SvenScent

SvenScent

Rezensionen
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11 - 15 von 55
SvenScent vor 3 Jahren 17 5
9
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
This is him(mlisch)!

'This Is Him!' ist der wohl bekannteste Duft des französischen Designerlabels 'Zadig & Voltaire'. Dieser Duft hat mich bereits beim ersten Test vollkommen überzeugt, so dass ich mir umgehend einen Flakon zulegte. [Als kleiner Tipp für Interessenten: Das Set zusammen mit dem Showergel ist oft günstiger zu haben als der Solo-Duft!]

Was den Duft angeht, so kann ich weder nachvollziehen, weshalb hier einige User von einem süßen Duft schreiben, ist er meines Erachtens eher würzig, rauchig und hölzern, noch weshalb hier Kommentatoren von Milchigkeit reden, wo er doch (knochen-)trocken daherkommt. Auch von Langeweile oder Linearität muss ich lesen, obzwar der Duft mindestens vier Duftphasen aufweist.

Nach seiner minimal fruchtig und kräuterlikörischen Eröffnung (mit einem leider etwas medizinalen Beigeruch) übernimmt ganz schnell der Weihrauch das Ruder und gibt es so schnell auch nicht wieder aus der Hand. Hier, im Herzen, verströmt TIH die sakrale Aura einer orthodoxen Kirche. Woher die Vanille als Herznote hier bei Parfumo stammt, ist mir nicht klar. Diese gehört eindeutig in die Basis des Dufts. Erst wenn die Würze und der Rauch nachlassen, kommt die Vanillenote langsam zum Vorschein. Doch selbst dann bleibt sie eher hintergründig, derweil das Sandelholz die erste Geige spielt.

Mit 'This Is Him!' haben wir 'Zadig & Voltaire' eine relativ einzigartige und gelungene Komposition zu verdanken. (Ähnlichkeiten zum Moustache EdP von Rochas sind vorhanden.) Das Parfum ist von guter Haltbarkeit und verfügt über eine ansprechende Sillage, die mit der Zeit kaum weniger wird. Meine Wenigkeit kann diesen sehr maskulinen und gleichzeitig doch sanften und warmen Duft nur empfehlen. Im Laufe der Zeit ist er in meiner Achtung sogar noch gestiegen und ward öfter und öfter aufgelegt.
5 Antworten
SvenScent vor 3 Jahren 1
10
Flakon
9
Sillage
10
Haltbarkeit
7.5
Duft
Honig-Oud mit Herzschwäche

Mamluk aus der 'Oud Stars'-Reihe von Xerjoff ist ein interessanter Duft. Dies ist, wie ansonsten oft, weder abwertend noch despektierlich gemeint.

Er eröffnet mit einem wunderbar natürlichen Honigakkord unterlegt von einem Täfelchen Zartbitterschokolade.
Im Herzen - und hier liegt meines Erachtens seine Schwäche - entwickelt er dann leider eine gewisse, wohl vor allem dem Osmanthus geschuldete, Muffigkeit, welche einhergeht mit 'ältlichen' floralen Noten, die den Duft in dieser Phase in meinen Augen wenig attraktiv erscheinen lassen.

Hier will sich die Nase dann auch bereits abwenden, würde der Muff nicht nach einiger Zeit wieder verfliegen und hinüberführen zu einem äußerst gelungenen Comeback des Honigs. Dieser wird in der Folge zudem untermalt von einem wunderbar sanftem Oud, was zusammen unaufhaltsam in den allseits bekannten 'Ich-kann-die Nase-nicht-mehr von-meiner-Haut-lassen-Effekt' mündet. Und dies für lange, lange Zeit, denn die Haltbarkeit des Dufts ist enorm und deckt nahezu 24 Stunden ab.

Ohne seine 'Herzschwäche' wäre es ein im Ganzen wunderbarer Duft. So allerdings, ist er dann doch nur eingeschränkt zu empfehlen. Wobei der Drydown aber wohlmöglich manch einen für die Schwäche im Herzen entschädigen mag...
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SvenScent vor 4 Jahren 27 6
9
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
9.5
Duft
Einerlei, Black Orchid bleibt Black Orchid!

