Leider ja.
@Avancini , aber sehen wirs positiv, dann riechen wir nicht wie jeder Zweiter und dazu noch sehr gut
Leider ja.
@Avancini , aber sehen wirs positiv, dann riechen wir nicht wie jeder Zweiter und dazu noch sehr gut
Ich befasse mich ja noch nicht so lang ernsthaft mit Düften und bin bisher eher im günstigeren Bereich unterwegs. Aber insbesondere bei neuen/neueren Veröffentlichungen für Männer fällt mir seit einiger Zeit auf, wie einheitlich süß-fruchtig-synthetisch diese riechen (Gourmands nehme ich dabei aus).
Diese Richtung bezeichne zwar auch ich eher als "feminin", jedoch könnte man eigentlich zutreffender "jünger" oder "verspielt" sagen. Das gilt für vieles weitere, inkl. Mode, Interessen/Hobbies usw. (und bei beiden Geschlechtern, nicht nur Männern).
Sprich: Viele Dinge, die im Grunde vor allem für Kinder, Teenies und maximal sehr junge Erwachsene gedacht waren, sollen nun quasi altersunabhängig interessant sein. Das merkt man auch optisch: zu quietschsüß gesellt sich quietschbunt.
Dazu kommt das - mMn nach unnötige und fast schon zwanghaft erscheinende - Verwischenwollen der Geschlechtergrenzen, inkl. dem reflexhaften Diskutieren, was denn nun männlich oder weiblich sei (an dieser Stelle möchte ich vorsichtshalber anmerken, dass ich selbst zu LGBT gehöre).
PS: Ja, ich habe tatsächlich einen weiblichen und einen Unisex-Duft in meiner Sammlung und bin dezenter Süße nicht grundsätzlich abgeneigt. Aber alles im Rahmen.
Klare Antwort: Nein!
Ein Herr trägt einen Duft seiner Wahl. Einen Duft, der seine Persönlichkeit unterstreicht. Da ist es völlig egal, wie der Duft heißt oder deklariert ist.
Ein Herr ist ein Herr nicht wegen eines Duftes. Der Duft kann die Herrlichkeit aber verfeinern.
Dies gilt vice versa für Damen.
Und englische Taucher auch.
PS: Wer weiß heute schon, wie wir in 50 Jahren Klassiker definieren.
Ich bitte um Nachsicht 🙈😅
Herrlichkeit bedeutet nicht Männlichkeit, sondern Pracht, Schönheit u.ä.
Ich würde mir auch mehr herbe und zitrische Neuerscheinungen wünschen. Was mir aber am meisten fehlt sind die fehlenden Alleinstellungsmerkmale. Die Herrendüfte riechen alle nach Shishatabak. Alleine dieser Kirschtrend, schrecklich. Wenn im Social Media jemand sagt "Birne ist geil", folgen in den Monaten danach Birnendüfte. Alles süß, quietschig, klebrig.
auch geil wie hier manche sich direkt aufplustern "was sind denn feminine Akkorde bla bla". 🤣 Ich will eine Frau sehen die sagt "oh der Herr riecht so verführerisch nach Rose und Magnolie, saugeil, den will ich haben, der macht mit mir alles was ich bei fifty shade of Grey gelesen habe."
Ich würde auch NEIN sagen.
Für mich sind klassische männliche Düfte:
Mich stört es mehr, dass sich sich alles immer schneller „weiterentwickeln“ muss, damit jeder etwas von dem Trendkuchen abbekommt. Das Parfümbusiness bewegt sich mittlerweile viel zu schnell. Daher versteh ich den Gedankengang.
Von mir ein klares Nein: Aussterben werden kassische Herrendüfte wohl nie, höchtens werden sie mal einige Jahr(zehnt)e etwas in der Versenkung verschwinden (zumindest in der breiten Masse). Meist will sich eine Generation einfach von der ihrer Väter absetzen, neue Trends entdecken, modern und jung sein.
"Wenn Papa herbe Düfte trägt, trage ich Süßes, weil ich ja anders richen will als mein 'alter Herr'".
Wenn die "süße Generation" aber älter wird, sind süße Düfte die neue Norm. Wie also können sich die DANN jungen Leute davon abgrenzen? --> mit herben Düften, zu denen sie dann (altersbedingt) noch keine negativen/oldschool-Assoziationen haben.
Das ist also (vereinfacht gesagt) ein ständiger Wandel....
Das führte dazu, dass die männliche Zielgruppe jetzt nicht mehr der 40+ alte Mann mit Frau und Kind ist, sondern der 20+ alte junge Erwachsene, der mit seinem Duft andere Frauen in seinem Alter ansprechen möchte.
