29.03.2021 - 05:05 Uhr
Vrabec
69 Rezensionen
Vrabec
Sehr hilfreiche Rezension
8
Der wilde Mustang / wie sich Duftwahrnehmung ändern kann
In meinem Statement vor ca. einem Jahr schrieb ich "wuchtiges Oud in der Kopfnote, stallig, beißend. So muss das Labyrinth des Minotaurus gerochen haben". Dies muss ich revidieren, denn seither habe ich sehr viel wuchtigere Ouddüfte testen dürfen, bis hin zu solchen, deren Geruch mir als Krankenpfleger sehr wohl bekannt ist.
Beim herumkramen in meinen Alt- Proben bin ich erneut auf den hier gestoßen, was mich dazu bewegte eine Rezension bei diesem noch unkommentierten Duft zu verfassen.
Zunächst möchte ich mich den anderen Stimmen zu diesem Duft anschließen und die hier angegebene Duftpyramide über Bord werfen, denn wir haben hier deutlich mehr Inhalt, zumindest die Oudnote ist eindeutig.
Das Oud ist hier nur bedingt gezähmt, aber besitzt auch nicht die Animalik die man von anderen Ouddüften kennt. Fäkalische Noten nehme ich gar nicht mehr wahr.
Umflochten wird diese Note von Kardamon,
Safran sowie anderen würzigen Noten, ich würde ins blaue hinein auf sanft vertretene Datteln tippen. Moschus kommt hier sehr dunkel, ohne die menschelnde Schweiß- Assoziation zu wecken. Das gefällt mir.
Vanille und Amber sind so weit hinten angesiedelt, wenn überhaupt, dass ich sie nicht gänzlich erriechen kann. Vanille höchstens als ihre ursprüngliche Schotenform, die mehr würzig als süß riecht. Patchouli wird Richtung Fundament deutlicher, verleiht düstere Tiefe, wird aber von den warm pikanten Noten begrenzt.
Ich denke bei Yas al Malaki an einen Mustang, der zwar weder mit Zügel noch gesattelt vorzufinden ist, aber zugeritten ist er zumindest mit Satteldecke. Unter seinem schwarzen Fell füllen sich mächtige Lungenflügel, um seinen explosiven Körper mit Sauerstoff zu versorgen. Als Reiter spürt man dieses tiefe Beben in dem Tierleib, wärend es durch die Prärie jagt.
Dieses Bild würde ich, auf den Mensch projeziert, als zivilisierten, aber mit in sich verborgenen animalischer Energie betrachten. Ein unter der oberfläche brodelnder wilder Trieb. (Und das ist nicht sexuell gemeint)
Das erkennt zumindest meine Nase heute, die was Moschus, Oud und orientalische Animalik angehende Düfte etwas mehr geschult ist. Eine weniger geübte Nase wird den warscheinlich als unangenehm empfinden.
Für Kenner von Orientalik wird das Rad nicht neu erfunden, aber präzise und qualitativ gebaut. Preislich liegt er je nach Verkäufer bei 187-269€ für 100 ml.
Vielen Dank für das Lesen meines Kommentars.
Beim herumkramen in meinen Alt- Proben bin ich erneut auf den hier gestoßen, was mich dazu bewegte eine Rezension bei diesem noch unkommentierten Duft zu verfassen.
Zunächst möchte ich mich den anderen Stimmen zu diesem Duft anschließen und die hier angegebene Duftpyramide über Bord werfen, denn wir haben hier deutlich mehr Inhalt, zumindest die Oudnote ist eindeutig.
Das Oud ist hier nur bedingt gezähmt, aber besitzt auch nicht die Animalik die man von anderen Ouddüften kennt. Fäkalische Noten nehme ich gar nicht mehr wahr.
Umflochten wird diese Note von Kardamon,
Safran sowie anderen würzigen Noten, ich würde ins blaue hinein auf sanft vertretene Datteln tippen. Moschus kommt hier sehr dunkel, ohne die menschelnde Schweiß- Assoziation zu wecken. Das gefällt mir.
Vanille und Amber sind so weit hinten angesiedelt, wenn überhaupt, dass ich sie nicht gänzlich erriechen kann. Vanille höchstens als ihre ursprüngliche Schotenform, die mehr würzig als süß riecht. Patchouli wird Richtung Fundament deutlicher, verleiht düstere Tiefe, wird aber von den warm pikanten Noten begrenzt.
Ich denke bei Yas al Malaki an einen Mustang, der zwar weder mit Zügel noch gesattelt vorzufinden ist, aber zugeritten ist er zumindest mit Satteldecke. Unter seinem schwarzen Fell füllen sich mächtige Lungenflügel, um seinen explosiven Körper mit Sauerstoff zu versorgen. Als Reiter spürt man dieses tiefe Beben in dem Tierleib, wärend es durch die Prärie jagt.
Dieses Bild würde ich, auf den Mensch projeziert, als zivilisierten, aber mit in sich verborgenen animalischer Energie betrachten. Ein unter der oberfläche brodelnder wilder Trieb. (Und das ist nicht sexuell gemeint)
Das erkennt zumindest meine Nase heute, die was Moschus, Oud und orientalische Animalik angehende Düfte etwas mehr geschult ist. Eine weniger geübte Nase wird den warscheinlich als unangenehm empfinden.
Für Kenner von Orientalik wird das Rad nicht neu erfunden, aber präzise und qualitativ gebaut. Preislich liegt er je nach Verkäufer bei 187-269€ für 100 ml.
Vielen Dank für das Lesen meines Kommentars.
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