Geruch auf Teststreifen sinnlos?

Hallo zusammen,

wie steht ihr dazu neue Düfte auf einem Teststreifen in der Parfümerie zu riechen?

Ich weiß nicht ob es an meiner Nase liegt, aber für mich hat das keinen Sinn.
Jeder Duft auf dem Teststreifen riecht total anders als wenn er auf der Haut ist.
Für mich ist ein Sprüher auf den Teststreifen absolut sinnlos.
Wo in meiner Nase der richtige Duft rüberkommt ist, wenn ich an dem Sprühkopf rieche.
Wenn ich in der Parfümerie etwas testen will kommt zuerst der Sprühkopf dran und dann wird es auf die Haut gesprüht.

Aber Teststreifen...nein Danke....

Wie seht ihr das???

Ich treffe mit den Teststreifen eine erste Vorauswahl, und probiere nur zwei oder drei Düfte auf der Haut. Kaufen würde ich selbstverständlich nichts, was ich nur auf Papier probiert habe. Es ist recht erstaunlich, wie unterschiedlich sich Düfte auf der Haut entwickeln.

Die Unterschiede sind tatsächlich manchmal recht groß. Der Papierstreifen ist für eine Vorauswahl. Ich habe nur begrenzt Hautfläche zum Aufsprühen.

Wenn es auf dem Papier interessant wirkt, kommt es auf die Haut. Nutzlos ist der Papierstreifen also nicht. Aber es ist kein Kriterium für einen Kauf und ich sehe es auch nicht als akkurate Representation des Duftbildes an.

Die Teststreifen sind wirklich nur zur Vorauswahl sinnvoll. Aber was überhaupt nicht geht, ist, in der Parfümerie am Sprühkopf zu riechen. Ich habe ja bis zum Renteneintritt in der Parfümerie gearbeitet und täglich beobachtet, wie sich die Kunden die Sprühköpfe der Tester oft fast ins Nasenloch gesteckt haben. Das ist nicht nur zu Coronazeiten sowas von unhygienisch...

Hilft aber gegen Stinknase.

Hätte ich mich nur auf den ersten Duft vom Teststreifen verlassen, hätte ich zb gar nicht Prada L'homme gekauft. Da brauchte ich erst einen zweiten Anlauf und diesmal direkt auf die Haut. Gar kein Vergleich zum Papier.

Und Ja, das mit der Hygiene am Sprühkopf stimmt wohl. Hatte ich gar nicht wirklich dran gedacht.

Deshhalb fasse ich auch keine Tester an

habt euch mal nicht so ist gut fürs immunsystem.

ich sprühe eigentlich immer auf die hand. ist auch kein problem da ich eh nie mehr als zwei düfte teste.

Ich rieche zwar gerne an Sprühköpfen, mache das aber immer nur zu Hause. In einer Parfümerie ist das ein No-Go, da bin ich absolut bei Turandot. In den Parfümerien, in denen ich in der Regel einkaufe, darf man selber sowieso nicht an die Flakons ran. Somit erübrigt sich das. Teststreifen finde ich prima für eine erste Auswahl. Wobei meine Stammparfümerie mit Kosmetiktüchern arbeitet.

Teststreifen nutze ich auch nur für den ersten Eindruck. Allerdings beschrifte ich sie und nehm sie mit nachhause (also jedenfalls die, die mir gefallen).
Entscheidend ist der Test auf der Haut (und da schaff ich ohnehin nicht mehr als zwei Düfte gleichzeitig).

Am Sprüher riechen? In der Parfümerie bzw. bei Douglas, Müller & Co.? Find ich - abgesehen vom Hygiene-Aspekt - auch nicht wirklich aussagekräftig, da pappt ja meistens Botze dran vom vielen Sprühen, das kann doch auch nicht realistisch sein.

Ich hab das Gefühl der Teststreifen sagt in erster Linie was über die Kopfnote aus (ähnlich wie wenn man auf Textil sprüht - da bleibt die Kopfnote auch länger erhalten als auf der Haut) und in zweiter Linie über die Haltbarkeit insgesamt (manche Düfte halten auf dem Teststreifen mehrere Tage, andere grad mal ein paar Stunden), ich meine sogar irgendwas in der Richtung bei Jean-Claude Ellena gelesen zu haben (ist allerdings schon ein paar Tage her dass ich das Buch gelesen habe).

Für eine endgültige Kaufentscheidung besorge ich mir aber eigentlich immer eine größere Probe bzw. Abfüllung um den Duft "in meiner natürlichen Umgebung" in aller Ruhe testen zu können.

