Brioni Brioni 2014 Eau de Toilette

Flakondesign Patrik Fredrikson, Ian Stallard

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7.4 / 10 28 Bewertungen

Ein Parfum von Brioni für Herren, erschienen im Jahr 2014. Der Duft ist holzig-blumig. Die Produktion wurde offenbar eingestellt.
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Duftrichtung

Holzig

Blumig

Zitrus

Frisch

Würzig

Duftpyramide

Kopfnote

sizilianische Zitrone

Herznote

Iris

Veilchen

Magnolie

Basisnote

holzige Noten

Safran

schwarze Lakritze

Oud

Zistrosenblatt

Parfümeur & kreative Köpfe

Raymond Matts Parfümdesigner

Bewertungen

Duft

7.428 Bewertungen

Haltbarkeit

6.720 Bewertungen

Sillage

6.221 Bewertungen

Flakon

8.126 Bewertungen

Eingetragen von Michael, letzte Aktualisierung am 06.11.2023.

Rezensionen

4 ausführliche Duftbeschreibungen

09.01.2017 - 15:13 Uhr

5
Flakon 7
Sillage 7
Haltbarkeit 8
Duft

Scratch7
23 Rezensionen

Scratch7

überteuerter Pflasterstein

Ich habe mir den Riesenflakon mit dicken Prozenten im Netz eingekauft, nachdem ich mir aus den USA eine Probe schicken gelassen hatte, als der Duft noch ganz neu war. Vom Riecheindruck passt Brioni genau in mein Beuteschema. Da habe ich mich zum Kauf verleiten lassen.
Sehr sehr alltagstauglich und tragbar und doch ziemlich herausragend aus dem aktuellen Mainstream. Natürliche Zitrone gepaart mit warmen holzigen Tönen. Den Rest kann ich nicht recht differenzieren. Von Oud und Laktritz kann ich wenig bis gar nichts ausmachen.
Ich habe immer Angst, wenn ich den Flakon in den Händen halte. So etwas klobiges und unhandliches gibt es nur mit dem Black Cube noch einmal. Wenn der runterfällt, ist der Boden oder das Waschbecken auch gleich mit zerstört.
Bei dem Preis könnte man eigentlich gleich eine Absturzsicherung mitliefern :)
Der ist nämlich völlig überzogen, genau wie bei den meisten Bond No.9-Sachen. Ziemlich enttäuscht war ich dann, als ich später Collistar Aqua Wood (50ml für 29,95 im Beutel zusammen mit Duschgel) entdeckt und gerochen habe. Das ist der kleine Bruder von Brioni. Nicht so natürlich, aber da sieht man, wo der wirkliche Preis der Rohstoffe in etwa einzuordnen ist. Egal, das Geld ist jetzt schon weg :)

12.06.2016 - 10:42 Uhr

9
Flakon 5
Sillage 5
Haltbarkeit 6.5
Duft

CubaMike
36 Rezensionen

CubaMike

Der Marke Brioni nicht würdig

Bei einem Aufenthalt in Mailand, steht neben geschäftlicher Termine stets eine Visite der verschiedenen Designer-Häuser im goldenen Carrée zwischen Via Monte Napoleaone und Via della Spiga an, um sich an der Quelle zu laben.

Während der Anprobe für einen neuen Anzug und Hemden bei Brioni, sprach mich der Berater auf meinen Duft an, welcher ihm sehr gefiel - Goodman's von RD - und machte mich sogleich auch auf die edle Fragrance von Brioni aufmerksam, welche mir bestimmt stehen würde - gut geschulte Verkäufer...;)

Da ich auf ein abgeändertes Hemd warten musste, ließ ich mir den Duft zeigen um mein olfaktorischen Horizont zu erweitern.

Die Erwartungshaltung war hoch, steht doch Brioni seit Jahren für allerbeste Schneiderkunst und Materialen, welche ihren Preis wert sind.

Weckt das massive Flakon Erinnerungen an Pflastersteine aus den Gassen des Carrées und kommt hochwertig rüber, kam dann schnell die Ernüchterung nach dem Aufsprühen.

