Ambross

Ambross

Rezensionen
6 - 10 von 13
Ambross vor 2 Jahren 1
7
Sillage
7
Haltbarkeit
7
Duft
Boss Blue - the Shampoo
Grundprofil grob ähnlich zu zb masculin Pluriel , aber wie erwartet überlagert mit der 'Apfel Zimt Holz Sauber' Boss Bottled Designer DNA.
Die Eröffnung präsentiert sich gut, es ergibt sich ein umfangreiches, plastisches, sehr angenehmes frisches Männerduschgel. Keine natürliche Komposition, aber kaum fehlbar in seinem Massappeal. Haben sich die volatilsten Komponenten verflüchtigt, bleibt ein Kompromiss des originalen Profils über. Der Drydown ist also keine Reise, sondern eher eine Reduktion auf die Kernkomponenten, ein frisch sterilerer Flanker zu Boss Bottled Eau de Toilette .
Die dunkel grau blaue Farbe passt meines Erachtens sehr gut, da die Lavendel Rosmarin Töne etwas weniger dynamisch daher kommen.
Als seriöser Duft für den professionell erscheinend wollenden jüngeren white collar Arbeiter oder als Shampoobooster nach dem Sport eine durchaus passable Wahl, allerdings sind Bleu de Chanel Eau de Toilette und Sauvage Eau de Parfum gerade zu vor Charakter strotzende Exoten im direkten Vergleich.
Es ist ein Duft für alle die eigentlich nicht wirklich viel mit Duft am Hut haben wollen.
Somit für den Richtigen wahrscheinlich sogar ein recht safer blind buy. So jemand würde aber wahrscheinlich keine Rezensionen hier lesen. Nichtsdestotrotz kein Kauf den ich bereue.
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Ambross vor 2 Jahren 1
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Gott der Nacht
Es gibt die Nacht des Mannes und es gibt den Lay(-a-)ton. Ein genialer, fantastischer, super männlicher, würzig cremiger Duft der einen aus den Socken haut. So in etwa hatte ich mir Armani Code der Werbung zufolge immer vorgestellt. Das Profil passt perfekt zu jeder nächtlichen Männeraktion, vom distinguierten Zigarren und Whiskey Genuss, zum Nachtclub Imposieren, bis hin zum einfach nur für sich genießen, egal ob 18 oder 80.
Die würzig markante Kantigkeit, gemeinsam mit der insgesamt begrenzten Ausbreitung der Grundnoten, machen den Duft in meinen Augen auch zu einem guten Layering Kandidaten, welcher anderen Abendsillages den vielleicht vermissten Pfiff geben kann.
Anzumerken angesichts der Kategorisierung hier, ist die verhältnismäßig geringe süße für einen Duft der Süß als erste Duftrichtung hat.
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Ambross vor 2 Jahren 7
Pfui aber Hui Brutalo
Alleine an einem viel genutzten Flakon zu riechen kann einen schon vor dem was kommt warnen.
Die altbacken wirkende, aldehydisch abstoßende Klostein-Komposition ergibt sich auch dort schon.
Der Duft selber ist der reinste Wahnsinn, das Feld der stark animalischen Düfte ist nicht gerade groß, ich weiß nicht ob das zum Programm gehört, aber Sillage und Haltbarkeit sind immens.
Eine tolle Sache wenn man diverse Kräuter im von der Katze angepissten und gerade eingeseiften Honigtopf in einer Lederjacke, nahe Waldboden riechen will. Oder so ähnlich.
Ein absolutes Biest von einem Parfum, welches einem schnell Zeit alleine beschert, obwohl es wirklich eigentlich an sich gar nicht schlecht ist. Nicht zu empfehlen ist es nur halbe Sache beim abwaschen zu machen. Hier rächt sich der Kouros und bleibt ein solide projizierender Fleck, welcher dann aber noch älter, modrig abstoßend zu riechen beginnt. Man braucht schon sehr viel Seife, diese darf gerne auch etwas Zeit bekommen, um einen sog Skinscent zu erhalten.
Ich bin sehr interessiert, auch wenn ich keineswegs in der Lage bin den Duft selbst zu tragen, noch meinem Umfeld zuzumuten. Ich frage mich ob die Flanker unterhaltbar sind, ich würde mir durchaus eine 2015+ Edition wünschen.
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Ambross vor 2 Jahren 6 1
8
Flakon
7.5
Duft
Purer Exzess
Frisch süß würziger männlicher Duft, mit recht hoher Einzigartigkeit. Auf seine recht synthetisch anmutigende Art tatsächlich für mich abstrakt verwand mit Sauvage Elixir. Wenn auch verspielter dafür vielschichtiger. Damit meine ich die süß dunkel frische Gespaltenheit als phasisch überlagerten Duft. Die Noten selbst sind hier bereits recht gut beschrieben, aber nochmals, auf der einen Seite stehen männlich fougeriger Thymian, vermutlich blau frisches Dihydromyrcenol, schärfender Ingwer und etwas "Pflanzensaft" und sauberer weißer Moschus. Dem gegenüber sind myrrhig zimtiger, intensiv brauner Zucker mit dezent rauer Ledernote und einem leicht likörigen Effekt.
Das kontrastreiche Spiel funktioniert hervorragend auch wenn es einigen, aber Paco typisch, allzu jugendlich rüber kommt. Für mich bleibt es wohl vorerst der einzige wirklich tragenswerte Paco Duft, jedoch wünsche ich mir, dass ähnlich wie bei Invictus Andere sich auch an das Konzept wagen. Sicher bin ich mir da allerdings nicht, schließlich scheint der XS sich bei weitem nicht so gut zu verkaufen.

