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Sehr hilfreiche Rezension
Teutorocker mit Wumms
Und wieder herrschte aufgebrachter Tumult in dem kleinen ostwestfälischen Dorf am Rande des Teutoburger Waldes, als begleitet von röhrenden Motoren und mit viel aufgewirbeltem Staub die im Umland berüchtigte Motorradgang „Die waldigen Teutorocker“ schwarmartig einfiel.
Spätestens, als die in Lederkutten gekleideten Gestalten in der beschaulichen Dorfkneipe zum Frühschoppen Einkehr hielten, war es um die Ruhe im Dorf geschehen.
Bereits vor dem Betreten des für die liebenswürdigen, aber auch etwas eigensinnigen Ureinwohner zentralen Treffpunktes schlägt einem mit voller Wucht ein Geruch aus dunklem Holzrauch, sicherlich bedingt durch das vor der Tür spontan entzündete Lagerfeuer, in dem bereits von den Waldrockern aussortierte Barhocker landeten, gepaart mit dem würzigen Harz der aus dem einem indianischen Warbonnet ähnelnden Kopfschmuck stammenden Nadelzweigen von Gang-Oberhaupt Flashride, mit bürgerlichem Namen Hubertus. Die zudem würzige Pfefferwolke, die den Eingangsbereich einhüllt, stammt wohl aus den dem geneigten Lokalbesucher entgegenfliegenden Pfefferstreuern, die Dartpfeil ähnlich von sich innen befinden Clubmitgliedern mit viel Schwung und Getöse nach außen befördert werden; der Sinn dahinter erschließt sich dem Außenstehenden zwar nicht, es scheint aber ein fast zeremonielles und recht gängiges Ritual der Waldbrüder zu sein, wenn man die Benotung der einzelnen Würfe unter lautem Geschrei bedenkt. „Eine glatte 12, Bikebernie, alter Falter! Ich hau mich wech!!!“
Wird der Eintritt in die schon vollkommen, fast schwarz holzverräucherte Lokalität bewältigt, ohne größeren Schaden zu nehmen, schlägt einem, bei einer ohrenbetäubenden Wiedergabe von „Highway to hell“, zu dem harzigen Holzrauchpfeffergemisch die dunkle Ledernote der Kutten, welche durch die Wärme der Innenräume und der schwitzenden in ihnen steckenden Körper intensiv ihren Duft abstrahlen, entgegen. Pfefferstreuer fliegen kometengleich dicht an Köpfen vorbei, einzelne Biker kommen Holzfackeln schwenkend - es könnten aber auch entzündete Barhockerbeine sein - von außen hineingestürmt, die Ortsansässigen haben bereits Deckung hinter der Theke gesucht. Die Luft ist zum Durchschneiden dick, die ersten Lederkuttenträger von der Promillezahl auch.
Im weiteren Verlauf des Frühschoppens, welches sich in ein nachmittägliches Saufen hinüberrettet, und mehrere Dutzend Pfefferstreuer sowie brennendes Barinterieur später entwickelt sich der Einfall der Bikerbarbaren friedlicher, das Holzigrauchige des Außenfeuers verliert sich in einem sanften Glimmen, nachdem dem Motorradgott auf den Teufelsrädern mitgebrachter Met geopfert wurde, indem dieser in rauen Mengen in einer feierlichen, auf Brüllritualen basierenden Zeremonie auf das Feuer gesprüht, gesprengt und gekippt wurde.
Hubertus alias Flashride schwoft bei Zimt ohne braunem Tequila oder Orange (der Promillegehalt seines Blutes lässt es ihn nur noch bis zum Zimt schaffen) zu „Knocking on heavens door“, hin und wieder prostet er sich mit seinen Kumpels einen weiteren Met zu, der Gemütlichkeit halber dient der umgedrehte Stammtisch als Feuerschale für die letzten Reste der draußen noch leicht glühenden Holzkohlereste, in denen sich auch noch warmrauchige Anteile von Harz und Honigwein befinden.
Eine friedliche Stimmung breitet sich gen Abend aus, die Dorfeinwohner haben sich bereits seit Stunden zu Hause verbarrikadiert, die rockenden Teutowäldler torkeln fast taktgenau zu „My heart will go on“ durch die etwas umdekorierte Lokalkneipe, die Nacht senkt sich beschaulich über das kleine ostwestfälische Dorf am Rande des Teutoburger Waldes.
