noirceur

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11 - 15 von 19
noirceur vor 10 Jahren 4 3
7
Duft
Mehr Mut!
London. Harrods. Amouage-Stand. Natürlich haben sie hier schon den neuen Journey Man, während mich die Dufthäuser in meinem Umfeld allesamt auf Ende August / Anfang Herbst vertrösten mussten. Ob ich denn den neuen Amouage-Duft mal anriechen wolle, wurde ich auch meinen Gedanken gerissen. Klar, gerne, deswegen sei ich schließlich hergekommen. Also rauf auf die Haut und los geht's ...

Hier ausformuliert meine stichwortartig festgehaltenen Eindrücke.

Obwohl der Duft frisch-pfeffrig startet, ist die Amouage-DNA unverkennbar vorhanden. Pfeffrig-frisch hatten wir doch schon einmal präsentiert bekommen?! "Honour" lässt grüßen! Rasch gesellt sich der Wacholder hinzu und unterbindet somit weitere Assoziationen zum weiß verpackten Amouage. Die Kopfnote gefällt, und man fragt sich, wo die Duftreise wohl weiter hingehen wird.

Zum Herz hin wird der Duft dann orientalischer, würziger, wenngleich die Würzigkeit eines "Epic" nie erreicht wird. Ganz, ganz leichte Süße macht sich ebenfalls breit. Ich hätte wohl auf Honig getippt (hallo, "Jubilation XXV"), aber da will mir die Pyramide nicht zustimmen. Auch in diesem Stadium ein typischer Amouage. Journey gefällt, aber die Spannung steigt, in welche Richtung uns das große Finale führen wird? Wann würde der Neustart auch olfaktorisch zu buche schlagen? Ist wieder ein Drydown zu erwarten, der uns rückwirkend Kopf- und Herznote erklärt und diese konsequent-genial gipfeln lässt, so wie in "Fate" geschehen?

Diese Hoffnung wird bei mir leider enttäuscht. Gemessen an meinen Erwartungen empfinde ich die Basis als wenig facettenreich. Eine für mich wenig aussagekräftige, dezent schwitzig servierte Orient-Würze-Weihrauch-Melange. Kaum Ecken und Kanten - mir fehlt hier ganz klar das Alleinstellungsmerkmal.

Wie Leimbacher sehe ich Journey metaphorisch eher im Zentrum bisheriger Amouage-Düfte: Weniger euopäisch als "Beloved", weniger würzig als "Epic", weniger rauchig als "Interlude", weniger düster als "Memoir", weniger glamourös als "Jubilation XXV", aber irgendwie doch von allen ein bißchen. Eine eher konservative Amouage-Melange ohne den ganz großen Knalleffekt. Vielleicht hätte hier mehr Mut gut getan.

Was ist es also, das den neuen Amouage-Zyklus auszeichnet? Ich werde definitiv die darauffolgenden Düfte abwarten müssen, um diese Frage für mich beantworten zu können.

"Journey" ist kein schlechter Duft (sogar ein guter!), aber in seinem Preissegment gibt es eben deutlich bessere - auch und vor allem von Amouage selbst. Haltbarkeit habe ich auch als leicht schwächer empfunden als bisher von Amouage gewohnt. Dennoch sticht Journey in dieser Kategorie die meisten Konkurrenten locker aus.

Irgendwie bin ich nach dieser Erfahrung aber doch beruhigt. Ich kann endlich wieder ruhig schlafen, kann getrost ein Häkchen hinter "Journey" setzen, und auch um meinen Geldbeutel brauche ich mir keinerlei Sorgen zu machen.
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noirceur vor 10 Jahren 10 3
9
Duft
So mutt Oud!
Gründe auf "Black Oud" (BO) aufmerksam zu werden gibt es viele: Da wäre zum einen die spannende Duftpyramide gepaart mit der derzeit beeindruckenden Bewertung von 86%. Ferner wird BO gerne als Bruder von Nasomattos hier sehr bekannten und geschätzten "Black Afgano" (BA) genannt. Zu guter Letzt bezeichnet "Behaviour" in einer Antwort zu "Thecombad"s Kommentar zu Amouages "Fate" letzteren als Kopie von BO. Die Neugierde war also geweckt, und dank eines schönen Tauschgeschäfts mit Oloroso (Danke!), konnte ich den Duft nun testen.

