Cheval d'Arabie 2020

Cheval d'Arabie von Sultan Pasha Attars
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9.0 / 10 26 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Sultan Pasha Attars für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2020. Der Duft ist würzig-animalisch. Haltbarkeit und Sillage sind überdurchschnittlich. Es wird noch produziert. Der Name bedeutet „Arabisches Pferd”.
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Duftrichtung

Würzig
Animalisch
Harzig
Orientalisch
Rauchig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
Taif-Rose OttoTaif-Rose Otto ElemiharzElemiharz indisches Oudindisches Oud omanischer Weihrauchomanischer Weihrauch persische Rose Ottopersische Rose Otto SafranSafran ZibetZibet
Herznote Herznote
bulgarische Rose Absoluebulgarische Rose Absolue Heu AbsolueHeu Absolue indisches Oudindisches Oud indisches Patchouliindisches Patchouli LederLeder NarzisseNarzisse Rosengeranie AbsolueRosengeranie Absolue ZibetZibet
Basisnote Basisnote
Chrysantheme AbsolueChrysantheme Absolue ElemiharzElemiharz Heu AbsolueHeu Absolue HyraceumHyraceum LederLeder Mimose AbsolueMimose Absolue schwarze Ambraschwarze Ambra schwedisches Bibergeilschwedisches Bibergeil Siam-BenzoeSiam-Benzoe WeihrauchWeihrauch weiße Ambraweiße Ambra ZibetZibet

Parfümeur & kreative Köpfe

Bewertungen
Duft
9.026 Bewertungen
Haltbarkeit
8.819 Bewertungen
Sillage
8.219 Bewertungen
Flakon
7.813 Bewertungen
Eingetragen von JacSi9, letzte Aktualisierung am 23.03.2024.

Rezensionen

2 ausführliche Duftbeschreibungen
8
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
Jeza04

1 Rezension
Jeza04
Jeza04
3  
Offenbarung des Bauernburschen
Sultan löst mit dieser Komposition ein wenig Nostalgie in mir aus. Beim ersten Riechen wurde ich sofort an den Stall meines Onkels erinnert, primär an das Satteln der Pferde. Wenn ich das rot-braune Öl auf die Haut streife, finde ich mich augenblicklich an diesem vertrauten Ort wieder. Wie so mancher nun vielleicht annehmen würde, stinkt es in diesem Stall aber keineswegs nach Mist, vielmehr habe ich den Duft des Ledersattels in der Nase, der sich an das Tier schmiegt und sich mit dessen eigenem Geruch vereinigt. Ein besonderer Geruch, schwer zu beschreiben, am ehesten: trocken, warm, erdend. Das Pferd steht nun vor mir, es ist groß, muskulös, ein Arbeitstier. Es strahlt Ruhe aus und der massige Körper erwärmt das Leder, ein Hauch von Heu kommt dazu, das ein paar Meter entfernt liegt. Staub schwebt in der Luft, glitzert im Licht. Der Duft wird intensiver, doch ich denke gar nicht an „Animalik“.

…Aber da ist etwas. Etwas Fremdes, das es am Hof des Onkels nicht gibt. Es lodert im Hintergrund auf, kräftig, erhaben, dunkelrot und bahnt sich seinen Weg nach vorn - die Rose. Sie leuchtet auf wie ein Feuer, setzt sich in den Sattel und führt nun das Pferd. Ich bin jetzt nicht mehr im vertrauten Hof und auch das Tier ist ein anderes. Seine Augen leuchten wild und es strotzt vor Energie. Die Rose kommt nicht allein, Oud und Rauch sind ihre Begleiter, es wird harzig und dunkel. Im Trio reiten sie dahin, mal der eine an der Spitze, mal der andere und viele Stunden vergehen, bis sie zurückkehren und ihr Feuer schließlich erlischt.

—————————

SP hat für mich mit dieser Kreation alte Erinnerungen mit neuen Erfahrungen verbunden. Leder, Rauch, Rose und „Animalik“ ergänzen sich wunderbar, wobei ich letztere nie als „schwitzig“ oder „dreckig“ wahrnehme, sondern wie oben beschrieben als etwas Trocken-Warmes, den Geruch eines Pferdes eben. Es ist ein gänzlich anderer Dufteindruck als bei animalischen Düften, die ich sonst getestet habe - kein Kuhstall/Urin und dergleichen, lediglich die sanfte aber eindeutige Assoziation zu dem Tier - hier, dem Pferd.

Zu anderen Duftnoten - Safran, Patchouli, Ambra etc. - kann ich nichts sagen, ich nehme sie, zumindest bewusst, nicht wahr. Vielleicht nach dem Motto: Was der Bauer nicht kennt… riecht er nicht?
0 Antworten
JacSi9

13 Rezensionen
JacSi9
JacSi9
Top Rezension 25  
Von brodelnden Rosen und dem Wind des Moors
Hätte man mir vor zwei Jahren erzählt, dass ich einmal ein Attar im Wert von 100 Euro pro Milliliter auf Parfumo hinzufügen und anschließend kommentieren würde, hätte ich im Douglas wahrscheinlich 'nen Tester fallen gelassen. Aber nun ist es so. Und da müssen wir jetzt durch.

