08.12.2020 - 14:47 Uhr
Chizza
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Chizza
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25
Efeuverhangenes Leder
Chetyre ist für mich tatsächlich ein relativ extremer Duft, jedenfalls auf den ersten Blick. Genau so extrem ist die Angabe der Inhaltsstoffe, Prin sah sich wohl genötigt, nach dem Prinzip viel hilft viel zu agieren. Für mich wird der Duft durch eine nicht aufgeführte Note dominiert, dazu später mehr. Insgesamt dringt das Leder durch aber es bleibt über Stunden eher grün bis es dann andere Kollaborationen eingeht.
Eröffnet wird mit derbem Leder; mit Leder, welches nicht richtig gegerbt worden ist respektive so, wie man das früher tat mit dem Ergebnis, dass da noch etwas Rohes und penetrantes in der Luft liegt.
Unvermittelt bekommt der Duft eine scharf-grüne Note, ich dachte erst an Lorbeer. Nein, was sich da heraus schälte, das war Petersilie. Scharf, würzig und intensiv. Jedenfalls gewann ich diesen olfaktorischen Eindruck. Im Endeffekt wird der Efeu für diese Wirkung verantwortlich gewesen sein plus dem pilzigen Waldgeruch welcher sich im Leder festgesetzt hat. Das ist die heftigste Stelle des Duftes.
Nun hat Prin bereits lederne Moorlandschaften entstehen lassen, hier vermag er das aber nicht zu tun. Zu intensiv ist das scharf-grüne Element, zu linear ist der Duft. Erst Stunden später zieht sich das Grün zurück.
Zurück bleibt ein immer geschmeidiger wirkendes Leder. Hier vereinen sich offensichtlich filigran florale Nuancen mit dem rauen Leder ohne dabei lieblich zu sein. Diese fehlt und das lässt das Leder geschmeidig wirken.
Ohnehin ist die Entwicklung wiederum sehr gelungen, Chetyre entwickelt sich, ist facettenreich und lässt hier und da einzelne Hölzer aufblitzen. Die Harze umhüllen das russische Leder, den Teer merke ich nur sachte im Hintergrund. Er ist für mich von einer Black Star-Machart dank der zahlreichen floralen Nebendarsteller.
Fazit. Mal ehrlich: ich schätze manche von Prins Düften sehr, sehe auch die Flut an Veröffentlichungen und muss gestehen, dass ich das Gefühl habe, dass neuere Düfte harmloser und generischer werden beziehungsweise nicht richtig zuende konstruiert sind. Finde ich sehr schade. Vielleicht wäre Chetyre ein 7,5er oder mehr-Duft aber andererseits hat Prin ähnliches schon oft genug komponiert und muss eigentlich nur Versatzstücke zusammensetzen. Da genügt mir auch die herausragende Entwicklung nicht.
(Mit Dank an Floyd.)
Eröffnet wird mit derbem Leder; mit Leder, welches nicht richtig gegerbt worden ist respektive so, wie man das früher tat mit dem Ergebnis, dass da noch etwas Rohes und penetrantes in der Luft liegt.
Unvermittelt bekommt der Duft eine scharf-grüne Note, ich dachte erst an Lorbeer. Nein, was sich da heraus schälte, das war Petersilie. Scharf, würzig und intensiv. Jedenfalls gewann ich diesen olfaktorischen Eindruck. Im Endeffekt wird der Efeu für diese Wirkung verantwortlich gewesen sein plus dem pilzigen Waldgeruch welcher sich im Leder festgesetzt hat. Das ist die heftigste Stelle des Duftes.
Nun hat Prin bereits lederne Moorlandschaften entstehen lassen, hier vermag er das aber nicht zu tun. Zu intensiv ist das scharf-grüne Element, zu linear ist der Duft. Erst Stunden später zieht sich das Grün zurück.
Zurück bleibt ein immer geschmeidiger wirkendes Leder. Hier vereinen sich offensichtlich filigran florale Nuancen mit dem rauen Leder ohne dabei lieblich zu sein. Diese fehlt und das lässt das Leder geschmeidig wirken.
Ohnehin ist die Entwicklung wiederum sehr gelungen, Chetyre entwickelt sich, ist facettenreich und lässt hier und da einzelne Hölzer aufblitzen. Die Harze umhüllen das russische Leder, den Teer merke ich nur sachte im Hintergrund. Er ist für mich von einer Black Star-Machart dank der zahlreichen floralen Nebendarsteller.
Fazit. Mal ehrlich: ich schätze manche von Prins Düften sehr, sehe auch die Flut an Veröffentlichungen und muss gestehen, dass ich das Gefühl habe, dass neuere Düfte harmloser und generischer werden beziehungsweise nicht richtig zuende konstruiert sind. Finde ich sehr schade. Vielleicht wäre Chetyre ein 7,5er oder mehr-Duft aber andererseits hat Prin ähnliches schon oft genug komponiert und muss eigentlich nur Versatzstücke zusammensetzen. Da genügt mir auch die herausragende Entwicklung nicht.
(Mit Dank an Floyd.)
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