Der Duft startet Chypre typisch frisch mit edler Zitrone, schön eskortiert mit floralen Noten und feinem Sandelholz.
Soweit so gut, nicht schlecht waren meine Gedanken, obwohl der Duft nichts Einzigartiges hatte.
Nachdem es in die 2. Aufmaßrunde ging, waren die Gedanken zunächst bei dem Anzug und nach einer halben Stunde wendete ich meine Aufmerksamkeit wieder dem Duft zu.

Die zitrische Frische war nur noch hautnah wahrnehmbar. Zwar machten leicht würzige Noten von Safran und etwas Oud ihre Aufwartung ohne aber dem Bild etwas Bereichernderes hinzuzufügen.

Nach weiteren Riechtests über dem Handrücken war von irgendwelchen subtilen und fein komplexen Noten nichts zu entdecken und ähnelte in seinem Erscheinungsbild eher einem Allerwelts EDT aus der xy Drogerie oder Kaufhaus.

Einzig der VK Preis ist dem Standing gerecht. Wäre auch für ein entsprechend hochwertiges Produkt okay, aber so ist das ganze ein Affront für die Marke Brioni. Diese Meinung gab ich dem Berater auch deutlich wieder.
Nach weiteren 2 Stunden war der Duft nur noch hautnah zu erahnen und bestätigte final die mittelmäßige Qualität.

Vier Tage später konnte ich dann meine angefertigten Sachen abholen und bekam als Kunde des Hauses sogar ein Flakon als Beigabe, mit der Bitte den Duft doch nochmals in aller Ruhe zu testen.

Das machte ich auch aber am Urteil änderte sich nichts.
Über solch eine mittelmäßige Preis/Leistung - für Brioni völlig ungewöhnlich, bzw. unpassend - hatte ich mich derart geärgert, dass ich sogar eine Mail an das Stammhaus sendete...

02.03.2015 - 09:04 Uhr

5
Flakon 2.5
Sillage 5
Haltbarkeit 5
Duft

Apicius
1106 Rezensionen

Apicius

Top Rezension 15

Ein Hauch von Nichts

Die sogenannten Designer-Düfte haben mit zwei Vorurteilen zu kämpfen. Erstens: Um als Werbeträger zu fungieren, sind sie im Massenmarkt angesiedelt und zweitens: Mangels eigener Kompetenz lassen sich die Schneider und Schuhmacher jeden Schrott andrehen. Im Fall von Brionis Eau de Toilette widerlegt ein kurzer Blick auf das Preisschild zumindest das erste Vorurteil. Etwa 250 Euros werden für 75 ml aufgerufen! Ein solcher Preis rechtfertigt es, höchste Ansprüche zu stellen.

Der schwere, kubische Glasflakon hätte fast die Form und Anmutung eines soliden Pflastersteins, wenn nur die Plastikkappe nicht so wackelig sitzen würde. Aber was soll's - wir wollen ja kein Wurfgeschoss erwerben! Die mattbraune Farbgebung der Kappe signalisiert dem Kunden die holzige Richtung.

Doch der Hauch von Nichts, der dann aus dem Sprühkopf kommt, passt so gar nicht zum wuchtigen Äußeren. Das ist so überaus fein und dezent, dass es zunächst schwer fällt, einzelne Noten wahrzunehmen. Leichtigkeit und Dezenz können faszinieren, wenn sie dazu dienen, das Geheimnis eines Duftes zu verbergen. Im besten Fall macht leichte, zurückhaltende Art einen sehr guten Duft nur umso interessanter.

Aber wo nichts ist, gibt es auch nichts zu verbergen. Das Versteckspiel dreht sich in diesem Fall um nicht viel, und das wird deutlich, wenn schon nach einer halben Stunde die Duftbasis erreicht ist. Ein einfacher Holzakkord findet sich auf der Haut ein, Typ "Schreinermeister". Der ist nicht in jeder Hinsicht schön - er ist vor allem schwierig! Denn etwas Schönheit entfaltet sich nur in der minimalen Abstrahlung von etwa 10 cm. In diesem Abstand verliert die Holznote das Rohe und Scharfe, sie wirkt dann trocken, distinguiert, und mit etwas Wohlwollen an trockene Walnüsse erinnernd. Auch ein wenig Safran ist nachvollziehbar. Nach etwa drei Stunden verblasst trotz reichlicher Dosierung auch die Basis; eine Eau de Toilette Stärke wird damit nur so gerade eben erreicht.

