Lila

Lila

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6 - 10 von 45
Lila vor 14 Jahren 12 1
10
Haltbarkeit
8
Duft
Amber, Tee und Tabak
Eine beschwipste kribbelige Champagner/Vodka-Kopfnote sorgt gleich zu Beginn für Partylaune. Auf meiner Haut entwickelt sich dann schnell eine dunkle harzige Würze gepaart mit sehr rauchigen Noten. Bevor mir das Ganze zuviel wird, lässt die Intensität aber schon nach einigen Minuten nach und es wird ganz wohlig und harmonisch. Der kuschelige Amber hat sich nun vollständig entfaltet und hüllt einen ein; während die alkoholische Kopfnote geschickt durch die Teenote verlängert wird, so dass der Eindruck eines leckeren leicht fruchtigen Drinks über einen sehr langen Zeitraum bestehen bleibt. Vom Kirchenweihrauch merke ich zum Glück nicht viel. Der Duft ist für meine Nase in keinster Weise sakral angehaucht, was ich gut finde. Statt dessen kommt eine kräftige süßliche Tabaknote zum Vorschein (die vielleicht aus der Mischung von Weihrauch, Tee und Leder entsteht?). Zimt wärmt den Gesamteindruck noch mehr auf und rundet den Duft sehr schön ab.

Ich assoziiere mit diesem Duft ein gemütliches Trinkgelage vor einem Kamin. ;-) Man hängt in Ledersesseln rum, schlürft leckere Vodka-Cocktails und raucht gute Zigarren... Ambre Russe ist ein toller komplexer Duft und wer Amberdüfte mag, sollte ihn unbedingt mal testen.
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Lila vor 14 Jahren 5
10
Haltbarkeit
3
Duft
algige Meeresbrise
Die Duftnoten sind hier nicht ganz vollständig angegeben. Bei ALzD habe ich folgende gefunden:

Kopfnote: Immortelle (Italienische Strohblume)
Herznote: maritime Noten, Maiglöckchen, Noten von warmem Sand
Basisnote: Blasentang

Im Auftakt kommt einem gleich eine sehr authentische erfrischende Meeresbrise entgegen mit einer leichten Würze durch die Immortelle. So richtig zusammenpassen will das für meine Nase nicht, aber es gestaltet den Auftakt zumindest ein wenig interessanter, denn man schnüffelt die ganze Zeit dieser würzigen Note hinterher und fragt sich, was sie in dem aquatischen Kontext zu suchen hat... Die Maiglöckchen sind hier ganz zart vorhanden und geben der Meeresbrise eine liebliche blumige Note ohne sich in den Vordergrund zu drängeln. Im weiteren Verlauf wird der Duft zunehmend algig. Das ist dann leider gar nicht mehr mein Fall und ich will den Duft nur noch schnellstmöglich loswerden. Ich könnte mir das höchstens als Raumspray vorstellen, um sich ab und zu mal ein Meeres-Feeling nach Hause zu holen, aber nach Algen riechen will ich nicht. Nach einiger Zeit bekommt der Duft dann eine unangenehme Plastiknote (liegt das mal wieder an den bösen Maiglöckchen?)... :-s

