4ajbukoshka

4ajbukoshka

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16 - 20 von 74
4ajbukoshka vor 2 Jahren 24 9
10
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
8
Duft
Der Teufel trägt Prada - Satan Moschino. Im Zug nach FFM. Samstag Abend um acht.
Samstag Abend im Zug. FFM Hauptbahnhof und Tshajbukoshka mit Pfeffer im A* und in Pöbellaune, zwei Dinge, die, wie wir gleich noch feststellen werden, sehr gut zusammenpassen.
Vegane Gummibärchen - ohne Gelatine, dafür klebrig-harzig - in den Mund gestopft, Maske drüber und rein in die S-Bahn. Es gibt einfach viel zu wenige Gummibärchen mit Birnengeschmack :‘).
Auf dem Weg zum nächsten Ziel und dem Rest der Gruppe entdeckt Tshajbu eine junge Frau und bleibt stehen.
Ein fragender Blick ist die Frage. Ein fragender Blick ist die Antwort.
Auf „Du hast mich gerade total an eine frühere Mitbewohnerin erinnert, sorrüüüü!“ wird „Haha, ich dachte auch, ich würde dich kennen.“ entgegnet. Beide Augenpaare lächeln.
Tshajbukoshka steht neben den Sitzen. Von dort aus vernimmt sie eine Stimme.
„Ich weiß, wer du bist!“
Tshajbukoshka ignoriert diese Stimme.
„Du bist der Saaatan.“
WTF. Wie kommt man denn auf SO ETWAS?! Ist es der schwarze Aufzug? Blin, das ist doch Teddybärchenflauschefell!
Tshajbukoshka ignoriert den Herren, dessen Stimme alle Umstehenden irritiert.
Was Tshajbukoshka und das Rosenbouquet gemein haben? Beide haben keine Stacheln, halten sich für ziemlich süß und haben es dennoch faustdick hinter den Ohren.
„Du bist der Saaatan!“ tönt es wieder von den Herren mit der Flasche Hochprozentigem in der Hand. Er trägt keine Maske.
T. aus T., bekannt dafür, zu reden und dann zu denken und das Herz auf der Zunge zu tragen, lächelnd und mit bohrend-intensivem Blick: „Ja. Und? Ich weiß auch, wer du bist. Also sei vorsichtig und lass die Leute hier in Ruhe.“
„Du bist der Saaatan (wieder exakt gleiche Intonation)! Bleib weg von mir.“
Tshajbukoshka macht ein paar Schritte zur Seite, zu den anderen aus der Gruppe und einer Halteschlaufe hin.
„Du bist der Saaatan!“
Tshajbukoshka platzt gleich der Kragen. Der Herr hatte gerade einiges vom Inhalt seiner Flasche auf den Boden gekippt.
„Möchtest du das nicht aufwischen? Auf meiner Liste ist ansonsten noch viieeel Platz. Wir sehen uns in der Hölle wieder.“
Tshajbukoshkas Freundinnen verstummen. Dabei will Tshajbu doch nur spielen!

Ja, das Bärchen kann was. Der Flakon alleine sind hundert Gründe für den Kauf.
Der Inhalt: pfeffriger Auftakt, zitrusfruchtig, aber nicht zitronig, würzig dank Muskat, der bis zur Herznote hält, Bio-Birnen-Gummibärchen, seifig-liebe, sanfte Rosen
- eine klar künstliche, aber gleichzeitig kunstvolle Kreation.
Von mir gibt es ein fettes Like und einen festen Platz in der nicht existenten Sammlung.
Wie gefühlt bei allen Moschinos sollte man sein abschließendes Urteil nicht nach dem ersten Blick fällen.
Ansonsten würde ich sagen: selbst schuld.
Auf meiner Liste ist übrigens noch Platz.
9 Antworten
4ajbukoshka vor 2 Jahren 6 5
8
Flakon
10
Sillage
9
Haltbarkeit
6
Duft
Was macht denn die Leiche auf der Tanzfläche? Beatmungsgerät oder Defibrillator?
