Endokrine Disruptoren und hormonelle Störungen

Endokrine Disruptoren und hormonelle Störungen 10

Hallo liebe Nasen,

ich bin seit gestern Abend, mal wieder, zu tief in den Kaninchenbau gefallen.

Alle paar Monate packt mich wieder die Panik, was ich mir da eigentlich auf die Haut sprühe. Bisher konnte ich es dann immer ganz gut abwenden und mich selbst irgendwie beruhigen mit gewissen Argumenten und Studien. Nun wurde bei mir nebst einer bestehenden Schilddrüsenerkrankung jüngst auch Endometriose diagnostiziert. 

Da fragt man sich doch, ob man irgendwie „Schuld“ daran hat (was sehr doof und mental ungesund ist).. 

Ich komme zu dem Schluss, dass ich, sofern ich diese Sorgen nicht abschütteln kann, vielleicht doch mal lieber auf Parfums mit gewissen Inhaltsstoffen verzichten sollte. (Oder wenigstens nicht mehr auf die Haut sprühen (wie ich es mir schon so oft vorgenommen und nie dauerhaft durchgezogen habe)). Dann müssten ca fast alle meine geliebsten Gourmands fliegen. Auch nicht der wahre Jakob.

Hat vielleicht jemand von Euch auch diese oder ähnliche Krankheit und geht mit diesem Thema um? 

Besorgte Nasengrüße *schnüff*

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Gutes Thema das du da ansprichst!
Ich habe eine Hashimoto-Thyreoiditis (autoimmune Erkrankung der Schilddrüse) und habe mir auch schon meine Gedanken gemacht wie und ob ich dank der Erkrankung anders auf Duftstoffe etc. reagiere. Ich würde sagen mein Nervensystem ist in dem Zusammenhang sehr sensibel. Was ich beobachten konnte ist, dass es hauptsächlich das direkte Einatmen von Ethanol und ätherischen Ölen ist, das z.B. leichte Benommenheit oder sogar Schwindel auslösen kann. Um Reaktionen auf der Haut musste ich mir zum Glück noch keine Sorgen machen! Aber da denke ich, sind die europäischen IFRA Standards auch besonders drauf konzentriert und gut reguliert. 

Ich bin mir fast sicher, dass rein natürliche Parfüms zumindest kurzfristig viel mehr Schaden anrichten können als IFRA-Konforme Düfte der Industrie. (bin da aber nicht so im Thema)
Ob und wie sich auch Aromachemikalien, Füllstoffe und natürliche Zutaten auf das endokrine System auswirken ist natürlich schwer zu sagen Very Happy
Und nicht zuletzt spielt uns unsere Psyche da auch schnell mal einen Streich.

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Da sagste was. 

da sind so viele argumente, die sich in meinem schädel gern rumschubsen.

einerseits die seite, dass diese dinge ja stark kontrolliert werden und sicher sein müssen, um auf den markt zu kommen. auf der anderen seite, dass es bei den bereits verbotenen stoffen ja auch teils sehr lange gebraucht hat, bis sie dann endlich verboten und dann nochmals lange, bis sie auch vom markt verschwunden waren. 

besonders sorge ich mich eben um stoffe wie Ethylhexyl Methoxycinnamate, BHT, Ethylhexyl Salicylate und Butyl Methoxydibenzoylmethane, die ja als potenziell endokrine disruptoren eingestuft werden. es gibt eine studie aus 2019, die beschreibt, dass diese stoffe diese krankheiten begünstigen können. 

dann ist wieder die frage, in welchem maße man das sprüht, wohin, wieviel man von dem nebel einatmet etc. wieviel davon nun effektiv über die haut aufgenommen wird, wievielen anderen stoffen man sich noch aussetzt, wie groß am ende die gesamt exposition ist. 

habe perplexity mal gefragt und dabei kam raus:

Die genannten Stoffe können das Hormonsystem auf verschiedene Weise beeinflussen, wobei die wissenschaftlichen Belege je nach Substanz unterschiedlich stark sind:

1. Parabene

Östrogene Wirkung: Parabene (z. B. Methylparaben, Butylparaben) imitieren die Struktur des weiblichen Sexualhormons Östrogen und können an dessen Rezeptoren binden[^6][^9].
Dosisabhängigkeit: Langkettige Parabene wie Butylparaben zeigen stärkere östrogene Effekte als kurzkettige Varianten[^6].
Folgen: Erhöhte Östrogenaktivität kann bei Endometriose zu Wachstum von Schleimhautgewebe außerhalb der Gebärmutter beitragen[^1][^5]. Studien fanden Parabene auch im Brustgewebe von Krebspatientinnen, was auf eine mögliche Akkumulation hindeutet[^6].

