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Parfums in der ehemaligen DDR

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Parfums in der ehemaligen DDR vor 12 Jahren
Liebe Parfumos,

schon öfter habe ich mich gefragt, was es für Parfums und Parfummarken im ehemaligen Osten gegeben haben mag. Den Ausschlag für diesen Thread gab mir der Kommentar über "Casino de luxe Parfum" heute.
Irgendwie scheint wenig übriggeblieben zu sein.
Vor ca 9 Jahren gab es bei Schlecker ein Ost - Moschusparfum das mir irgendwie gut gefallen hat. War eine blaue Flüssigkeit, dazu gab es Körperpflege.
Wenn ich mal nachfrage heißt es, daß die Parfums alle nicht gut waren, jedoch kommen keine konkreten Infos.
vor 12 Jahren 1
Ich hatte auch das "Casino", bin aber nicht sicher, ob es nicht noch eine andere Version gab.
Ansonsten wurde das Angebot immer geringer im Laufe des Sieges des Sozialismus.
Ansonsten war es schwierig, bis in den 80er Jahren Parfums aus dem "Westen" in den teuren Exquisitläden auftauchten.Damals wünschte ich mir "Fidji" zum Geburtstag, was aber eine teure Investition war- im Vergleich zu den Gehältern.
vor 12 Jahren
"Fidji" und Osten, für mich ein Kulturschock - nicht allzulange nach der Wende machte ich ein Praktikum, Firmensitz war in Berlin-Mitte (also Osten, ich entstamme dem Westteil der Stadt). Chefsekretärin (Ossa) schickte mich mal mit folgenden Worte los:"Oh, der Chef hat ja heute Geburtstag, hol ma noch schnell 'n Blumenstrauß von die Fidjis im Bahnhof." Denn dort gab's einen von Vietnamesen betriebenen Blumenladen, der Normalstrauß kostete 5 DM.

Das Parfüm habe und liebe ich übrigens auch!
vor 12 Jahren 6
"Fidji", von Dumpfbacken und Gedankenlosen als Bezeichnung für Vietnamesen war genau so abwertend wie "Spaghetti"oder Schlimmeres für Italiener, wie es im Westen in manchen Kreisen üblich war.Gleiche Geisteshaltung! Shocked
vor 12 Jahren 1
Esther19:
"Fidji", von Dumpfbacken und Gedankenlosen als Bezeichnung für Vietnamesen war genau so abwertend wie "Spaghetti"oder Schlimmeres für Italiener, wie es im Westen in manchen Kreisen üblich war.Gleiche Geisteshaltung! Shocked

Jepp Daumen hoch! Ich hatte da letzens mal eine Seite entdeckt, weiß nicht mehr wo! Im Osten gabs sehr wohl Paföng und nicht mal schlechte. Charlotte Meenzen hatte auch Düfte auf dem Markt. Ich krame mal nach der Seite, aber nicht mehr heute.
vor 12 Jahren
Eine Dame in Radebeul bei Dresden hat es sich zur Aufgabe gemacht, möglichst viele DDR-Duftwässer zu sammeln und in einem privaten Museum auszustellen: www.ddr-parfum.de
So wenig scheint es nach deren Recherchen gar nicht gegeben zu haben. An mir ist das meiste davon allerdings auch vorbeigegangen. Exzessiver Parfumgebrauch war in der DDR einfach nicht sonderlich üblich, denk ich.

Das Standard-Ausgeh-Parfum für die reifere Dame, der Einkauf im Exquisit zu teuer oder zu dekadent war, war auf jeden Fall "Schwarzer Samt" von Florena. Das hatte fast jeder im passenden Alter irgendwo rumstehen. "Casino" hab ich als etwas frischer und alltagstauglicher in Erinnerung.
Bei den jüngeren Semestern waren die Atoll-Deosprays (zu ziemlich utopischen Preisen erhältlich) sehr beliebt. Und bei noch jüngeren Semestern oder ganz Schmerzbefreiten billige synthetische Soliflor-Düfte in winzigen 4 oder 5ml-Fläschchen - Rose, Flieder, Maiglöckchen etc. Mit denen konnte man problemlos die komplette Wohnung für Jahre verseuchen, wenn so ein Fläschlein irgendwo umgefallen und ausgelaufen war *schauder*
vor 12 Jahren
Ich kann mich, wenn ich zurück denke, nur an Atoll erinnern. Wir Frauen bekamen das Atoll-Deospray jedes Jahr zum Frauentag. Gearbeitet habe ich als Näherin im Bekleidungswerk "Wisent" bei uns im Ort, wo ungefähr 350 Frauen zusammenkamen. Es roch dort immer sehr "interessant".
Das Atoll kostete im Exquisit 19 Mark. Und dann gab es noch ein wunderbares haarspray im Exquisit für, ich glaube das waren so um die 20 Mark, das habe ich immer zum Ausgehen in die Haare gesprüht.

