ich weiß nicht, wie die ihr Glas produzieren, jedesmal bin ich von der Machart der Flakons fasziniert. Mit den Schraubverschlüssen ist das ja so eine Sache, ich bin unfähig zu begreifen: 'nicht ziehen!'. Ärgerlich. Schon wieder.
Die Farbgebung des Flakons: sehr schönes Blau. Auch wenn die Etiketten wirken, als ob sie ein Praktikant um's Jahr 2000 in den letzten Zügen des Corel Draw entworfen hätte – das hat was.
Sprühstöße auf Streifen, Tuch und Haut.....und eine blau-schillernde Wolke haut mich um. Sollte der Duft dem Thema „aquatisch“ gerecht werden – die Kopfnote IST aquatisch. Bergamotte-Zitrone-Mandarine-fruchtige Noten-grüne Noten......alles Quatsch....da ist EINE Note wie aus einem Guss in strahlend-blau, unfassbar künstlich. Etwas metallisches im Hintergrund. Auf den zweiten Riecher, ja, Ylang-Ylang, Veilchen, Rose und dann meldet sich auch eine Fülle künstlicher Fruchtigkeit. Immer noch ein Guss. Sehr künstlich. Sehr lauter Auftakt. Aber schön!
Die Tour durch die Parfumerie ging weiter, ich will die Tochter herbei winken, mein Arm geht in ihre Richtung, da entgleist ihr das Gesicht und sie fragt konsterniert: „WAS, zum TEUFEL, WAS riecht hier nach PFERD?“
Tatsache. Haben die da einen großen Pferdeapfel in der Herznote versteckt. So eindeutig und einzeln heraus kristallisiert kam das Oud noch in keinem Mancera. Die Fäkalnote ist zuviel für mich. Hatte ich schon die eine Hand am Portemonnaie, jetzt hab ich die andere auf der Türklinke. Auf dem Heimweg wedel ich ab und an in Richtung meiner Tochter, um sie ein wenig mit dem Parfum zu erschrecken. Es funktioniert.
5 Stunden später nehme ich einen wunderbaren, feinen, hellen, freundlichen, cremigen und weichen Duft war. Von der Basisnote blieben nur der Amber, eine kleine Prise Sandelholz und ein Hauch Vanille. Ein zarter Hauch aquatisches Räucherstäbchen-Oud ist auch noch da.
Der Duft ist nun ein wenig schwach auf der Brust, nur noch hautnah. So wie sein Auftakt ist er weder männlich noch weiblich, sein Unisex ist geschlechtslos, was aber kein Manko ist. Die Einordnung des Duftes in der Rubrik "blumig-orientalisch" ist völlig irreführend.
Kein Kaufkandidat für mich, aber interessant genug für einen Kommentar, denn der gehört auf jeden Fall (ausgiebig) getestet.
6 Antworten
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