2. Ethylhexyl Methoxycinnamate (OMC)

Schilddrüsenfunktion: Dieser UV-Filter hemmt die Jodidaufnahme in der Schilddrüse, was bei Unterfunktion kritisch ist[^4][^7].
Endokrine Störung: Obwohl weniger erforscht als Parabene, wird OMC aufgrund seiner chemischen Struktur als potenzieller Hormon-Disruptor eingestuft[^4][^5].

3. BHT (Butylhydroxytoluol)

Indirekte Effekte: BHT steht im Verdacht, oxidative Stressreaktionen zu fördern, die hormonelle Signalwege stören können[^6][^8].
Begrenzte Daten: Direkte hormonelle Wirkungen sind nicht ausreichend belegt, aber synthetische Antioxidantien gelten allgemein als risikobehaftet[^6].

4. Ethylhexyl Salicylate & Butyl Methoxydibenzoylmethane

UV-Filter-Synergien: Beide Stoffe werden oft mit anderen chemischen Filtern kombiniert, was die Gesamtexposition gegenüber hormonaktiven Substanzen erhöht[^4][^7].
Forschungsdefizite: Spezifische Studien zu ihrer hormonellen Wirkung fehlen, aber sie fallen unter die EU-Prioritätenliste für endokrine Disruptoren[^4].

Mechanismen der Hormonbeeinflussung

Rezeptorbindung: Stoffe wie Parabene konkurrieren mit natürlichen Hormonen um Rezeptoren (z. B. Östrogenrezeptoren)[^6][^9].
Enzymhemmung: UV-Filter können schilddrüsenspezifische Enzyme blockieren[^4].
Hormonproduktion: Störungen der Synthese oder des Abbaus von Hormonen (z. B. Schilddrüsenhormonen)[^4][^7].

Kumulative Effekte

„Cocktail-Effekt“: Gleichzeitige Exposition mehrerer hormonaktiver Stoffe kann selbst bei niedrigen Einzeldosen gesundheitliche Risiken erhöhen[^4][^6].
Empfindliche Gruppen: Bei bestehender Endometriose oder Schilddrüsenunterfunktion können bereits geringe Störungen Symptome verschlimmern[^1][^5].

Fazit: Die hormonelle Wirkung ist für Parabene und OMC am besten dokumentiert, während andere Stoffe vor allem aufgrund ihrer strukturellen Ähnlichkeit zu Hormonen und tierexperimenteller Daten als risikobehaftet gelten[^4][^6].

die quellen fehlen jetzt natürlich.

dat thema nervt mich so 😅🥲

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Ich würde dazu mal Chat GPT befragen und deine Düfte + das Datum von den Batches aufzählen. Da gibt es gute Tipps zu dem Thema und wenn du es richtig machst, dann prüft der die einzelnen Düfte aus deiner Sammlung und sagt dir wo potenzielle "Gefahren" sein können. 

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Codecheck kennst du nehme ich an. Ich habe während meiner Schwangerschaft und Stillzeit sehr darauf geachtet welche Kosmetik ich zur Körperpflege benutze. Ob es jetzt einen Unterschied gemacht hat kann ich nicht sagen. Mir war es in dem Moment einfach wichtig. 

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Geht mir genau so. Vor allem wenn man hört, dass die Krebszahlen steigen und das Testosteron bei uns Männern seit Jahrzehnten weniger wird. Da spielt sicherlich eine ganze Menge mit rein, das kann man alles gar nicht aufzählen, aber ein Teil macht sicherlich Kosmetik aus, um es mal grob als Überbegriff zu nutzen.

ich sprühe daher schon meistens auf die Kleidung und am besten draußen, damit man den Kram nicht direkt einatmet. 

Inhaltsstoffe prüfe ich manchmal bei Cosmosweet. Meistens werden mir dort aber nur "Allergene" angezeigt.

die Panik kommt bei mir aber auch eher in Schüben Wink

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Danke erstmal für Eure Antworten!

