30.01.2022 - 14:29 Uhr
Real3XO
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Real3XO
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5
Verbrannte Erde (Kriegstaktik)
"Verbrannte Erde bezeichnet eine Kriegstaktik, bei der eine Armee alles zerstört, was dem Gegner in irgendeiner Weise nützen könnte, also Gleise, Straßen, Brücken, liegengebliebene Fahrzeuge, Lebensmittelvorräte, Fabriken, Wohnhäuser und manchmal bis hin zur kompletten Zerstörung von Städten und Dörfern. Technische Werkzeuge (...) sind Schienenwolf, Flammenwerfer und Brandbomben."
-Wikipedia
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Schon die tiefbraune, fast schwarze Farbe des Duftes lässt erste Vermutungen auf die Durchschlagskraft dieses Parfümöls zu. Direkt beim Auftragen bestätigen sich ebendiese auch prompt und man ist für einen Moment fast betäubt von der Intensität.
Ein leicht medizinischer Start, wobei nicht alkoholisch, paart sich mit kräftiger Würze und verbrannter rauchiger Erde. Zusammen mit harzigen Noten, Teer, holzigen Noten und einer leichten Süße wird hier ein heißer, kräftiger und sehr sehr dunkler Amber kreiert. Die Assoziationen mit verbrannter Erde sind durchaus berechtigt. Der Duft zeichnet uns das Bild von einer durch Feuer zerstörten Landschaft. Was nicht mehr aufgrund der Hitze glüht, qualmt schon ohne ein Ende in Sicht. Auf der einen Seite mutet dieses Szenario gefährlich, fast schon böse an. Auf der anderen Seite möchte man sich in der Wärme, aber auf die Suche nach mehr machen.
Amber Ash-Sheikh ist intensiv und vor allem wahnsinnig komplex. Maison Anthony Marmin hat hier ein Paradebeispiel einer orientalischen Bombe geschaffen, die den ein oder anderen mit Sicherheit überfordern könnte.
Das ist auch der Grund, warum ich die Einsatzmöglichkeiten als einigermaßen beschränkt ansehe. Mir fallen nur wenige Situationen ein, bei dem ich diesen Duft unter Leuten tragen könnte. Besonders bei Menschen, die wenig mit Parfüm zutun haben, wird man vermutlich größtenteils auf Ablehnung stoßen. Genau wie bei Oud-Destillaten muss man bei Amber Ash-Sheikh das dunkle, dreckige und orientalische mögen. Wahrscheinlich sollte man auch schon ein paar "leichtere" Orientalen auf seiner Duftreise gerochen haben, bevor man diesen Duft richtig einordnenden kann. Ich persönlich zumindest hätte am Anfang meines Hobbys wirklich wenig mit ihm anzufangen gewusst.
So ungeeignet er also für das Büro ist, umso besser genießt man ihn in den eigenen vier Wänden. Das Schöne ist ja, dass wir Parfüm im Optimalfall für uns selber tragen und so kann man dieses Parfümöl wunderbar "alleine" zelebrieren. Wer sich damit dennoch in Menschenmassen traut, setzt in jedem Fall Statements!
Sillage und vor allem die Haltbarkeit sind hier von einem anderen Stern. Teilweise habe ich bei Parfümölen die Erfahrung gemacht, dass beides nur so mittel gut ist, wahrscheinlich durch den fehlenden Alkohol. Das scheint Amber Ash-Sheikh aber keinen Abbruch zutun. Volle Power in allen Belangen.
Wer sich übrigens erst einmal vorsichtig herantasten will, kann für den Anfang auch den "kleinen Bruder" Amber Al Faransi testen. Geht in eine sehr ähnliche Richtung, aber deutlich süßer, und "harmloser".
Auch wenn nach offiziellen Duftnoten der Inhaltsstoff Oud nicht (mehr) verwendet wird, lassen sich trotzdem gewisse Parallelen zu so manchen Oudölen ziehen.