Im Großen und Ganzen erinnert mich Aqua Motu sehr an Tirrenico von Profumi del Forte, bloß das dieser nicht ganz so salzig und zum Glück auch nicht fischig riecht. Hier liegt die Betonung auf den Algen, was allerdings für meine Nase auch nicht viel besser ist. Und im Gegensatz zu Tirrenico entwickelt sich Aqua Motu auf meiner Haut nach einer Weile plastikartig synthetisch. Dafür kostet er aber auch 80,-€ weniger... ;-)
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Lila vor 14 Jahren 5
10
Haltbarkeit
6
Duft
Ohne Maiglöckchen...
...hätte mir dieser Duft vermutlich viel besser gefallen. Ich bin aber dennoch angenehm überrascht, denn erwartet habe ich einen quietschigen Spaßduft. Der Gesamteindruck ist zwar schon etwas shampoomäßig, aber ganz so simpel ist es dann doch nicht. Was bei mir ziemlich früh durchkommt ist eine schöne Würze; und die vermischt sich auf sehr interessante Weise mit der Himbeere und der Säure des Rhabarbers. Der Duft entwickelt sich bei mir dann aber leider auf etwas unschöne Weise. Er wird zunehmend kratzig, synthetisch und unkomfortabel. Ich weiß nicht, ob das der (eigentlich nicht vorhandene) Moschus bewerkstelligt oder nicht doch eher das Maiglöckchen, welches mich an Chloé erinnert, wo es auch so plastikmäßig daherkommt, mit einer Chlornote, die an Schwimmbad und Waschpulver erinnert. Dieses chemische Maiglöckchen ist hier zwar nicht so beissend wie bei Chloé, sondern geringer dosiert und gepuffert durch Rose und Patchouli, aber es stört mich trotzdem. Es ist auch ein sehr hartnäckiges Maiglöckchen und bleibt bis zum Schluß erhalten, wird aber mit abnehmender Intensität deutlich weicher und cremiger...
Was mir an dem Duft aber gut gefällt, ist die wirklich leckere Himbeernote, die genauso langlebig ist wie das Maiglöckchen. Nach einigen Stunden bleibt nur ein Hauch von dieser himbeerigen cremigen Blumigkeit zurück und das finde ich sehr hübsch und angenehm. Wenn man diesem Duft schon unbedingt eine Haarfarbe zuordnen wollte, dann wäre das eindeutig ein schickes Himbeerrot. Dunkles Pink mit blauen Reflexen ginge aber auch... ;-)

Vielen Dank an Eternity für die Probe! Ich habe mich sehr gefreut, Bryant auch mal schnuppern zu dürfen. :-)
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Lila vor 14 Jahren 8
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Labdanum
Alahine ist ein Duft für Labdanum-Liebhaberinnen. Die würzige harzige Base kommt sehr schnell durch und dominiert diesen Duft. Dazu gibt es noch einen Schluck Patchouli und "betrunkene Blumen" (vor allem Rose), die nach Likör duften. Ylang und Bergamotte sind für einen sehr kurzen Moment anwesend. Kaum sind sie da, sind sie schon wieder weg. Das ist schade, denn die Kopfnote hat so eine herrliche cremige Blumigkeit; darin würde ich gerne etwas länger schwelgen... aber die Basis ist einfach zu kräftig. Hin und wieder schwebt die Kopfnote noch einmal über der knarzigen Würze vorbei. Aber so schwach, dass man immer nur einen kleinen Zipfel erhaschen kann, bevor sie wieder verschwunden ist.
Ich komme leider mit dem likörigen Rosen-Akkord nicht gut zurecht. Mir schlägt das nach einiger Zeit auf den Magen, so als würde ich über längere Zeit an einer Schnapsflasche schnuppern. Die kräftige Labdanum-Note fängt dann auch an mich zu nerven. Wenn Rose und Labdanum irgendwann nachlassen, wird der Duft weich und balsamisch. Vanille rundet den Duft ab und lädt zum Kuscheln ein...
Für mich ist Alahine zwar nicht der richtige, aber es ist dennoch ein schöner und edler Duft; etwas altbacken zwar, aber aufgrund der kräftigen Labdanum-Note auch irgendwie außergewöhnlich.
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Lila vor 14 Jahren 6 3
10
Haltbarkeit
5
Duft
Die Innenansichten eines Hutes...
Stephen Jones riecht nach Hut. Nach Haarspray und Kopfhautfett um genau zu sein. Das war das erste, was mir in den Sinn kam, als ich es aufgesprüht habe. Und dann natürlich nach Veilchen (sehr viel Veilchen) und all den anderen Blumen, die Murcie schon genannt hat... Ich finde den Duft sehr synthetisch aldehydig; beissend sauber mit einer Waschpulvernote und sehr trocken pudrig. In Kombi mit dem Haarspray und dem seifigen Veilchen brutzelt mir das die Nasenschleimhaut wund. Das ist leider kein Duft mit dem ich mich wohl fühlen würde und das ist sehr schade, denn den schwarzen Flakon in dieser kleinen schwarzen Hutschachtel hätte ich richtig toll gefunden. Aber es ist dennoch ein witziges und originelles Parfum und für einen Hutmacher irgendwie sehr stimmig... ;-)
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