„Du bist anders
Du bist besonders
Du hast diese Aura so wie damals…
Denn du tanzt wie Madonna 1986“
- und hier, wo ein Hit noch nicht aufhört*, fängt ein Problem an.
Das Zeug hier kann was - oder könnte.
Denn ‚Truth or Dare‘ schreit so laut, dass man ihn selbst auf der Tanzfläche bei 120 Dezibel und bpm hören kann.
Frech, laut, frivol, mit einem Kaugummi im Mund. Plopp. Plopp. Madonna altert in Würde, mag Anderes behaupten, wer will. Ich würde jederzeit mit ihr tauschen.
Außer, sie trüge ToD, mehr dazu folgt:
Plopp. Die Blase platzt, sobald man sich mit einer noch einigermaßen funktionstüchtigen Nase nähert.
Frei nach dem Motto ‚Mehr ist mehr‘ wurde hier die gesamte Population von Tuberose in einen kleinen Flakon gequetscht, dazu noch weitere Blumen, die zusammen mit der Eröffnung und nachdem die oben genannte Nase sich einigermaßen an das Novum gewöhnt hat, einen leicht aasig-verdorbenen Unterton verbreiten.
Als hätte diese Madonna von 1986 den letzten Zug nach Hause verpasst und die einzige Frage, die sich noch stellt, ist:
Biete ich ihr (und mir) ein Beatmungsgerät oder einen Defibrillator an?
Hierbei habe ich die Lilie im Verdacht, es könnte aber auch Jasmin sein. Ich bin unschlüssig.
Wie ein mutwillig bis aufs Letzte ausgebeuteter Florist im Stress vor einer Beerdigung, der deshalb in Särgen auf den Überbleibseln seiner Arrangements übernachtet, möchte ich aber nicht riechen.
Da es das ist, was ToD mir getragen gibt (auf Decken gesprüht mit Abstand gerochen ist es eine andere Geschichte, aber dafür brauche ich das Parfum nicht), wage ich auch nicht den „mit Tüchlein auftupfen“-Test für sensible Nasen und das nächste Mal, sondern frage gleich mal Google, was die Queen of Pop heute so macht und teile meine Inspiration, die mich diesmal in Form des Vergleiches mit "Armani Privé - Vert Malachite | Giorgio Armani" (kann ich nicht bestätigen) und „Madonna“ *von Apache207 und Bausa heimgesucht hat.
5 Antworten
4ajbukoshka vor 2 Jahren 7 4
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
4.5
Duft
Was stimmt schon wieder mit Tshajbu nicht?!
Tshajbukoshka: Props gehen raus an Jo Malone für die Themaverfehlung betreffend der Birne.
Salem: Props gehen raus an Jo Malone dafür, dass Tshajbukoshka heute zwei Mal geduscht hat. Das ist ja unfassbar!
Tshajbukoshka: Ja :‘).
Salem: Ich habe schon immer gesagt, dass mit diesem Tshajbuvieh etwas nicht stimmt, aber gehen wir an den Anfang zurück. Tshajbukoshka wollte noch schnell etwas einkaufen, für einen Junggesellinnenabschied. Es wollte mir aber nicht sagen, ob es da drin eine Apotheke gab und es Beruhigungsmittel, Hallowachtabletten oder die halbe Süßwarenabteilung war. Der erste richtige JGA.
Tshajbukoshka: Auf dass nicht viele solcher folgen mögen.
Tshajbukoshka: Es regnete den ganzen Tag schon in Strömen.
Salem: Dich hat niemand gefragt. Ksch. Vielleicht gehst du ein drittes Mal duschen, bis ich fertig erzählt habe.
Tshajbukoshka: Da war dieser - OH MEIN GOTT - Süüüüüüßling mit diesen traurig-lieben Augen! Er war so groß und lieb und… aaaaaaaaw. Herzchen, Herzchen, Herzchen!
