22.09.2019 - 07:11 Uhr

Rutil
34 Rezensionen

Rutil
2
Schießbudenromanze
Eddy hatte es nicht leicht. Tagtäglich hockte er im Gruselkabinett als Skelett verkleidet und erschreckte die Kundschaft für ein paar Scheinchen. Er war melancholisch dieser Tage. Seine herzgeliebte heiße Blondine hatte ihm dem Laufpass gegeben. Sie liebte nun den jungen Spund vom Autoscooter gegenüber. Wenn der Abend kam und der Rummelplatz sich in die grellsten Leuchtfarben des Universums kleidete, fand Eddy Ablenkung. Er ging dann vollständig in seiner Tätigkeit auf.
Trotz allem grübelte Eddy, konnte er es sich doch nicht so recht klar machen, was sie an diesem Autoscooter-Fuzzi fand. Als er so in seinem Kostüm vor sich hin sinnierte und die letzten Wochen reflektierte, dämmerte es ihm, die ganze Chose musste etwas mit seinem Valentinstagspräsent zu tun haben. Es war Hearts & Daggers von Ed Hardy. Er hatte es in der Schießbude schräg gegenüber selbst geschossen und seiner Herzdame voller Stolz überreicht und damit nahm das Unglück seinen Lauf ...
Der Hersteller hat sich keinen Totenkopf dabei abgebrochen, dieses Parfum nicht mehr zu produzieren. Die Kuh musste gemolken werden und das wurde sie bis zum letzten Tropfen. Eben jener Tropfen ist es nun, der stellvertretend für die kleine Serie von Ed Hardy Parfums steht. Der Flakon gelang vor einigen Jahren zufällig in meine Hand und ich sprühte mit gewissem Abstand, fast schon in leichtem Unwohlsein abgekehrt, einen Hauch auf mein Handgelenk.
Die Basisnote wird fast vollständig erstickt in einem Konglomerat aus Apfel, Mango und Blutorangen. Das Veilchenblatt schreit leise im Hintergrund und der Jasmin hockt vollkommen verschreckt in der hintersten Ecke. Synthetisch und süß dampft es hier aus jeder Pore, da findet der Aufdruck „Love kills slowly“ glatt eine neue Bestimmung.
Der Flakon ist so überaus unansehnlich, dass das Parfum gleich in der hintersten Ecke des Schrankes verschwand und das Schicksal hieß hier unausweichlich Verkauf auf der allseits bekannten Auktionsplattform ...sogar mit Gewinn. Tragisch!
Trotz allem grübelte Eddy, konnte er es sich doch nicht so recht klar machen, was sie an diesem Autoscooter-Fuzzi fand. Als er so in seinem Kostüm vor sich hin sinnierte und die letzten Wochen reflektierte, dämmerte es ihm, die ganze Chose musste etwas mit seinem Valentinstagspräsent zu tun haben. Es war Hearts & Daggers von Ed Hardy. Er hatte es in der Schießbude schräg gegenüber selbst geschossen und seiner Herzdame voller Stolz überreicht und damit nahm das Unglück seinen Lauf ...
Der Hersteller hat sich keinen Totenkopf dabei abgebrochen, dieses Parfum nicht mehr zu produzieren. Die Kuh musste gemolken werden und das wurde sie bis zum letzten Tropfen. Eben jener Tropfen ist es nun, der stellvertretend für die kleine Serie von Ed Hardy Parfums steht. Der Flakon gelang vor einigen Jahren zufällig in meine Hand und ich sprühte mit gewissem Abstand, fast schon in leichtem Unwohlsein abgekehrt, einen Hauch auf mein Handgelenk.
Die Basisnote wird fast vollständig erstickt in einem Konglomerat aus Apfel, Mango und Blutorangen. Das Veilchenblatt schreit leise im Hintergrund und der Jasmin hockt vollkommen verschreckt in der hintersten Ecke. Synthetisch und süß dampft es hier aus jeder Pore, da findet der Aufdruck „Love kills slowly“ glatt eine neue Bestimmung.
Der Flakon ist so überaus unansehnlich, dass das Parfum gleich in der hintersten Ecke des Schrankes verschwand und das Schicksal hieß hier unausweichlich Verkauf auf der allseits bekannten Auktionsplattform ...sogar mit Gewinn. Tragisch!