Da ist er. Der momentan beste Kaffeeduft, den ich bisher unter der Nase hatte. Nach wirklich vielen Düften die ich gezielt wegen der Kaffeenote getestet habe, etliche verschiedene Varianten, war dieser wirklich ein Volltreffer. Eben genau das, was ich mir von einem Kaffeeduft erhofft habe. Eine richtig intensive Kaffeenote, starkes Röstaroma, würzig und warm, etwas dunkel sowie fein von den richtigen Noten umwogen. Keine Blüten, glücklicherweise keine Blüten, wie ich es bereits in etlichen anderen Düften in Kombination mit dem Kaffee gerochen habe. Ob Rose, Jasmin, Orangenblüte, Lavendel, Tuberose oder blumige Noten, als solche nicht näher definiert, das ist leider weniger etwas für mich, bis auf ein bis zwei Ausnahmen, die ich aber lieber an anderen als mir selber rieche. Viele dieser Kombinationen sind in bekannten und beliebten Düften verwendet und immer als wahnsinnig gute Kaffeenote beschrieben worden, mir hat da immer etwas gefehlt oder zu viel störendes war dabei.
Dann gibt es da noch die sehr süßen Kaffeedüfte, welche so gut wie immer mit starken gourmandigen Zügen verbunden sind. Hierunter gibt es tops und flops. Darunter auch welche, die ich heute noch sehr mag und Abfüllungen besitze, aber es war eben nicht das, was ich mir erhofft habe.
Wenn mal Düfte darunter waren, die eine entsprechend authentische und nicht versüßte oder blumige Kaffeenote besaßen, dann hat mein westlicher Geschmack leider darunter gelitten sie zu orientalisch oder würzig zu finden, auch hier hatte ich Probleme.
Aber nein, all diese „Probleme“ habe ich bei dem Cafe Ambre Noir nicht. Hier bekomme ich von vorne bis zum Ende authentischen Kaffee, starken intensiven und gut gewürzten Kaffee, aber kein Kaffee Crema, kein Star Bucks Drink oder süßliches allerlei. Beginnend mit einer eher herben Note, warm würzig und auch rauchig wie Röstaromen, setzt der Cafe Ambre Noir schon mal genau da an, wie ich es erhofft habe. Neben Kaffee habe ich noch etwas Rum, aber nicht so langanhaltend in der Kopfnote. Obwohl ich meine den Rum auch noch in der Basis wieder zu riechen. Dazu wenig rauchiger Tabak, wie eine wohlschmeckende Zigarre, mit feinen Aromen. Mit Labdanum und Amber wird der Duft weicher und harziger, auch etwas cremiger, die herben Noten hingegen gehen weiter zurück. Oud ist wohlriechend erkennbar, für meine Nase nicht zu einnehmend oder animalisch, aber recht dunkel-holzig. Diese dynamisch-holzigen Noten ergänzen den Kaffee sehr schön. Besonders angenehm ist die Tatsache, dass die süßen Noten hier kaum vorhanden sind und auch nicht von mir vermisst werden. Ein schöner Gourmand ohne zuckrige Süße bzw. ohne eine zu süßliche Kaffeenote. Die Süße die vorhanden ist, kommt mit der harzigen Seite zusammen, was unglaublich gut zusammenpasst. Patchouli bekomme ich auch noch etwas heraus, nicht erdig, verhältnismäßig holzig. Beim genaueren testen kommt auch etwas trockener Kakao durch würde ich meinen. Er ist kaum mit anderen Kaffeedüften zu vergleichen, dafür ist er viel zu individuell und kreativ gestaltet.
Und dieser ist mir nicht mal zu orientalisch komischerweise, der "Coffee Break - Golden Dallah | XerJoff" war mir mit seinen Gewürzen und der intensiven Rosennote zum Beispiel wesentlich orientalischer. Aber da muss ich meine Nase nicht verstehen, Hauptsache ich habe einen solchen Kaffeeduft dann auch endlich mal gefunden.
Das gesamte Konzept passt hier. Der Verlauf, die Intensität des Kaffees, die Kaffeenote selbst, alle mit verwendeten Noten, gourmandig ohne so süß zu sein sowie auch die Performance, all das enttäuscht mich nicht. Ich war schon lange nicht mehr von einem Duft zu begeistert, aber natürlich muss es wieder so eine teure Rarität sein.
Diesen Sultan Pasha kann ich wärmstens jeden empfehlen, wer Kaffeedüfte mag und mal etwas weniger blumige oder süße Noten dabei riechen möchte.
Nochmal ein großes Dankeschön an Schalkerin für die Testmöglichkeit!