Salem: Was sich die ganze Welt unter einem ‚Süßling‘ vorstellt… (zeigt auf sich selbst, einen schwarzen Kater)… weicht offenbar ab von dem, was Tshajbukoshka sich unter einem ‚Süßling‘ vorstellt.
Tshajbukoshka: Ich habe ihn fotografiert, er war so putzig! (https://www.parfumo.de/Benutzer/4ajbukoshka/Bild/209049)
Salem: Wir wissen es, sie ist versessen von stinkenden Viechern. Dieses ‚Wesen‘ also, es stank zwei Meter gegen den nicht existenten Wind. Und was tut Tshajbukoshka? Bückt sich, spricht mit ihm, hält ihm die Hand hin und lässt sich dann von ihm mit Dreckswasser besudeln (der Hund hatte sich geschüttelt), nachdem sie ihn streichelte und er ihre Hände ableckte. Wow. Das Leben als Katze im Hause Tshajbukoshka ist traumatisch. Fragt meinen Bro, der bis diese Woche noch unter Tshajbukoshkas Schrank gelebt hat und im Schlaf beinahe zerdrückt wurde.
Tshajbukoshka: Sääääääiiijjläääääm… Kannst du mal bitte zum Thema kommen? Was ist dein Punkt? Aus- und abzuschweifen ist MEIN Part!

Salem: Also ja. Tshajbukoshka stank fürchterlich nach nassem Hund. Das konnte nicht geleugnet werden. Daher ging es zuhause angekommen direkt duschen, zum zweiten Mal an diesem Tag.
Tshajbukoshka: Baden.
Salem: Zur Feier des Tages wollte es also mal dieses vielversprechende Pröbchen ausprobieren und die Gelegenheit nutzen, einen zweiten Tagesduft auszuerkiesen.
Tshajbukoshka: Ich wurde von Stöckchen erschlagen! Von solchen Stöckchenbros, wie sie auch in "Karl Tokyo Shibuya | Karl Lagerfeld" sind. Bääääähm, voll ins Gesicht! Ein halber Gartenzaun ist mir da entgegengekommen! Aber kein schöner, sondern Maschendrahtzaun in Synthieholz. Und das wiederum in gammelig.
Salem: Tshajbukoshka wäre nicht Tshajbukoshka, hätte es nicht Hoffnung. Also wedelte es mit den Armen, ging sinnlos von einem Ende des Raumes zum anderen.
T: Stimmt nicht, ich habe gestaubsaugt und nass gewischt, weil die Katzen weg sind (an dieser Stelle hört man Klirren, Geräusche, etwas zerbricht, es war das Tshajbuherz) und hier überall noch Haare sind :‘(.
Salem: Eine Stunde später…
Tshajbukoshka: …möchte ich anmerken, dass die Haltbarkeit für ein EdC wirklich gut ist und es auch an der Abstrahlung nichts zu meckern gibt. Der gammelige Holzmief hat minimal nachgelassen, es riecht nun eine Spur herber, wir fahren nun zweispurig und ich frage mich, wo die versprochenen Birnen und Freesien sein sollen. Moment.
Salem: Freesien kann man erahnen. Meine Nackenhaare stehen zu Berge, mein Fell sträubt sich, das Zeug ist giftig, ich ahne es! Während ich um mein Leben fürchte, ist Tshajbukoshka traurig, dass es keine Birnen zum Abendessen gibt. Moment, Tshajbu, hast du nicht welche gekauft?
Tshajbukoshka: Ja, aber …(klebt mit dem überdimensionalen Riechkolben am Arm und kann unter dem Teil, der noch wie Tshajbukoshka und nicht wie vergammelte Tshajbukoshka unter Treibholz riecht, sogar etwas Birne erahnen)
Salem: Ich rieche den Alkohol bis hierher! Du hast doch heimlich Schnaps getrunken! Was ist das?!
Tshajbukoshka: Ich schätze, das ist jetzt endlich die Birne, auf die ich gewartet habe. Schade. Schnaps hätte ich mir vorhin kaufen können. Aber der hier ist nicht lecker, weder als Getränk noch als Parfum.
