Delhi von Astier de Villatte
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8.1 / 10 12 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Astier de Villatte für Damen und Herren. Das Erscheinungsjahr ist unbekannt. Der Duft ist würzig-orientalisch. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Es wird noch produziert.
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Duftrichtung

Würzig
Orientalisch
Holzig
Rauchig
Süß

Duftnoten

ChampakaChampaka KardamomKardamom rote Zederrote Zeder BergamotteBergamotte MyrrheMyrrhe OrangenblüteOrangenblüte PatchouliPatchouli RoseRose VetiverVetiver
Bewertungen
Duft
8.112 Bewertungen
Haltbarkeit
8.211 Bewertungen
Sillage
7.511 Bewertungen
Flakon
7.48 Bewertungen
Eingetragen von Knopfnase, letzte Aktualisierung am 07.04.2024.

Rezensionen

2 ausführliche Duftbeschreibungen
6
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
AtTheScenter

9 Rezensionen
AtTheScenter
AtTheScenter
3  
...zuweilen entfacht die glut erneut...
mitte der neunziger, als 16jähriger im orientshop,
ein kleiner versteckter laden in meiner heimatstadt.
berieselt von ätherischen klängen im esoterisch anmutenden interieur.
zwischen gebatikten schlaghosen, fischerhemden aus indischem linnen,
handgeschnitzten, mit orientalischen arabesken verzierten holzschatullen,
tönernen okarinas und mit naturhaut bespannten darbukas,
handgeknüpften hippiketten, bestehend aus bunten steinen, auf ein lederband aufgezogen
und über allem lag der duft der nag champa räucherstäbachen,
die in der blau-weißen schachtel mit der roten aufschrift.
nag champa, inbegriff spiritueller aura und meditativen ambientes
und zugleich alibi-geruch, um die anderen harzigen düfte in meinem kinderzimmer
vor meinen eltern zu verbergen.
oh wie ich lebte, unsterblich in meiner jugend, als die tage noch mächtig waren
und die endlosen stunden vor einem lagen,
als jede minute noch voll des lebens war und ihre arme öffnete, um sich
in deren umarmung zu stürzen.
ich erinnere mich
an psychedelische klänge unter kristallinem himmel,
die nächte einer unstillbaren suche unterworfen,
der trieb bis an jedes ende gehen zu wollen,
ein hunger nach wissen und poesie, der sich nie sättigte,
sondern mit jedem neu entdeckten bissen nur noch begieriger wurde.
schlafwandelnd zwischen büchern, poesie, philosophie,
zwischen rausch und meditation, ekstatischer schamanen-trommel, gitarre und klavier.
durchwachte nächte, um den momenten der erkenntnis aufzulauern,
im kampf gegen den schlaf, weil er bewusste lebenszeit raubte.
und was ist es heute?
dem die zeit vergessenden und von der zeit vergessenen kaum mehr als ein duft,
doch dem immer noch suchenden der geist einer erinnerung
an einen alles verschlingenden hunger
und die frage, was ihn über die jahre stillte -
oder vergas' man mit den jahren nur den appetit?
gewöhnt an den lauf der tage, gewöhnt an den hunger
und die auszehrung als sättigung verstanden ?

doch dann findet man hin und wieder, unter dem dahinrieselnden sand der zeit,
ein stück glut aus alten zeiten, die der sand bedeckte und hütete,
man greift nach der glut des vergangenen
und mit dem atem der erinnerung entfacht man sie zu neuer flamme.

delhi ist für mich emotionale reminiszenz an die zeiten meiner frühen jugend, die ich
olfaktorisch gar nicht zu sehr sezieren mag.
im mittelpunkt steht das nag champa der damaligen räucherstäbchen, dessen eindruck
ich zugunsten der nostalgie auch gar nicht anders interpretieren mag.
alle anderen noten aus der pyramide sind wahrnehmbar, sie umgarnen
und unterstützen die hauptnote.
doch das hat floyd bereits in seiner wundervollen rezension perfekt beschrieben
und mir bleibt nichts weiter hinzuzufügen :)
6 Antworten
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Floyd

