Eau d'Aviateur

Eau d'Aviateur von Atelier Flou
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7.1 / 10 10 Bewertungen
Eau d'Aviateur ist ein Parfum von Atelier Flou für Herren. Das Erscheinungsjahr ist unbekannt. Der Duft ist zitrisch-grün. Es wird noch produziert.
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Duftrichtung

Zitrus
Grün
Würzig
Blumig
Frisch

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
BergamotteBergamotte zitrische Notenzitrische Noten OrangeOrange
Herznote Herznote
blumige Notenblumige Noten PetitgrainPetitgrain VeilchenblattVeilchenblatt
Basisnote Basisnote
ZibetZibet MateMate MoschusMoschus SandelholzSandelholz

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.110 Bewertungen
Haltbarkeit
5.79 Bewertungen
Sillage
5.88 Bewertungen
Flakon
7.211 Bewertungen
Eingetragen von Feylamia, letzte Aktualisierung am 16.12.2021.

Rezensionen

3 ausführliche Duftbeschreibungen
10
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Cravache

64 Rezensionen
Cravache
Cravache
Top Rezension 0  
Abenteuer, Freiheit, Bomberpiloten und Eau Sauvage
Badertscher Jürg (in der Schweiz wird der Nachname vorangestellt – Klaus Kinski nennt man Kinski Klaus) steht am Fenster. Er ist mit sich zufrieden. CFO eines mittelständischen Unternehmens, die Zahlen sind gut. Von seinem geräumigen Büro (oberstes Stockwerk, an den Wänden Kunstdrucke von Bildern von Miró Joan und ein Bild von Tell Wilhelm) kann Badertscher Jürg die Pisten und Hangars des nahegelegenen Flughafens überblicken. Und im getönten Glas sein Spiegelbild betrachten. Weisses Hemd von Dior Christian, dunkelblauer Slim Fit-Anzug von Ford Tom. Badertscher Jürg ist auch damit zufrieden. Auch wenn der Anzug nicht so eng sitzt wie bei Kern Christian. Doch teigig wie Trump Donald, das ist er nicht, Badertscher Jürg.

Wenn Badertscher Jürg durch den einsamen Flur des obersten Stockwerks wandelt (zu Führende mit Arbeitsplatz in tieferen Etagen haben keinen Zutritt zur obersten Etage), hinterlässt er eine feine Duftspur. Eau Sauvage von Dior Christian, das ihm seine Frau, Badertscher-Kummer Vreni, jeden Morgen neben das weisse Hemd legt. Badertscher Jürg ist zufrieden. Mit seinen Zahlen, mit seinem Anzug im Spiegelbild, mit Badertscher-Kummer Vreni. Und natürlich auch mit seinem Duft von Dior Christian. Doch an diesem strahlend schönen Freitag im November bleibt Badertscher Jürg etwas länger am Fenster stehen. Sein Blick schweift nicht über die angezuckerten Gipfel der Voralpen, er blickt aufs nahe Flugfeld.

Auch wenn Badertscher Jürg schon lange nicht mehr mit Personen, die keinen Direktionsrang bekleiden, gesprochen hat, so fühlt er sich als Freund des Blue Collar-Workers – zumindest wenn er welche kennen würde. Manchmal bedauert er es, in seinem Golfclub am Zürichsee oder während seines Skiurlaubs in St. Moritz nicht auf sie zu treffen. Die Chypre-Aura seines Duftes von Dior Christian macht Badertscher Jürg heute melancholisch. Zur Verwunderung seiner Assistentin Kneubühler Livia verlässt Badertscher Jürg kurze Zeit später wortlos sein Büro (selbst der tägliche Prüfblick auf den Hintern seiner Assistentin ist zu ihrer Irritation heute ausgeblieben) und besteigt seine Limousine.

In einem Luxuskaufhaus an der Zürcher Bahnhofstrasse sucht er Zerstreuung, als er von einer sonoren Stimme mit französischem Akzent aus seinen Gedanken gerissen wird. "Sie möschten eine Parfum testen?" fragt ihn die junge Parfumverkäuferin, auf deren Namensschild Martineau Sophie zu lesen ist, und strahlt Badertscher Jürg an. Nach kurzem Prüfblick beschliesst Badertscher Jürg, sich auf das Testangebot einzulassen. "Isch riesche Eau Sauvage. Das ischt ausch der Parfum de mon père! Isch seige Ihnen andere Parfum aus dem Parfum-Ünivers von Eau Sauvage!" Badertscher Jürg ist zufrieden. Mit der Zerstreuung, mit dem Anblick der Zerstreuung, mit sich, und dem Testvorschlag. Und so zaubert Martineau Sophie drei Flacons auf den Tresen neben der Kasse: Aéroplane von Detaille, Aigues Vives (Parfum) von Galimard und Eau d' Aviateur von Flou Atelier.