BO startet tatsächlich würzig und mit einer intensiven Kümmelnote. Bei einem Blindtest hätte wohl wirklich Gefahr bestanden fälschlicherweise auf "Fate" zu tippen. Im Gegensatz zu Fate, das den Kümmel in den Mittelpunkt stellt und diesen über seine gesamte Duftdauer würzig umschmeichelt, nutzt BO den Kümmel aber nur als Empfangsdame: Kurze, höfliche Begrüßung, danach zieht sie sich professionell zurück. Insofern möchte ich Fate von der oben zitierten Anklage gerne freisprechen.

Ab der Herznote drängt sich dann die Ähnlichkeit zu BA auf. Allerdings mit leicht anderer Nuancierung als hier geschildert: Von den beiden empfand ich BA als eher erdig-krautig und staubtrocken. Eine Keule, und mir etwas zu heftig. BO trifft da für mich bei sehr ähnlichem Akkord dennoch besser den Ton, weil ausgewogener, schmeichelnder, insgesamt etwas runder und weniger krass. Zumutbarer für ungeübte Duftnasen. Das Oud ist deutlich wahrnehmbar, aber gleichzeitig sehr elegant zurückhaltend. Der Weihrauch umspielt die Komposition und schafft eine angenehme, einhüllende "Kuschelatmosphäre", um Kingyos und Jensemanns Assoziationen nochmal aufzugreifen.

Zur Basis hin wird BO süßer, vanilliger und distanziert sich somit wieder etwas von BA. Dafür weckt es andere Erinnerungen, nämlich an den Drydown von by Kilians "A taste of Heaven" (AtoH). Während AtoH in einem dickflüssigen Zuckerwatte-Vanille-Honigmilch-Gemisch Abschied nimmt, wirkt BO erwachsener. Süße ja, aber bitte mit Luxus und etwas weniger jugendlicher Unbekümmertheit. Die Bühne wird hier nämlich nicht alleinig der Ambra-Süße überlassen. Statt dessen werden Ambra und Vanille herausgefordert mit dem Adlerholz um Aufmerksamkeit zu ringen. Dank der Vermittlerrolle des Sandelholz' bleibt es dabei stets fair und keine Partei vermag final die Oberhand zu gewinnen: Alles ist so wunderbar aufeinander abgestimmt, dass aus diesem Disput eine richtig tolle Duftsymbiose entsteht. Die anderen Zutaten kann ich nicht einzeln herausriechen, aber sie ergänzen BO zu einem großartig funktionierenden Konglomerat.

Ich stimme RedShadow zu, dass BO vielleicht etwas zu nobel, zu luxuriös, zu ausgefallen ist als tägliche Signatur. Aber als Duft für besondere Anlässe ist BO bestens geeignet. Und hierzu würde ich ihn wohl auch verwenden. Ein heißer Kandidat für die Wunschliste.

Um zu verstehen, warum mich "Black Oud" beeindruckt, sollte ich folgendes noch nachreichen: Ich mag eigentlich kein Oud. Ich mag kein Bibergeil. Und ich mag keine Süße. BO bezieht all diese Komponenten mit ein und lässt einen Duft entstehen, der mich viele Stunden lang (> 10) schmunzeln und gedanklich schweifen ließ. Es ist als würde mir BO zurufen wollen: "Inhaltsstoffe sind Schall und Rauch. Einzig das Gesamtwerk zählt." Hut ab! - und danke für diese Erkenntnis.
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noirceur vor 10 Jahren 5 2
8
Duft
Terre d'H...uitième Art
Hermès' "Terre d'Hermès" kann wohl bedenkenlos als einer der besten Mainstream-Düfte* der letzten Jahre
bezeichnet werden. Wie der Name bereits suggeriert, ist TdH warm erdig/holzig. Unterstützt durch einen präsenten Vetiver, abgerundet durch einen frischen Grapefruit-Orangen-Zweiklang, und ordentlich vermengt mit Iso-E-Super, gelang Jean-Claude Ellena hier der Spagat eines konsequenten aber sehr gefälligen Wässerchens. Auch der Autor dieser Zeilen ist ein großer Fürsprecher TdHs.