Das ist sowieso die beste Methode. Auch bei Hauttests bin ich oft unschlüssig. Parfums muss man richtig tragen und das über mehrere Stunden (und am besten auch mehrere Male), bevor man sich für oder gegen einen Kauf entscheidet. Sonst kann das böse daneben gehen.

Eben - richtig tragen bis zum Drydown, und das bei unterschiedlicher Tagesform und zu unterschiedlichen Temperaturen.

Ich muß dazusagen dass ich das Testen in Parfümerien als ziemlich anstrengend empfinde - was aber auch damit zusammenhängt dass ich nie "nur" wegen Parfüm losziehe sondern dann meist noch anderes zu erledigen habe, da fehlt es dann häufig auch an der eigentlich nötigen Konzentration auf den bzw. die Düfte. Zuhause teste ich anders, viel bewußter, nicht so "im Vorbeilaufen"...

Sowas habe ich auch erst vor kurzem gesehen, dass das jemand gemacht hat. Und das in der Coronazeit. Dann lieber die Teststreifen nehmen, da ist es nicht unhygienisch, wenn man die unter die Nase hält, weil die werden ja weggeworfen oder mitgenommen.

Ein Teststreifen (oder ein Kosmetiktuch) zeigt mir zumindest mal, in welche Richtung es geht.
Und ich war bei manchen Düften schon froh, dass ich sie nicht gleich auf der Haut hatte.

Ich empfehle meinen Kunden auch immer die Vorauswahl nach Papier und dann den Test auf der Haut.

Es gibt vergleichsweise viele Düfte, bei denen dabei kaum ein Unterschied wahrzunehmen ist, manche reagieren aber extrem anders auf der Haut, insbesondere auch auf unterschiedlichen Personen höchst unterschiedlich. Aber mit der Zeit kennt man seine Pappenheimer 😉

In der klassischen Parfümerie sollte man nicht vergessen, dass die Teststreifen i.d.R. Werbeträger sind, d.h. man macht sich über die Papierqualität meist keine großen Gedanken, bedruckt die dann noch schön bunt, usw.

Da meine Schwester aus der Druckereibranche kommt habe ich mir für mein Geschäft die Mühe gemacht ungefähr 10 Papiersorten mit verschiedenen Düften zu testen und mich dann für das Papier entschieden, das den Duft m.E. am authentischten abbildet. Die Papiere, die lt. Herstellern oft für Teststreifen verwendet werden, waren für meine Nase meist kaum zu gebrauchen.

Mit Kosmetiktüchern arbeite ich gelegentlich, vor allem wenn ich Layering demonstrieren möchte - das klappt hier durch die größere Oberfläche meist besser. Doch auch hier gibt es vergleichsweise viele Hersteller, deren Papier leicht muffig riecht. Für mich ein absolutes No-Go sind gefärbte Federn - gönnt Euch mal den Spaß und riecht an denen, so lange sie nicht besprüht wurden! Riecht meist wie feuchter Keller ganz hinten... 🤣

Für mich sind die Teststreifen auch eher eine grobe Hilfe für die Vorauswahl. Und da zolle ich EmergeR bei, dass die allermeisten Papiersorten für ordentliche Dufteindrücke absolut ungeeignet sind.
Kaufentscheidungen treffe ich dann wirklich nur, wenn der Duft auf der Haut überzeugt. Der Schnuff am Sprüher (ich bekenne mich schuldig, wenn auch nicht tief rein ) zeigt zumindest eine erste Orientierung der Richtung.

Ich beschrifte die Teststreifen und lasse sie erstmal einen Tag liegen (natürlich getrennt voneinander).

Ich nutze Teststreifen auch nur zur Vorauswahl, um die (grobe) Richtung zu erahnen. Denn meine Erfahrung ist die, dass darauf die meisten Parfums deutlich weniger an Komplexität der einzelnen Duftnoten abbilden können. Durch dieses "Verflachen" verfremden sie den Geruch viel zu stark >(50% sind da keine Seltenheit). Häufig wirken die Düfte wie ein ausgedünnter Schatten ihrer selbst auf einem Papierstreifen. Und zudem verzerren sie auch die Sillage und Haltbarkeit: meistens projizieren die Parfums auf Papier deutlich geringer, sind aber dafür viel haltbarer als auf der Haut.

Was ich aber ganz intressant finde ist die Tatsache, dass ParfümeurInnen für Ihre Kreationen selbst Papierstreifen verwenden (siehe z.B. das Foto von Vincent Micotti im aktuellen Blog auf der Startsete sowie in entsprechenden TV-Beiträgen über ParfümeurInnen). Klar, bei deren Duchsatz geht es wohl nicht ohne, und wahrscheinlich ist es auch Spezialpapier, welches den Duft unverfälschter abbildet als die Teststreifen, die wir kennen. Zudem brauchen sie ja immer einen neutralen Träger. Dennoch kann ich als Laie nicht ganz nachvollziehen, wie man als ParfümeurIn auf Papier über ein grobes Stadion hinaus ein hochwertiges Parfum kreieren kann.