Badertscher Jürg erkennt sofort eine Verwandtschaft aller drei Düfte zu seinem Eau Sauvage. Aéroplane erinnert ihn an seinen Vintage Flakon Eau Sauvage aus dem Jahr 1994. Tiefer, würziger, krautiger als sein aktuelles Eau Sauvage – und benziniger. Genauer: Flugbenzin. Badertscher Jürg schüttelt den Kopf. Flugbenzin? Damit kann er bei Badertscher-Kummer Vreni, Vize-Obfrau der Grünen seiner Wohngemeinde, nicht punkten. "Das ganze fliegende Mallorca-Party-Volk zerstört die Umwelt. Fliegen muss wieder teurer werden!", erinnert sich Badertscher Jürg an das Geraunze seiner Frau in der First Class-Lounge, als er mit ihr letztes Jahr in der Weihnachtszeit zum Shopping nach New York flog.

Als nächstes wendet er sich Aigues Vives (Parfüm) zu. Seine Melancholie ist verflogen. Was zum einen dem Charme von Demoiselle Martineau zuzuschreiben ist, andererseits aber auch dem Duft. "Das ist Eau Sauvage mit der Sonne Südfrankreichs. Dreitagebart. Und korsischer Lebensfreude! Das ist das wirkliche Eau Sauvage Parfum, nicht das, welches Dior Christian unter diesem Namen verkauft", denkt Badertscher Jürg bei sich und erinnert sich an den ersten Urlaub in Avignon mit Badertscher-Kummer Vreni, die damals noch Kummer Vreni hiess - und aus primär karrieretechnischen Gründen 7 Monate später von Badertscher Jürg geehelicht wurde. "Badertscher, das kannst Du im Büro nicht tragen! Das ist ein Duft für unbekümmerte Vizedirektoren oder traumwandelnde Geisteswissenschaftler." Und so verwirft Badertscher Jürg auch Aigues Vives, wenngleich er so etwas wie Wehmut bei sich ausmacht.

Nach einem weiteren Prüfblick wendet sich Badertscher Jürg dem letzten Testkandidaten zu. Eau d'Aviateur. Badertscher Jürg macht auch hier eine Verwandtschaft zu Eau Sauvage aus, wenngleich ihn Eau d'Aviateur etwas mehr an Aéroplane erinnert.

In der Kopfnote macht Badertscher Jürg sein Eau Sauvage aus. Mit etwas Orange garniert und beseelt von der anmutigen, sonnenprallen Zitrone von Monsieur Balmain (un-reformulierte Version von 1990 von Becker Calice). Petitgrain projektiert das zitrische Duftbild in ein Kaleidoskop, verleiht Eau d'Aviateur eine Textur von weichzitrischen Wölkchen in südfranzösischen Gelb- und Grüntönen.

Das blumige Herz von Eau d'Aviateur ist krautig und grün hinterlegt, etwas weniger muffig als bei Aéroplane. Das Herz ist eingerahmt in sanftes Hellholz, natürlich, weich, in Dezenz tragend.

Badertscher Jürg gefällt, was er riecht: sein Eau Sauvage, eine erdölfreie Variante von Aéroplane und die zitrische Lebensfreude von Aigues Vives, wenngleich nicht so überschwänglich. Badertscher Jürg zückt seine Firmenkreditkarte und lässt sich den Duft leisten.

Badertscher Jürg ist wieder zurück in seinem Büro. Kurz vor seinem Lunch im Golfclub macht er den weiteren Duftverlauf von Eau d'Aviateur aus. Ein wenig vermisst er die Eichenmoosnote von Eau Sauvage, die in der aktuellen Formulierung wieder deutlich satter, knarziger und dunkelgrüner ist. Die grüne, leicht rauchige Blattnote (wohl Maté) in Eau d'Aviateur ist kein vollwertiger Ersatz.

