Dirty Velvet Vilhelm Parfumerie 2016
Top Rezension
Persönliche Wahrnehmung
Ich zitiere hier mal den Ideengeber des Duftes:
„Tiefroter, sich sinnlich anfühlender Samt; in der Luft liegt ein betörender, berauschender Duft. Schummeriges Licht in den Fluren, Tapeten mit üppigen Blumenornamenten zwischen den massiven schwarzen Türen … die Atmosphäre in meinem Pariser Lieblingshotel weckt heute noch in mir den gleichen Kitzel wie damals, als ich mit 21 Jahren erstmals auf mich gestellt eine Stelle antrat. Dirty Velvet interpretiert dieses Ambiente mit seiner Komposition aus Tabakblättern, Vetiver, Salz und Sandelholz. Ein Duft, der stimuliert, der unterschwellig gefährlich wirkt – und absolut unwiderstehlich ist.“ – Jan Vilhelm Ahlgren
Interessant.
Genau wie der Duft.
Sind wir alle eins?
Oder doch nicht?
Wenn man die Beschreibung liest denkt man - aufgrund des dunkelroten Samtes - eigentlich eher an eine Absteige. Etwas staubig vielleicht und mit dem Duft der Verruchtheit.
Meine Nase allerdings sagt, daß wir es hier mit einem komplexen grün-braunen Duft zu tun haben. Der Start mit der bitteren aber nicht saueren Pomelo in Kombination mit einer fast giftig-grünen Feigennote ist genial. Das erfrischt und putzt einem die Nase durch für die weiteren olfaktorischen Genüsse die kommen werden. Für mich wird der Duft jetzt - nach der kräftigen Kopfnote - erheblich sanfter durch den süßlichen Tabak der, mit der noch frischen Feige vermischt, zu einem neuen Duft zusammenwächst. Er wechselt jetzt von blauer zu getrockneter hellbrauner Feige ohne allerdings deren überbordende Süße .. wahrscheinlich herbt hier der Tabak etwas mit seiner doch meist etwas adstringierenden Anmutung. Mal was anderes, diese Note habe ich so bisher nicht gerochen. Getrocknete Feige .. kenne ich noch nicht einmal in orientalischen Düften. Jetzt kommt ein edles Nappaleder dazu, Sandelholz rundet ab und nach einer Weile wird es leicht salzig-grün durch den Vetiver. Dieser Mix ergibt eine wunderschöne Basisnote, zwischendurch blitzen aber immer mal wieder die giftig-grünen Noten der Kopfnote auf und lockern den doch etwas ernsten Eindruck.
Für mich wird der Duft jetzt hautnah, ist auf der Kleidung besser wahrnehmbar und umweht einen ganz dezent bei jeder Bewegung. Ein spannender - eher maskuliner - Duft (der natürlich auch von den Damen getragen werden kann), ungewöhnlich von den Zutaten her und angenehm zu tragen.
Kopfkino löst er bei mir nicht aus - ich bin sicher durch die Vilhelm'sche Beschreibung blockiert - aber das macht ja auch nichts. Wir haben hier auf Parfumo ja viele Parfumos die fantasievoll sind. Vielleicht bekommt ja eine/r diesen Duft unter die Nase und verspürt den Drang, einen weiteren Kommentar zu schreiben. Ich bin gespannt, wie dort dann die persönliche Wahrnehmung ist.
„Tiefroter, sich sinnlich anfühlender Samt; in der Luft liegt ein betörender, berauschender Duft. Schummeriges Licht in den Fluren, Tapeten mit üppigen Blumenornamenten zwischen den massiven schwarzen Türen … die Atmosphäre in meinem Pariser Lieblingshotel weckt heute noch in mir den gleichen Kitzel wie damals, als ich mit 21 Jahren erstmals auf mich gestellt eine Stelle antrat. Dirty Velvet interpretiert dieses Ambiente mit seiner Komposition aus Tabakblättern, Vetiver, Salz und Sandelholz. Ein Duft, der stimuliert, der unterschwellig gefährlich wirkt – und absolut unwiderstehlich ist.“ – Jan Vilhelm Ahlgren
Interessant.
Genau wie der Duft.
Sind wir alle eins?