Nun stelle man sich folgendes Szenario vor: Einige Zeit nach dem bemerkenswerten Erfolg von TdH beschließt JCA den dort eingeschlagenen Weg nochmals zu bestreiten. Etwas stringenter, noch konsequenter. Diesem Leitfaden fallen zuallererst die Grapefruit- und Orangennoten zum Opfer. Dafür werden die Holzregler ordentlich aufgedreht, ohne dabei jedoch die warm-wohlig-trockene Temperiertheit aus den Augen zu verlieren. Der Vetiver muss als stilgebendes Element natürlich bleiben. Dem möglicherweise im Raum stehenden Vorwurf der fehlenden Bodenhaftung wird geschickt entgegengewirkt, indem man den Patchouli auch wieder mit an Bord nimmt. Und auch Iso-E-Super hat noch selten geschadet, um hohe Gefälligkeitswerte zu erzielen.

Auf diese Art und Weise hätte "Monsieur" auch von JCA statt von Pierre Guillaume sein können. Tatsächlich riecht "Monsieur" für mich wie der (noch) erwachsenere Bruder (kein Zwilling!) von TdH, weniger frisch/spritzig, dafür konsequenter, holziger, männlicher - definitiv im positiven Sinne. Wo mir TdH ehemals eine Prise zu frisch war, trifft "Monsieur" für mich genau den gewünschten Ton. Nebenbei umgeht er als Geheimtip elegant das schmerzliche Ausschlusskriterium, dessentwegen ich TdH damals nicht erstand: Dieser war mir schlicht zu weit verbreitet.

Weiter unter zieht Driver eine Parallele zu Chanels "Sycomore". Zwar beschränkt sich meine Erfahrung mit "Sycomore" leider auf eine einmalige Begegnung auf dem Teststreifen. Allerdings gelten "Sycomore" und Laliques "Encre Noire" gemeinhin als Duftzwillinge, und letztgenannter hat einen gutexponierten Platz in meinem Duftgedächtnis. Während sich die Eindrücke bei "Monsieur" und EN bei mir jedoch nur bedingt ähneln, ist das gewählte Thema definitiv artverwandt, zumal auch die Duftpyramiden einige Gemeinsamkeiten offenbaren: Hölzer, Vetiver, Iso-E-Super
*.

Es ist richtig, dass "Monsieur" sehr holzig daher kommt. Aber aus meiner Sicht keineswegs zu holzig oder gar hölzern, sondern wohlig und vertraut. Patchouli und Iso sei Dank würde ich ihn definitiv als gefällig und - am richtigen Träger - auch als bürotauglich bezeichnen. Falls nicht, so möchte ich an dieser Stelle nachträglich ein "Sorry" an alle meine Bürokollegen aussprechen. ;-)

Kurzum: Ein sensationeller Duft, der bei mir eine nachhaltige Bewerbung für die Wunschliste abgegeben hat. Herzlichen Dank an meinen Vorredner Oloroso für die Probe.

*Ich beziehe mich hier sowohl auf seine große Verbreitung als auch auf die Tatsache, dass er in nahezu jeder größeren Parfumabteilung zu finden ist.

TdH EdT feiert 2014 bereits seinen 8. Geburtstag, was ich aber großzügig noch als Teil der 'letzten Jahre' gelten lasse.

*EN ist bekannt dafür, dass es einiges an Iso-E-Super beinhaltet. Bei "Monsieur" ist Iso-E-Super als Inhaltsstoff zwar nicht explizit ausgewiesen. Ich kann mir dennoch kaum vorstellen, dass es als ein so modernes, holziges, gefälliges Gebräu gänzlich darauf verzichtet.
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noirceur vor 10 Jahren 3 1
8
Duft
Ebenfalls vom Wege abgekommen*
* Der Titel bezieht sich auf Paloneras vorangehenden Kommentar.

