22.11.2018 - 13:07 Uhr
Palonera
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Palonera
Top Rezension
28
Für Yin. Für Yang. Für das Dazwischen.
Sie waren über Nacht zum Must-have avanciert, die Trolleys und Taschen von Mandarina Duck mit ihren klaren, schnörkellosen Formen und den kräftigen Farben, die man zuvor nur bei den Hippies gesehen hatte, nicht jedoch im gehobenen Taschensegment.
Wer etwas auf sich hielt im Beruf wie in der City, im Flieger, in der Bahn, der trug die umtriebige Ente geschultert und am Händchen, damals in den Neunzigern, in ihrer Blütezeit.
Sie harmonierte ja auch prächtig mit Armanis feinem Zwirn, mit Jil Sanders Understatement wie auch mit japanischer Avantgarde für Yin, für Yang und das Dazwischen.
Ich trug weder Armani noch Jil Sander, nicht zu jener Zeit, und wie sehr ich auch liebäugelte und schmachtete: Eine Tasche dieser Marke gab mein Budget noch nicht her.
Die Preise waren damals deutlich höher, als sie heute aufgerufen werden – doch heute ist die Ente auch nicht mehr so hip wie einst.
Was schade ist und unverdient – eigentlich.
"Mandarina Duck", der erste Duft des Hauses, erschien erstaunlich spät – gegründet wurde Mandarina Duck bereits im Jahr 1977 und lancierte neben Reise- und Handgepäck recht bald auch Sonnenbrillen, Uhren und sonstige Accessoires, stieg jedoch erst ab 2004 in den Vertrieb von Düften ein.
Mit dem Erstling wurden Konzept und Botschaft der Marke für mein Empfinden sehr gut umgesetzt – der quaderförmige, sonnengelb umrandete Flacon mit der charakteristischen Ausbuchtung auf der Rückseite transportiert schlichtes Understatement mit dem gewissen Etwas, das die Marke aus der Zeit hebt und Simplizität nicht mit Langeweile gleichsetzt.
So ist die Optik gut gelungen, doch auf den Inhalt kommt es an:
Nach einer hellen, klaren, frühlingsluftigen Eröffnung entfalten sich auf meiner Haut sanfte, weiche, komplett unsaure Zitrusnoten, die ich blind für Grapefruit und Mandarine hielte, unterstützt von Petitgrain – das oft so Kratzige der Bergamotte fällt komplett unter den Tisch, stattdessen weben sich recht bald sonnenwarme Blüten ein, die ich am ehesten als Freesie bestätige, dicht gefolgt von zartem, lichtem Grün.
Sehr fein ist das, sehr hell und freundlich, unaufdringlich, weder laut noch schrill.
Unaufgeregte Heiterkeit, sehr sympathisch und entspannt.
Ein Antidepressivum, das meine Laune hebt und auch die Mundwinkel, wie grau und düster er auch sein mag, der November draußen vor der Tür.
"Mandarina Duck" macht keine großen Sprünge, dreht keine Pirouetten, hüpft nicht von hier nach dort.
Im Grunde steht der Duft nach zwei, drei, vier Minuten und bleibt dann genau so für eine lange, lange Zeit.
Nach vielen Stunden erst ziehen Blüten und Früchte sich zurück, wirkt "Mandarina Duck" wie sonnenwarme Haut, gut eingecremt, ein wenig feucht.
Ein Hauch von Salz – sauber, aber nicht zu sehr.
Frühling, Sommer im Flacon.
Für Jungs, für Mädels – und alle dazwischen.
Wer etwas auf sich hielt im Beruf wie in der City, im Flieger, in der Bahn, der trug die umtriebige Ente geschultert und am Händchen, damals in den Neunzigern, in ihrer Blütezeit.
Sie harmonierte ja auch prächtig mit Armanis feinem Zwirn, mit Jil Sanders Understatement wie auch mit japanischer Avantgarde für Yin, für Yang und das Dazwischen.
Ich trug weder Armani noch Jil Sander, nicht zu jener Zeit, und wie sehr ich auch liebäugelte und schmachtete: Eine Tasche dieser Marke gab mein Budget noch nicht her.
Die Preise waren damals deutlich höher, als sie heute aufgerufen werden – doch heute ist die Ente auch nicht mehr so hip wie einst.
Was schade ist und unverdient – eigentlich.
"Mandarina Duck", der erste Duft des Hauses, erschien erstaunlich spät – gegründet wurde Mandarina Duck bereits im Jahr 1977 und lancierte neben Reise- und Handgepäck recht bald auch Sonnenbrillen, Uhren und sonstige Accessoires, stieg jedoch erst ab 2004 in den Vertrieb von Düften ein.
Mit dem Erstling wurden Konzept und Botschaft der Marke für mein Empfinden sehr gut umgesetzt – der quaderförmige, sonnengelb umrandete Flacon mit der charakteristischen Ausbuchtung auf der Rückseite transportiert schlichtes Understatement mit dem gewissen Etwas, das die Marke aus der Zeit hebt und Simplizität nicht mit Langeweile gleichsetzt.
So ist die Optik gut gelungen, doch auf den Inhalt kommt es an:
Nach einer hellen, klaren, frühlingsluftigen Eröffnung entfalten sich auf meiner Haut sanfte, weiche, komplett unsaure Zitrusnoten, die ich blind für Grapefruit und Mandarine hielte, unterstützt von Petitgrain – das oft so Kratzige der Bergamotte fällt komplett unter den Tisch, stattdessen weben sich recht bald sonnenwarme Blüten ein, die ich am ehesten als Freesie bestätige, dicht gefolgt von zartem, lichtem Grün.
Sehr fein ist das, sehr hell und freundlich, unaufdringlich, weder laut noch schrill.
Unaufgeregte Heiterkeit, sehr sympathisch und entspannt.
Ein Antidepressivum, das meine Laune hebt und auch die Mundwinkel, wie grau und düster er auch sein mag, der November draußen vor der Tür.
"Mandarina Duck" macht keine großen Sprünge, dreht keine Pirouetten, hüpft nicht von hier nach dort.
Im Grunde steht der Duft nach zwei, drei, vier Minuten und bleibt dann genau so für eine lange, lange Zeit.
Nach vielen Stunden erst ziehen Blüten und Früchte sich zurück, wirkt "Mandarina Duck" wie sonnenwarme Haut, gut eingecremt, ein wenig feucht.
Ein Hauch von Salz – sauber, aber nicht zu sehr.
Frühling, Sommer im Flacon.
Für Jungs, für Mädels – und alle dazwischen.
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