Angefixt durch Forenbeiträge habe ich mir blind 1ml Tabac Grande bestellt, um im Duftdschungel an neuen Ufern anzulegen. Nachdem ich einige Attars von Imperial Oud und Abdul Karim Al Faransi getestet hatte, erreichte mich das Pasha-Paket. Zwar war der große Tabak für mich nicht das große Los, aber die Qualität war unübersehbar (der Flakon durfte erfolgreich weiterziehen). Doch im Umschlag waren noch zwei kleine Proben, die ehrfürchtig unter den Ausläufern des Sultan-Siegels wachten. Trotz Kleinstmengen strahlen die Duftkompositionen beim Öffnen der Mini-Gefäße direkt ins Gehirn. Mein Favorit des Trios war, wie könnte es anders sein, Cheval d’Arabie. Da ich das Etikett nicht lesen konnte, habe ich beim Schöpfer selbst nachgefragt und von Sultan erfahren, dass der Duft noch nicht lanciert wurde – exklusiver wird’s nicht. Ich stehe seitdem jeden Morgen vor dem Spiegel und sage mir wie besonders ich bin.

Die romanartige Duftpyramide mögen bitte die üblichen Verdächtigen auseinandernehmen. Stünde auf Spiegel Online, dass es eine neue Chemiewaffe namens Chrysantheme gibt, so würde ich es glauben.

Meinen ersten Dufteindruck habe ich einem interessierten Parfumo geschickt. Ich hatte zu dem Zeitpunkt weder Duftpyramide noch Duftbeschreibung zur Hand. Es handelt sich um folgende Worte:

- Jetzt begebe ich mich auf Glatteis - so ganz ohne vorhandene Duftnoten. Wirkt auf mich wie ein Rosen-Oud-Duft. Erinnert mich zumindest an das eine pure Oud-Öl, das ich habe (der Verfasser scheint wirklich besonders zu sein, Anm. d. Red.). Entweder schwingt eine Fruchtnote mit oder es handelt sich um ein fruchtiges Oud. Nur ganz leichte Pferdestallassoziationen (was ja zum Namen passen würde). Die Rose ist dunkelrot (geht aber nicht ins Schwärzliche), ist dabei aber schwebend. Sehr tief und angenehm zu riechen. -

Nun, die Duftbeschreibung ist jetzt online und ich lese Beschreibungen wie „only for the brave“ und „wildly animalic“. Als jemand, der vor Düften wie Oud Luwak und Absolue Pour Le Soir Angst hat, wundert man sich dann doch ein wenig. Je mehr ich an der Probe rieche, desto mehr verstehe ich aber die Pferde-Assoziation. Das Animalische manifestiert sich in meinem Empfinden weniger als Fäkalvariation, sondern als brodelnde Dynamik, die die anderen Duftnoten hochhebt. Das meinte ich ursprünglich mit der besprochenen Tiefe. Suggestion hin oder her – tatsächlich hat sich mein Dufteindruck seit dem ersten Aufeinandertreffen verändert.
Ich bin kein Schnulzen-Fan, aber wenn ein Liebesfilm ein gutes Drehbuch hat, guck ich ihn mir trotzdem an. So in etwa verhält es sich hier mit der Rose. Aber natürlich übersetzt in die Welt von Thrillern und Dramen.
___

Zwischen diesem Satz und dem letzten liegen ein paar Tage. Mittlerweile hat mich das Probenset von Sultan Pasha erreicht, inklusive Cheval Arabie, den ich nun trage. So kann ich ausschließen, dass meine Vorab-Probe nur eine Demoversion war. Nach dem Auftragen erreicht meine Synapsen direkt ein volles, dickes, beinahe fleischiges Rosenbett. Für mich sind die Rosen-Noten dominierend, jedoch schwing wie oben schon beschrieben etwas Brodelndes mit, das den Duft zwar spannend, aber auch sehr unruhig macht. Ich bin ganz ehrlich: Ohne die Duftpyramide könnte ich diesen ominösen Duftteppich nicht zuordnen. Präsent ist aber das Oud, das mich an meine Mini-Probe vom sogenannten Yunnan-Oud erinnert. Dieses ist im Gegensatz zum verbauten Hindi-Oud zwar aus China, hat aber offenbar ähnliche Charakteristika. Ich empfinde es als bitter, leicht fruchtig, nicht fäkal, aber definitiv Kuhstall-esque und latent schwitzig. Das passt zum Oud-Eindruck, den das arabische Pferd galoppierend zu Tage fördert. Von den weiteren Noten sehe ich ein modriges, aber wenig muffiges Patchouli, das sich hinter den Rosen versteckt.