Andererseits würde ich mir wünschen, dass seitens der Parfümerien ebenfalls qualitativ höherwertigere Papierstreifen verwendet werden, sofern es diese gibt (aber die MUSS es ja geben, eben weil die ParfümeurInnen mit Sicherheit nicht "unsere" verwenden). Da die Problematik der Teststreifen-Qualität für alle Kunden weltweit besteht, frage ich mich, warum diese trotz des Massenbedarfs nicht schon lange deutlich verbessert wurde. Denn wenn der Kunde >10 Düfte auf Papierstreifen (o.ä.) mitnehmen kann statt 4+1 auf seinen Armen+Hals, könnte dies doch eine Chance für Mehrverkauf sein, und von daher sehr lohnend für die Parfumindustrie. Oder unterliege ich da einem Denkfehler?

Ich teste zuerst immer auf Papierstreifen, ich würde mir ja nicht einen unbekannten Duft direkt auf die Haut sprühen. Was tun, wenn ich ihn nicht ausstehen kann? Erst dann sprühe ich auf die Hand. Aber ehrlich gesagt, bei mir riechen viele Düfte auf der Hand genauso wie auf einem Teststreifen, ich sollte sie schon auf mein Körper sprühen, um sie richtig entwickeln zu lassen. Das ist aber bei vielen Parfümerien unmöglich/wird als unhöflich gesehen. Daher hab ich schon viele Düfte nach den Tests auf Papierstreifen oder einem kurzen Test auf der Hand gekauft, und es war meistens ein Erfolg.

Es ist bei mir eher so: wenn das Parfüm mir auf Papier gefällt, wird es mir wahrscheinlich auf der Haut gefallen. Wenn mir das Parfüm auf Papier so-so erscheint, kann es beim Hauttest eine positive Überraschung geben. Negative Überraschungen beim Hauttest sind bei mir selten.

Vielleicht habe ich die sogennante kalte Haut...

P.S. Die einzelne Marke, bei der es krasse Unterschiede gibt, ist Serge Lutens. Ich habe einige Düfte schon mehrmals auf der Haut und auf Papier getestet, und sie richen immer anders! Ich sollte mir wirklich Proben/Abfüllungen anlegen, um sie zu verstehen.

Für mich ist es auch etwas sinnlos, da das Parfum auf meiner Haut nochmal ganz anders riecht als auf dem Teststreifen. Vorher habe ich deshalb immer Fehleinkäufe gemacht, nicht weil es nicht gut roch sondern weil es anders war als ich es wollte. Zum testen trage ich das Parfüm also mittlerweile immer auf mein Handgelenk und schaue über den Tag ob mir der Geruch gefällt oder nicht. Wenn ja hole ich es wenn nicht, dann nicht. Der Nachteil ist, dass man dann nur höchstens 2 Parfüms am Tag testen kann, aber ich hab viel Geduld

Früher habe Ich immer Düfte einmal auf einen Teststreifen gesprüht und habe dann mehr oder weniger innerhalb von Minuten entschieden ob Go oder No Go.. Heute mache Ich es ganz anders. Ich teste den Duft in der Parfumerie erstmal auf einen Papiertaschentuch. Auf einen Teststreifen verteilt sich der Duft schlecht.. Gefällt der Duft, teste Ich den auf die Haut und gehe nach Hause ohne den Duft zu kaufen.. Gefällt der Duft immer noch nach Stunden und gefallen mir die verschiedene Phasen und ist der H+S Top, bestelle eine Probe bei Essenza Nobile oder bei Aus Liebe zum Duft. Erst wenn Ich den Duft mehrere Tage getragen habe kaufe Ich den Duft oder der kommt auf meine Wunschliste..Diesen Aufwand mache Ich weil Ich ein großen Fan vom Nische Düfte bin und nicht riskieren möchte einen super teuren Duft zu kaufen, den Ich nach ein Paar Tage doch nicht leiden kann..

Ich habe tatsächlich die Erfahrung gemacht dass gerade Düfte die absolut keine Liebe auf den ersten Sprüher waren, später nach mehrmals testen und über viele Tage Heute unter meine Top 10 Lieblingsdüfte aller Zeiten sind.. Manchmal muss man ein bisschen mit einen Duft „ arbeiten“ denn erst dann entdeckt man wie toll und wunderschön der Duft ist..