Minimal beteiligt an der Basis ist eine Duftkomponente, die ich persönlich dem Bereich Sandelholz zuordnen würde. Sie verbindet die Holzigkeit mit einem leicht süßlichen, rosenartigen Aspekt. Mit Oud im bekannten Sinne hat das für mich nichts zu tun, mit dem Duftspektrum der arabischen Parfümerie schon. In voller Dröhnung kenne ich diese Note beispielsweise aus "Oudh Ma'al Wardh" von Al Haramain. Ihre Animalität erinnert nicht an den berüchtigten Kuhstall, sondern - wegen ihrer Süßlichkeit - an den Stallgeruch desjenigen Nutztiers, das in Arabien eher nicht gehalten wird.

Nur sehr vereinzelt findet diese für westliche Nasen etwas problematische Note Eingang in die Nischenparfümerie. Ihre Exklusivität mag als Rechtfertigung für einen hohen Preis dienen. In solcher Weise wird sie bei April Aromatics in dem Sandelholzduft "Precious Woods" behandelt.

Mir persönlich reicht es nicht, eine für westliche Nasen ungewohnte Duftnote bis fast an die Wahrnehmungsschwelle herunter zu dimmen. Das finde ich nicht besonders kreativ. Für 250 Euro muss da mehr kommen. Wo bleibt der magische Moment, wo die schwierige Note mit anderem in der Komposition zu etwas ganz Neuem, Eigenständigen verschmilzt?

28.02.2015 - 18:06 Uhr

10
Flakon 5
Sillage 5
Haltbarkeit 7
Duft

Leimbacher
2762 Rezensionen

Leimbacher

Maßarbeit für den gehobenen Arbeitsalltag

Brioni kannte ich als ich heute das erste Mal deren Parfum im ultrawertigen, schweren Flakon in der Hand hatte eigentlich nur als Designer von edlen, für mich unbezahlbaren Herrenanzügen. Sogar noch unbezahlbar wenn es darauf 40% bei meinem Stamm-Geschäft im Internet gibt, oder zumindest bin ich (noch) nicht gewillt 500€ für einen Anzug auszugeben. Aber sie sehen sehr schnieke aus, kann man nicht meckern. Was kann also das Parfum der italienischen Luxus-Business-Meister?

Das EdT von Brioni wäre schon ein passender Begleiter dieser Edelstoffanzüge, keine Frage. Aber trotzdem ist der Duft zwar hochwertig, aber nie zu edel für den Alltag, könnte nicht weiter entfernt sein von einem reinen Feiertagsparfum. Es ist ein zitrischer Sandelholz-Duft mit floralem Puder (Iris, das punktet bei mir) und hinten raus minimal dunkler, mit viel Fantasie ein Hauch Lakritz. So einfach ist der Duft zu beschreiben, so fein aber trotzdem alltäglich kommt er daher. Wäre der Preis und die Verpackung nicht, könnte man glatt meinen ein guter Duft der unteren Mittelklasse stehe vor einem, so etwas wie der Homme von Costume National. Indirekt passt der Duft also zu den Anzügen, die zwar sauedel sind, man dafür aber schon genauer hinschauen, gar hinlangen muss.

Flakon: einer der wertigsten Flakons die ich je in der Hand hatte, wenn auch unhandlich selbst für riesige Hände wie meine. Komisch auch das dies das EdT ist und die EdPs in viel simpleren Flakons verteilt werden/wurden.
Preis: 75 ml weit über 200€... schon heftig!
Sillage: auch wenn ihn die Verkäuferin mir für edle Zwecke enpfehlen wollte - der ist so ausgeglichen und unaggressiv, der geht zu etwas gehobener Kleidung immer & überall.
Haltbarkeit: 6-8 Stunden sind annehmbarer Durchschnitt und das was ich erwarte... für den Preis eigentlich noch mehr.

Fazit: ein hochwertiger, sehr angenehmer Sandelholzduft, der aber nie und nimmer diesen krassen Preis wert ist... es sei denn Geld ist einem egal und man hat 20 der schicken Anzüge im Ankleidezimmer ;)