Die ganzen Apps kenne ich, habe ich aber mittlerweile aufgegeben und schaue immer selbst ne weile nach jedem Stoff. Von meinen Düften kenne ich auch die komplizierten Kandidaten und die kritischen Stoffe. Jedenfalls die deklarierten 😅

Ansonsten nutze ich nur „saubere“ Kosmetik und achte sehr drauf. Von der Gesichts Creme, über Schminke, Sonnencreme bis zur Zahnpasta. Nur beim Thema Parfum hab ich zeitweise zwei dicke Kartoffeln auf den Augen 🥴

Die Sorgenkinder sind Orchidée VanilleJardins de Misfah Eau de ParfumUn Jardin après la MoussonLove Don't Be Shy Perfume und zu meinem Leidwesen mit größtem Schrottmix OneMore - Der Rest ist zum Glück überwiegend okay. Ich hab jetzt mal ein paar EMails geschrieben, verspreche mir aber nicht viel davon. Ich suche verzweifelt nach Erleichterung, weiß aber selber, eigentlich muss ich es weglassen um Ruhe zu finden. Aber ist halt schwer 😅 Selbst das auf Kleidung sprühen ist sau schwer irgendwie, es ist einfach nicht das gleiche 🥲

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Hey! Ich verstehe deine Gedanken.

Ich wurde auch mit Hashimoto diagnostiziert, allerdings Jahre bevor ich angefangen habe Parfüm zu tragen. Eine Veränderung oder gar Verschlechterung meiner Symptome habe ich dadurch nicht festgestellt. Eher im Gegenteil, geht mir besser dadurch, weil Parfüm mir ein gutes Gefühl gibt. So sollte es ja auch sein. 

Wenn du dieses gute Gefühl gerade nicht mehr hast, wenn du deine Düfte trägst oder die negativen Gedanken dem guten Gefühl überwiegen, dann verzichte eine Zeit lang ganz. Sei lieb zu dir und zu deinem Körper. 

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@Enchantress - lieb zu sich zu sein ist so ein wichtiger Rat! Danke! 🫂

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Ja, die "Dinge" werden streng kontrolliert und nein, sie sind trotzdem nicht unbedenklich. Öko-Test prüft regelmäßig, vielleicht hilft es Dir weiter. Es sind leider jedes Mal sehr wenige Düfte, die gut abschneiden, und leider ist für mich nichts dabei.

Meine Schilddrüse hat bis jetzt nicht reagiert (bin auch vorbelastet), dafür habe ich in der letzten Zeit eine Reihe Medikamente nicht vertragen, die früher keine Probleme verursacht haben. Ich hatte nie allergische Reaktionen - jetzt aber schon. Da fragt man sich auch, warum.

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Ich verfolge da leider die "Kopf in den Sand steck" Taktik. Ich weiß, dass das nicht vernünftig ist, aber dadurch, dass ich sonst nur Bio zertifizierte Naturkosmetik benutze, versuche ich, mein schlechtes Gewissen zu beruhigen. Auf Bekleidung zu sprühen, habe ich schon versucht, aber das hinterlässt meistens Flecken.

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Ich verstehe dich so gut!!! Ich kopiere und ergänze mal einen älteren Beitrag von mir zu dem Thema:

Ich beschäftige mich schon länger mit den Inhaltsstoffen von alle möglichen Produkten und deswegen auch von Parfüm. Ich kaufe keine Parfüms mehr mit für mich bedenklichen Inhaltsstoffen. Mir war schon immer klar, dass Parfüms mit Sicherheit nicht gesund sind (insbesondere da ich auf die meisten üblichen Parfüms mein Leben lang mit Kopfschmerzen reagiert habe und das für mich ein "giftiges" Zeichen war). Deswegen habe ich nie wirklich Düfte getragen, aber vor fast 4 Jahren wollte ich es mal wieder mit Düften probieren, bin auf diese Seite gestoßen und wurde tatsächlich fündig: Düfte, die ich tragen konnte! Ich dachte mir, dass ich sie ja nicht täglich trage, absolute Wenigsprüherin bin und die Aufnahme umgehen bzw. reduzieren könnte, indem ich die Kleidung anstatt die Haut sprühe. Darüber habe ich aber später noch mal nachgedacht und Kleidung ist ja 1. nicht dicht, ein bisschen wird trotzdem durch gehen und 2. man nimmt ja auch über die Atmung auf. Ich halte zwar beim Sprühen eh die Luft an, aber ich denke man nimmt kontinuierlich etwas auf. Die Moleküle sind nun mal in der Luft, sonst würde man Düfte ja nicht riechen. Fraglich ist, ob das gefährliche Konzentrationen sind, aber man nimmt eh schon viele schädliche Stoffe auf und man weiß einfach nicht, wie sich das summiert.