Kann sich auch, für manche wohl kaum zu glauben relativ gut vom La Rive Just In Time Klon absetzen, trotz der theoretisch leichten Kopierbarkeit wegen der Synthetik. Dieser eröffnet wie eine grauenvolle Karikatur vom Original, bekommt dann eine Zeit lang gute Parallelen, nur um dann mit einer überzogenen billig Cremigkeit im schnell erreichten Trockenzustand zu enttäuschen. Der Fake hat hier eine Bewertung von 7.5 was einerseits für Vorurteile gegen Paco spricht, andererseits eventuell Leute widerspiegelt die sich ernsthaft 7€ Flakons genehmigen.

Sollte jemand eine bessere, wertigere, natürlichere "Interpretation" kennen, bitte gerne als Antwort schreiben.
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Ambross vor 2 Jahren 7
9
Flakon
5
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
Layer me harder daddy
Bauchig, warm, plastisch, tief, wie ein belgisches Bier hohe Stammwürze strotzt nur so von innerer Kraft aber kann auch als überstrapazierend empfunden werden wie man das auch kennt wenn man fettiges Fleisch nicht mehr sehen kann, orange vielleicht auch lila, im barocken Setting zuhause, MD im Bauhaus Hotel oder Analyst in der Cigar lounge, targa nicht gt3, draußen beim frischen Waldspaziergang ziemlich godlike, mindestens eine Oktave unter lndlh

