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Top Rezension
Lieb gekorbt.
„Doch, du bist schön.“
„Aber was ist es dann?“ fragte sie mit weit aufgerissenen Augen und einem Hauch von Verzweiflung. Wir drehten uns im Kreis und ehrlich gesagt tat es mir weh, zu direkt zu sein. Mein Verantwortungsgefühl ließ es nicht zu, so ein junges Seelchen begleitet von scharfen Worten wie Messerspitzen in die Tiefe der indischen Gruft abstürzen zu sehen.
Mit tränenerstickter Stimme versuchte sie es ein letztes mal „Bitte sag es mir.“
Ich zog die Luft geräuschvoll durch meine Zähne. Sie versprach, nicht gekränkt zu sein, aber was hieß das schon. Sie wusste ja nicht was sie erwartete.
„Du weißt, dass ich dich grundsätzlich mag“, setzte ich an.
Sie nickte ein wenig zu eifrig. Ihre Augen flehten mich an, das zu sagen was sie zu hören hoffte.
„Wenn du den Raum betrittst, bist du ab Sekunde eins in der Lage, die Köpfe der Menschen zu verdrehen. Frauen bewundern deine Schönheit und Männer fühlen sich von dir angezogen. Jedenfalls nur die Menschen die sich in unmittelbarer Nähe befinden. Deine Ausstrahlung ist nicht die stärkste…“
Sie hörte immer noch aufmerksam zu, ihr Ausdruck war unverändert.
„… und jeder weiß, dass du vor der Tür geraucht hast.“
Röte kroch ihre Wangen hoch, verschämt senkte sie den Blick. „Erzähls nicht meinen Eltern“ flüsterte sie.
Nein, das würde ich nicht tun. Sie kam aus einer Raucherfamilie, da war es nur eine Frage der Zeit, bis sie es selbst ausprobieren würde. Und ehrlich gesagt verlieh es ihr etwas Geheimnisvolles. Es stand ihr.
Sie hatte sich so bemüht, mir zu gefallen. Ich lobte den Haarkranz aus Bergamotten und dass ihre zarte Haut von Kopf bis Fuß den Duft eines weichen Körperpuders trug.
Kopf- das war mein Stichpunkt. Hierfür hatte ich nichts als Bewunderung übrig. Nun kam das große Aber.
„Du kannst nichts dafür...“
„Wofür?“ Sie wirkte angespannt, die Finger zitterten.
Ich räusperte mich ausgiebig bis ich nicht mehr davonlaufen konnte. „Weißt du, es ist ein Schönheitsideal, lange Schoten zu haben. Die Nachfrage nach kilometerlangen Vanillebeinen ist enorm. Nur leider überragen sie mein körperliches Wohlbefinden und ich fühle mich erdrückt. Deine sind länger als der Rest des Körpers und …“ ich stockte kurz „deshalb befinden wir uns nicht auf Augenhöhe. Du wächst mir über den Kopf.“
Enttäuschung legte sich um ihre hängenden Schultern. Ich meinte ein subtiles Nicken wahrgenommen zu haben.
Jetzt aber war der Moment gekommen, vor dem ich mich am meisten fürchtete. Behutsam drückte ich ihre Hand. Mein Herz klopfte bis zum Hals. Sag es einfach. Sag es!
„Ich bin in deine Mutter verliebt.“ Jetzt war es raus.
Verdutzt schaute sie mich an, bis sich ein warmes Lächeln über ihr Gesicht legte. Das überraschte sie nicht, denn ihr Bauchgefühl hatte bereits verraten, dass die etwas herbere Mama besser zu mir passe. Schließlich sei sie erwachsener, charakterstärker und würde mir nicht so schnell von der Seite weichen wie sie selbst. Denn als Tochter besaß sie immer noch eine jugendliche Flüchtigkeit. Probleme mit der Augenhöhe würden auch nicht auftreten. Auch wenn die Ähnlichkeit der Beiden nicht von der Hand zu weisen war.
Sie gab mir ihren Segen mit Shalimar Eau de Parfum glücklich zu werden, nachdem ich für ihr Verständnis dankte.
Wie süss sie war. Viel süßer als sie eigentlich sein sollte, dachte ich.
Ein Glück hatte ich die für mein Empfinden unpassende, goldene Druckschrift auf ihrem hübschen Glaskleid nicht erwähnt. Denn nachher erfuhr ich, dass die Art Déco Schrift symbolisch ihrem Geburtsjahr zuzuordnen war. Eine Personalisierung sozusagen, die ihren inneren Werten nicht im Wege steht.
Danke liebes @Guerlinchen, dass du mir das Glasdruck Geheimnis anvertraut hast.
Liebe @NurPixie danke für die Testmöglichkeit durch dein Sharing.
„Aber was ist es dann?“ fragte sie mit weit aufgerissenen Augen und einem Hauch von Verzweiflung. Wir drehten uns im Kreis und ehrlich gesagt tat es mir weh, zu direkt zu sein. Mein Verantwortungsgefühl ließ es nicht zu, so ein junges Seelchen begleitet von scharfen Worten wie Messerspitzen in die Tiefe der indischen Gruft abstürzen zu sehen.
Mit tränenerstickter Stimme versuchte sie es ein letztes mal „Bitte sag es mir.“
Ich zog die Luft geräuschvoll durch meine Zähne. Sie versprach, nicht gekränkt zu sein, aber was hieß das schon. Sie wusste ja nicht was sie erwartete.
„Du weißt, dass ich dich grundsätzlich mag“, setzte ich an.
Sie nickte ein wenig zu eifrig. Ihre Augen flehten mich an, das zu sagen was sie zu hören hoffte.