Das heißt nicht, dass junge Frauen keine rauchigen, holzigen, herben Düfte mögen, aber wir dürfen nicht vergessen, dass der Mainstream eben diese Düfte nicht so ansprechend findet wie süße, gourmandige und frisch-fruchtige Düfte. Was sich gut verkaufen lässt wird produziert. Du hast Pacific Chill als Beispiel genommen, da stecken sicherlich mehrere hundert Stunden Marktforschung drin
Du sagst da was richtiges, aber meiner Erfahrung nach ist die Praxis anders.
Die süß-gourmandigen Düften, werden von Frauen zwar häufig als "riecht total lecker/gut" beschrieben, häufig auch mit dem Zusatz "gibts den auch für Frauen" oder "den würd ich auch tragen".
Den Damen gefallen diese Düfte. Klar. Hat ja auch einiges von Damen-Düften, was heutzutage als reiner Herrenduft auf den Markt geschmissen wird.
Besonders attraktiv (im Sinne von anziehend, sexy) finden sie diese Düfte, entegen dem was uns freundlich grinsende Werbeträger auf Youtube und Social Media glauben machen wollen, aber meist nicht. Diese Düfte erzielen mMn nur eine Wirkung: Auffallen. Um jeden Preis.
Als sexy und anziehend werden - zumindest meiner Erfahrung nach - in der Praxis eben die doch klar maskulinen Düfte (Frisch, holzig, sauber, würzig) wahrgenommen.
Gut, ich bin auch keine Anfang 20 mehr, "your mileage may vary".
(...)
auch geil wie hier manche sich direkt aufplustern "was sind denn feminine Akkorde bla bla". 🤣 Ich will eine Frau sehen die sagt "oh der Herr riecht so verführerisch nach Rose und Magnolie, saugeil, den will ich haben, der macht mit mir alles was ich bei fifty shade of Grey gelesen habe."
Vielleicht fühlen sich ja hier die einen oder anderen Aramis 900 Eau de Cologne-,
Mouchoir de Monsieur-,
Zino Eau de Toilette-,
No. 88 Cologne-Verwender bemüßigt, von den ladies reactions zu berichten. 🤣
Das führte dazu, dass die männliche Zielgruppe jetzt nicht mehr der 40+ alte Mann mit Frau und Kind ist, sondern der 20+ alte junge Erwachsene, der mit seinem Duft andere Frauen in seinem Alter ansprechen möchte.
Das heißt nicht, dass junge Frauen keine rauchigen, holzigen, herben Düfte mögen, aber wir dürfen nicht vergessen, dass der Mainstream eben diese Düfte nicht so ansprechend findet wie süße, gourmandige und frisch-fruchtige Düfte. Was sich gut verkaufen lässt wird produziert. Du hast Pacific Chill als Beispiel genommen, da stecken sicherlich mehrere hundert Stunden Marktforschung drin
Du sagst da was richtiges, aber meiner Erfahrung nach ist die Praxis anders.
Die süß-gourmandigen Düften, werden von Frauen zwar häufig als "riecht total lecker/gut" beschrieben, häufig auch mit dem Zusatz "gibts den auch für Frauen" oder "den würd ich auch tragen".
Den Damen gefallen diese Düfte. Klar. Hat ja auch einiges von Damen-Düften, was heutzutage als reiner Herrenduft auf den Markt geschmissen wird.
Besonders attraktiv (im Sinne von anziehend, sexy) finden sie diese Düfte, entegen dem was uns freundlich grinsende Werbeträger auf Youtube und Social Media glauben machen wollen, aber meist nicht. Diese Düfte erzielen mMn nur eine Wirkung: Auffallen. Um jeden Preis.
Als sexy und anziehend werden - zumindest meiner Erfahrung nach - in der Praxis eben die doch klar maskulinen Düfte (Frisch, holzig, sauber, würzig) wahrgenommen.
Gut, ich bin auch keine Anfang 20 mehr, "your mileage may vary".
Ja, guter Punkt! Trotzdem glaube ich, dass die sehr jungen Nasen nicht so herbe und maskuline Düfte gewohnt sind. Wenn es dann in die Mitte der Zwanziger geht, kannst du schon eher solche Düfte tragen und stößt nicht auf Feedback wie "Du riechst wie mein Vater".
Wenn du dir die Duftinfluencer auf TikTok und Co anschaust in den USA, Australien und auch hier, ist die Zuschauerschaft sehr jung. Wir dürfen nicht vergessen, dass die meisten Düfte ja nicht ausschließlich für den deutschen Markt hergestellt werden. Die jüngeren Menschen können sich mit den herben, masukulinen Düften nicht identifizieren. Ob da noch reinspielt, dass das weibliche Gegenstück diese Düfte an jungen Männern auch nicht so sehr mag, sei dahingestellt.
