Speedpirate

Speedpirate

Rezensionen
11 - 15 von 16
Speedpirate vor 2 Jahren 9 2
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Die hübschere Schwester
Es gibt Menschen, die mögen Black Opium, und es gibt Menschen, die mögen Black Opium nicht - ich gehöre zu letzterer Personengruppe. Von daher heißt es denke ich durchaus etwas, wenn ich Black Opium Over Red zumindest zurückhaltend feiere.

Dieser Duft ist für mich tatsächlich so etwas wie die hübschere Schwester - der Auftakt ließ zunächst leichte Enttäuschung aufkommen, denn die Kopfnote besitzt tatsächlich gewohnte Black Opium Vibes. Aber dieser Duft braucht etwas Liebe und Zeit, um sich zu entwickeln. Erst im Drydown gibt er seine wahre Schönheit preis - und zeigt dabei aus meiner Sicht sogar etwas Nischen-Potential. Genug Potential jedenfalls, dass der Duft von meiner Merkliste auf meine Wunschliste gewandert ist ;-)

Das Thema des Dufts ist in meiner Nase eindeutig ein dominantes Kirschtee-Aroma - I like! Der Tee-Akkord zeigt sich dabei herb-süß und stimmig - immer präsent, aber doch etwas im Hintergrund. Unterschwellig nimmt man eine dezente, aber passende Würzigkeit wahr.

Insgesamt entsteht aus der Komposition ein fruchtig-süßer Gourmand mit Verführungsqualitäten - aus meiner Sicht durchaus als Date-Duft tragbar und empfehlenswert!

Fazit: Black Opium Over Red hat durchaus das Potential zum Klassiker - er ist keinesfalls eine freche Cocktail-Kirsche für nur einen Abend, sondern eher die Kirsche in der Mitte der Hochzeitstorte :-)
2 Antworten
Speedpirate vor 2 Jahren 9 5
9
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft
Im Auftakt stärker als das Vorbild, im Drydown ein Zwilling
Ich muss ehrlich sagen, dass ich eine Weile gezögert hatte, mir diesen Duft zu holen - schließlich waren die bisherigen Bewertungen nicht so berauschend, und nicht zuletzt musste ich ihn kaufen, ohne ihn testen zu können, da es bei Zara wie so oft keinen passenden Tester gab. Die Neugierde hat schließlich gesiegt - zum Glück, kann ich nun sagen.

Ich war wirklich außerordentlich positiv überrascht von diesem Duft - direkt nach dem Aufsprühen zeigt sich, dass er den Namen "Elixir" nicht zu Unrecht trägt! Im Auftakt ist er deutlich stärker, facettenreicher und vor allem fruchtiger als sein Designer-Vorbild (YSL Libre Le Parfum), im Drydown ähneln sich beide Düfte dann wie ein Zwilling dem anderen. Man kann bestenfalls auf dem Testpapier einen winzigen, kaum vorhandenen Unterschied wahrnehmen, auf der Haut halte ich eine Unterscheidung dann tatsächlich für unmöglich. Die Haltbarkeit ist durchaus vergleichbar mit dem Designer, die Sillage würde ich persönlich sogar als etwas besser bezeichnen.

Auch wenn Golden Decade Elixir etwas seifiger und mit einer leichten Synthetik daherkommt, so passt dies doch fantastisch zum Gesamtkonzept, insbesondere zum fruchtigeren Auftakt des Dufts.

Fazit: Ich für meinen Teil bin begeistert, und werde mir wohl noch einen Flakon als Backup holen. Und das wiederum tue ich tatsächlich nur, wenn ich wirklich überzeugt von einem Duft bin.
5 Antworten
Speedpirate vor 2 Jahren 4 2
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft
Teuer riechen on a budget
Vorweg: Das Parfum riecht DEUTLICH teurer als es ist!

Ich bezweifle auch irgendwie, dass der Duft tatsächlich nur 3 Noten haben soll - im Auftakt meine ich noch etwas Zitrisches herauszuriechen. Evtl. auch etwas Ingwer. Im Drydown würde das herrliche Dubai auch durchaus als saftiges Weihnachtsgebäck durchgehen - Safran und sanftes Leder nimmt man deutlich wahr, und zwar genau so, wie man es gern haben möchte.

Meine Einordnung habe ich nachträglich dahingehend korrigiert, dass es sich hierbei durchaus nicht nur um ein Sommer- bzw. Urlaubsparfum handelt. Für mich ist es durchaus fast ganzjährig tragbar, bzw. im Idealfall von Sommer bis Winter.

