Ich habe für mich schon nicht das Gefühl, mich in einem Parfum-Game zu befinden. Seit 30 Jahren nutze und liebe ich Düfte. Und ich bin grundsätzlich jemand, der in die Tiefe geht, habe da so leicht manische Züge 😅, egal worum es geht. Bin furchtbar neugierig und will Dinge verstehen und in der Breite ergründen.
Das war schon so, bevor es das Internet überhaupt gab, sowas wie Influencer war da noch gar nicht geboren. Vielleicht ist das der große Unterschied zu Parfumos damals und heute. Früher kam das Interesse intrinsisch, da war Begeisterung, Neugier, einfach so. Wer sich schon damals für die Welt der Düfte interessierte, tat das aus einer inneren Notwendigkeit heraus.
Heute kommen die Impulse von außen, von Marktstrategen gesetzt, was kaum einer der Heimgesuchten checkt, und so rennt hier ein Haufen Duftgame-Player rum, die nur an der Oberfläche schwimmen. Dass sich das irgendwann erschöpft, liegt in der Natur der Sache.
Für mich gibt es den von dir beschriebenen Kipppunkt nicht. Es gibt immer etwas spannendes kennen zu lernen, neue Marken, Ideen, Konzepte. Klar wird das Rad nicht neu erfunden, und das Meiste gab es schon so oder so ähnlich zuhauf, dennoch bleibt die Welt der Düfte bunt. Und hin und wieder bin ich überrascht über einen Duft, der mich emotional erreicht. Das ist toll!
Mein Geschmack ändert sich… als ich noch geraucht habe mochte ich ganz andere Düfte als nun als Nichtraucherin. Schwanger/mit Kleinkindern mischten sich die Karten auch neu. Teilweise war Duft da kein Thema. Corona mit Homeoffice hat einiges geändert, es bleibt dynamisch.
Es gibt Zeiten, da bin ich mit den Düften die ich habe glücklich, dann lege ich mich wieder auf die Pirsch und lasse mich treiben. Stelle fest, dass ich Düfte, die ich jetzt wunderbar finde, schlecht bewertet habe (und auch umgekehrt), nehme wieder an Sharings teil, verkaufe, kaufe, feile etwas an meinem Duftprofil um eine Woche später spontan einem Restflakon zu kaufen, den ich die Woche davor von der Wunschliste gekickt habe.
Es bleibt aufregend! 😍
PS: Vielleicht ist auch noch ein Faktor die Zeit. Meine Sammlung ist in 30 Jahren entstanden. Ich sehe hier User, die nach eigenen Angaben erst seit Kurzem „im game“ sind und eine größere Menge Flakons haben als ich, vom Stückpreis ganz zu schweigen. Und darauf auch noch stolz. 🫣 Da wird mir schon beim Drübernachdenken zuviel.