Salem und Tshajbukoshka sind sich in diesem Punkt einig: Der nasse Hund roch gepflegter.
Salem: …als Tshajbukoshka mit Birne und Freesie getoppt.
Tshajbukoshka: Vaffanculo!
Salem: Wollen wir wetten? Ich setze dich aus und verwette meinen Katzenbro, dass niemand sich zu dir herunterbeugt, um dir zu erzählen, wie lieb und gut du heute bist.
Der Süßling war voller Herzlichkeit und Zuneigung.
Von Wärme und Geborgenheit kann bei diesem Jo Malone hier nicht die Rede sein.
Schade.
Salem: Nach dem dritten Versuch gibt Tshajbukoshka also auf und die Pseudofreesienbirne weiter an Menschen, denen sie stehen könnte.
Tshajbukoshka: Ich wasche mich lieber richtig, als mich mit Seifen- und Holzreinigungsmittel vollzusprühen. Aber vorher muss ich ein Hühnchen mit dir rupfen, räudiges Katzenfell. Hast du mich allen Ernstes mit ‚ES‘ betitelt?
Salem: Ja, denn du bist eine Witzfigur. (Man hört Fauchen und großes Vaffanculo und sieht Tshajbukoshka mit dem Sprühknopf auf Salem zielen.)
4 Antworten
4ajbukoshka vor 2 Jahren 10 6
10
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
9.5
Duft
Die Geschichte von Nadja Nadezhda und Miroslav Mironovitsh.
Es war einmal ein junges Mädchen, dessen Name Nadja war. Wenn Nadja Nadezhda nicht gerade damit beschäftigt war, Zitronen mit Puderzucker zum Frühstück zu essen und dabei Bonbons zu lutschen, schenkte sie den Menschen um sie herum ein Lächeln. Dieses zarte, kaum merkliche Lächeln, das auch ihre hellblauen Augen annahmen, verzauberte die Menschen von Tag zu Tag, ohne dass sie dabei auch nur ein Mal den Hauch einer Ahnung hatten, wie um sie geschehen war.
Nadja Nadezhda schien so fröhlich und unbekümmert, dass niemand je darauf gekommen wäre, dass sie ein Geheimnis hütete - eines von der Sorte, welches sie dazu brächte, ihre Seele zu verkaufen, von einer Brücke zu springen und ihrem jungen Leben ein Ende zu bereiten.
Denn Nadja war stumm, sie sprach nie auch nur ein Wort. Das führte dazu, dass man sie als etwas nie Dagewesenes, Wunderschönes nebst Neugier auch mit kühler Distanz betrachtete.
Auf der anderen Seite war da Miroslav. Miroslav Mironovitsh, der Nadja Kraft gab, wie ein Talisman, eine Heilpflanze oder wie der kleine Zweig, den er Nadja vor seiner Abreise überreichte.
‚Die Augen auf einen verschwommenen Horizont gerichtet, regnete es lautlos von der Decke.‘
‚Als er ging, weinte sie‘, salzige Tränen auf seine Haut. Sie schmeckten so süß.
Nadja ‚fiel auf die Knie und bat darum, ihn zu bewahren‘, zu bleiben.
Alsbald verlor sie, was Miroslav ihr überlassen hatte. Was ihr blieb, waren die Blumen im Garten, die sie gemeinsam gepflanzt hatten. Sie waren so einzigartig, dass sie bei deren Anblick immerzu an Miroslav denken musste und die Erinnerung schmerzlich über sie hereinbrach. An fünf Stunden eines jeden Tages dachte sie an ihn und konnte mit ihren Tränen das Blumenbeet gießen. ‚Doch hatte sie ihr Herz nicht für immer verschlossen‘. Jeden Tag ‚biss sie sich auf ihre‘ rosa leuchtenden Lippen und hoffte weiter, dass er zurückkehren würde. Sie trug die Hoffnung in sich und die Welt hinaus. Sie strahlte, unheimlich leise und sanft.