Wenn du heutzutage gut verkaufen willst, kannst du nicht den Zeitgeist und die Zielgruppe ignorieren. Letztendlich dreht sich alles nur ums Geld.
Weil der OP Pacific Chill erwähnt hat: Ich sehe LV auch nicht unbedingt als Nischenparfümerie, die ihr eigenes Ding macht, sondern die Düfte als massenoptimiertes Verkaufsprodukt.
Mal ganz abgesehen von der Entwicklung der aktuellen Parfumtrends und der Auffassung von Männlichkeit: Bei der Flut an Neuerscheinungen und Masse an Düften der Vergangenheit, die es noch ganz regulär im Laden, online, neu oder gebraucht, reformuliert oder Vintage zu kriegen gibt, kann man wohl nicht von "Aussterben" sprechen, ganz im Gegenteil. Es herrscht komplette Parfuminflation. Man muss vielleicht nur genauer hinschauen bzw. etwas zurückschauen und kann nicht erwarten, von jeder (besonders gehypten) Marke oder Bubble, das zu bekommen, was dem eigenen Geschmack entspricht. Es ist aber alles da draußen und es zwingt dich ja niemand, irgendwelchen Trends zu folgen. Vielleicht suchst du einfach an den falschen Stellen. Da du nicht mal eine Sammlung angelegt hast, lässt sich das nicht weiter beurteilen und nicht erkennen wie schwer dein Problem wiegt, Düfte zu finden.
Die besagten Unisex-Düfte können auch mal als tendenziell weiblicher, aber eben auch männlicher empfunden werden, das hängt immer von Fall zu Fall ab. Da "versteckt" sich auch einiges. Mir fällt spontan z.B. The Black Knight ein. Es sind letztlich Marketingstrategien und -kategorien. Wie @Rivegauche schon sagt, selbst unter feminin vermarkteten Düften (der Vergangenheit) findet sich für heutige Nasen so einiges, was locker als "männlich" durchgehen könnte. Dass Düfte süßer, gourmandiger, quietschiger werden halte ich auch eher für ein generelles Phänomen (bzw. Problem) als ein geschlechterspezifisches. Viele mögen offenbar Süßkram. Frauen und Männer, und auch Frauen an Männern. Sonst würde das Geschäft wahrscheinlich nicht so laufen. Aber wie man an dir und deiner Frau sehen kann, lässt sich das nicht verallgemeinern. Man sollte sich auch vor Verallgemeinerungen wie dem "Aussterben" hüten. Die Auswahl war nie größer.
(...)
auch geil wie hier manche sich direkt aufplustern "was sind denn feminine Akkorde bla bla". 🤣 Ich will eine Frau sehen die sagt "oh der Herr riecht so verführerisch nach Rose und Magnolie, saugeil, den will ich haben, der macht mit mir alles was ich bei fifty shade of Grey gelesen habe."
Vielleicht fühlen sich ja hier die einen oder anderen Aramis 900 Eau de Cologne-,
Mouchoir de Monsieur-,
Zino Eau de Toilette-,
No. 88 Cologne-Verwender bemüßigt, von den ladies reactions zu berichten. 🤣
Männer, die solche Düfte tragen, haben keine "Ladies Reactions" nötig
Das hat meines Erachtens aber nichts mit den Düften selbst zu tun, sondern schlicht mit Vermarktung. Ziemlich blöd mit einer Zuordnung in weiblich/männlich jeweils die Hälfte der Konsumenten "auszuschließen".
Wer wird denn von irgendwas 'ausgeschlossen'?
Ich kann doch jederzeit einen Herrenduft testen, kaufen und auch tragen.
Wenn alles als unisex deklariert wird, ist es doch auch nicht einfacher.
Das hat meines Erachtens aber nichts mit den Düften selbst zu tun, sondern schlicht mit Vermarktung. Ziemlich blöd mit einer Zuordnung in weiblich/männlich jeweils die Hälfte der Konsumenten "auszuschließen".
Wer wird denn von irgendwas 'ausgeschlossen'?
Ich kann doch jederzeit einen Herrenduft testen, kaufen und auch tragen.
Wenn alles als unisex deklariert wird, ist es doch auch nicht einfacher.
Die meisten Kunden, außerhalb der Parfum- Bubble, richten sich aber nach der Sortierung im Geschäft oder im Online- Shop. Nur die wenigsten männlichen Konsumenten klicken im Shop auf "Frauendüfte". Andersherum genau so. Wenn ich als Hersteller einen Teil meines Kontingents als "Unisex" deklariere, hole ich deutlich mehr Kunden ab.