
Skydiver19
56 Rezensionen

Skydiver19
Sehr hilfreiche Rezension
8
Applaus! Applaus...!
Eine Aura von vergilbten Haut- und Fellgerüchen liegt schwer auf Allem. Vermischt mit dem Schweißgeruch von Artisten, die alles wagten für einen kurzen Applaus. Leer ist sie nun, die kleine Manege eines vergessenen Wanderzirkus', lediglich angefüllt mit dem Geruch abgestandenen Lebens. Das schräg einfallende, fahl kühle Licht eines grauen Wintertages spielt mit tanzenden Staubpartikeln in der Luft, den Überresten vergangener Schaustellerei und prallen Lebens in der kleinen Zirkusarena.
Gibt es sie noch, diese Scheinwelt unterm Zirkuszelt? Eine Scheinwelt, die eine tiefe Sehnsucht in Menschen zu wecken vermag, Menschen, die vom Schicksal bitter vernachlässigt wurden? In deren Herzen eine tiefe Sehnsucht nach buntem Lebensüberschwang pulsiert, nach hellem und fröhlichem Glanz auf den Gesichtern der Manegenkünstler, der auf ihr eigenes Dasein abstrahlen möge. Ein winziger Abglanz wenigstens, der ihre dunkle Alltagsroutine für eine kurze Zeitspanne etwas erträglicher macht. Der die Kraft besitzt, die traurige Wirklichkeit zu überblenden hinter den ewig gut gelaunten Darbietungen, den einstudierten Witzen tollpatschiger Clowns, die sich klein und hässlich und ihre Seele weinen machen zum Amüsement ihrer Zuschauer.
Ja, es gibt sie noch, diese Welt des fröhlichen Scheins. In unserer Fantasie hat es sie schon immer gegeben, wird es sie immer geben. Denn Fantasie ist langlebig, langlebiger noch als Hoffnung - sie scheint außerhalb unserer selbst zu existieren. -
Nach meinen ersten Eindrücken von LCB musste ich meine ungeduldig wertenden Gedanken an die Kandarre legen, damit sie nicht mit voreiligen Urteilen über den Duft durchs Ziel galoppieren. Also entschleunige ich meinen Gedankenfluss und bleibe bei meinen Empfindungen. Und die verfolgen die nun beginnenden Darbietungen auf der Bühne der vergessenen Gaukler.
Die staubig abgestandene Luft verdichtet sich zu einem Vorhang, der sich unprätentiös zitrisch zur Seite nimmt. Wie auf ein Zeichen hin schicken unsichtbare Beleuchter in den Himmel des Zirkuszeltes matt helle Lichtkegel, in deren Schatten sich dichte, tannengrüne Schleier entwickeln. Von unbekannten Auftriebskräften beflügelt, steigen sie ruhig aber stetig empor, werden grüner, würziger, aromatischer, balsamisch dichter, fast greifbar. Sie steigen über das Zelt hinaus, so scheint es, und erreichen in einem größeren Himmel weich glänzende und sinnlich lockende Ledersterne. Sie funkeln mit grün-goldbraun irisierenden Balsamtropfen, die sich wie Nebelnässen aus einem Harzdunst herausgelöst haben.
Und dieser Harzdunst ist ein Herzdunst, spätestens dann, wenn sich lavendelblaue Pudrigkeit zu ihm gesellt. Dieses Herzharz stellt eine intime Nähe zum menschlichen Fühlorgan her und will diese nicht sobald aufgeben. Ein auftsteigendes Gefühl von Urvertrauen entzündet eine Urwärme im ganzen Körper und im Seelenraum. Eine Urwärme, die mich öffnet, die mich einverstanden sein lässt mit meinem Leben, meinem Sein. Dieses Sein werde ich vielleicht nie verstehen, aber ich kann es ein wenig erahnen, kann es fühlen - als eine Entgrenzung, eine Erweiterung meiner alltäglichen Ausgabe. Und die geht nicht auf die Umgebung zu, sondern lässt sich auf sie ein, empfängt, nimmt auf, ohne zu werten - offene Wahrnehmung, reines Spüren...
Im weiteren Verlauf wird die Abstrahlung körpernah, intim. Hat aber noch die Kraft, Kleidung einladend zu durchdringen. Die Harznoten streifen ihre Kanten ab, werden viskos mit feinblumigem Touch und grünem Schmelz. Der ist nachgiebig fordernd erotisch und androgyn. Die Rollen bleiben offen, der Moment entscheidet über ihre Zuschreibungen. Eine überdurchschnittliche Haltbarkeit gibt hierfür genügend Spielraum.
Applaus, Applaus...!