Egal, wie viele Tränen sie bis heute vergossen haben mag: Nadja Nadezhda stirbt zuletzt. Miron wird zurückkehren wie ‚jedes Schicksal, das mit ihm verbunden ist‘. Eines Tages, wenn auch nur in der Erinnerung, in der wir alle lebendig bleiben.
‚Ich glaube so sehr an dich, wie ich nicht einmal an mich selbst glaube‘, waren seine letzten Worte an sie.
Bis jetzt.
Denn wenn Nadja nicht gestorben ist, wandelt sie noch heute durch die Welt und bringt allen Licht, denen sie begegnet.
Und Miron wird kommen und sie sowie ihre Seele befreien. Denn ‚wenn alle Wege ins Nichts führen, ist die Zeit gekommen, nach Hause zurückzukehren.‘

‚Inspiration‘ (in deutscher Übertragung und Übersetzung):
Homie - Ptitsa Raj
Lesha Svik - Plakala
Oxxxymiron ft. Bi-2 - Pora vozvrashchat‘sja domoj
Antonín Dvořák - Rusalka (Oper, darauf basierendes Märchen „Rusalka“)

Kurzzusammenfassung:
- Romantikfaktor: 11/10
- „Farbe“ des Dufts: hellblau, rosa, mit minimal gelb-grünen Anklängen in der KN
- KN: gelb-grün, dann hellblau, zitrisch-süß, erfrischend, Bonbon-Vibes
- HN: rosa; Blumen, einzigartiges Bouquet, man riecht Magnolie (ähnlich wie bei Versace Bright Chrystal, nur schöner), Marshmallows sind gut erkennbar, werden mit Vanille noch betont, gleichzeitig streift etwas Salziges die Nase, wie Meerwasser/ Tränen auf der Haut;
keine weitere nennenswerte Entwicklung
- Haltbarkeit: +/- 5 Stunden, besser nachsprühen
- Sillage: besser nachsprühen, wird schnell hautnah
6 Antworten
4ajbukoshka vor 2 Jahren 22 5
8
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
8
Duft
Wespe vs. Schmetterling
Es ist Frühling. Gut gelaunt und hoch motiviert voller Vorfreude auf die Arbeit, die der Tag bereithält, greift T. aus T. zu dem schweren, mit Kunststoff ummantelten Flakon.
Trotz ihrer weiblich, erwachsen anmutenden rundlichen Form nimmt Tshajbukoshka Yara als sehr jung wahr und wird sie wohl auch in vierzig Jahren noch mit Herzchen auf den Augen ansehen und sich denken, wie süß sie doch ist. Fast noch ein Kind, lieblich, naiv, irgendwie unausgereift und dennoch ernstzunehmen. Respekt kennt schließlich kein Alter, ebensowenig wie Zuneigung.
Tshajbukoshka ist voll davon, für Yara, den Schmetterling in hellrosa Gewand, der an der Grenze zu holzrussischer Protzeritis tanzt und doch sicher und stabil dasteht.

Yara öffnet stark alkoholisch. Wie bei Drogeriedüften von LaRive und Konsortien kneift man hier vielleicht besser kurz die Nase zu. Oder auch nicht, denn begleitet wird der alkoholische Eindruck von einem süßen Früchtchen. Tangerine, Mandarine, keine Ahnung. Ohne Spickzettel (aka Duftpyramide) könnte man wohl beinahe jede beliebige etwas übersüße Zitrusfrucht hier hineininterpretieren.
A propos „Duftpyramide“: Diese verspricht im Original Moschus und Oud. Im Hintergrund ist tatsächlich etwas zu erahnen, das den Duft und dessen Verlauf zweidimensional macht und ihm etwas mehr Tiefe gibt, aber… diese Erwähnung ist gewissermaßen redundant, merkt man davon nur etwas, wenn man die Nase so nah ans Handgelenk hält, dass andere, in Erwartung von Gestank, wohl aktuell froh sind, eine Maske zu tragen und nichts davon mitzubekommen.