Da es sich beim Black Orchid Eau de Parfum um einen meiner absoluten Lieblingsdüfte handelt und ich dessen Rezeption anhaltend verfolgt habe, weiß ich nicht nur von mir, sondern auch von vielen anderen Duftenthusiasten, dass auf die Veröffentlichung der Parfumvariante ziemlich gespannt gewartet wurde.

Weil ich aus diesem Grunde denke, dass ein gesteigertes Interesse auch an einem Vergleich der beiden bestehen könnte, und weil ein Statement einem zu diesem Vorhaben einfach zu wenige Zeichen bietet, möchte ich hier in geraffter und stichwortartiger Form mein vor einiger Zeit abgegebenes Statement konkretisieren. Meine Eindrücke basieren hierbei auf einem Solo-Trage-Tag des neuen Parfums sowie einem direkten Arm-Arm-Vergleich des Eau de Parfums mit dem Parfum. Das EdT bleibt hier außen vor, da ich es einerseits nicht so gut kenne; und es sich andererseits ja eigentlich sowieso nur in der Duftkonzentration vom EdP unterscheidet.

Der Kopf der neuen Parfumversion kommt recht schokoladig daher. War Schokolade auch beim EdP schon ein Akkord, den viele Benutzer (ich weniger) wahrnahmen, so kommt diese Note in der Eröffnung des Parfums jetzt deutlich zur Geltung. Das Opening beim EdP finde ich hingegen merklich dunkler, trüffliger, erdiger, ja dreckiger.
Auch das Herz des neuen Parfums ist etwas runder, blumiger, balsamischer, fruchtiger, wobei zu letzterem auch die neu hinzugefügte Pflaumennote beiträgt. Je mehr sich der Drydown dann setzt, desto ähnlicher werden sich beide Varianten dann auch, so dass sie mit der Dauer letztlich eigentlich nicht mehr unterscheidbar sind.
Enttäuschend finde ich den Auftritt des Rums im neuen Parfum. Diesen kann man erst spät im Drydown ein ganz klein wenig erahnen. Hier hatte ich mir doch deutlich mehr versprochen, denn diese Rumnote hätte dem Orchid Parfum meines Erachtens einen gewissen Twist geben, das gewisse Etwas verleihen können, welches ihn zu etwas Besonderem gemacht und seine Anschaffung zwingend notwendig gemacht hätte.

Was die Performance angeht, nehmen sich die beiden Varianten kaum etwas. Die Sillage nehme ich bei beiden gleich stark wahr - sie sind also beide Sillagemonster - und bei der Haltbarkeit hat das Parfum vielleicht minimale Vorteile, mehr nicht.

Unterm Strich handelt es sich - und dies sei mit Nachdruck festgehalten - bei beiden Varianten um beeindruckende Düfte, einzig und großartig, der eine wie der andere! Schließlich sind es mehr Nuancen als wirklich frappante Unterschiede, die die beiden unterscheiden.

Angemerkt sei zum Abschluss noch: Obschon Black Orchid in der neuen Version erstmals unisex vermarktet wirkt, halte ich das alte Eau de Parfum letztlich sogar doch für das maskulinere der beiden, denn es ist insbesondere zu Beginn des Verlaufs der kantigere und rauere Duft.

6 Antworten
SvenScent vor 4 Jahren 3
7
Flakon
4
Sillage
5
Haltbarkeit
7.5
Duft
Dolce & Gabbana The One Light Eau Fraîche


Bei Cordovan handelt es sich um einen Duft des kalifornischen Modelabels Banana Republic, das in den letzten Jahren insbesondere durch die sehr gelungenen ICON-Reihe von sich reden machte. Der Name des Parfums erschließt sich mir allerdings nicht, ist doch Cordovan meines Wissens eine Lederart. Doch von einem Lederduft hat Cordovan, wenn auch hier gelistet, kaum etwas...

