Parfum als Wertanlage?

Hallo,
mich würde einmal interessieren, ob man manche Parfums als „Wertanlage“ nutzen - bzw. diese nach einer unbestimmten Zeit mit Gewinn weiterverkaufen kann.

Danke!

Ich würde Parfum GRUNDSÄTZLICH als Verbrauchsgegenstand ansehen.

Klar, es gibt vereinzelt Düfte die nach Einstellung oder Reformulierung im Resale steigen.

Von historisch wichtigen Vintage-Geschichten mal abgesehen.

Aber das Ganze als wertsteigerndes Portfolio zu betrachten halte ich grundsätzlich für falsch.

Da gibt es weitaus bessere Assets.
Kauf was dir gefällt ist mMn die einzig richtige Strategie.

Es dürfte schwierig sein, heute vorherzusehen, für welche Düfte in 15 Jahren absonderlich viel gezahlt wird, weil sie Vintage sind, ganz abgesehen von der Gefahr des Verderbens.

Kauf Dir lieber eine Spotry Stahl Rolex, lege sie ungetragen in den Safe und verkaufe sie in 15 Jahren NOS zum mehr als doppelten Preis, wenn Du schon mit Konsumgütern fett Rendite machen möchtest.

Wird zum Listenpreis beim Konzi, als Neukunde ohne Kaufhistorie, auch nicht von Erfolg gekrönt sein 😂

Man sieht ja an vielen Vintagedüften, dass oft eher recht gängige Mainstreamer besonders gefragt sind. Heaven, Midnight in Paris etc. sind vielleicht ein paar Beispiele. Damendüfte eignen sich vielleicht sogar noch besser.

Doch doch, durchaus und der Konzi darf sie nicht über Listenpreis verkaufen. Aber gut, eine erstmal zu bekommen, das wird schwer, ohne Kaufhistorie, wie Du sagst.

Da kaufen sich 0815 Mainstreamer einfacher. Ich mag aber nicht an eine olfaktorische Zukunft denken, in der z. B. ein Sauvage Parfum ein verklärter und begehrter Vintage Duft ist. 😂

Genau da bin ich mir nicht so sicher, ob es nicht auch ein Sauvage sein könnte. Ich glaube das sind oft auch Erinnerungen die Menschen damit verknüpfen, welche einen Duft für jene so wertvoll machen können.

Wenn man ein gutes Gespür für Trends hat, kann sich das vielleicht lohnen.

Siehe hier: https://www.ebay.de/itm/Jil-Sa...#Anzeige

Gab es vor zwei Jahren noch für unter 30 € bei Rossmann.

Aber ob sich das als Privatperson rechnet?

Bei Ebay z. B. sind die fetten Jahre schon lange vorbei, außer halt für solche wie o. g. Anbieter.

Ich würde mir eine andere Renditequelle suchen ^^

Da hilft nur eins: in die Vergangenheit reisen und sich mit Sachen eindecken die heute ein Vermögen wert sind, oder einfach Lottozahlen notieren. 😁

Du kannst eigentlich jeden Topseller als Wertanlage sehen, wenn du einen der ersten Batches kaufst.

Es gibt ja genug Freaks (uns), die dann viele Jahre später ordentlich Geld auf den Tisch legen, um nochmal das gleiche Feeling zu bekommen.

Ich würde problemlos 150€ zahlen für einen Vintage 1 Million aus den ersten 1-2 Jahren. Rein aus Nostalgiegründen.

Im Grunde lohnt es sich nicht, bis vielleicht auf wenige Ausnahmen. Man muss zu dem Zeitpunkt, wenn man den gelagerten Flakon XYZ dann verkaufen will, jemanden finden, der dann bereit ist das zu zahlen was man denkt...und das funktioniert eher selten. Manchmal gehen selbst rare alte Düfte für wenig Geld weg...eher ein Glücksspiel.