Badertscher Jürg bleibt eine Weile am Fenster stehen und beobachtet die Flugzeugmechaniker am nahen Flugfeld. Plötzlich glaubt er, die graublauen Overalls der Mechaniker zu riechen. Overalls, die menscheln, ein Hauch frischer, metallischer Schweiss, etwas Öl an den Händen. Ein Duft von Abenteuer, Freiheit, Befriedigung ob des erledigten Tageswerkes. Zibet und weisser Moschus. Zibet, wie ein Tiger, der unter milchigem Himmel im nasskalten Schnee über eine einsame Ebene wandelt. Moschus, der wie weiche Wolkenschlösser am Himmel über der Südsee steht.

Als Badertscher Jürg am Abend zuhause eintrifft, wird er von Badertscher-Kummer Vreni erwartet. "Du riechst vertraut. Wie damals in Avignon", strahlt Badertscher-Kummer Vreni ihren Badertscher Jürg an.

Und wenn Badertscher Jürg manchmal am Fenster seines Büros steht, in die Wolken blickt, Eau d'Aviateur trägt, wähnt er sich in lederner Lammfelljacke der abenteuerlustigen Piloten der 1930er-Jahre, irgendwo über dem Atlantik, durch Wolkenschlösser fliegend, ohne bestimmtes Ziel.

Es erstaunt, dass Eau d'Aviateur auf Parfumo nicht verbreiteter ist. Es wäre eigentlich ein Parfumo-Duft. Eau Sauvage-Universum, Nische, ein Hauch Zibet, preislich moderat – und ein fantastischer Flacon. Schwer wie ein voller Benzinkanister aus Stahl, mit viel Liebe zum Detail wertig gearbeitet. Hätte Eau Sauvage diese Zibetnote resp. Eau d'Aviateur die Eichenmoosnote von Eau Sauvage, dann wäre dies mein perfekter Duft.
32 Antworten
5
Sillage
5
Haltbarkeit
8
Duft
Jpg153

101 Rezensionen
Jpg153
Jpg153
5  
...ist kein Saft und kein Cocktail
Eau d'Aviateur wird aufgrund der Duftpyramide, als auch der Beschreibung im Blog bei www.alzd.de gerne als Sommerwasser - frisch und fruchtig angeboten.
So auch bei Spülmanns in Krefeld.
Und tatsächlich, beim Test auf den schmalen Papierstreifen in der Parfümerie glaubte ich Parallelen zum Monsieur Balmain zu erkennen.
Ein Vergleichstest zeigte dann aber deutlich, dass dies ganz sicher nicht der Fall ist.
Monsieur Balmain ist viel viel saftiger, saurer, zitrischer, heller, schärfer...

Ein erster Test auf der Haut verlief inetwa so, wie Jensemann hier unten beschrieben hat:
Ein Tröpfchen auf den Handrücken - kurze Orange, bißchen Blume und Kraut, dumpfer Abgang - ziemlich flott!

Zu diesem Zeitpunkt war aber schon klar, ein leichter Sommerduft, gar ein Sommer-Cologne ist das sicher nicht.

Was tun? Mut!
Also je einen Sprüher in die Armbeugen, einen auf die Brust und zwei an den Hals.
Und es ward gut!
Die Kopfnote ist zitrisch aber orange, nicht zitronig. Sie hat nur eine leichte Schärfe und fast keine Säure. Sie springt mich auch nicht an. Zunächst mit einem leicht alkoholischen Start macht sie dann einen gedämpften, fast etwas öligen Eindruck.
Es gesellen sich aus der Herznote dann blumige Noten dazu, Kraut und es wird auch etwas bitter.
Das Krautige konnte ich erst nicht zuordnen, glaube aber, dass es die Veilchenblätter sind.
Kiton Men - welches ich etwas später mal angetestet hatte, hat eine ähnliche Note im Duftverlauf. Und die einzige Übereinstimmung ist irgendwas mit "Veilchen". Ich halte dies auch für durchaus denkbar, denn Veilchen können wohl nicht nur lieblich duften.