Ich habe zufällig herausgefunden, dass sich das Layern mit Mancera Instant Crush durchaus lohnt - wenn man die Duftnoten genauer anschaut, auch kein Wunder. Instant Crush hält sich ja doch sehr schön lange, die Kombi mit Magnificent Dubai ist tatsächlich ein Traum, und durchaus eine Erfahrung Wert! Ich rate jedem, der beide Düfte zur Verfügung hat, es einmal auszuprobieren. Das Ganze ist dann tatsächlich wie eine Reise zu einem orientalischen Gewürzmarkt. Das herrliche Dubai allein gleicht eher einer Fahrt in einem offenen Jeep durch die Wüste, bei der man unterschwellig Duftnoten von Sand und Sonne wahrnimmt - beides hat definitiv seinen Reiz, und es ist tatsächlich selten, dass ein Duft zwar eigenständig, aber auch ein guter Layering-Kandidat ist.
2 Antworten
Speedpirate vor 2 Jahren 12 7
8
Flakon
10
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft
Die Muse und ihre drei Haselnüsse
Eins vorweg - Liebe auf den ersten Sprüher war es nicht ;-) Ich fand eine Reisegröße von "The Muse" in meinem Adventskalender, und mein erster Gedanke war: "Du lieber Gott, was soll das denn jetzt Komisches sein??". Aber nun ja ... es verging keine Minute, und plötzlich hat sich ein himmlischer, unvergesslicher Duft gefühlt für die Ewigkeit in meinem Kopf manifestiert, der mich fast 40 Jahre in die Vergangenheit zurück versetzte. Interessanterweise wird dieses Parfum hier oft als Frühlings- oder Sommerduft eingeschätzt - und das kann es sicher auch gut sein, bzw. ist es im Grunde ein echter Allrounder. Für mich persönlich ist es aber DER Winterduft schlechthin - was aber vermutlich mit meiner Erinnerung an diese Duftkombination zusammenhängt. Ich verbrachte in meiner Kindheit meine Samstage oft bei meiner Tante auf einem kleinen Bauernhof. Dementsprechend fand man dort viele Gerüche vor - überwiegend nicht nur gute ;-) Aber ich erinnere mich ganz genau, dass es dort genau einen Ort gab, an dem es einfach engelsgleich und sauber gerochen hat - das Schlafzimmer meiner Tante! Ich war damals geschätzt 4 Jahre alt, und durfte im "Allerheiligsten" Verkleiden spielen. Auf dem Bett mit frisch gewaschenen Laken hatte ich ein paar Kleidungsstücke und etwas Schmuck abgelegt. Eine Kombination aus der frisch gewaschenen Bettwäsche, dem sauberen Flauschteppichboden, dem Parfum meiner Tante und dem Geruch des frisch gefallenen Schnees von draußen erfüllte meine Nase - und setzte sich dort offensichtlich für immer fest. An besagtem Wintertag lief der Weihnachtsklassiker "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" im Fernsehen, und ich verfolgte den Film gespannt. Heute weiß ich sicher: Wenn das Aschenbrödel damals zu den wunderschönen Kleidern auch ein Parfum getragen haben sollte - dann hat sie ihren Prinzen ganz sicher mit "The Muse" betört! Insbesondere die letzte Szene, in der die beiden an einem sonnigen Wintertag inmitten der verschneiten Winterlandschaft davonreiten, und man noch lange die wehende Schleppe ihres Brautkleids sieht - DAS ist für mich "The Muse"! Dieses Parfum ist für mich ein Duft, an dem ich mich nie sattriechen kann. Ich hätte zunächst nie geglaubt, dass es mein Signaturduft wird (bzw. dass ich jemals einen haben werde), aber nun muss ich nicht mehr überlegen, wenn ich nach meinem Signature gefragt werde ;-)
7 Antworten
Speedpirate vor 2 Jahren 20 6
10
Flakon
9
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Tragödie geht einfach immer!
Ich gebe es zu - ich als Frau trage dieses Parfüm für Herren. Mit Stolz. Mit Hingabe. Oft jeden Tag bzw. zu jedem Anlass. Zur Arbeit ebenso wie zum Schlafengehen. Und ich kann mit Fug und Recht behaupten: Ich liebe es!!! Dieser Duft ist so einzigartig wie brillant formuliert, es ist einerseits subtil und scheint kaum wahrnehmbar, aber andererseits lässt es sofort bildhafte Szenarien in meinem Kopf entstehen: Ein verregneter Spätnachmittag im Herbst, draußen Regen und Wind - im Inneren des alten Herrenhauses prasselt ein gemütliches Feuer im offenen Kamin, und wärmt den Besitzer dieses Zimmers angenehm auf. Ziemlich sicher hat der Protagonist aus meiner Fantasie mindestens einen oder mehrere Hunde, entstammt irgend einem alten Landadelsgeschlecht, und trägt möglicherweise eine Brille und einen Morgenrock aus Samt oder Brokat. Er sitzt eine Zeitung lesend vor dem gemütlichen Kaminfeuer. Grundsätzlich drückt er sich gewählt aus und gibt sich vornehm, könnte aber jederzeit auch im Wald sein eigenes Essen jagen, oder draußen vor dem Haus unter seinem LandRover liegen, und ihn eigenhändig reparieren. Es schwingt eine angenehme Einsamkeit in diesem traumhaften, in Anklängen leicht düsteren Duft mit - ich persönlich würde es eher als Zufriedenheit, Freiheit oder Ruhe bezeichnen. Als selbstgewähltes Privileg. Aber ist unser Protagonist nun tatsächlich ein Mann?? Ich glaube nicht! Ebenso könnte unser Protagonist eine resolute, sehr eigenständige Gräfin jenseits der 40 sein, ganz im Stil einer Margaret Rutherford. Und ist die Tragödie eines jeden Mannes nicht fast immer eine Frau? ;-)
6 Antworten
11 - 15 von 16