Zusammengefasst haben wir hier einen sehr komplexen, klar maskulinen und vor allem dunklen Amberduft, der in seiner Intensität und Stärke nach seinesgleichen sucht. Wie gewohnt ist die Qualität 1A. Für diejenigen von uns, die auf orientalisch und Amber stehen eine dringende Empfehlung - und glücklicherweise bietet Maison Anthony Marmin ja auch 0,5 ml Proben zu sehr fairen Preisen an.
In dem Sinne,
Cheers
-Wikipedia
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Schon die tiefbraune, fast schwarze Farbe des Duftes lässt erste Vermutungen auf die Durchschlagskraft dieses Parfümöls zu. Direkt beim Auftragen bestätigen sich ebendiese auch prompt und man ist für einen Moment fast betäubt von der Intensität.
Ein leicht medizinischer Start, wobei nicht alkoholisch, paart sich mit kräftiger Würze und verbrannter rauchiger Erde. Zusammen mit harzigen Noten, Teer, holzigen Noten und einer leichten Süße wird hier ein heißer, kräftiger und sehr sehr dunkler Amber kreiert. Die Assoziationen mit verbrannter Erde sind durchaus berechtigt. Der Duft zeichnet uns das Bild von einer durch Feuer zerstörten Landschaft. Was nicht mehr aufgrund der Hitze glüht, qualmt schon ohne ein Ende in Sicht. Auf der einen Seite mutet dieses Szenario gefährlich, fast schon böse an. Auf der anderen Seite möchte man sich in der Wärme, aber auf die Suche nach mehr machen.
Amber Ash-Sheikh ist intensiv und vor allem wahnsinnig komplex. Maison Anthony Marmin hat hier ein Paradebeispiel einer orientalischen Bombe geschaffen, die den ein oder anderen mit Sicherheit überfordern könnte.
Das ist auch der Grund, warum ich die Einsatzmöglichkeiten als einigermaßen beschränkt ansehe. Mir fallen nur wenige Situationen ein, bei dem ich diesen Duft unter Leuten tragen könnte. Besonders bei Menschen, die wenig mit Parfüm zutun haben, wird man vermutlich größtenteils auf Ablehnung stoßen. Genau wie bei Oud-Destillaten muss man bei Amber Ash-Sheikh das dunkle, dreckige und orientalische mögen. Wahrscheinlich sollte man auch schon ein paar "leichtere" Orientalen auf seiner Duftreise gerochen haben, bevor man diesen Duft richtig einordnenden kann. Ich persönlich zumindest hätte am Anfang meines Hobbys wirklich wenig mit ihm anzufangen gewusst.
So ungeeignet er also für das Büro ist, umso besser genießt man ihn in den eigenen vier Wänden. Das Schöne ist ja, dass wir Parfüm im Optimalfall für uns selber tragen und so kann man dieses Parfümöl wunderbar "alleine" zelebrieren. Wer sich damit dennoch in Menschenmassen traut, setzt in jedem Fall Statements!
Sillage und vor allem die Haltbarkeit sind hier von einem anderen Stern. Teilweise habe ich bei Parfümölen die Erfahrung gemacht, dass beides nur so mittel gut ist, wahrscheinlich durch den fehlenden Alkohol. Das scheint Amber Ash-Sheikh aber keinen Abbruch zutun. Volle Power in allen Belangen.
Wer sich übrigens erst einmal vorsichtig herantasten will, kann für den Anfang auch den "kleinen Bruder" Amber Al Faransi testen. Geht in eine sehr ähnliche Richtung, aber deutlich süßer, und "harmloser".
Auch wenn nach offiziellen Duftnoten der Inhaltsstoff Oud nicht (mehr) verwendet wird, lassen sich trotzdem gewisse Parallelen zu so manchen Oudölen ziehen.
Zusammengefasst haben wir hier einen sehr komplexen, klar maskulinen und vor allem dunklen Amberduft, der in seiner Intensität und Stärke nach seinesgleichen sucht. Wie gewohnt ist die Qualität 1A. Für diejenigen von uns, die auf orientalisch und Amber stehen eine dringende Empfehlung - und glücklicherweise bietet Maison Anthony Marmin ja auch 0,5 ml Proben zu sehr fairen Preisen an.
In dem Sinne,
Cheers
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