Tobacco & Tulle 2009

Tobacco & Tulle von Soivohle
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6.4 / 10 14 Bewertungen
Ein Parfum von Soivohle für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2009. Der Duft ist animalisch-harzig. Es wird noch produziert. Der Name bedeutet „Tabak & Tüll”.
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Duftrichtung

Animalisch
Harzig
Würzig
Erdig
Rauchig

Duftnoten

HyraceumHyraceum AmbraAmbra Tabak AbsolueTabak Absolue Tuberose AbsolueTuberose Absolue

Parfümeur

Bewertungen
Duft
6.414 Bewertungen
Haltbarkeit
7.812 Bewertungen
Sillage
6.913 Bewertungen
Flakon
7.614 Bewertungen
Eingetragen von TAAKE, letzte Aktualisierung am 23.11.2017.

Rezensionen

2 ausführliche Duftbeschreibungen
6
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
7
Duft
Ergreifend

483 Rezensionen
Ergreifend
Ergreifend
13  
Leichenschändung

Zugegeben, die Überschrift ist nicht gerade Jugend tauglich und so manche würden nur noch den Kopf schütteln. Aber das erste was ich hier vor Augen geboten bekommen habe, war ein düsteres Bild aus Horrorfilmen, wo man sich über Ruhende hermacht. Überall keifende Geier und nur noch Nacht. Auch streunende Hunde mit nassem Fell kreuzen die Gedanken. Mit viel Pisse. Doch ich hegte nicht als einzige diese Gedanken. - So gehört nicht nur von meinem Liebsten, sondern auch von meiner Freundin, die so richtig exzentrisch ist, wenn es darum geht, einen Duft zu beschreiben. Mit nur wenigen Worten oder gar einem Wort. Nach ihrem Schamlippen zum Küssen - Sager, wurde auch dieser Kommentar auf ihr Wort aufgebaut, was sie gleich raushaute, als sie sich das Zeug reinhaute. Und mein Bild plus ihr Wort = Genau das hier! Obwohl, am Anfang schreckt er mich ab, doch dann kommt etwas, was mich zu ihm zieht. Ich bin hin und hergezogen. Aber erstmals der Reihe nach..

Ich hatte durch meine Ausbildung so manche Berührung mit dem Tod.
Leider ist dies immer mit einem negativen Aspekt besetzt. Nicht nur was den Anblick betrifft. Sondern vor allem auch den Geruch. Wenn ich tief in mir drinnen grabe, kommen so einige schaurige, teilweise sehr traurige, aber auch erlösende Dinge hervor, die ich miterlebt habe. Geruch spielt hier eine ganz eigene Rolle. Manches lässt einem nie los. Doch bestialische Gerüche hat man nicht nur, wenn jemand zwischen dem Hier und dem Jenseits steht, sondern im ganz normalen Alltag einer Kraft, die sich um Kranke, Verletzt und Bedürftige kümmert.

Soivohle erinnert mich an etwas schier grausames. Eine Person, die kurz davor steht, diese Welt zu verlassen. Jahre gelebt, Krankheiten durchgemausert wie keine andere - das Leben ist gelebt, also wartet man nur noch ab, bis die Sonne den Körper in kalte Schatten stellt und somit der Seele auch kein Leben eingehaucht wird. Der Geruch von Aceton macht sich breit - der Mund fahl, etwas faulige Butter wird hinzugefügt, so dass man den Mund etwas befeuchtet. Doch der Geruch der sich aus dem Mund bildet, lässt die Geister aus ihren Truhen austreten. Eine schwülstige Luft hängt im Raum. Verdunkelt ist alles herum - eine Note von Urin verdreckt ziemlich schnell alles. Man fällt in ein schwarzes Loch. Gedanklich hauen sich tausende Fledermäuse um den Kopf. Man blickt auf schwarze Zeiten nieder. Schaurig ist der Soivohle. Und wie! Wenn man solche schaurigen Szenen geboten bekommt. Mir läuft es eiskalt über den Rücken. Die Stirn ist bedeckt mit Schweißperlen. Der Duft macht in mir keine gute Laune breit, sondern versetzt mich in eine trostlose Welt, wo ich eigentlich gedanklich nicht gerne abschweifen will. Dichter Nebel durchzieht diese Welt - seichter Rauch schwängert die Luft, lässt diese sehr dicklich und schwer wirken. Die Seele belastet von dieser Last, wird regelrecht in die Knie und somit zu Boden gezwungen. Feuchter Geruch von Erde, in der Urin eingesickert ist, steigt empor, lässt die Nase erbeben. Die Zellen machen dicht. Tabak kann ich zu diesem Zeitpunkt nur noch erahnen. Ich habe noch immer komische Bilder im Kopf.