Der Duft gewinnt im Herz an Breite ohne schwer zu werden. Die Projektion bleibt immer begrenzt, ausgenommen die Kopfnote, die natürlich etwas weiter fliegt.
Diese Duftentwicklung bis hierhin vollzieht sich innerhalb einer knappen Stunde.
Mit dem Übergang in die Herznote, aber im Grunde schon im Kopf zu erahnen, kommt eine Duftnote hervor, die ich so noch nicht gekannt habe, weshalb mir die Zuordnung nicht leicht fällt.
Ich bin mir aber mittlerweile ziemlich sicher, dass es Zibet sein muss. Ich glaube eine ähnliche Note in einem der Chanel-Klassiker oder anderen Klassikern schon mal in ähnlicher Form erschnüffelt zu haben.

Dieser Duft ist nicht holzig, nicht blumig und nicht fruchtig. Vielleicht ist animalisch dann richtig.

Jedenfalls mischt sich diese Komponente mit in die Herznote und wird mit dem Verblassen der Blumen dominanter.
Zunächst bleibt noch der krautige Anteil erhalten, aber später steht diese Note im Vordergrund.
Daneben vermag ich noch Moschus wahrzunehmen. Den Tee oder das Holz kann ich jedenfalls nicht wiederfinden.

Nur jetzt eben, vor wenigen Minuten als ich wieder ins Büro kam (Einzelhaft, keine Klimaanlage, daher Fenster zu - draussen ist es bestimmt 10°C wärmer) vernahm ich einen leichten, Tee-ähnlichen Geruch in der Luft.
Aber, das kann auch Einbildung sein.

Jetzt, nach etwa 5-6 Stunden geht dem Flieger dann doch die Luft aus. Auf der Haut verbleibt nur ein ganz schwacher hautähnlicher Geruch, etwas weich-aromatisch -vielleicht doch noch Holz?! -, und bei Bewegung erhasche ich so hie und da noch ein Näschen dieses animalischen Dufts (kann man das auch mit "ziehender Geruch" beschreiben?).

Insofern, ja, ganz klar ein Duft für wärmere Tage - ich würde ihn aber vielleicht auch mal im Winter versuchen - aber ein leichtes Sommerlüftchen ist das nicht.
Das ist viel mehr ein klassisches Herrenparfüm in einem Chypre-ähnlichen Zuschnitt!

Was ich mir merke: Atelier Flou-Parfüms lieber etwas dicker auftragen! Das habe ich beim Monsieur Mon Amour auch schon beobachtet. 3x nur auf die Brust ist Verschwendung, weil fast wirkungslos!

Eau d'Aviateur - Fliegerwasser!
Passt für mich nicht ganz zu den modernen Kapitänen der Airbusse oder Boeings.

Das passt zu den "tollkühnen Held(inn)en in ihren fliegenden Kisten" - mit Benzin- und Öl-Geruch, Abgas-ergrauter, Sonnen-gegerbter Haut, Fliegen zwischen den Zähnen und Vogelschiss auf der Brille...
1 Antwort
5
Sillage
2.5
Haltbarkeit
7
Duft
Jensemann

217 Rezensionen
Jensemann
Jensemann
2  
Flotter Pilot
"Eau d'Aviateur"... der Duft des Piloten. Was mag ein Pilot von der Lufthansa zum Beispiel als Duft tragen? Diesen hier von Atelier Flou? Warum nicht, wäre doch ein ganz angenehmes Parfum für ihn.

Direkt nach dem Aufsprühen riecht es nach einem Badezusatz. Mit einer Orange als Untergrundton, die dann aber mehr an Dominanz bekommt. Nach 2 Minuten verflüchtigt sich die Orange und die Blumen setzen ein. Auch meine ich eine Art Moschus wahrnehmen zu können. Nach nicht mal 5 Minuten nehme ich dann allerdings rein gar nichts mehr wahr. Wie ausgestorben. Nach nochmaligem Aufsprühen läuft das gleiche ab. Auch macht sich eine Muffigkeit breit. Die Orange hat's nun wohl hinter sich. Auf einer nicht eingesprühten Hautstelle passiert das gleiche wie vorher auch. 5 Minuten ungefähr und es ist Ende im Gelände.

Die Haltbarkeit ist bei mir ganz schlecht. Für den Frühling und den Sommer ist es ein ganz schöner Duft wie ich finde, wenn denn wenigsten ein wenig Relektion über ein paar Minuten wenigsten vorhaden wäre. Aber auf meiner Haut zerfällt er leider viel viel zu schnell.

Flott war der Pilot somit, bloß ob er auch alle Passagiere sicher runterbringen konnte...? :)
4 Antworten

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