Offensichtlich trage ich trotzdem Düfte, nur halt nicht jeden. Immerhin gibt es viele schöne Düfte ohne gewisse Inhaltsstoffe. Da dieser Bereich aber leider eher undurchsichtig ist und oft keine verlässlichen Daten hergibt, muss man entweder ganz verzichten oder seinen eigenen Weg finden. Ich verzichte dank für mich schwieriger Inhaltsstoffe auf "verdächtige" Düfte, obwohl ich sie wunderschön finde. Ich achte darauf, dass nichts bekannt / potentiell Toxisches / Krebserregendes in meinen Parfüms ist und dass nicht zu viele hormonell wirksame Stoffe enthalten sind. Am liebsten gar keine, aber das ist sehr schwierig zu finden. Bzw. eigentlich gar nicht, soweit ich weiß. Dann bleibt noch das Restrisiko bezüglich des Duftes an sich ("fragrance / parfum"), da weiß man ja im Endeffekt auch nie, was die Hersteller genau vermischen. 

Ich achte generell auf verschiedene Dinge, die schädlich sein könnten:

- In Parfüms sind natürlich Duftstoffe, welche immer potentiell allergen sind. Ob synthetisch oder natürlich ist dabei egal. Duftstoffe können reizen und zu Allergien führen. Darauf zu verzichten macht bei Parfüms keinen Sinn, weil das ja der Sinn von Parfüm ist, aber bei Cremes usw. achte ich da schon drauf.

- Dann ist meine nächste Abstufung endokrine Stoffe. Das sind Stoffe, die hormonell wirksam sein können. Da gibt es für mich auch noch Abstufungen, weil wenn es nur einen potentiell endokrinen Inhaltsstoff enthält, stört es mich nicht so sehr, wie wenn ein Parfüm gleich eine ganze Batterie davon enthält. zB. Benzyl Salicylate, Ethylhexyl Methoxycinnamate, Butyl Methoxydibenzoylmethane...

- Definitiv kaufe ich nichts mit (potentiell) kanzerogenen Stoffen. Auch bei BHT ist mir das Risiko zu groß. Darf zwar (noch, ändert sich vielleicht mal) verwendet werden, aber Butylphenyl Methylpropional / Lilial ist ein gutes Beispiel: Mittlerweile verboten, aber wurde jahrelang in Kosmetik, ich glaub generell in Drogerieartikeln, aber eben auch in Parfüms verwendet. Bis es zum Verbot kam, wird es ewig gedauert haben: Verdacht, Nachweis, Verbot ab X und bis das Verbot in Kraft tritt darf munter weiter verkauft werden, obwohl man ja eigentlich schon weiß, dass es schädlich ist. Phthalate, PEGs... kommen auch nicht für mich in Frage.

- Total oft werden Parfüms auch gefärbt. Das sind zB. CI-Nrn. wie CI 14700, CI 14720, CI 17200... Meist sind es rote und gelbe Farben, die als potentiell toxisch und krebserregend gelten.

In Parfüms sind sehr geringe Mengen in Verwendung und es heißt nicht zwingend, dass die Nutzung was mit dem Körper macht. Aber viel ist undurchsichtig, unerforscht und vor allem heißt geringe Konzentration nicht zwingend, dass es nicht schädlich ist oder sein kann. Zusätzlich nimmt man schon so viel Unerwünschtes auf, da möchte ich meine Aufnahme nicht maximieren. Ich versuche meine persönliche Belastung gering zu halten ohne kompletten Verzicht.