Von Yara bekommt man allerdings sehr wohl etwas mit. Mit der Leichtigkeit des Flügelschlags eines Schmetterlings verfliegt und macht die Kopfnote Platz für ein Herz aus Kuchen mit Vanillecremepudding zwischen den Teigschichten. Dieser Eindruck ist wohl Heliotrop geschuldet, der „Vanilleblume“, wie sie oft genannt wird.
Abgesehen davon riecht Tshajbukoshka Kuchenteig, fluffigen, hellen Kuchenteig, der sich gut als Ummantelung der Creme dazwischen macht.
Marshmallow- und Gourmandfreund*innen könnten hieran größte Freude haben, Diabetiker*innen ebenso.
Die tropischen Noten umwehen in Form von gezuckerten Dosenfrüchten, gekommen, um zu bleiben.
So ist es nicht weiter verwunderlich, dass Yara morgens/ vormittags aufgetragen auch am Abend noch präsent ist.
Manchmal, im Winter, sprüht Tshajbukoshka gegen spätem Nachmittag ein Mal nach. Bei warmen Temperaturen scheint Yara aber länger verweilen zu wollen, weshalb sie vielleicht keine Begleitung für den Sommer werden wird.
Hier könnte man in „Schwülheit“ erschlagen werden.
Im Hier und Jetzt ist allerdings Frühling - und da passt Yara hervorragend hinein, wie ein Schmetterling, der aus dem Winterschlaf erwacht.
Wenn er das tut, ist das übrigens gerade hierzulande ein besonders großer Grund zur Freude. Denn in Deutschland ist es zum Überwintern für die meisten Schmetterlinge zu kalt.

Was hat Yara mit der Überschrift zu tun? Anlass für die heutige Rezension sowie das Statement war folgende Situation:
In der Küche am Laptop sitzend und eine der Katzen, die es sich auf dem Tshajbuschoß bequem gemacht hatte, streichelnd, bemerkte Tshajbukoshka ein Summen. Es kam von einer Wespe, einer Mutantenwespe, blin! Das Tier war etwa drei cm lang. Woah. Wie ist die hier reingekommen? Durch das Insektenschutzgitter in der Küche wohl kaum.
Tshajbukoshka in Gedanken: Gaaaanz ruhig. Wenn ich mich nicht bewege, fliegt sie vielleicht weiter und bemerkt mich nicht.
Die Wespe hatte offenbar andere Pläne und flog gerade auf Tshajbukoshka zu.
Tshajbukoshka als Wespenstichallergiker*in presste vorsorglich die Lippen aufeinander und fing leider sogleich an, panisch zu quietschen. Das Katerchen auf ihrem Schoß klappte die Ohren nach hinten und sprang vom Stuhl.
Tshajbukoshka dachte noch: Bitte bitte, hau ab und stich uns nicht, um sogleich aufzuspringen und panisch durch die Wohnung zu rennen, sehr zum Missfallen der Katzen.
Das Gute: Die Fettwanstwespe (oder vielleicht war es auch eine Hornisse) flüchtete darauf durch das Badezimmerfenster nach draußen, vielleicht beleidigt, weil sie nichts vom Kuchen abbekommen hat.

Obwohl Yara hervorragend in den Frühling passt und nebst Appetit auch gute Laune macht, überlegt sich Tshajbukoshka das nochmal, wenn die Wespen- und Hornissenbros draußen auch auf Schmetterlinge abfahren.

Ein zweites Mal würde T. aus T. Yara wohl auch nicht kaufen, dafür ist der alkoholische Start etwas zu störend und spricht gegen Qualität, die es wert wäre, nachgekauft oder gar bei Einstellen gebunkert zu werden.
Yara kam allerdings als Geschenk in Tshajbukoshkas Leben.
Und so genießt T. aus T. die Präsenz und das Motivationshoch, das der wunderschöne Schmetterling mitbringt.
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