Die Sommermonate halten immer auch einige Feierlichkeiten bereit. Ein guter Grund also, sich mit dazu passenden olfaktorischen Produkten einzudecken. Ohne zu wissen, wonach ich genau suchte, umriss ich der Verkäuferin die Aufgabenstellung daher bewusst vage mit "ein ausgefallener Duft für Feierlichkeiten".

Ihrem instinktiven Griff in's nahegelegene Gucci-Regal begegnete ich mit einem höflichen Lächeln, dass es gerne noch etwas ausgefallener sein dürfe. Nachdem das Thema durch weitere Teststreifen zunehmend eingegrenzt wurde ("zu wässrig", "zu frisch", usw.), landeten wir schließlich bei Penhaligon's' "Sartorial". Um es gleich vorwegzunehmen: Ein ganz toller Duft! - zumindest die ersten beiden Stunden.

"Sartorial" riecht nach heißem Sand und Sonnencrème, gepaart mit würziger (laut Duftpyramide: Ingwer/Kardamom), aber dezenter Honigsüße. Hin und wieder weht ein erfrischendes Lüftchen, wahrscheinlich Ausläufer der ozonischen Noten. Der Duft strahlt bei mir knallgelb-sommerlich und verbreitete an einem schönen Tag nochmals zusätzlich richtig gute Laune. Wie Leimbacher schon schrieb: "Wärmer und toller geht es kaum" - sehe ich genauso.

Die von Palonera so unendlich treffend beschriebenen Bilder von "Hochsommer", "Heuballen", "trockenen Kräutern", "einem schwachen Hauch von unsichtbarem Meer" und "pudrigem Nektar winziger Blüten" entwickeln sich bei mir in verblüffender Ähnlichkeit. Auch bei mir entstehen Bilder von vom Sommerklima leicht verdorrten Feldern an der Südküste Frankreichs. Und auch bei mir stellt sich keinerlei Assoziation zum tapferen Schneiderlein ein. Statt dessen: Sonne satt!

Ich dankte der Verkäuferin für den tollen Tipp und nahm den Teststreifen zur weiteren Beobachtung mit. Kaum eine Minute verging, in der der Streifen nicht zur Nase geführt wurde.

Eine Stunde später kehrte ich zurück zum Verkaufsregal, noch immer voller Begeisterung und der Bitte, "Sartorial" nun gerne einem Hauttest unterziehen zu wollen. Gesagt, getan. Danach setzte ich Stadtbummel fort und bereitete mich und meine Haushaltskasse auf die bevorstehende Neuanschaffung vor.

An dieser Stelle hätte es ein Happy End werden können. Doch nachdem ich den Duft weiterhin minütlich zur Nase führte, führte dieser mich plötzlich an selbiger herum: Völlig unerwartet und abrupt kippt das Eau de Toilette plötzlich. Von Sonne und Strand keine Spur mehr. Eher heftiges Sommergewitter.

Er riecht ganz plötzlich modrig-moosig mit metallisch-rostigem Einschlag. Die Assoziation, die ich dabei habe ist der feuchte Geruch eines kalten, vom Moos überzogenen Steines. Wähnte ich mich soeben noch in der Sommersonne, so hat es mich nun also urplötzlich zu einem einsamen Herbstspaziergang durch felsige Waldlandschaft an einem kühlen, tristen und regnerischen Tag verschlagen. Und dabei bleibt es auf meiner Haut. Die Sonne, die Heuballen und der Strand kommen nicht wieder. Irgendwie scheint der Duft jetzt von seinem Wege abgekommen.

Während ich ob dieses krassen Standortwechsels ziemlich deprimiert bin, scheint mich der neben mir liegende Teststreifen schadenfroh auszulachen. Denn er präsentiert den Duft nach wie vor so, wie ich ihn vom Ersteindruck in Erinnerung habe. Vom bedrückenden Wetterumschwung gibt es dort keine Spur. Hielt ich die von Equestrian unten ausgeführte Einschätzung ("Ein gutes Parfum und ein noch besserer Duft") zunächst für überraschend, ja geradezu merkwürdig, komme ich nun also zu einem ähnlichen Schluss: Ein toller Duft, und leider nochmals um einiges besser, wenn er die Zeit nach der zweiten Stunde nicht auf meiner Haut verbringen muss.

