L'Eau d'Hiver Editions de Parfums Frédéric Malle 2003
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Top Rezension
Die kindliche Kaiserin
Die kindliche Kaiserin lebt in einem Turm aus Elfenbein. Fern, abseits der Welt. Ein verstecktes Juwel in einer kalten weißen Landschaft aus Schnee und Eis. Ihr Lachen ist kristallen klar und ihre Erscheinung so ätherisch durchscheinend wie Strohseide.
Es schneit Duft und eine versprengte Flocke L´Eau d`Hiver streift ihre Wange. Eine Heliotrop erblüht auf ihrer Haut und die Wintersonnenwende setzt ein. Kleine Puderwölkchen verdampfen auf ihren Lippen und grüne Bittermandeln kullern vor ihre Füße. Helle Bergamottestrahlen funkeln süß und leicht in ihren Haaren, schmilzen und vergehen in ihren Gedanken. Schnee fällt auf ihre Hände und rinnt als ozonig kaltes Wasser durch ihre Finger.
Auf ihrem Thron sitzt sie in durchsichtige Tücher gehüllt. Die matte Wintersonne trocknet den geschmolzenen Schnee aus grünem Bittermandelpuder, die frische Leichtigkeit der Bergamotte verweht und die ozonige Kälte fließt aus dem Raum. Eine orientalisch anmutende Musik erhebt sich in leisen Klängen. Die kindliche Kaiserin singt Worte aus zart blumigem Jasmin und spricht Lieder aus holzig weicher Iris. Honig fließt aus jeder Strophe. Elegant verwoben sind ihre Lieder in einer kostbaren Basis aus cremigem Moschus, der sich weich um ihre Worte legt.
So wandert sie zwischen Welten, kreist um Sterne am Firmament und spinnt Träume aus geschmolzenem Schnee.
***
L´Eau d´Hiver ist ein durchscheinend ätherischer Duft. Minimalistisch und pur. Hautnah und intim, trotzdem begleitet er den ganzen Tag. Kühl und schwerlos im Auftakt - oppulent, warm und weich im Ausklang. Eine wundersame Mixtur aus der Leichtigkeit eines Eau de Colognes und der samtigen Oppulenz eines orientalischen Duftes. Ein komponiertes Meisterwerk, zu dem das Bild des Elfenbeinturmes gut passt.
Hier hat Meister Elléna sein Können bewiesen wie Serge Lutens seines bei der Erschaffung von L´Eau. Während Elléna bei L´Eau d´Hiver aber mit der olfaktorischen Dichotomie von "kalt und warm" spielt, zielt Serge Lutens mit seinem L´Eau eher auf Reduzierung ab. Die Reduzierung der Überbordung bis hin zum Verschwinden des Duftes. Bis hin zum weißen Blatt Papier. Beiden Düften gemein ist aber der erkennbar und deutlich wahrnehmbare konstruierte Charakter, der v.a. L´Eau d´Hiver einen fast unwirklichen Touch verleiht.
Ein Duft, fern, abseits der Welt und doch ganz wunderschön.
***
Danke meine liebe Frau Puck ;)
Es schneit Duft und eine versprengte Flocke L´Eau d`Hiver streift ihre Wange. Eine Heliotrop erblüht auf ihrer Haut und die Wintersonnenwende setzt ein. Kleine Puderwölkchen verdampfen auf ihren Lippen und grüne Bittermandeln kullern vor ihre Füße. Helle Bergamottestrahlen funkeln süß und leicht in ihren Haaren, schmilzen und vergehen in ihren Gedanken. Schnee fällt auf ihre Hände und rinnt als ozonig kaltes Wasser durch ihre Finger.
Auf ihrem Thron sitzt sie in durchsichtige Tücher gehüllt. Die matte Wintersonne trocknet den geschmolzenen Schnee aus grünem Bittermandelpuder, die frische Leichtigkeit der Bergamotte verweht und die ozonige Kälte fließt aus dem Raum. Eine orientalisch anmutende Musik erhebt sich in leisen Klängen. Die kindliche Kaiserin singt Worte aus zart blumigem Jasmin und spricht Lieder aus holzig weicher Iris. Honig fließt aus jeder Strophe. Elegant verwoben sind ihre Lieder in einer kostbaren Basis aus cremigem Moschus, der sich weich um ihre Worte legt.
So wandert sie zwischen Welten, kreist um Sterne am Firmament und spinnt Träume aus geschmolzenem Schnee.
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L´Eau d´Hiver ist ein durchscheinend ätherischer Duft. Minimalistisch und pur. Hautnah und intim, trotzdem begleitet er den ganzen Tag. Kühl und schwerlos im Auftakt - oppulent, warm und weich im Ausklang. Eine wundersame Mixtur aus der Leichtigkeit eines Eau de Colognes und der samtigen Oppulenz eines orientalischen Duftes. Ein komponiertes Meisterwerk, zu dem das Bild des Elfenbeinturmes gut passt.
Hier hat Meister Elléna sein Können bewiesen wie Serge Lutens seines bei der Erschaffung von L´Eau. Während Elléna bei L´Eau d´Hiver aber mit der olfaktorischen Dichotomie von "kalt und warm" spielt, zielt Serge Lutens mit seinem L´Eau eher auf Reduzierung ab. Die Reduzierung der Überbordung bis hin zum Verschwinden des Duftes. Bis hin zum weißen Blatt Papier. Beiden Düften gemein ist aber der erkennbar und deutlich wahrnehmbare konstruierte Charakter, der v.a. L´Eau d´Hiver einen fast unwirklichen Touch verleiht.
Ein Duft, fern, abseits der Welt und doch ganz wunderschön.
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Danke meine liebe Frau Puck ;)
26 Antworten


Ich habe ihn nun auch und finde, es ist der tollste Skinduft von allen, die ich getestet habe.
Hat mich heute geweckt. Merci!!!
Hast du ganz wunderbar beschrieben... der Dugt klingt nach einem zurückhaltenden und doch spannenden Erlebnis!
Vielleicht empfinde ich ihn nicht so kühl, wie du, an manchen Stellen, aber ebenso transparent und zart