Mare Nostrum - Aura Maris Lorenzo Villoresi 2012
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Top Rezension
die Mandarinenplantage
Mandarinen.
Dutzende, Hunderte, Abertausende von Mandarinen – eine ganze Plantage, so weit das Auge reicht.
Die Luft ist erfüllt von ihrem Duft – reife und noch reifende Früchte, zarte Blüten und dunkles Blattgrün vermischen sich mit dem holzigen Unterton des Baumes, der Mühe hat, seine schweren Früchte an den dornigen Zweigen zu halten.
Es ist noch früh am Morgen, die Sonne hat sich gerade erst vom Horizont gelöst.
Die Luft ist kühl und seidig, ein leichter Wind streicht mir über die Wangen und trägt den hellen, ozonigen Duft des Meeres mit sich, das ich weit hinten am Horizont erahne – dort, wo eine breitere blaugraue Linie das Grün der Mandarinenbäume vom Azur des Himmels trennt.
Noch wärmt die Sonne nicht, doch ihr lichtes, noch ein wenig dunstiges Strahlen verspricht einen weiteren schönen, nicht zu heißen Tag.
Du trittst hinter mich, Deine Hände umfassen meine Schultern, ziehen mich an Deine noch schlafgewärmte Brust.
Nirgendwo anders will ich sein.
Lorenzo Villoresi gehörte zu den ersten Parfümeuren, denen ich im Nischenbereich begegnet bin – von "Musk" bis "Incensi", von "Spezies" bis "Yerbamate" zog mich jede seiner Kreationen unwiderstehlich in ihren Bann.
Nachdem "Dilmun" sich mir als Cologne der besonderen Art präsentiert hatte, ging ich nach Lektüre der Duftpyramide von "Aura Maris" von einer weiteren Cologne-Variante mit aquatischen Anklängen aus.
Trotz hesperidischer Klarheit und Frische und maritimen Anklängen ist "Aura Maris" für mich aber mehr als das – die Komponenten sind unter absoluter Dominanz der Mandarine in all ihren Facetten so fein miteinander verwoben, daß sie sich kaum in ihre Bestandteile zerlegen lassen und dies meiner Ansicht nach auch nicht zweckmäßig ist, um diesen wunderbar hellen, transparenten und dabei außergewöhnlich präsenten und haltbaren Duft zu verstehen.
"Die Aura des Meeres" führt mich zwar nicht direkt an das Meer, das sicht- und greifbar vor mir läge, vermittelt aber sehr gut den Zauber und die Atmosphäre des Mittelmeeres außerhalb der heißesten Sommermonate.
Patchouli, Amber und Moschus sind für mich nicht wahrnehmbar – "Aura Maris" behält bis zum spätabendlichen Ausklang seinen lichten, strahlenden Charakter, der nur durch sanfte Holzigkeit ein wenig geerdet wird.
Dutzende, Hunderte, Abertausende von Mandarinen – eine ganze Plantage, so weit das Auge reicht.
Die Luft ist erfüllt von ihrem Duft – reife und noch reifende Früchte, zarte Blüten und dunkles Blattgrün vermischen sich mit dem holzigen Unterton des Baumes, der Mühe hat, seine schweren Früchte an den dornigen Zweigen zu halten.
Es ist noch früh am Morgen, die Sonne hat sich gerade erst vom Horizont gelöst.
Die Luft ist kühl und seidig, ein leichter Wind streicht mir über die Wangen und trägt den hellen, ozonigen Duft des Meeres mit sich, das ich weit hinten am Horizont erahne – dort, wo eine breitere blaugraue Linie das Grün der Mandarinenbäume vom Azur des Himmels trennt.
Noch wärmt die Sonne nicht, doch ihr lichtes, noch ein wenig dunstiges Strahlen verspricht einen weiteren schönen, nicht zu heißen Tag.
Du trittst hinter mich, Deine Hände umfassen meine Schultern, ziehen mich an Deine noch schlafgewärmte Brust.
Nirgendwo anders will ich sein.
Lorenzo Villoresi gehörte zu den ersten Parfümeuren, denen ich im Nischenbereich begegnet bin – von "Musk" bis "Incensi", von "Spezies" bis "Yerbamate" zog mich jede seiner Kreationen unwiderstehlich in ihren Bann.
Nachdem "Dilmun" sich mir als Cologne der besonderen Art präsentiert hatte, ging ich nach Lektüre der Duftpyramide von "Aura Maris" von einer weiteren Cologne-Variante mit aquatischen Anklängen aus.
Trotz hesperidischer Klarheit und Frische und maritimen Anklängen ist "Aura Maris" für mich aber mehr als das – die Komponenten sind unter absoluter Dominanz der Mandarine in all ihren Facetten so fein miteinander verwoben, daß sie sich kaum in ihre Bestandteile zerlegen lassen und dies meiner Ansicht nach auch nicht zweckmäßig ist, um diesen wunderbar hellen, transparenten und dabei außergewöhnlich präsenten und haltbaren Duft zu verstehen.
"Die Aura des Meeres" führt mich zwar nicht direkt an das Meer, das sicht- und greifbar vor mir läge, vermittelt aber sehr gut den Zauber und die Atmosphäre des Mittelmeeres außerhalb der heißesten Sommermonate.
Patchouli, Amber und Moschus sind für mich nicht wahrnehmbar – "Aura Maris" behält bis zum spätabendlichen Ausklang seinen lichten, strahlenden Charakter, der nur durch sanfte Holzigkeit ein wenig geerdet wird.
10 Antworten
MajorTom vor 6 Jahren
Fantastisch geschrieben und ein verdienter Pokal. Habe eben einen online Blindkauf getätigt, Rezension to be read anytime soon......
Turbobean vor 12 Jahren
ja.
Fittleworth vor 12 Jahren
Ach, verflixt, ich muß ihn haben! Einen Hesperiden-Pokal für Deinen tollen Kommentar!
Lilau vor 12 Jahren
Genau so isses.;-) Schöner Kommi!
Yatagan vor 13 Jahren
Konnte den Duft soeben testen und schicke dir daher mal einen Pokal hinterher (November ist ja noch nicht so lange) und kann dir nur zu deiner treffsicheren Eröffnungsassoziation gratulieren: Mandarinen...Das stimmt! Like cutting open a mandarin.
Caracta vor 13 Jahren
Hört sich nach perfektem Sommerduft an. Vielen Dank und Pokal!
Lilienfeld vor 13 Jahren
So und in diesen Duft hab ich mich jetzt auch verliebt:)))
Viola8 vor 13 Jahren
Ohh, der Duft klingt aber gut, ich mag das Meer nur ohne große Hitze! ;)
Chypienne vor 13 Jahren
Mandarinenhain am Meer - du verstehst es, Bilder mit Worten zu malen. Und Düfte schaffen es, uns die Bilder in den Kopf zu zaubern:-)
Ergoproxy vor 13 Jahren
Nun ja, keine Adventszeit ohne Mandarinen, oder.:)

