Aigle Impérial 2019

Gentilhomme
21.05.2021 - 02:49 Uhr
18
Top Rezension
6
Preis
8
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft

Betreten einer NoGoArea

Eigentlich bin ich bei der Beschreibung „aquatisch“ von vornherein raus. Auch besteht normalerweise keine Kompatibilität zwischen mir und Oud... bei den Worten „eigentlich“ und „normalerweise“ handelt es sich um Füllwörter und ihnen komm somit nur ein geringer Aussagewert zu.

Ist dieser Duft auch wie ein Füllwort zu betrachten? Ich finde das mitnichten und betrete, verwundert über mich selbst, eine Duftregion in der ich mich eher unwohl fühle.
Das Wagnis macht sich bezahlt...

Aigle Impérial bedient in der Oud-Assafi-Quadriga von Chopard die Rolle des frisch-holzig-würzigen Genres ohne dabei mit überbordender Aquatik und zu penetranter Oudnote aufzuwarten.

Die Kopfnote wird für mein Empfinden von Bergamotte und Ingwer dominiert, der Matcha-Tee nimmt beiden ihren Biss und bereits jetzt sind leichte Oud- und Weihrauch-Schwaden wahrnehmbar. Alles in allem ein leicht rauchig-zitrisches Opening mit kleinen grünen Sprenkeln.

Im Herzen kommt mehr Rauch und ganz viel Holz ins Spiel was sich nahtlos in der Basis weiter steigert. Der Weihrauch hat eher ein kühles und leicht sakral anmutendes Odeur, Patchouli und die beiden Oudnoten sind herb und dunkel.

Bei diesem Duft denke ich an einen kleinen buddhistischen Tempel im Norden Thailands am frühen Morgen nach einem heftigen Tropengewitter, so assoziiert sich für mich dann bei der Vorstellung das die gelisteten Hölzer klatschnass waren, auch eine ganz rudimentäre Aquatik.

Rundum ein gelungener Duft mit extrem guter Haltbarkeit und angenehmer Sillage.
Tragbar auch durchaus bei wärmeren Temperaturen. Unisex ja, aber...

Die gesamte Aufmachung wirkt luxuriös, aber auch ein wenig aus der Zeit gefallen. Die Flakons der Reihe sind in petrolfarbenem Glas gestaltet, sehr massig und erinnern daran, dass die Düfte als Kollektionserweiterung eines Juweliers, im klassischen Treppenschliff daher kommen, wie es z.B. bei Aquamarinen üblich ist.

Testenswert ist die Serie auf jeden Fall, wenngleich auch nichts wirklich bahnbrechendes oder einzigartiges dabei ist
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