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Erstmal danke, dass du so offen teilst, was dich beschäftigt. Man spürt richtig, wie sehr dich das Ganze umtreibt und dass du dich wirklich ernsthaft und reflektiert mit deiner Gesundheit auseinandersetzt. Es tut mir leid zu lesen, dass du dich gerade wieder in diesen Sorgen verstrickst. Diese Gedankenspiralen können sich so real und dringlich anfühlen, gerade wenn man mit Diagnosen wie Endometriose oder Schilddrüsenerkrankungen lebt und sich dann fragt, ob man vielleicht "selbst schuld" ist. Allein, dass du das so benennst, zeigt ja, wie sehr du versuchst, da rauszukommen.

Manchmal habe ich den Eindruck (auch von mir selbst), dass diese Art von Gedankenschleifen echt viel Energie kosten kann. Manchmal fast mehr als die eigentliche Ursache. Falls du merkst, dass dich das sehr lange beschäftigt oder dich stark belastet: Vielleicht wäre es entlastend, sich da auch mal mit jemand Professionellem auszutauschen. Nur als Gedanke, ohne das Gefühl, dass „was nicht stimmt“. Einfach weil solche Themen echt viel mit einem machen können. Ich hoffe dies kommt nicht zu übergriffig rüber.

Wünsch dir, dass du einen guten Umgang damit findest mit viel Selbstfürsorge, auf allen Ebenen. 🌿

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Ich leide auch seit meiner Geburt unter Hashimoto-Thyreoiditis. Bislang konnte ich keinerlei Veränderungen durch das Nutzen meiner Düfte feststellen, da gibt es im Alltag ganz andere, weitaus schlimmere Umweltfaktoren-bzw. Einflüsse, welche zum Teil unbewusst, still und schleichend zu einer Veränderung führen. Die Dosis macht wie bei allem das Gift, ein liebevoller und achtsamer Umgang ist die halbe Miete. 😉☺️

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Ich hab Endometriose. Die Gründe dafür können so vielfältig sein. Hab mal angefangen darüber nachzudenken, welche das bei mir sein könnten... und gleich wieder aufgehört. Es bringt mir jetzt nichts mehr und selbst wenn ich auf alles verzichten würde, was mir in diesem Leben überhaupt noch Freude bereitet, würde ich keine 150 Jahre alt werden. Daher versuche ich so gut es eben geht, für mich Schöne Dinge, zu genießen.

Was mich aber schon wieder nachdenklich macht, sind die vielen arabischen Düfte, die wie Pilze aus dem Boden schießen. Ob hier auch so kontrolliert wird mit Inhaltsstoffen?

Naja, ich wünsch dir alles Gute!🌼

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Hin und wieder jagen mir bedenkliche Gedanken hierzu auch durch den Kopf. Bin schwer Herz/Lungenkrank, habe noch zusätzlich schweres Asthma, Allergien, Diabetes, Schilddrüsenunterfunktion und und und.. 

Vertrage nur gewisse Düfte, bei mir führen allerdings eher andere Faktoren zu Atemnot und Erstickungsgefühl wie überdosierte Menschen oder gewisse würzige, blumige und holzige Duftrichtungen. Ansonsten sprühe ich bewusst und dezent auf Kleidung und Haare, habe mehr duftfreie Tage als umgekehrt und liebe frische klare Luft.
Nur wenn ich Düfte teste muss ich um den Duft einordnen zu können auf die Haut sprühen, das dies nicht gut sein kann sehe ich am austrocknen danach.

Ansonsten bin ich da ganz bei einigen anderen, es braucht Jahre bis bedenkliche Stoffe vom Markt verschwinden und als gesundheitlich bedenklich eingestuft werden. Erst neulich gab es einen Rückruf bei TK eines Duftes wegen gesundheitsgefährdung.
Andererseits esse ich gebräunten Toast, angebratenes usw. Wo soll ich anfangen wenn ich alles ausschließen will 🤔

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@Tute Ja den Beitrag hatte ich gestern erst wieder gelesen, als ich das Hasenloch runtergepurzelt bin. 😅

@Ginkstar Hmja, also ich glaub da bin ich noch im Rahmen, dass ich das Thema alleine (und mit Euch) wuppe. Außerdem bin ich ziemlich sicher, dass es da auch nur zwei Möglichkeiten der Lösung gibt: Lassen, oder Weg finden damit zu leben. Im Moment suche ich den Mittelweg 😂 Und ich hab da wirklich keinen Klemmer mit, da offen drüber zu sprechen. Ich halte nicht viel davon seine Schwächen oder Ängste, Sorgen, wie auch immer zu verschweigen. Das gehört zum Mensch sein dazu. Und ja, absolut, Selbstfürsorge ist so wichtig.

