06.03.2025 - 13:37 Uhr

Floyd
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Floyd
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Die Spur der Schlange
Die Hitze versengt hier die Steppenböden, die letzten Pilzsporen im rissigen Lehm der rotbraunen Weiten Texanischer Ebenen, die noch schimmern von bitter-harzigen Perlen, welche taumelnde Sträucher im Staub verloren, die verdurstend sich hier verirrten. Folge den Fetzen meiner ledernen Haut, die zu mürben Geweben aus hölzernen Fasern, zu morschen Fäden aus Tabakblättern und feuchten Fellen modriger Wurzeln im warmen Wind über schrundigen Erden zu organischen Spuren zerfallen. Sind Fährten im Sand aus bitteren Mandeln wie scharfe Flechten auf ledernen Rinden und ein leises Lied aus Pheromonen in meinen kalten Augen.
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Dawn Spencer Hurwitz aus North Boulder, Colorado, bewegt sich mit ihren Düften in den fließenden Grenzbereichen zwischen Parfüms, Bespoke, Aromatherapie und Kooperationen mit Künstlern.
"Rattlesnake Musk", der dritte Duft aus ihrer "Out West Series", die inspiriert ist von den Landschaften des Amerikanischen Südwestens sowie den Wile E. Coyote Cartoons, thematisiert die Flora und Fauna der felsigen Steppen und Wüsten dort. Angesichts der angeführten Noten hatte ich mit einem durch und durch animalisch-ledrigen Duft gerechnet. Die Spur der Schlange eröffnet dann allerdings eher pilzig-erdig, offenbar der Kostuswurzel, dem Patchouly und dem Oud geschuldet sowie vielleicht auch der Tatsache, dass es sich bei dem angeführten Schlangenleder um einen vermutlich floralen Akkord handelt. In diesem staubig-pilzig-lehmigen Gemenge machen sich bald bitterharzige Spuren vom Galbanum bemerkbar, ehe im Herzen mulchig-holzige und mürbe tabakartige (Sandel, Zeder, Oud, Hyraceum) Nuancen dazukommen, Bibergeil die dezent ledrigen Spuren unterstreicht. Die Basis ist geprägt von morschem Holz (Oud), bitter-scharf-flechtenartigen, animalisch-erdig-wurzeligen Noten (Costus, Hyraceum, Bibergeil, Oud), die mitunter den Eindruck von Bittermandel erzeugen sowie sehr unterschwellig wirkenden balsamischen Aromen (Ambra) und Pheromonen (Moschus). Ein Duft, wie ich ihn in der Form noch nicht gerochen habe. "It’s a little death defying in the opening… but once you get bit, you just might be hooked" schreibt Dawn dazu. Wie recht sie hat, mich hat die Spur der Klapperschlange schon ein bisschen süchtig gemacht. Zu schade, dass das Voile de Parfum eher zurückhaltend und nur über wenige Stunden projiziert. Für einen ruhigen Abend in der Wüste ist er allerdings ein spannendes Kino.
(Mit Dank an Sapho)
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Dawn Spencer Hurwitz aus North Boulder, Colorado, bewegt sich mit ihren Düften in den fließenden Grenzbereichen zwischen Parfüms, Bespoke, Aromatherapie und Kooperationen mit Künstlern.
"Rattlesnake Musk", der dritte Duft aus ihrer "Out West Series", die inspiriert ist von den Landschaften des Amerikanischen Südwestens sowie den Wile E. Coyote Cartoons, thematisiert die Flora und Fauna der felsigen Steppen und Wüsten dort. Angesichts der angeführten Noten hatte ich mit einem durch und durch animalisch-ledrigen Duft gerechnet. Die Spur der Schlange eröffnet dann allerdings eher pilzig-erdig, offenbar der Kostuswurzel, dem Patchouly und dem Oud geschuldet sowie vielleicht auch der Tatsache, dass es sich bei dem angeführten Schlangenleder um einen vermutlich floralen Akkord handelt. In diesem staubig-pilzig-lehmigen Gemenge machen sich bald bitterharzige Spuren vom Galbanum bemerkbar, ehe im Herzen mulchig-holzige und mürbe tabakartige (Sandel, Zeder, Oud, Hyraceum) Nuancen dazukommen, Bibergeil die dezent ledrigen Spuren unterstreicht. Die Basis ist geprägt von morschem Holz (Oud), bitter-scharf-flechtenartigen, animalisch-erdig-wurzeligen Noten (Costus, Hyraceum, Bibergeil, Oud), die mitunter den Eindruck von Bittermandel erzeugen sowie sehr unterschwellig wirkenden balsamischen Aromen (Ambra) und Pheromonen (Moschus). Ein Duft, wie ich ihn in der Form noch nicht gerochen habe. "It’s a little death defying in the opening… but once you get bit, you just might be hooked" schreibt Dawn dazu. Wie recht sie hat, mich hat die Spur der Klapperschlange schon ein bisschen süchtig gemacht. Zu schade, dass das Voile de Parfum eher zurückhaltend und nur über wenige Stunden projiziert. Für einen ruhigen Abend in der Wüste ist er allerdings ein spannendes Kino.
(Mit Dank an Sapho)
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