„Wenn du den Raum betrittst, bist du ab Sekunde eins in der Lage, die Köpfe der Menschen zu verdrehen. Frauen bewundern deine Schönheit und Männer fühlen sich von dir angezogen. Jedenfalls nur die Menschen die sich in unmittelbarer Nähe befinden. Deine Ausstrahlung ist nicht die stärkste…“
Sie hörte immer noch aufmerksam zu, ihr Ausdruck war unverändert.
„… und jeder weiß, dass du vor der Tür geraucht hast.“
Röte kroch ihre Wangen hoch, verschämt senkte sie den Blick. „Erzähls nicht meinen Eltern“ flüsterte sie.
Nein, das würde ich nicht tun. Sie kam aus einer Raucherfamilie, da war es nur eine Frage der Zeit, bis sie es selbst ausprobieren würde. Und ehrlich gesagt verlieh es ihr etwas Geheimnisvolles. Es stand ihr.
Sie hatte sich so bemüht, mir zu gefallen. Ich lobte den Haarkranz aus Bergamotten und dass ihre zarte Haut von Kopf bis Fuß den Duft eines weichen Körperpuders trug.
Kopf- das war mein Stichpunkt. Hierfür hatte ich nichts als Bewunderung übrig. Nun kam das große Aber.
„Du kannst nichts dafür...“
„Wofür?“ Sie wirkte angespannt, die Finger zitterten.
Ich räusperte mich ausgiebig bis ich nicht mehr davonlaufen konnte. „Weißt du, es ist ein Schönheitsideal, lange Schoten zu haben. Die Nachfrage nach kilometerlangen Vanillebeinen ist enorm. Nur leider überragen sie mein körperliches Wohlbefinden und ich fühle mich erdrückt. Deine sind länger als der Rest des Körpers und …“ ich stockte kurz „deshalb befinden wir uns nicht auf Augenhöhe. Du wächst mir über den Kopf.“
Enttäuschung legte sich um ihre hängenden Schultern. Ich meinte ein subtiles Nicken wahrgenommen zu haben.
Jetzt aber war der Moment gekommen, vor dem ich mich am meisten fürchtete. Behutsam drückte ich ihre Hand. Mein Herz klopfte bis zum Hals. Sag es einfach. Sag es!
„Ich bin in deine Mutter verliebt.“ Jetzt war es raus.
Verdutzt schaute sie mich an, bis sich ein warmes Lächeln über ihr Gesicht legte. Das überraschte sie nicht, denn ihr Bauchgefühl hatte bereits verraten, dass die etwas herbere Mama besser zu mir passe. Schließlich sei sie erwachsener, charakterstärker und würde mir nicht so schnell von der Seite weichen wie sie selbst. Denn als Tochter besaß sie immer noch eine jugendliche Flüchtigkeit. Probleme mit der Augenhöhe würden auch nicht auftreten. Auch wenn die Ähnlichkeit der Beiden nicht von der Hand zu weisen war.
Sie gab mir ihren Segen mit Shalimar Eau de Parfum glücklich zu werden, nachdem ich für ihr Verständnis dankte.
Wie süss sie war. Viel süßer als sie eigentlich sein sollte, dachte ich.
Ein Glück hatte ich die für mein Empfinden unpassende, goldene Druckschrift auf ihrem hübschen Glaskleid nicht erwähnt. Denn nachher erfuhr ich, dass die Art Déco Schrift symbolisch ihrem Geburtsjahr zuzuordnen war. Eine Personalisierung sozusagen, die ihren inneren Werten nicht im Wege steht.
Danke liebes @Guerlinchen, dass du mir das Glasdruck Geheimnis anvertraut hast.
Liebe @NurPixie danke für die Testmöglichkeit durch dein Sharing.
47 Antworten
Ich habe den Vanille Planifolia bislang nicht getestet. Aber
Er hat eindeutige Ähnlichkeit zum Shalimar EdT. Rauch mit stärkerer und süßerer Vanille.
Als Vanilleliebhaberin könnte dir der Duft gefallen, aber er hat Ähnlichkeit mit der Mama, die DNA ist deutlich erkennbar. Es könnte sein, dass dir auch dieser hier zu viele Vintage Vibes hat. Teste am besten vorher 😊
Will ihn noch testen. Die Vanille macht mich ja schon an..
Der Duft ist gut gemacht, vielleicht triffst du hier deine Liebe 😊
Habe Spaß gehabt, Deinen Text zu lesen!
Das Eau de Toilette ist auch schön. 😊
🏆
...ich bleibe bei der Mama und bin weiterhin glücklich damit 🥰 Danke Dir für diese wunderschöne Rezension 🙏🏼
Aber das sie so arg süß sein muss...Schade. Aber dann wird es mit der Tochter auch nix.
Ich bleibe bei "Tante Tonka".😊🤎
Ich versuchs mal mit der Tochter…
Und über deinen lieben Korb bin ich froh, denn ich habe mich in die Tochter verguckt 😘
Ja dann ist für alle gesorgt. Verschiedene Geschmäcker sind so was schönes 😍
(Darf ich Mitarbeiter:innen zum Lernen von Feedbackgesprächen zu Dir schicken?)
Klar, schick sie rüber, sofern keine den Erba Pura trägt 😅
Ich kann nicht mehr! 🤣🤣🤣🤣
Du hast recht, die Kleine hat Mamas Gene, beide schön mit kleinen Unterschieden.
Der Vater… ich hab da so einen Verdacht „Planifolia“ oder „Angelus Noire“… nur sind das keine Raucher… hm
Ich kann dich da auch gut verstehen muss ich sagen.
Vielen Dank das du das mit der Schrift erwähnt hast (ich hatte es in meiner Rez. vergessen ;-) )😘.
Aber auf jeden Fall hast du es erwähnt und das ist ja hilfreich 👍:-).