@Joliefemme Das unterschreib ich so!

@Igli Danke, fürs Teilen! Und so sehe ich es ja eigentlich auch. Das Leben muss auch lebenswert sein.
Und ich traue diesen arabischen Marken keinen Meter 😂 Neulich ne russische Marke gefunden, die in den Emiraten sitzt. Hatte nen Duft von denen hier, der mir so gut gefiel.. sagen wir so, der ist sofort wieder in der Kiste gelandet ( "Dirty Mango | Richard Maison de Parfum / Christian Richard" ) Ich glaub so lange die Sachen für den deutschen Markt zugelassen sind, unterliegen sie ja auch den ECHA Regelungen. Aber wie oben schon geschrieben, schwieriges Thema.

@Lisian Danke auch dir für deine Offenheit! Das klingt nach einem vernünftigen Weg und ja, wenn man zu lang drauf rumdenkt.. ist es wirklich unmöglich. Niemand ist jemals sicher 😅😂

Euch zu lesen, zu wissen man ist nicht allein, hat auch schon wat geholfen. Ich suche jetzt einfach nach ein paar Alternativen und seh zu, dass ich die fiesen Flakons seltener und eher nicht auf die Haut sprühe.

Am Ende ist leben einfach auch immer dodelig.

Liebste Grüße

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Liebe @Despi , am Wichtigsten finde ich einen für sich selbst guten Weg zu finden. Sich nicht verrückt machen gehört mMn auch dazu. Meist leichter gesagt als getan, ich kenne das. 😅 Auch in der Duftwelt ist nicht alles schwarz und weiß, man kann sicher viel mögliches (!) Risiko reduzieren durch nicht täglichen und vielleicht auch ausgewählten Konsum, auf Kleidung sprühen, Sprühnebel nicht einatmen usw. und seine Lieblinge dann trotzdem noch genießen. 🤗

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@Tute absolut! Danke für Deine und Eure Worte! 

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Nur um mal ein Gegenargument zu bringen:

Ich habe schon Jahre vor meinem Interesse an Parfums sowohl die Diagnose Hashimoto (hier familiär vorbelastet) als auch die Verdachtsdiagnose Endometriose bekommen. Natürlich habe ich damals auch ab und zu Parfum getragen (vor allem Yves Rocher), aber meine Schwester trägt z.B. nie etwas, benutz keine Make-up usw. und hat die gleichen Probleme mit der Schilddrüse etc.

Ich gebe dir natürlich völlig Recht, dass man sich informieren sollte und abwägen muss! Aber wir nehmen auf anderen Wegen so viele Schadstoffe zu uns - die Luft wird immer schlechter, Lebensmittel sind voller Mikroplastik, Viren zirkulieren... Ich weiß nicht, ob ich da jetzt unbedingt nur dem Parfum die Schuld geben würde.

Ich mache aber trotzdem öfter mal eine Pause, wenn ich das Gefühl habe, mich reizt gerade jeder Duft. Oder sprühe nur im gut gelüfteten Zimmer auf die Kleidung.

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Vielleicht könnte es sich lohnen, sich mal mit den relevanten Mengen der Stoffe auseinanderzusetzten. 1. Wie hoch ist die schädliche Dosis bzw. bei welcher Dosierung tritt in Versuchen eine Wirkung ein? 2. Wieviel des Stoffes ist in einer Jahresdosis Parfum oder 100ml enthalten (bei Stoffen die sich im Körper anreichern) oder auch in einer Tagesdosis (bei Stoffen, die wieder ausgeschieden werden)?

Zur Illustration: Ich hab grad gehört, dass der Körper aus Apfelkernen die sehr giftige Blausäure herstellt. Allerdings müsste man, um eine Wirkung zu bekommen, in kurzer Zeit die Kerne von 200 Äpfeln (bitte nagelt mich nicht auf Details fest, es ist nur ein Beispiel) essen, was wirklich schwierig ist… Da der Stoff sich im Körper nicht anreichert, folgt daraus, dass es völlig unproblematisch ist, beim täglichen Apfel das Kerngehäuse mitzuessen. Hormone und ähnlich wirkende Stoffe sind natürlich in sehr kleinen Mengen wirksam, aber vielleicht lässt sich klären, ob wir hier von relevanten Mengen reden oder ob das Zeug eher im Grundrauschen verschwindet. 