Und ich verneige mich vor dieser am Herzen ziehenden, sehnsuchtsvollen Duftdarbietung, die sich in den Zugaben noch weiter zu verfeinern vermag!!
Gibt es sie noch, diese Scheinwelt unterm Zirkuszelt? Eine Scheinwelt, die eine tiefe Sehnsucht in Menschen zu wecken vermag, Menschen, die vom Schicksal bitter vernachlässigt wurden? In deren Herzen eine tiefe Sehnsucht nach buntem Lebensüberschwang pulsiert, nach hellem und fröhlichem Glanz auf den Gesichtern der Manegenkünstler, der auf ihr eigenes Dasein abstrahlen möge. Ein winziger Abglanz wenigstens, der ihre dunkle Alltagsroutine für eine kurze Zeitspanne etwas erträglicher macht. Der die Kraft besitzt, die traurige Wirklichkeit zu überblenden hinter den ewig gut gelaunten Darbietungen, den einstudierten Witzen tollpatschiger Clowns, die sich klein und hässlich und ihre Seele weinen machen zum Amüsement ihrer Zuschauer.
Ja, es gibt sie noch, diese Welt des fröhlichen Scheins. In unserer Fantasie hat es sie schon immer gegeben, wird es sie immer geben. Denn Fantasie ist langlebig, langlebiger noch als Hoffnung - sie scheint außerhalb unserer selbst zu existieren. -
Nach meinen ersten Eindrücken von LCB musste ich meine ungeduldig wertenden Gedanken an die Kandarre legen, damit sie nicht mit voreiligen Urteilen über den Duft durchs Ziel galoppieren. Also entschleunige ich meinen Gedankenfluss und bleibe bei meinen Empfindungen. Und die verfolgen die nun beginnenden Darbietungen auf der Bühne der vergessenen Gaukler.
Die staubig abgestandene Luft verdichtet sich zu einem Vorhang, der sich unprätentiös zitrisch zur Seite nimmt. Wie auf ein Zeichen hin schicken unsichtbare Beleuchter in den Himmel des Zirkuszeltes matt helle Lichtkegel, in deren Schatten sich dichte, tannengrüne Schleier entwickeln. Von unbekannten Auftriebskräften beflügelt, steigen sie ruhig aber stetig empor, werden grüner, würziger, aromatischer, balsamisch dichter, fast greifbar. Sie steigen über das Zelt hinaus, so scheint es, und erreichen in einem größeren Himmel weich glänzende und sinnlich lockende Ledersterne. Sie funkeln mit grün-goldbraun irisierenden Balsamtropfen, die sich wie Nebelnässen aus einem Harzdunst herausgelöst haben.
Und dieser Harzdunst ist ein Herzdunst, spätestens dann, wenn sich lavendelblaue Pudrigkeit zu ihm gesellt. Dieses Herzharz stellt eine intime Nähe zum menschlichen Fühlorgan her und will diese nicht sobald aufgeben. Ein auftsteigendes Gefühl von Urvertrauen entzündet eine Urwärme im ganzen Körper und im Seelenraum. Eine Urwärme, die mich öffnet, die mich einverstanden sein lässt mit meinem Leben, meinem Sein. Dieses Sein werde ich vielleicht nie verstehen, aber ich kann es ein wenig erahnen, kann es fühlen - als eine Entgrenzung, eine Erweiterung meiner alltäglichen Ausgabe. Und die geht nicht auf die Umgebung zu, sondern lässt sich auf sie ein, empfängt, nimmt auf, ohne zu werten - offene Wahrnehmung, reines Spüren...
Im weiteren Verlauf wird die Abstrahlung körpernah, intim. Hat aber noch die Kraft, Kleidung einladend zu durchdringen. Die Harznoten streifen ihre Kanten ab, werden viskos mit feinblumigem Touch und grünem Schmelz. Der ist nachgiebig fordernd erotisch und androgyn. Die Rollen bleiben offen, der Moment entscheidet über ihre Zuschreibungen. Eine überdurchschnittliche Haltbarkeit gibt hierfür genügend Spielraum.
Applaus, Applaus...!
Und ich verneige mich vor dieser am Herzen ziehenden, sehnsuchtsvollen Duftdarbietung, die sich in den Zugaben noch weiter zu verfeinern vermag!!
15 Antworten



Angelika Absolue
Bibergeil
provenzalischer Lavendel Absolue
Rosmarin
russisches Leder
Immortelle
Koriander
Styrax
Vetiver
Zibet
Zypresse Absolue
Bergamotte
Eichenmoos
Fichte
Galbanum
Kiefernnadel
Patchouli
Tabak Absolue
Thymian
Zitrone
Ambrettesamen
Guajakholz
Iris Concrete
Orangenblüte Absolue





Floyd
Eggi37
Gandix
FrauKirsche
JonasP1





