Die Idee von Gerry mit der Rolex dürfte mehr bringen 🙃

Heh, als ich diesen Sommer das erste Mal zum Wempe bei mir in der Nähe gegangen bin wurde ich erstmal ausgelacht und dann wurde mir erklärt dass ich meine Wunschuhr so mit 2-3 Jahren Wartezeit bekommen kann, nur halt nicht bei ihnen. Aber bei Rolex, Patek und Audemars Piguet ist es halt auch extrem, da geht man ja wirklich instantan mit Plus aus dem Laden wenn man das Glück hat gewisse Referenzen zum Listenpreis zu bekommen. Ich würde sogar sagen, wenn man wirklich das Privileg hat eine Uhr beim Konzi kaufen zu dürfen, sollte man die Uhr auch tragen. Aber klar, man kann auch versuchen eine verklebte Uhr zu bekommen und die dann wirklich ausschließlich als Investment wegzuschließen, bei verklebten Modellen passieren teilweise sehr wilde Sachen.

Was Parfums angeht: klar geht das, aber da sind viele Wenns dabei. In erster Linie sollte er analog zur verklebten Uhr noch versiegelt in OVP sein. Die Produktion sollte eingestellt sein oder er muss zum Negativen reformuliert worden sein, sodass sie alte Charge attraktiver wird. Und er sollte halt eine gewisse Liebhaberschaft haben, viele Düfte wurden ja gerade deswegen eingestellt weil sie Mist waren und sich da niemand für interessiert. Da braucht man teilweise schon einen langen Atem, vor Allem weil auch z.B. hier auf Parfumo der Souk direkt zugeknallt wird sobald sich der Trend abzeichnet, dass man mit einem Duft XY Gewinn machen oder zumindest für seinen Restflakon noch den ein oder anderen Euro bekommt.

Finde ich alles nicht verwerflich, bloß bei manchen Leuten zeichnet sich ab, dass sie darauf spekulieren, dass jemand dumm genug ist horrende Preise zu zahlen.

GG mitnehmen und Spaß haben, nix mit Warteliste, verklebt und so Spießer-Krempel.😀

Hatte Gaultier2, Lidge und Midnight in Paris. Vor 3-4 Jahren für paar Euro schwer wegbekommen, glaube die kosten ziemlich viel mittlerweile.

Ich habe noch nie ein Parfum gezielt gekauft, um es in ferner Zukunft mit Gewinn zu verkaufen, aber vor ein paar Jahren hatte ich auf einem Flohmarkt einen Vintageflakon, der mindestens 30 Jahre alt war und offensichtlich auf der Auslage in der Sonne vor sich hin geköchelt hat, für 5 Euro gekauft, um ihn ein Jahr später für etwas unter 400 $ nach Neuseeland zu verkaufen. Der Käufer musste noch zusätzlich Einfuhrumsatzsteuer bezahlen, war aber total glücklich, das Parfum zu solch einen 'günstigen' Kurs bekommen zu haben - und wir reden hier von ca. 16 - 17 ml. 😄

Gewinne lassen sich also wirklich manchmal erzielen, aber so etwas sollte man, meiner Meinung nach, dem Zufall und dem Glück überlassen.
Parfum gezielt als Wertanlage zu betrachten halte ich für eine zu unsichere Angelegenheit... und außerdem würde es doch der ganzen Sache den Spaß nehmen. 🙂

Ich sehe das auch so wie Viele von euch. Ein Parfüm ist da, um konsumiert und genossen zu werden, und nicht, um jahrelang irgendwo in einem Schrank oder Safe zu stehen.

Zudem weiß man ja auch nicht, wie das Parfüm altert und wie lange es seine Qualität hält. Ich habe da selbst schon einige Fehlgriffe (auf Flohmärkten etc) gemacht.

Mir persönlich wäre das viel zu unsicher, da gibt es weit bessere Methoden, sein Geld anzulegen. 🤗

Ich glaube, hier sind wir sehr deutlich im Bereich Spekulation, nicht Investition/Geldanlage. Sowas macht man nur mit „Spielgeld“ - Geld, das man nicht braucht, das man auch ins Casino tragen könnte. Das Risiko für Totalverlust ist erheblich (kippen, vom Regal fallen, Weltwirtschaftskrise, erzielbarer Preis steigt nicht), es entstehen Lagerkosten... da hat man mit Aktien unterm Strich vermutlich eine bessere Rendite.

Wenn mir aber einer 300% für eine Flakon aus meiner Sammlung bieten sollte... ich hab sogar ein paar niegelnagelneue Bunkerflakons...

