Duftblindheit

Hallo zusammen, 

wie bereits der Titel erahnen lässt, wollte ich mich mal mit euch zum Thema "Duftblindheit" austauschen. Bei mir ist es mittlerweile so schlimm, dass ich die allermeisten Düfte nach einigen Minuten nicht mehr wahrnehme. Selbst solche, die allgemein als gut haltbar gelten. Seltsamerweise nehme ich hingegen Düfte, die andere als schwach einstufen teilweise ziemlich lange wahr. Ehrlich gesagt finde ich das mit der Duftblindheit ziemlich schade, da ich Düfte hauptsächlich für mich selber trage und es natürlich wenig Sinn macht, Geld für Düfte auszugeben, die man nach 10 Minuten nicht mehr riecht. Leider sind die Düfte, die ich wahrnehme oftmals nicht gerade meine Favoriten. Ich habe allerdings schon das Gefühl, dass dieses ganze  Duftblindheits-Ding im Laufe der Jahre zugenommen hat. Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?

Gruß 

David 

Ich glaube es ist normal, dass man für einen selbst unangenehme Düfte besonders intensiv wahrnimmt und sich an die schönen auch besonders schnell gewöhnt. Um auch letztere länger wahrzunehmen gibt's nur zwei Möglichkeiten: die erste ist es mehr zu sprühen. Der Nachteil ist, dass man sich auch daran gewöhnt. Die zweite ist es, eine Duftpause zu machen, also vielleicht mal ne Woche auf Parfum, Raumdüfte und stark riechende Kosmetik zu verzichten. Nachteil: für die Zeit keinen Duft. Danach erlebt man aber vieles nochmal ganz neu und intensiv.

Ich bin vor kurzem fast verrückt geworden, nach ca 1 Jahr Parfumo mittlerweile 100 Flakons daheim, jedoch rieche ich selbst bei meinen Performance Beasts nach ein paar Minuten kaum mehr was. Wenn jedoch eine Person in meinem Umfeld mal gelegentlich mit Parfum an mir vorbeigeht, nehme ich es echt intensiv wahr.

Die Duftpause war für mich ein Hilfsmittel. Und duschen tue ich mittlerweile nur noch ohne parfumhaltige Seife

Davon kann ich ein Lied singen. Ich rieche absolut keinen Duft an mir kurz nach dem aufsprühen. Und wenn ich dann keine Komplimente bekomme draußen denke ich erst recht man riecht nichts an mir. Seither suche ich nach beastmode Düften. Auf parfumo auch schon etliche Beiträge gemacht dazu, wo viele schon gesagt haben das die Düfte die ich als schwach bezeichne sehr stark sind. Naja nun ist meine Theorie alle Düfte sind verwässert 🤪.. was ja auch nicht verkehrt ist. Manchmal frage ich mich aber auch, ob das doch die nachfolgen von corona sind?!  Ich sprühe sogar alle meine Düfte auf Klopapier lasse sie über Nacht im Zimmer und gucke am nächsten morgen welcher stark wahrnehmbar ist. Also ich bin absolut duftblind. Selbst ein oud satin mood nehme ich nach Stunden nicht mehr an mir wahr.

Also wenn du schreibst, du riechst die schwachen Düfte oft gut, aber die starken schon nach kurzer Zeit nicht mehr - dann klingt das für mich so, als wäre deine Nase eher sensibel und mit so starken Düften einfach überfordert und blendet diese deswegen schneller aus. Klar, schlage ich auch erstmal eine Duftpause vor - sowas wirkt wirklich Wunder! Und alles, wo sonst noch Duftstoffe drin sind, meiden und auf parfumfreie Produkte umsteigen - also Waschmittel, Seife, Shampoo, Deo etc. also nur so weit es für dich angenehm ist, man muss da jetzt keine Religion draus machen. Aber zumindest Waschmittel find ich echt sinnvoll. Und dann schlage ich vor, dass du evtl. weniger sprühst von den intensiven Düften bzw. vielleicht mal nur tupfst oder in den Sprühnebel läufst. Vielleicht macht deine Nase ja dann länger mit?

Ich finde aber, es ist oft ein Zeichen, dass ein Duft besonders gut mit dem hauteigenen Duft harmoniert, wenn sie quasi verschmelzen und man selbst sie nicht mehr gut wahrnimmt, von daher passen deine Düfte denke ich auch sehr gut zu dir. Immerhin ein kleiner Trost.