Es berichtete für Ihre Lokalzeitung: Olf Aktorisch
Spätestens, als die in Lederkutten gekleideten Gestalten in der beschaulichen Dorfkneipe zum Frühschoppen Einkehr hielten, war es um die Ruhe im Dorf geschehen.
Bereits vor dem Betreten des für die liebenswürdigen, aber auch etwas eigensinnigen Ureinwohner zentralen Treffpunktes schlägt einem mit voller Wucht ein Geruch aus dunklem Holzrauch, sicherlich bedingt durch das vor der Tür spontan entzündete Lagerfeuer, in dem bereits von den Waldrockern aussortierte Barhocker landeten, gepaart mit dem würzigen Harz der aus dem einem indianischen Warbonnet ähnelnden Kopfschmuck stammenden Nadelzweigen von Gang-Oberhaupt Flashride, mit bürgerlichem Namen Hubertus. Die zudem würzige Pfefferwolke, die den Eingangsbereich einhüllt, stammt wohl aus den dem geneigten Lokalbesucher entgegenfliegenden Pfefferstreuern, die Dartpfeil ähnlich von sich innen befinden Clubmitgliedern mit viel Schwung und Getöse nach außen befördert werden; der Sinn dahinter erschließt sich dem Außenstehenden zwar nicht, es scheint aber ein fast zeremonielles und recht gängiges Ritual der Waldbrüder zu sein, wenn man die Benotung der einzelnen Würfe unter lautem Geschrei bedenkt. „Eine glatte 12, Bikebernie, alter Falter! Ich hau mich wech!!!“
Wird der Eintritt in die schon vollkommen, fast schwarz holzverräucherte Lokalität bewältigt, ohne größeren Schaden zu nehmen, schlägt einem, bei einer ohrenbetäubenden Wiedergabe von „Highway to hell“, zu dem harzigen Holzrauchpfeffergemisch die dunkle Ledernote der Kutten, welche durch die Wärme der Innenräume und der schwitzenden in ihnen steckenden Körper intensiv ihren Duft abstrahlen, entgegen. Pfefferstreuer fliegen kometengleich dicht an Köpfen vorbei, einzelne Biker kommen Holzfackeln schwenkend - es könnten aber auch entzündete Barhockerbeine sein - von außen hineingestürmt, die Ortsansässigen haben bereits Deckung hinter der Theke gesucht. Die Luft ist zum Durchschneiden dick, die ersten Lederkuttenträger von der Promillezahl auch.
Im weiteren Verlauf des Frühschoppens, welches sich in ein nachmittägliches Saufen hinüberrettet, und mehrere Dutzend Pfefferstreuer sowie brennendes Barinterieur später entwickelt sich der Einfall der Bikerbarbaren friedlicher, das Holzigrauchige des Außenfeuers verliert sich in einem sanften Glimmen, nachdem dem Motorradgott auf den Teufelsrädern mitgebrachter Met geopfert wurde, indem dieser in rauen Mengen in einer feierlichen, auf Brüllritualen basierenden Zeremonie auf das Feuer gesprüht, gesprengt und gekippt wurde.
Hubertus alias Flashride schwoft bei Zimt ohne braunem Tequila oder Orange (der Promillegehalt seines Blutes lässt es ihn nur noch bis zum Zimt schaffen) zu „Knocking on heavens door“, hin und wieder prostet er sich mit seinen Kumpels einen weiteren Met zu, der Gemütlichkeit halber dient der umgedrehte Stammtisch als Feuerschale für die letzten Reste der draußen noch leicht glühenden Holzkohlereste, in denen sich auch noch warmrauchige Anteile von Harz und Honigwein befinden.
Eine friedliche Stimmung breitet sich gen Abend aus, die Dorfeinwohner haben sich bereits seit Stunden zu Hause verbarrikadiert, die rockenden Teutowäldler torkeln fast taktgenau zu „My heart will go on“ durch die etwas umdekorierte Lokalkneipe, die Nacht senkt sich beschaulich über das kleine ostwestfälische Dorf am Rande des Teutoburger Waldes.
Es berichtete für Ihre Lokalzeitung: Olf Aktorisch
27 Antworten


Olf hat sich auf jeden Fall erholt, aber für den Pulitzerpreis reicht es bei weitem noch nicht.
Rei Kawakubo und Marc Buxtons Avantgarde Ästhetik goes Teutoburger Wald-Rockers....
Wenn das der olle Hermann wüsste. :-DD.