Moni Wink
vor 12 Jahren
Das blaue "Atoll" hatte ich auch öfter (abgehungert!)- als Parfumersatz!
vor 12 Jahren
Ach ja, dann war da noch ein "Undine"-Deo für eine Weile schwer in Mode bei Kids, was einigermaßen markant (bzw. penetrant) nach grünen Äpfeln roch. War in den 80ern vermutlich so ähnlich wie die Impulse-Vanilla-Schwaden im Westen, ganze Klassen müffelten nach grünem Apfel Smile Das war aber gar nicht so leicht zu bekommen, nach relativ kurzer Zeit wieder vom Markt verschwunden und die Äppel-Welle damit quasi zwangsbeendet.
vor 12 Jahren
Toll, danke Euch für die Infos! Die Sammlung der Frau aus Dresden zeigt, daß es ja doch so einiges gegeben hat.
Daß diese "Luxusgüter" offizell nicht so besonders anerkannt waren, kann ich mir schon vorstellen.

Atoll Deos habe ich vor nicht allzu langer Zeit bei Penny gesehen (ich wohne in Brandenburg), wußte aber nicht, daß sie mal ein DDR Produkt waren.

Früher konnte ich mir auch noch keine guten Parföngs leisten. Also griff ich auch auf Deos zurück (benutze immer noch Rexona) und auf die Duftöle aus den Orientläden.
Auf dem Land in Niedersachsen groß geworden wäre ich mit Besserem extrem aufgefallen. Ach ja, da war noch Avon...
Die Leute dort waren nicht besonders duftaffin.
vor 12 Jahren
Da fällt mir ein, dass ich zu DDR-Zeiten ein Parfum hatte, das in einer dunkelgrünen Holzdose steckte.Leider kann ich mich nicht mehr an den Namen erinnern.Vielleicht erinnern sich andere besser?
vor 12 Jahren
Mein allerallerallererstes Paföng waren diese winzigkleinen eckigen Fläschen mit weißem Schraubverschluß (ca. 4-5 ml Inhalt) mit den Noten "Maiglöckchen", "Flieder" und "Rose"...siehe Beitrag von Igraine Smile

Würde ich sie heute riechen nähme ich wohl reißaus, aber die (N)ostalgie wäre sicher schneller.

Geschmäcker ändern sich, Erinnerungen bleiben.

Dass ich ein parfumaffines Kind war merkte meine Mutter eines Abends daran, dass ich ihre schöne West-Flasche 4711 in der ganzen Wohnung verteilt hatte...es roch bis zum Hauseingang raus und ich befand mich mehr oder minder im Duftkoma Smile
Eine "Vielverwenderin" bin ich bis heute geblieben *lol*, aber diese Art der Überdosierung kommt nicht mehr vor Smile
vor 12 Jahren
*gg* ...so fing es bei mir auch an, habe mit 4 Jahren eine ganze Flasche "Tosca" im Schlafzimmer meiner Eltern verteilt (da stand sie auf der Frisierkommode) überallhin: aufs Bett, in die Gardinen. Es war schöön!! ich wollte immer mehr riechen!
An irgendwelchen Ärger danach kann ich mich nicht erinnern.
vor 12 Jahren
"Tosca" ist und war ja auch recht preisgünstig - hättest du Mamas teures Chanel genommen, wäre sie vielleicht doch sauer gewesen...

Ostparfüms kenn ich gar nicht, die Großtante, die wir öfter besucht haben, war auch mehr ein Wasser-und-Seife-Typ.
vor 12 Jahren
Mir hat man mal einen Duft vermacht mit dem Namen Gizeh No 19, oder so ähnlich. Den habe ich kurz nach der Maueröffnung von einer ehemaligen Kundin bekommen. Kann sich daran noch jemand erinnern?
vor 12 Jahren
Ich bin zwar auch Ossi, aber damals hatte ich mit Parfums nichts am Hut und kenne mich auch nicht aus. Lediglich Atoll-Deo hatte ich und andere billige Deos.*lol*
Mir fiel mal ein russisches Parfum in die Hände, aber ich weiß nur noch, daß es widerlich süßlich und aufdringlich war.
vor 12 Jahren
Ich war ja jetzt auch im DDR-Museum *g* - Schwarzer Samt stand da auch rum. Aber leider unter Verschluss. Dann waren da noch zwei andere, von denen ich den Namen vergessen habe. Eins im schwarzen, zylynderförmigen Flakon, undurchsichtig, mit goldener Schrift. An dem habe ich gerochen - bin ja dreist Razz . Roch nicht gekippt, aber sehr, sehr achtziger. Wen wundert's... Laughing
vor 12 Jahren
Igraine:
Eine Dame in Radebeul bei Dresden hat es sich zur Aufgabe gemacht, möglichst viele DDR-Duftwässer zu sammeln und in einem privaten Museum auszustellen: www.ddr-parfum.de
So wenig scheint es nach deren Recherchen gar nicht gegeben zu haben. An mir ist das meiste davon allerdings auch vorbeigegangen. Exzessiver Parfumgebrauch war in der DDR einfach nicht sonderlich üblich, denk ich.

