18.09.2018 - 14:56 Uhr
Meggi
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Meggi
Top Rezension
23
Guten Appetit!
Ganz bestimmte Gegenden möchte Herr Sabatino olfaktorisch widerspiegeln. Oder – im vorliegenden Fall – gar eine ganz bestimmte Pflanzen-Art in allen duftstoffmäßig verwertbaren Teilen zeigen. Während nun in anderen Enaturaten aus dem Hause ‚Barnaby Black‘ die direkt vor Ort auffindbaren Aromen zum Einsatz gelangen, helfen in ‚Dark Woods‘ offensichtlich Kolleginnen und Kollegen breiterer Provenienz zur Erzeugung des gewünschten Aromas aus.
Bezüglich des Ortes, an dem die erklärtermaßen dargestellte „atlantic white cedar“ (Weiße Scheinzypresse) konkret herumsteht, äußert sich der „Marken-Inhaber bzw. Parfümhersteller“ nicht. Aber schlichtes Riechen an der benetzten Haut lässt erahnen: Es handelt sich um eine Küche. Der Koch hat ein Faible für süßlich-würzige Gerichte, gern auch auf alkoholischer Basis.
Denn es eröffnet eine dunkle, likörige Süße, eher braun als grün; streift das Arzneiliche. Wenig später denke ich an eingedicktes Obst. Oder Feigensaft vielleicht? Eine obstige Currysauce kommt mir in den Sinn, irgendwas Würziges ist dabei. Meine Lieblings-Kollegin legte sich rasch und ohne Kompromissbereitschaft auf „Maggikraut“ fest. Hm… Schließlich der Geistesblitz: Süße Marsalasauce, in der Pfanne (beim Zubereiten der Saltimbocca alla Marsala) ordentlich reduziert – das ist bislang am nächsten dran! Das riecht zwar gewiss nicht schlecht, nur leider fürchterlich un-parfümig.
Richtig gefreut habe ich mich allerdings über eine zweite Fährte: Die designierte Nachfolgerin besagter, sich allmählich dem Rentenalter nähernden Kollegin schneite plötzlich herein und fragte sehr interessiert, ob ich mir mal wieder(!) was Komisches aufgesprüht hätte, es rieche nach seltsamem Holz. Recht hat sie – mit beidem. Da ist tatsächlich im Laufe des Tages ziemlich dunkles Holz, offenbar in der Abstrahlung besonders prominent.
Doch am frühen Nachmittag lande ich erneut bei einem Gedanken an Feige. Eine Weile versuche ich es mit der zähen, beinahe überreifen Süße der getrockneten Variante, bis wir nach rund acht Stunden, zum Ende des Duftverlaufs hin, sogar Feigen-Marmelade erreichen, wie sie gelegentlich zum Käse serviert wird.
Fazit: Beim besten Willen vermag ich den Duft nicht mit einer Gegend, geschweige denn mit einer einzelnen Koniferen-Art in Verbindung zu bringen. Die mir sozusagen persönlich bekannten Scheinzypressen riechen völlig anders. Und auch abgesehen davon werde ich mit den im Kontext merkwürdigen Gourmand-Anwandlungen von ‚Dark Woods‘ nicht recht warm.
Ich bedanke mich bei Yatagan für die Probe.
Bezüglich des Ortes, an dem die erklärtermaßen dargestellte „atlantic white cedar“ (Weiße Scheinzypresse) konkret herumsteht, äußert sich der „Marken-Inhaber bzw. Parfümhersteller“ nicht. Aber schlichtes Riechen an der benetzten Haut lässt erahnen: Es handelt sich um eine Küche. Der Koch hat ein Faible für süßlich-würzige Gerichte, gern auch auf alkoholischer Basis.
Denn es eröffnet eine dunkle, likörige Süße, eher braun als grün; streift das Arzneiliche. Wenig später denke ich an eingedicktes Obst. Oder Feigensaft vielleicht? Eine obstige Currysauce kommt mir in den Sinn, irgendwas Würziges ist dabei. Meine Lieblings-Kollegin legte sich rasch und ohne Kompromissbereitschaft auf „Maggikraut“ fest. Hm… Schließlich der Geistesblitz: Süße Marsalasauce, in der Pfanne (beim Zubereiten der Saltimbocca alla Marsala) ordentlich reduziert – das ist bislang am nächsten dran! Das riecht zwar gewiss nicht schlecht, nur leider fürchterlich un-parfümig.
Richtig gefreut habe ich mich allerdings über eine zweite Fährte: Die designierte Nachfolgerin besagter, sich allmählich dem Rentenalter nähernden Kollegin schneite plötzlich herein und fragte sehr interessiert, ob ich mir mal wieder(!) was Komisches aufgesprüht hätte, es rieche nach seltsamem Holz. Recht hat sie – mit beidem. Da ist tatsächlich im Laufe des Tages ziemlich dunkles Holz, offenbar in der Abstrahlung besonders prominent.
Doch am frühen Nachmittag lande ich erneut bei einem Gedanken an Feige. Eine Weile versuche ich es mit der zähen, beinahe überreifen Süße der getrockneten Variante, bis wir nach rund acht Stunden, zum Ende des Duftverlaufs hin, sogar Feigen-Marmelade erreichen, wie sie gelegentlich zum Käse serviert wird.
Fazit: Beim besten Willen vermag ich den Duft nicht mit einer Gegend, geschweige denn mit einer einzelnen Koniferen-Art in Verbindung zu bringen. Die mir sozusagen persönlich bekannten Scheinzypressen riechen völlig anders. Und auch abgesehen davon werde ich mit den im Kontext merkwürdigen Gourmand-Anwandlungen von ‚Dark Woods‘ nicht recht warm.
Ich bedanke mich bei Yatagan für die Probe.
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