Zusammenfassend fällt es mir wahnsinnig schwer diese Duftentwicklung in eine Bewertung zu gießen. Für die ersten beiden Stunden vergebe ich die Höchstpunktzahl. Für den darauffolgenden Absturz keinesfalls mehr als 30%. Der Teststreifen jedoch kennt diese ernüchternde zweite Phase nicht, und in der Hoffnung, dass man sie durch Sprühen auf die Kleidung gänzlich vermeiden kann, vergebe ich nun großzügige 80%. Je nach zukünftigen Erfahrungen mit diesem spektakulären olfaktorischen U-Turn kann es hier aber durchaus noch Bewegung nach oben und unten geben.
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noirceur vor 10 Jahren 6 4
2
Duft
Ab in die Nesseln! Oder: Dann eben doch Maus ...
Dies wird keine Lobeshymne, und es soll auch kein Verriss sein. Angesichts der bisherigen Bewertungen wäre das auch irgendwo zwischen leichtsinnig, gewagt und dreist. Viel mehr möchte ich diesen Beitrag als Warnung verstanden wissen für all jene, die sich in einer ähnlichen Situation befinden wie ich es war, als ich mir, auf der Suche nach einem guten, wenig verbreiteten, düster-angehauchten, alltagstauglichen Duft für den Herren, angeregt von den bisherigen Beschreibungen und Bewertungen, ungetestet eine Abfüllung bestellte, und dabei wohl in Hurra-Manier das Old School-Etikett übersehen hatte.

Dank Avelus konnte ich GFH nun ausgiebig testen und er entspricht überhaupt nicht meinen Erwartungen. Da GFH offenbar Klassiker genug ist, um meine kritische Bewertung problemlos wegstecken zu können, möchte ich diese gerne hier (mit)teilen.

Die allerersten Noten, die mich direkt nach dem Aufsprühen erreichen, erinnern mich an Oliven. Aber diese Note bleibt zu kurz, um sie ob der dem Eindruck widersprechenden Duftpyramide kritisch hinterfragen zu können. Danach entwickelt sich sehr schnell eine zitronig-krautige Seifigkeit, die auf mich sehr 80er-altbacken wirkt und mich damit plötzlich wieder extrem jung fühlen lässt.

Langsam gesellen sich dann fernab etwas rauchige und leicht ledrige Hintergrundelemente hinzu. Ferner bilde ich mir ein dezente grüne Akkorde wahrzunehmen. All das könnte sehr verlockend sein, wird auf meinem Arm aber übertüncht von der omnipräsenten, eingangs erwähnten, dominanten zitrisch-krautigen Seifigkeit. Ich kann nicht genau sagen wer dafür wohl verantwortlich ist, verdächtige aber eine Kombination, die von einem offensiven Lavendel in's Feld geführt wird.

Von meiner Freundin bekam ich nur ein forsches "Igitt! Abwaschen!" zu hören - so krass hatte sie bis dahin nie reagiert, und im Wesentlichen hatte sie damit auch lediglich meine bisherige Einschätzung ausgesprochen. Aus Neugierde und Forschungsdrang blieb der Duft natürlich auf dem Arm. Leider aber konnte ich keine weiteren Nuancen mehr ausmachen und irgendwann endete die olfaktorische Talfahrt in einem verblassenden Zitronenkrautseife-Akkord.

Immer dann, wenn ich mich mit der Bewertung eines Dufts schwertue, stelle ich mir folgendes Szenario vor: Jemand bietet mir an, diesen Duft zu schenken. Wenn ich annehme, gehe ich damit den Deal ein, den Duft hin und wieder zu tragen und nur selbst zu nutzen, weder zu tauschen noch zu verkaufen. In dem Moment, wo ich dieses Angebot ablehne, würde ich dem Duft nicht mehr als 50% geben.

Bei GFH habe ich keine Sekunde gezögert: Ich mag ihn nicht. Ich finde ihn unangenehm. Ich will ihn nicht an mir riechen. Mir wird sogar ein wenig schlecht davon.

Nein, GFH sollen andere tragen. Fans hat er ja offenbar zu genüge.
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