450 Rezensionen
Floyd
Floyd
Top Rezension 46  
Auf der Suche nach der vergangenen Zeit
Die Zeit im Ashram, fern und vergangen, sie liegt hier im Hall der Klangschalen, den meditativen Endlosschleifen ihrer verstreuten Gedanken. Beseelt irrt sie durch den Indienladen. Sie stöbert nach Erinnerungen in den Gerüchen an den Dingen, dem herb-strengen Duft der kunstvollen Kisten aus alten roten Zedern. Was sie früher darin wohl aufbewahrten. Zimtrinden vielleicht, oder schwarze Nägelchen. Wie hießen die gleich. Ich hab's wohl vergessen, in den grünen Schalen, den silbernen Streifen von kampferkühlem Kardamom. Ihre faltige Haut haucht noch Reste von Rosen zwischen Schachteln indischer Räucherstäbchen. Ihre Holzpulver machen Kohlenstaubwölkchen, die duften nach Champakablüten, Patchouli und Nelkenzigaretten. Sie verkleckert ein paar Weihrauchöltropfen aus den kleinen braunen Fläschchen. Dann flackern Bilder von früher, vom Ashram. Sie starrt ins Leere. Ein Lächeln.
**
Im Jahr 2008 tauchte das Pariser Unternehmen Astier de Villatte, das ursprünglich vor allem Möbel, Keramik und Geschirr fertigte (von Intersport in seiner Rezension zu "Tucson" so schön als neo-retro-bourgeois bezeichnet), in die Welt der Düfte ein, zunächst mit Hilfe der Parfumeurin Françoise Caron, später in Kooperation mit Nathalie Feisthauer, Alexandra Monet und Christophe Raynaud. Seitdem entstand eine Reihe beachtenswerter Düfte, welche sowohl an die Tradition klassischer Colognes anknüpfen als auch den Weg modernerer Nische gehen. Einige davon gibt es auch in der Raucherstäbchenversion.
Passenderweise trifft das auch auf "Delhi" zu, einem EdP, welches sich den Düften Indiens widmet, vieles in sich vereint, was man hierzulande üblicherweise mit Indienläden verbindet, dabei aber nicht die gängigen Klischees überstrapaziert, eher im Subtilen bleibt. Es dauert eine Weile, bis sich der Duft entwickelt. Da sind zunächst würzige Aromen von Zimtrinde, Zimtblatt und Gewürznelke auf herb-strengem rotem Zedernholz, leicht kampferartige, zitrisch-würzige Noten (Kardamom, Bergamotte), bevor die Champakablüten auf den Hölzern typische Räucherstäbchendüfte entfalten, Nag Champa ist naheliegend, wie Yatagan in seinem Statement bereits erwähnte, aber auch Patchouli-Stäbchen sind dabei. Mit zunehmender Dauer klärt eine Weihrauchöl-ähnliche Nuance (Myrrhe, unsüß, heller als gewohnt) sowie ein Hauch von Rose die oberen Töne, schafft mehr Raum für Assoziationen von Nelkenzigaretten, die zwischen den nicht angezündeten Räucherstäbchen liegen. "Delhi" projiziert moderat bis hautnah über viele Stunden.

(Mit Dank an Gandix)
45 Antworten

Statements

7 kurze Meinungen zum Parfum
MarieposaMarieposa vor 24 Tagen
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Regenschlieren auf dem Dachfenster
Hinter Nag-Champa-Dunst
Indischer Gewürztee
in der vergessenen Tasse
Ein Tropfen Rosenöl in wilden Locken
41 Antworten
JeobJeob vor 2 Monaten
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Zeit in Würzstaub gemessen.
Eine Glühlampe sendet
schwach flackernde Zitrussignale.
Champaka gebiert
Erinnerungsblüten aus Rauch.
51 Antworten
GandixGandix vor 5 Monaten
9
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Eigen anders und
Besonders.
Wie ein Cologne auf Balsamdroge,
Von Räucherstäbchenvibes begleitet.
30 Antworten
ErgoproxyErgoproxy vor 3 Monaten
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Der hat Charme. Champaka dominierter Blütenmix mit angenehmer Würze und einer an Räucherstäbchen erinnernden Note und...
50 Antworten
PollitaPollita vor 2 Monaten
8
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Gewürzmarkt in Indien
Neben allerlei feinen Zutaten
zum Verfeinern von Speisen
finden sich feinste Rosenöle
und Nag-Champa-Räucherstäbchen
23 Antworten
Weitere Statements

Diagramm

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