Insgesamt würde ich dem Duft eine gewisse Grundfeuchtigkeit attestieren. Saftig wäre das falsche Wort. Doch spielt die hier aufgeführte Story zumindest nicht in der Wüste. Eher in einer dunklen Märchenlandschaft, in der sich der Tag zu 80% verabschiedet hat und das Moor nicht weit ist. Die Farbe der Rosen wurde noch nicht vollständig vom herannahenden Dunkel geschluckt, das besagte Oud vermischt sich mit dem Wind, das vom Moor herüberweht. Doch wir sind nicht allein. Am Moor waren Tiere unterwegs, die ihren Stuhlgang glücklicherweise kontrollieren konnten. Doch Sie haben etwas Fell gelassen, auf das die Lebendigkeit der ursprünglichen Träger abgefärbt hat. Ich persönlich kann Zibet und Bibergeil nicht isoliert herausriechen, sie tragen in meinem Empfinden aber geschlossen zum Brodeln bei. Im Verlauf vermischen sich die Noten immer stärker, die Rosen verlieren ihr Rot und bekommen ein bräunliches Schimmern. Der Duft wird etwas trockener, Harze scheinen verstärkt durch.

Dass Sultan Pasha nur in Ausnahmefällen Synthetik verwendet, fällt stark auf. Ich bin wie gesagt kein Rosenfan, Cheval d’Arabie ist auch kein Duft, der es so schnell in meine bewusst klein gehaltene Sammlung schaffen wird (vielleicht auch einfach noch zu advanced). Doch so authentisch habe ich Rose bei anderen Marken noch nicht gerochen. Insgesamt kann ich diese Attars nur jedem ans Herz legen – das Entdecken von solch hochwertigen, natürlichen Ölen macht unabhängig vom eigenen Geschmack richtig Laune.

Als ich zum ersten Mal die Preise dieser Attars gesehen habe, ist mein Kiefer in Lichtgeschwindigkeit auf den Boden gekracht. Der Preisrahmen liegt pro Milliliter zwischen 50 und 135 Pfund. Mittlerweile sehe ich das Preisgefüge aber differenzierter. Die Probe habe ich mit dem rundlichen Ende einer dickeren Heftklammer aufgetragen und kann den Duft gut wahrnehmen. Ich wüsste nicht, ob ich 3ml dieses Duftes jemals aufbrauchen könnte. Es handelt sich also um extrem hochkonzentrierte Öle. Dazu kommen die Natürlichkeit und hohe Qualität der Inhaltsstoffe. Wenn man dann bedenkt, was andere Nischenhäuser bei synthetischen Düften für Preise aufrufen, geht das schon fast wieder klar. Zumindest auf die „preiswerteren“ Öle der Marke werde ich ein Auge werfen.

Abschließend bleibe ich dabei, dass ich den Duft nicht als wild animalisch empfinde, die Animalik aber ihren Weg durch die besprochene Dynamik ins Duftgedächtnis findet. „Al Hareem“ fand ich zum Beispiel beim ersten Proberiechen stark animalisch und unangenehm. Cheval d’Arabie entspricht (noch) nicht meinem Geschmack, aber die Raffinesse und die Natürlichkeit dieser Komposition faszinieren mich. Immer wieder spannend, dass man auch nach über zwei Jahren fast täglicher Recherche völlig neue Duftwelten entdeckt. Ich lege den Duft allen Rosenfans und jedem Oud-Connaisseur ans Herz – aber auch allen „normalen“ Duftfans wie mir, die ihren Horizont erweitern wollen.

Eine Bewertung werde ich nicht vornehmen, da ich mir bewusst bin, dass ich der Komplexität des Duftes nicht zu 100% gerecht werden konnte. Doch spannend war es. Nun ist es Nacht geworden. Zeit, nochmal kurz ins Moor zu springen und zu beobachten, wie sich die Rosen bewegen, als würden sie mir winken.
11 Antworten

Statements

9 kurze Meinungen zum Parfum
SchoeibksrSchoeibksr vor 10 Monaten
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Honig-Stroh-Mimosenpuder, prickelnd-säuerlich soweit das Auge reicht.
Dazwischen nagen schwitzige Tiere an dornigen Rosen.
DAS ist Nische.
15 Antworten
CfrCfr vor 1 Jahr
8
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft
Biber hat Tropenfieber und
sieht Zibet 3x in Erde wühlen
eine findet Heu die andere eine
Lederjacke und die 3te einen
Rosenoudstrauß
24 Antworten
NikEyNikEy vor 4 Jahren
7
Sillage
9
Haltbarkeit
7.5
Duft
Kräftigstes(!) Barnyardoud mit Zibet und Hyraceum verstärkt. Später schält sich Rose und Weihrauch aus dem Dunkel. Faszinierend animalisch!
5 Antworten
HektorHektor vor 4 Jahren
10
Flakon
8
Sillage
10
Haltbarkeit
9.5
Duft
Ähnlichkeiten zu "Juriah", nur im Drydown (hier freundlicher) trennen sich die Wege. Rose und gemäßigt-herbes Oud vom Feinsten, kein Pferd.
1 Antwort
Matze8338Matze8338 vor 1 Jahr
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Sehr dunkeles Attar
Würzig und animalisch, Rauch und altes Leder lässt kein Platz für Licht.
3 Antworten
Weitere Statements

Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

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