Als ich Cordovan - den ich, aufmerksam geworden durch eine Videorezension, (günstig) als Blindbuy erstand - das erste Mal auflegte, kam mir diese DNA gar seltsam bekannt vor. Zunächst konnte ich für mich allerdings nicht klären, woran mich der Duft erinnerte. Es musste ein bekannter, frischer, fruchtiger, aquatischer Duft sein. Acqua Di Gio? Nein. D&G Light Blue? Nein. Bleu de Chanel? Nein. Hm. Bis ich dann merkte, ich war auf der falschen Schiene unterwegs; es war Dolce & Gabbanas The One, an welches ich mich erinnert fühlte. Und zwar The One, wenn man sich dessen Tabaknote einfach wegdenkt...

Ja, man kann sagen, Cordovan ist ein luftig-leichtes The One für den Frühlings- oder Sommertag. Es eröffnet sehr schön zitrisch-frisch und fruchtig. Die fruchtige Komponente legt sich alsbald, während die um florale, um grüne und holzige Noten bereicherte Frische erhalten bleibt, zu der sich ganz hintergründig im Drydown dann auch etwas Leder gesellt. Ähnlich wie bei Bleu de Chanel hat man deshalb, obzwar man denkt, der Duft sei schon längst und nur allzu schnell verflogen, noch lange das Gefühl von anhaltender Frische. So ist meines Erachtens denn auch mehr die mangelhafte Sillage als die Haltbarkeit die Achillesferse dieses Parfums, denn nach kurzer Zeit spielt sich doch alles relativ hautnah ab.

Der Flakon (und die Umverpackung) sieht übrigens leider nicht mehr so edel aus wie auf dem offiziellen Parfumo-Fotos, sondern so wie unten auf den von Ernie geschossenen. Aber der klare Glasflakon charakterisiert das Parfum auch besser als der braune bzw. halb-braune, ist es doch eher sehr leicht und transparent als braun, dunkel, holzig, ledern und schwer...
0 Antworten
SvenScent vor 4 Jahren 12 6
9
Flakon
10
Sillage
9
Haltbarkeit
7
Duft
Zu viel Schwulst und Karamell!

Midnight Oud ist ein orientalischer Duft, der trotz Oud und Weihrauch doch eher sehr sanft und süßlich daherkommt. Im Vergleich zu 'Oud Mood' von Lataffa etwa (ähnlicher Duft, ähnliche Herkunft, selbe Preisklasse), welchen ich ebenfalls besitze, ist Midnight Oud deutlich schwülstiger und hat weniger Ecken und Kanten, von Animalik ganz zu schweigen. Am meisten stört mich die süßlich-cremige Karamellnote, die sich durch den gesamten Duftverlauf zieht. Diese gibt dem ganzen Duft einen fast schon kindlichen Charakter und wird irgendwann zu penetrant, wie ich finde. Weihrauch, Leder und Oud empfinde ich hingegen als sehr zurückhaltend, so dass ich das Parfum eindeutig mehr auf der weiblichen Seite verorten möchte.

Die Haltbarkeit und Sillage ist, wie man es von einem orientalischen Duft auch erwartet, extrem gut.
Doch auch wenn Midnight Oud als Geheimtip gehandelt wird und als brauchbare Alternative zum Amouage Interlude gilt, konnte mich der Duft leider nicht ganz überzeugen. Als Mann würde ich auf jeden Fall lieber zu 'Oud Mood' von Lataffa greifen. Jener weist zwar ebenfalls einen Karamellakkord auf, allerdings wesentlich rauchiger, maskuliner und weniger aufdringlich.

Nachtrag:
Mittlerweile habe ich auch beide Amouage Interlude gerochen, und kann nur sagen, dass Midnight Oud wirklich fast eine 1:1 Kopie ist. Ich kenne eigentlich bislang keinen 'Clone' eines Duftes, der dem Original derart nahe kommt. Und dies wohlgemerkt zu einem Bruchteil des Preises.
6 Antworten
11 - 15 von 55