Danke für die Tipps. Das mit der Duftpause sollte ich wohl wirklich mal ausprobieren. Hab ich auch schonmal dran gedacht, dann aber wieder verworfen. Ich sprühe halt auch mittlerweile wie ein Irrer.  10-15 Sprüher sind keine Seltenheit 😂 Hatte vor kurzem Elternsprechtag und nen Flakon Aqua di gio Profumo in meiner Tasche. Da ich absolut nichts von dem Duft gerochen habe, hab ich zwischen jedem Gespräch ordentlich nachgelegt, wollte ja schließlich gut riechen für die Eltern meiner Schüler 😄 unterm Strich hab ich vermutlich 50 Sprühstöße im Laufe des Nachmittags aufgetragen und einen bleibenden (wenn auch nicht guten) Eindruck hinterlassen 🤣 dass das völlig überzogen war, fiel mir leider erst später auf.  Ich dachte halt die ganze Zeit "Warum riecht dieses sch... Zeug denn nach nichts? Das kann doch nicht sein..." 😅

Pardon, darf ich ganz vorsichtig etwas fragen: da outet ihr euch als duftblind, aber am Verfassen von Rezensionen und Statements hindert euch das anscheinend nicht im Geringsten? Wie soll man das verstehen?

Gut, dass du ganz vorsichtig fragst. Erstens weiß ich nicht, ob es hier so etwas wie eine Duft-Polizei gibt oder geben muss, die Leute auf ihren ordnungsgemäße Geruchssinn kontrolliert. Zweitens, bedeutet Duftblind nicht, dass man nichts mehr riecht. Drittens kann ich mich hier zu Düften äußern wie ich will, selbst wenn ich tatsächlich nichts rieche. Ist eh alles nicht objektivierbar. 

50 Sprühstöße ist halt krass

ja, ich glaube, deine Nase streikt einfach grad. Probier mal ein bisschen zu reduzieren. Ich schlage vor, nach der Duftpause auf 1-3 Sprüher zu gehen und vllt nach 5h mal nachsprühen. Das reicht.

Ich ergänze als Empfehlung: nicht immer direkt am vorderen Oberkörper (zB Schlüsselbein, Hals) in Nasennähe dein Parfum auftragen, sondern zB den Nacken nutzen. Dieser Abstand hilft bereits, die Nase zu entlasten.

Oh, Ferndiagnosen verbieten sich an sich, das klingt aber schon sehr nach olfactory fatigue.

Ich würde daher ein "perfume detox" empfehlen, einfach mal eine Woche kein Parfum tragen. Zusätzlich auf stark riechende Waschmittel, Weichspüler verzichten, wie EdithLyri schon empfahl. Ich weiß, das klingt erst einmal wie Selbstkasteiung. Ist es aber gar nicht. Du nimmst danach wieder so viel mehr wahr! 

Darf ich fragen, wie und wo ihr eure Düfte aufsprüht?

Für mich funktioniert das Aufsprühen an indirekten Stellen (Nacken, Kniekehlen, hinter dem Ohr) bisher ganz gut. Ziel ist es, die Konzentration der Duftmoleküle im Nasenbereich so gering wie möglich zu halten. Starke Reize, die die Rezeptoren ständig stimulieren, werden bis auf wenige Ausnahmen vom Gehirn herausgefiltert. Je intensiver der Duft und je mehr man davon aufträgt, desto schneller werden diese Filterschwellen erreicht. Dann riecht man den Duft gar nicht mehr.

Mit der Zeit trainiert man das Gehirn eher, schneller abzuschalten (was sich bei Abstinenz oder Reduktion wieder normalisiert). Das wird nicht auf jeden zutreffen, aber wenn ich hier von der Methode höre ("Ich sprühe einfach mehr"), fällt mir das immer als erstes ein.

Für das Prinzip gibt es viele Beispiele:
- Brillenträger, die ihre Brille weder sehen noch spüren.
- Desensibilisierung von Schärfe in Essen.
- Kleidung und Schmuck, die man kaum/gar nicht spürt. 
- Eigengeruch, den man nicht wahrnimmt.

Guten Tag, Duft-Polizei! 

Ist Ihr Geruchssinn noch in Ordnung ?

Riechen Sie mal an diesem Streifen und beschreiben Sie die Duftnoten! 😂😂😂

Mit Duftblindheit habe ich keine Probleme, aber ich habe beschlossen auf After Shave umzusteigen, weil ich das seltener trage.

So nehme ich den Duft wieder intensiver wahr. Der Tip mir der einen Woche Verzicht ist gut, dann wird es hoffentlich besser für dich.

Wenn man einen Duft jeden Tag aufträgt, habe ich schon häufiger erlebt wird die Wahrnehmung schwächer, probiere doch mal aus den Duft auf die Wäsche zu machen, damit habe ich die besten Erfahrungen gemacht.

Alles Gute für dich!

Das ging mir auch so. Die die eigentlich sehr stark sind hab ich kaum noch wahrgenommen. Leichte Düfte sind hingegen länger bei mir. Also nehme ich eher einen leichten Duft der ab und zu mal vorbei kommt. Das ist eigentlich viel schöner. Bei sehr starken Düften da macht die Nase schnell zu und ignoriert das.

