17.08.2021 - 08:09 Uhr
Leimbacher
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Leimbacher
Top Rezension
22
Und die Zeit tanzt sich still
Ein weiterer "Tanzpartner" Carine Roitfelds - "Sebastian", ein zartbitterer Hellblüher, der mit ihr eine schwitzige Sohle sicher nicht nur auf's Parket gezaubert hat...
"Sebastian" ist einer der wenigen Tuberosendüfte, der mir nicht übel aufstößt. Ganz im Gegenteil, der mir sogar richtig gut gefällt. Klar, sonst stände er nicht in meiner Sammlung, sonst hätte ich letztes Wochenende auf dem Parfumotreffen nicht zugeschlagen, als er da im Sonderangebot herumstand.
Sonnencreme trifft Puderquaste, aber mit einem minimal animalisch-kribbelnden Unterton, den man erst mit der Zeit merkt. Ein Luschi ist das wirklich nicht. Aber zugänglich und freundlich. Mondän. Etwas androgyn. Sonnig und doch abendlich. Schwer zu beschreiben, das Gefühl und die Lebensfreude, die "Sebastian" doppelt und dreifach versprüht. Weich, verträumt, melancholisch. Ein Tagträumer mit Manieren, der es durchaus aber auch faustdick hinter den Ohren haben könnte. Südamerikanisches Feuer trifft auf Pariser Stil. Auch angeschwipste Aperitifanklänge sind auszumachen. Eine leichtfüßige Verführung, die Lust auf den Rest von Madame Roitfeld bzw. ihren Eroberungen macht. Selbst wenn fast überall weiße Blumen drin zu sein scheinen.
Flakon: simpel, schön, magnetisch
Sillage: ein wenig wie ein Schminkkoffer
Haltbarkeit: 9 Stunden und oft noch ein gutes Stück mehr. Abendfüllend.
Fazit: lieblich aber nicht soft, erotisch aber nicht versaut, menschlich aber nicht ungewaschen, grün aber nicht waldig, weiblich aber nicht nur - "Sebastian" ist ein vielschichtiger Hautschauer der Liebe zwischen Verklärung und Leidenschaft. Pudrige Immortelle in dunkelhell.
"Sebastian" ist einer der wenigen Tuberosendüfte, der mir nicht übel aufstößt. Ganz im Gegenteil, der mir sogar richtig gut gefällt. Klar, sonst stände er nicht in meiner Sammlung, sonst hätte ich letztes Wochenende auf dem Parfumotreffen nicht zugeschlagen, als er da im Sonderangebot herumstand.
Sonnencreme trifft Puderquaste, aber mit einem minimal animalisch-kribbelnden Unterton, den man erst mit der Zeit merkt. Ein Luschi ist das wirklich nicht. Aber zugänglich und freundlich. Mondän. Etwas androgyn. Sonnig und doch abendlich. Schwer zu beschreiben, das Gefühl und die Lebensfreude, die "Sebastian" doppelt und dreifach versprüht. Weich, verträumt, melancholisch. Ein Tagträumer mit Manieren, der es durchaus aber auch faustdick hinter den Ohren haben könnte. Südamerikanisches Feuer trifft auf Pariser Stil. Auch angeschwipste Aperitifanklänge sind auszumachen. Eine leichtfüßige Verführung, die Lust auf den Rest von Madame Roitfeld bzw. ihren Eroberungen macht. Selbst wenn fast überall weiße Blumen drin zu sein scheinen.
Flakon: simpel, schön, magnetisch
Sillage: ein wenig wie ein Schminkkoffer
Haltbarkeit: 9 Stunden und oft noch ein gutes Stück mehr. Abendfüllend.
Fazit: lieblich aber nicht soft, erotisch aber nicht versaut, menschlich aber nicht ungewaschen, grün aber nicht waldig, weiblich aber nicht nur - "Sebastian" ist ein vielschichtiger Hautschauer der Liebe zwischen Verklärung und Leidenschaft. Pudrige Immortelle in dunkelhell.
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