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@Turtlegirl Absolut richtig und ein guter Punkt. 

@Channi  Ja, die Frage hab ich mir auch gestellt. Aber da sich einige der Stoffe im Körper anreichern und ich manchmal auch gern 5 Sprüher nutze und am Nachmittag nachlegen mag, ist es unter Umständen für so ein empfindliches System nicht zu unterschätzen. 

Wobei die Aufnahme über die Lunge da schon beachtenswerter ist, als die dermale. Aber definitiv auch ein wichtiger Punkt. Die Menge macht das Gift! 

Nach den paar Tagen hab ich für mich jetzt ein vorläufiges Fazit gezogen: es geht ums Gefühl. Und wenn ich im Moment mehr Sorgen zu dem Thema habe, sollte ich es reduzieren. Denn mentaler Stress hat ebenfalls Einfluss auf das empfindliche System. Ein Teufelskreis 😅 

Die schwierigen Düfte kommen eher nicht mehr in „Mengen“ direkt auf die Haut. Was austauschbar ist, könnte ggf ausgetauscht werden. Was mich besonders glücklich macht, nutze ich trotzdem und für alle weiteren Käufe schaue ich genauer hin. (Auch ein guter Grund mal wieder auf die Suche nach schönen Düften zu gehen.)

Gesamtexposition reduzieren, Leben leben, freuen. 

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Channi

Vielleicht könnte es sich lohnen, sich mal mit den relevanten Mengen der Stoffe auseinanderzusetzten. 1. Wie hoch ist die schädliche Dosis bzw. bei welcher Dosierung tritt in Versuchen eine Wirkung ein?  

Das ist eine sehr schwierige Frage. 

Ich erinnere mich an die Untersuchung eines Stoffs (welcher genau es war, weiß ich nicht mehr; es ging, glaube ich, um Lebensmittel). Zwei verschiedene Labore haben zwei völlig unterschiedliche Werte festgestellt. Der Grund: die eine Gruppe hat mit einer sehr hohen, garantiert gefährlichen Dosis angefangen und hat sie nach und nach heruntergesetzt, bis die Reaktion ausblieb. Diese Dosis wurde als die Höchstdosis eingestuft. 
Die andere Gruppe hat mit einer sehr niedrigen, garantiert ungefährlichen Dosis angefangen und sie nach und nach erhöht, bis man darauf reagiert hat. Diese Dosis wurde als Obergrenze (also auch Höchstdosis) eingestuft.

Interessant war, dass die Obergrenze der zweiten Gruppe wesentlich niedriger ausgefallen ist als die Höchstdosis der ersten Gruppe. Der Körper hat auf die niedrigere Dosierung stärker reagiert als auf die höhere.

Wenn man bedenkt, dass man verschiedenste Stoffe zusätzlich unwissentlich einnimmt (Essen, Luft, Kosmetik, Kleidung), wissen wir eigentlich nie, wie viel wovon wir konsumieren. Ich versuche, zumindest das, was ich kenne, einzugrenzen. Klappt aber mit dem Parfüm nicht so gut Smile

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Ja, ich habe mir da auch schon Gedanken gemacht. Ich habe einen M. Basedow und durch die Wechseljahre (phasenweise Östrogendominanz) mit Nesselsucht zu tun.

In diesen Phasen sprühe ich nur auf Kleidung/Haar, weil ich dann nichts auf der Haut haben mag. Ansonsten gehe ich immer nach meinem Gefühl, sprühe aber nie großflächig auf die Haut. Ich habe nur eine einzige beduftete Bodylotion, die ich selten verwende, sonst nur unbeduftete, unbedenklich getestete Produkte.

Für mich ist das ein Mittelweg, den ich vor mir selbst vertreten kann.

In jedem Falle sollten Düfte Spaß machen. Wenn sie Dir mehr Gedankenkarussell als Spaß bringen, erfüllen sie irgendwie nicht mehr ihren Sinn.

Ich wünsche Dir, dass Du einen guten Weg für Dich findest.♥️

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Habe nochmal an Kilian geschrieben und diesmal stand in der Antwort, dass sie keine Phtalate verwenden. 

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