Mit der Zeit aber wendet sich das Bild. Ja, so arg das Ganze hier auch anfängt, so anders geht es dann in eine ganz andere Richtung. Nämlich in eine warme, wenn auch noch immer dunkle Seite. Warm wird es alsbald. Die feuchte Erde wird langsam trocken und ich rieche keinen Aceton mehr, der mit säuerlicher Butter vermischt wurde. Der Nebel ist seicht geworden und Tabak mischt jetzt auf einmal ganz anders mit. Die Bilder von schrecklichen Horrorszenarien verblassen. Kein Geruch mehr von Verwesung. Es wird alles weicher. Hinnehmbar. Nennen wir es mal so. Speziell auch. Der Uringeruch ist verpufft , es bleibt nur noch ein sachter animalischer Touch über. Wärme, gebettet auf einem Tabakfeld, welches auch hier und da etwas Süße daherbringt machen das Bild nun aus. So schlimm ist er doch nicht! Dachte ich mir gleich. Doch meine Umgebung dachte noch immer, dass die Fledermäuse gegen meinen Kopf knallen. Aber ich muss sagen, dass er zu diesem Zeitpunkt eine ganz interessante Seite an sich zeigt. Dazu kommt noch feiner, harziger Duft hinzu. Sickert tief ein und verweilt dort eine lange, lange Zeit. Es ist aber nichts für sanft gestimmte Leute, denn der Duft knallt einem ziemlich alles gegen den Kopf und ist absolut nicht geizig, alles so gut und intensiv, wie möglich zu zeigen.

Teer würde ich noch hinzufügen - leichter Geruch von frisch asphaltierter Straße und noch einen Tacken Honig, der schon eine Zeit lang im dunklen Schrank steht. Komische Beimengungen, aber es passt irgendwie. Zum Schluss hin wirkt er dann tatsächlich entspannend auf mich. Er schleicht sich nur langsam weg, lässt die Gerüche auf der halben Strecke liegen, aber deutlich abgeschwächter wie zu Beginn an. Es bleibt nur noch ein sanfter Hauch von Tabak über, der sich mit dem Harz mischt. Der Rauch ist aber deutlich seicht und es wirkt nichts mehr unangenehm oder gar schaurig. Abschließend würde ich ihm auch eine sanfte Seele eingestehen, aber das mag jeder für sich entscheiden. Mein Mann und meine Freundin sind da einer ganz anderen Meinung - Der Duft hat für sie etwas mit Verwesung zu tun. Etwas, was schaurig ist. Für mich war es auch so. Anfangs. Doch beim alltäglichen Candle Light Dinner mit Soivohle kommen auch andere Facetten ans Tageslicht.

Die Haltbarkeit und die Sillage empfinde ich als sehr gut. Wobei ich hier aber deutlich mehr erwartet habe, nach der anfänglichen Keule. Der Flakon passt aber zum ersten Eindruck. Nicht zum Gut menschen, zum Schluss hin.