Gerade durch Zufall diesen Beitrag in n-tv gefunden :www.n-tv.de/reise/Sammlerin-zeigt-Parfuem-Scha etze-article2906811.html
vor 9 Jahren
Die Sammlerin Kerstin Zimmermann aus Radebeul bei Dresden und ihre private DDR-Düftesammlung im Video:

www.mdr.de/sachsenspiegel/video232528.html

www.ddr-parfum.de/

www.ddr-duftmuseum-1949-1989.de/
Zuletzt bearbeitet von Powershot am 04.11.2014, 20:48, insgesamt einmal bearbeitet
vor 9 Jahren 3
Der Begriff "ehemalige DDR" ist doppelt gemoppelt denn das was Deutsche Demokratische Republik (DDR) genannt wurde existierte in der Geschichte vom 07.10.1949 bis 03.10.1990. Also ist seit dem alles was DDR angeht automatisch ehemals, abgesehen von Gedanken, Erinnerungen und Zeitzeugen aber die sind aktuell noch Gegenwart und nicht ehemals.
Es sagt ja auch keiner die ehemalige Oma und der ehemalige Opa wenn er die gestorbenen Großeltern meint, alle wissen, Oma und Opa sind schon länger Tod. So ist es mit der DDR auch, sie ist seit 24 Jahren Tod in der Geschichtsschreibung.
Eifrige Parfumsammler von denen hier die Rede ist erhalten zwar die DDR nicht am Leben aber eine Erinnerung im Geiste wird möglich und das macht Sinn.
vor 9 Jahren
Sonnenfee:
Auf dem Land in Niedersachsen groß geworden wäre ich mit Besserem extrem aufgefallen. Ach ja, da war noch Avon...
Die Leute dort waren nicht besonders duftaffin.

Das ist heute noch bei uns im ländlichsten Ländle (ich wohne auf der Schwäb. Alb) genauso.

Schön, wenn wenigsten etwas in den unsicheren Zeiten Bestand hat. *grins*
vor 9 Jahren
PontNeuf:
Mein allerallerallererstes Paföng waren diese winzigkleinen eckigen Fläschen mit weißem Schraubverschluß (ca. 4-5 ml Inhalt) mit den Noten "Maiglöckchen", "Flieder" und "Rose"...siehe Beitrag von Igraine Smile

An die kann ich mich auch noch erinnern. Very Happy

Ich habe, als ich so 10-12 Jahre alt war, meiner Mama mal ein schönes Parfum geschenkt, der Flakon sah aus wie eine Traube Weintrauben. Aber an den Namen kann ich mich nicht mehr erinnern.

Mein erstes "Parfum" war kein DDR-Parfum, sondern ein Geschenk von meiner Tante, eine Flasche Fa-Deo, das ich immer Samstags, wenn ich zur Disco ging, benutzt habe. Smile
vor 9 Jahren
Fluuu:
Der Begriff "ehemalige DDR" ist doppelt gemoppelt denn das was Deutsche Demokratische Republik (DDR) genannt wurde existierte in der Geschichte vom 07.10.1949 bis 03.10.1990.

Ansonsten kann man noch "damalige DDR" sagen. Aber am besten gefällt mir "ehemaliger Osten" Laughing .
vor 4 Jahren 1
Die Seite der Frau aus Radebeul ist echt interessant. Zitat:

"Inzwischen habe ich über 100 (!) Marken ausfindig gemacht, und noch immer stoße ich auf weitere.
Die Vielzahl der Duftwässer ist – entgegen der landläufigen Meinung – schier unüberschaubar. Auch das häufig geäußerte Vorurteil über die angeblich phantasielos gestalteten „Einheitsflakons“ von schlechter Qualität kann ich mit meiner Sammlung eindrucksvoll widerlegen. Vor allem in den fünfziger Jahren, teilweise aber auch durchaus bis 1990, wurden viele Parfüms in edlen, reizvollen Fläschchen und aufwändig gestalteten Verpackungen verkauft."

Das Parfumflakon in der Form einer Zündkerze ist echt bemerkenswert... Es ist schön zu sehen, dass jemand sich um diese alten Schätze kümmert.
vor 4 Jahren 1
Sie waren nicht gut, egal wieviele es gegeben haben mag. Wenn war es meist auch Mangelware, wie Vieles. Warum hätte man sonst Westparfum irgendwann mal importieren sollen. Genau wie die Jeans, die taugten auch nichts und wollte keiner haben und irgendwann haben sie dann auch mal eine Ladung Levis importiert. Gut, die waren früher auch hochwertiger als heute. A und O, waren Tosca oder 4711, die kannte jeder. Oder genau wie Seife, klar ab und an gabs mal eine gute, die auch gut roch, aber gegen eine Lux-Seife, konnte auch nichts mithalten.
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