Und eine duftpause ist immer mal sinnvoll. Bei mir ist das gar nicht so lange, meist übers Wochenende, aber das hilft. 
vllt hast du auch mal Lust den leisen Düften eine Chance zu geben denn so ein schöner Hautduft ist was ganz feines. 

Ich möchte auch noch die Hinweise unterstützen, am besten gänzlich, auch abseits der Parfümpause, auf parfümierte Waschmittel, Duschgel/Shampoo, Deo, Raumdüfte etc. zu verzichten und wie auch schon geschrieben wurde tendenziell eher in den Nacken und auf die Handgelenke, aber nicht auf die Brust zu sprühen.

Ich rechne damit, dass eine ganz große Menge das nicht von sich weiß und dem Parfum anlastet. Hier gibt es Selbsterkenntnis.
Dass ein großer Teil (in Teilen auch ich selber) für bestimme Düfte duftblind ist, setzte ich einfach inzwischen voraus. Das fließt in das Gesamtbild mit ein. Ich nehme Baccarat Rouge 540 Eau de Parfum z.B. als tollen, nicht zu starken Duft wahr, andere können ihn gar nicht riechen oder er ist sofort wieder weg, andere riechen ihn sehr stark. Umgekehrt riechen andere Düfte an mir sehr lang, denen kurze Haltbarkeit attestiert wird, manche riechen bestimmte Noten nicht usw. Kaum einer von uns dürfte den perfekten Geruchssinn haben, scheint mir. Die Frage ist nur, ob man das erkennt oder dem Duft anlastet.

Das ist eine wirklich gute Frage. 

Vor allem wenn Düfte nur  eine niedrige Punktzahl für H/S erhalten und das
möglicherweise nur falsch wahrgenommen wird. 

Genauso die Entwicklung des Duftes, da will ich schon über viele  Stunden was wahrnehmen um mir ein Bild machen zu können. 

Spannendes Thema und auch bei mir ein aktuelles Problem. 

Eine Woche Verzicht klingt hart, zumal man diese Woche Enthaltsamkeit vermutlich öfter anwenden muss. Die Tipps mit den den alternativen Sprühflächen, die der Nase ferner liegen, fand ich super. Die Sprüher morgen werden woanders landen. 

Eine Frage in diesem Zusammenhang: 

Habt ihr gute Empfehlungen für Seifen oder Duschgels ohne Parfüm? 

Gerne zahlbare Alternativen und keine 89 EUR aus Florenz. 😉

Nicht aus Florenz, sondern von DM: Unter der Eigenmarke Balea wird eine Serie von duftfreien Produkten geführt. Steht zum Beispiel beim Duschgel (in der Frauenabteilung, bei den Männerprodukten habe ich mich noch nie umgesehen).

Ich hab die Erfahrung gemacht, dass es zur optimalen Duftentwicklung unerlässlich ist, sich am Besten nach dem Duschen mit wirklich reichhaltiger Bodycream oder Lotion einzucremen. Nicht zu lange warten, es darf noch cremig sein, dann sprühen, nicht zu viel, nicht zu knapp, danach auf dem Körper verteilen. Weg mit den Deodorants. Den Duft als Deodorant verwenden, dann Nacken und Brust, sofort Kleidung drüber. Jetzt im Winter Handgelenke und Schal als Kontrollinstanz beduften. 

Düfte werden für wärmere Gefilde konzipiert, weil der grösste Teil der Konsumenten in warmen Gefilden lebt. . Duft lebt von Wärme, von warmen Körpern, warmer Umgebungsluft. Wir hier in den kalten Ländern werden Düfte nur richtig wahrnehmen, wenn wir unsere Betriebstemperatur des Körpers hochschrauben, durch körperliche Aktivitäten, die so richtig anstrengend sind. Und zusätzlich durch Raumtemperaturen Minimum 22 Grad. Dann riechen wir uns auch wieder selber. Und am Besten jeden Tag den Duft wechseln, also mindestens nur alle 7 Tage denselben benutzen. Auf trockener, kalter Haut projektieren die wenigsten Düfte so, dass wir sie länger wahrnehmen. Ein gut durchbluteter Körper strahlt Duft aus, den wir wahrnehmen können. Ich empfehle Staubsaugen und Bad reinigen,  😂 auch für die Herren, und jeden Tag aufs Rad! Dann klappts auch wieder mit der Nase! 

Würde ich so nicht unterschreiben. Im Sommer, wenn es heiss ist und man schwitzt, sind Düfte im Nullkommanix verpufft...

Und wieviel ist das?
Ich hab die Erfahrung gemacht, dass ich mit zwei (Handgelenke / Unterarme) bis vier/fünf Sprühern (zusätzlich noch an den Hals) ganz gut hinkomme. 
Und ich rieche meine Düfte auch noch, wenn ich sie mal ein paar Tage hintereinander trage.