10 Antworten
Serafina

479 Rezensionen
Serafina
Serafina
Sehr hilfreiche Rezension 7  
Gratwanderung
Das Soivohle-Wanderpaket ist nun bei mir. Ich habe selbst 2 kleine Flakons der Marke und wusste schon, dass ich es hier mit allem anderen als gefälligen Nasenschmeichlern zu tun haben würde, sondern mit olfaktorischen Herausforderungen. Genau deshalb habe ich mich aber auch eingetragen. Während mir zu „Pink Praline“ und „Raspberry & Black Pepper“ doch kaum mehr als für ein Statement einfiel, möchte ich mich aber zu „Carpathian Oud“ (Kommentar folgt) und eben „Tobacco & Tulle“ etwas eingehender äußern – haben mich doch beide sehr beeindruckt!

Ich muss vorausschicken, dass ich nur sehr sparsam mit dem Stäbchen auf meinen Arm getupft habe, da ja noch eine ganze Reihe von Usern auf die Proben warten. Dennoch war mein erster Eindruck von T&T: „Oha, das ist aber ein verdammt kräftig-animalisches Zeug!“ Und mit allzu Animalischem habe ich es ja nicht so...Als ich dann noch die Statements und die Hintergrundinformationen zu Hyraceum gelesen habe, wurde meine Begeisterung nicht größer.

Und doch...der Duft hat zugleich etwas Faszinierendes an sich. Und wirklich unangenehm wirkt er auf meine Nase auch zu Beginn nicht – nur eben sehr befremdlich. Wenn man den Gedanken an Fäkalien ausblendet (und in Richtung Kuhstall o.ä. geht der Duft wirklich nicht!) könnte man nach einigen Minuten auch die Assoziation von einer Harzmischung in der Wüstensonne oder einer ganz speziellen Tabaksorte haben. Vor allem im weiteren Verlauf entwickelt sich das Parfum weiter zum Positiven, der harzige Charakter überwiegt mehr und mehr das Animalische. Harziges wiederum passt seit meiner Horizonterweiterung durch Parfumo sehr gut in mein Beuteschmema. Also eine Gratwanderung zwischen 2 Duftrichtungen, die ich liebe bzw. fürchte.

Dennoch – tragen würde ich es allenfalls daheim. Und wie soll ich nun bewerten? Eine Zahl kann nicht den Zwiespalt an Empfindungen wiedergeben, den dieser Duft bei mir auslöst. Ich bewerte daher ausnahmsweise nicht. Spannend und außergewöhnlich ist dieses Parfum auf jeden Fall!
1 Antwort

Statements

10 kurze Meinungen zum Parfum
YataganYatagan vor 7 Jahren
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
1
Duft
Ich fürchte, was hier so animalisch riecht, ist der Kacki vom Klippschliefer (Hyraceum). Tierchen aus Afrika, deren Exkremente dominieren.
6 Antworten
MorgainaMorgaina vor 7 Jahren
8
Sillage
8
Haltbarkeit
4.5
Duft
SEHR viel Tierfäkalien zu Beginn. Wahrscheinlich wurde das arme Vieh dann geteert und mit Tabak verbrannt. Beschwerde bei PETA folgt.
3 Antworten
SeejungfrauSeejungfrau vor 7 Jahren
8
Sillage
8
Duft
Fell-durchnässt-grau-streng duftend-
medizinisch/warm biberige Honignote
nach trockenschütteln/grummeln :-)
Finde den Duft [ent]spannend!
5 Antworten
JumiJumi vor 7 Jahren
7
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Warmer staubiger Dachboden, trocknende Tabakblätter. Irgendein freches Tier hat sich über Nacht drin gewälzt.
7 Antworten
ErgoproxyErgoproxy vor 7 Jahren
6
Sillage
9
Haltbarkeit
7
Duft
Der Auftakt ist für einen Moment fies wachsig, aber danach wird der Duft tragbar. Tuberose mit süßlichem Tabak und harziger Tendenz.
4 Antworten
Weitere Statements

Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

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