Eine Verdopplung in 15 Jahren ist übrigens nicht viel mehr als 5% p.a. und damit mehr oder weniger die übliche Rendite am Aktienmarkt ... eine "fette Rendite" wäre da eher etwas wie Amazon, das sich in den letzten 15 Jahren ver-66-facht hat

Tatsächlich werden die Renditen von "Sammlerobjekten" oft überschätzt. Selbst ein Investment in eines der berühmtesten Gemälde der Welt, van Goghs "Sonnenblumen", hätte von 1907 (17 Jahre nach van Goghs Tod verkauft für 12.000 Mark oder $3000) bis zur Versteigerung 1987 für sagenhafte $39,9 Mio "nur" eine jährliche Rendite von 12,6% (vor Inflation) erbracht (Quelle: https://link.springer.com/chap...)

Die raren Parfums, die heute vielleicht eine stolze Summe bringen würden, deren Anzahl ist doch wohl recht überschaubar. Und selbst die heute das Doppelte oder Dreifache ihres ürsprünglichen Preises bringen - wer hat denn davon schon eine Palette rumstehen, dass man da die dicke Marie machen könnte/würde? Man kann bei ebay doch Alles reinstellen und auch zu Mondpreisen, nur kaufen muss es erstmal jemand. So manche Rarität auch an Parfum, steht da doch schon ewig drin. Mal Hand hoch wer hier schon 1000 Euro für Patou pour Homme gezahlt hat? Wohl auch recht überschaubar.

Wo kein Markt, da keine Wertanlage. Ist eigentlich ganz einfach. Parfums sind als Wertanlage vermutlich so sinnvoll wie Tulpenzwiebeln

Ich hänge mich mal aus dem Fenster und behaupte, dass die Extraits von Guerlain- und Chanelklassikern saftig im Wert steigen werden, sobald sie in hoffentlich ferner Zukunft eingestellt werden.

Wie sollte sowas funktionieren. ? Ein Parfum ist nur haltbar eine gewisse Zeit, meistens ungefähr 1 Jahr. Danach „ kippt“ der Duft und duftet entweder gar nicht mehr oder ganz schrecklich. Also warum sollte irgendwelche Menschen willig sein, mehr Geld auszugeben für einen Duft der von einen Privatperson verkauft wird, als von den gleichen Duft direkt beim Händler?

Klar kann man gewisse limitierte Parfums kaufen und später verkaufen aber meistens nur mit Verlust.. Ganz ehrlich das wäre mir auch zu blöd..

Und wozu braucht man Parfums, die nach eine gewisse Zeit „ kippen“?

Sorry, aber das ist Unsinn.

Ein Parfum kippt nicht zwangsläufig nach einem Jahr, es sei denn, Du bewahrst es auf der Fensterbank im prallen Sonnenschein auf.

Parfums können bei richtiger Lagerung Jahrzehnte überdauern - es gibt auf Parfumo nicht wenige User, die noch Düfte aus den 80ern und 90ern besitzen, ohne daß diese im Laufe der Jahre gekippt wären.

Und es hat durchaus seinen Grund, warum für intakte Düfte aus dieser Zeit Preise erzielt werden, die ein Vielfaches des einstigen Verkaufspreises ausmachen.

Selbst dann kippt ein Duft nicht auf ein Jahr, zumindest aus eigener Erfahrung. Ich hab ein Boss Bottled EdT, dass ich zu Weihnachten vor 3 Jahren bekommen habe und seitdem mit wenigen Sprühern verbraucht noch fast voll im Regal neben dem durchlichteten Fenster steht, eben weil ich den nie verwende. Riecht wie am ersten Tag.

Ich habe auch 10 Jahre alte Düfte, die natürlich dunkel in einer Box gelagert wurden, die zwar eine gewisse Mazeration durchgemacht haben, aber davon abgesehen keinerlei Veränderung im Geruch aufweisen.

Klar, muss ein Parfum nicht zwangsläufig kippen aber es passiert nicht selten. Ist auch für mich passiert obwohl alle meine Düfte ohne direktes Licht und nicht zu warm stehen. Wenn man ein intakten Duft zum Beispiel aus den 80,ern kauft, kauft man nach meiner Meinung die Katze im Sack aber jeder kann ja mit seinen Geld machen und tun was er will.