Oder doch nicht?
Wenn man die Beschreibung liest denkt man - aufgrund des dunkelroten Samtes - eigentlich eher an eine Absteige. Etwas staubig vielleicht und mit dem Duft der Verruchtheit.
Meine Nase allerdings sagt, daß wir es hier mit einem komplexen grün-braunen Duft zu tun haben. Der Start mit der bitteren aber nicht saueren Pomelo in Kombination mit einer fast giftig-grünen Feigennote ist genial. Das erfrischt und putzt einem die Nase durch für die weiteren olfaktorischen Genüsse die kommen werden. Für mich wird der Duft jetzt - nach der kräftigen Kopfnote - erheblich sanfter durch den süßlichen Tabak der, mit der noch frischen Feige vermischt, zu einem neuen Duft zusammenwächst. Er wechselt jetzt von blauer zu getrockneter hellbrauner Feige ohne allerdings deren überbordende Süße .. wahrscheinlich herbt hier der Tabak etwas mit seiner doch meist etwas adstringierenden Anmutung. Mal was anderes, diese Note habe ich so bisher nicht gerochen. Getrocknete Feige .. kenne ich noch nicht einmal in orientalischen Düften. Jetzt kommt ein edles Nappaleder dazu, Sandelholz rundet ab und nach einer Weile wird es leicht salzig-grün durch den Vetiver. Dieser Mix ergibt eine wunderschöne Basisnote, zwischendurch blitzen aber immer mal wieder die giftig-grünen Noten der Kopfnote auf und lockern den doch etwas ernsten Eindruck.
Für mich wird der Duft jetzt hautnah, ist auf der Kleidung besser wahrnehmbar und umweht einen ganz dezent bei jeder Bewegung. Ein spannender - eher maskuliner - Duft (der natürlich auch von den Damen getragen werden kann), ungewöhnlich von den Zutaten her und angenehm zu tragen.
Kopfkino löst er bei mir nicht aus - ich bin sicher durch die Vilhelm'sche Beschreibung blockiert - aber das macht ja auch nichts. Wir haben hier auf Parfumo ja viele Parfumos die fantasievoll sind. Vielleicht bekommt ja eine/r diesen Duft unter die Nase und verspürt den Drang, einen weiteren Kommentar zu schreiben. Ich bin gespannt, wie dort dann die persönliche Wahrnehmung ist.
10 Antworten
Chizza vor 6 Jahren
1
Schön zu lesen und ausführlich beschrieben, wobei mich die Feige leider abhält.
NikEy vor 7 Jahren
Tabak und Leder könnte ja noch an die alten Hotelräume erinnern, aber sonst... Werbung halt :D. Sehr aufschlussreich geschrieben, den Duft werde ich bei Gelegenheit unbedingt testen!
Parma vor 7 Jahren
Schön klare, genaue und lockere Duftbeschreibung. Klasse! Macht Lust auf einen Test :)
FvSpee vor 7 Jahren
Klasse Erstkommentar, danke!
Yatagan vor 7 Jahren
Aha, die Marke hat es dir offenbar angetan. Dann werde ich mich da auch mal näher interessieren.
Palonera vor 7 Jahren
Sowas. Ich hatte die Vilhelm-Düfte Ende Juni in Wien unter der Nase, allerdings nur auf Teststreifen - dieser hier hat mich im Ersteindruck nicht so sehr begeistert, so daß ich den Test nicht auf der Haut vertieft habe. Das war, so scheint mir, ein Fehler.
Gerry vor 7 Jahren
Klingt interessant. Außer mit Dune pour Homme hatte ich mit Feigendüften aber bisher kein Glück.
Seerose vor 7 Jahren
Diese "Duftskizzen" allein in Pyramiden bringen einen auf falsche Spuren. Und dann erst recht die vielen schwammigen bis falschen Erklärungen zu Duftnoten hier und da. Man muss seiner Nase folgen und sich nicht in die Irre führen lassen.
Can777 vor 7 Jahren
Wie schön mal wieder einen Kommentar von Dir zu hören,da habe ich lange drauf gewartet. Sehr angetan,von beiden natürlich!
Meggi vor 7 Jahren
Die Neugier ist jedenfalls da.