Kurz:
Massiver quasi physisch stehender belederter DHI im dark mode. Im Mittelpunkt der berühmte DH Irisakkord, zu Beginn kurz auch sehr DHI ähnliche Aromatik, von welcher ich mir in einem Flanker eine 10x stärkere Intensität wünschen würde.
Denn:
In meinen Augen ist das kein Männerduft mehr nach wenigen Stunden Tragezeit.
Ja es geht entgegen der Einschätzung von Vielen hier, aber für mich ist "Leder" an und für sich nicht richtig männlich, beziehungsweise die zwar mit mehr Süße begleiteten Aromatiken von DHI bewirken dort ein deutlich männlicheres Gegengewicht zur lippenstiftigen Iris.
Die langanhaltende Sillage sowie die Projektion sind besonders feminine Beleidigungen der dunkel luxuriösen Absichten des Dufts, welcher von nahem quasi immer besser riecht als verlüftet. Die Haltbarkeit hat mich einmal besonders verwirrt, als an einem Folgetag 95% bereit verflogen waren, aber ein intensives Workout in einem geschlossenen Raum die letzten 5% verteilt hat. Zuerst dachte ich die Sillage eines schweren Damenduftes wahrzunehmen, nach nicht allzu langer Zeit und ein paar verwirrten Blinken anderer Sportler erschloss sich mich was geschehen war. Mein persönliches Umfeld schätzte den Duft auch in regulärer Stärke als eher weiblichen Männerduft ein. Die alte Bezeichnung als Metrosexuell scheint sehr gut zu passen, er riecht zum Beispiel deutlich weniger Unisex als ein Ombre Leather das tut. Ich weiß nicht was Assoziationen hier bei manchen bewirkt, oder ob Genetik in Geruchswahrnehmung so eine große Rolle spielt aber ich kann mir die Einschätzung vieler nicht erklären. Ein Youtuber nannte ihn den Duft für Batman, bei Wikiparfum schreibt man über die herausragende Virilität und bei Fragrantica schreibt einer sowas wie "toller Duft für Freundin" ein anderer, homosexueller, Youtuber sagt er empfindet eine starke positive Assoziation mit Lippenstift in Handtaschen.
Adaption:
Für mich als jungen Mann erschließt sich sofort das Bedürfnis dieses Meisterwerk eines Parfums an mich anzupassen um es nutzbar zu machen. Die zusätzlichen in der Zusammensetzung versprochenen Hölzer müssten andere Effekte setzen, spontan hätte ich vermutet Vetiver hätte im DHI die Aromatik gespielt, aber aufgrund der Ähnlichkeit zumindest zu Beginn, scheinen es eher Aspekte von Ambrette und Zeder zu sein, welche zumindest eine vergleichbare Rolle hätten spielen müssen. Auch das Oud hätte noch mehr eigenständige tiefe geben können, anstatt Leder indirekt zu effektuieren.
Grundsätzlich sind nach meinem Wissen aber nicht unbedingt "Noten" wie "Seerose" oder "Eichenmoos" das was zwangsläufig heutzutage zur genderung ausschlaggebend sind, sondern eher spezifische Akkorde und Moleküle wie beispielweise Ambrettolide.
Dass Dior sehr wohl süßlich würzig schwere Düfte punklandungsgenau auf junge Männer zuschneiden kann zeigt sich mit Sauvage Elixir, welches bei "16%" süße satte "0% Frauen" seinen praktisch unbeschreiblichen herb würzig physikalischen Molekülen verdankt.
Auch wenn die Premium Designer dem vielen Flanken nicht so sehr frönen, so würde ich mich doch unfassbar über eine Zielgruppen angepasster überarbeitete Variante freuen.
Es bietet sich hier auch insbesondere an, schließlich wird die DH Linie gerade mal wieder verändert, das DHP konnte vermutlich auch aufgrund des ausgehenden Ceylon Sandels nicht mehr regulär Retail angeboten werden.

Was mich zu meinem Work in Progress Teil bringt, dem Versuch durch Layern einen passenderen Duft zu produzieren.
1) Vermutlich funktioniert Encre Noire gut, ich habe es noch nicht testen können aber es müsste wohl passen
2) Layton, das würzig aromatische insbesondere des Guajakholzes verbessert das Bild etwas, wenig getestet, wahrscheinlich nicht super
3) Chanel All. Ed. Blanche, funktioniert tatsächlich recht gut, könnte beinahe die natürliche Erweiterung in den helleren Tönen sein. Die Zitrus Creme lockert auf, riecht toll zusammen.
4) DHI, zu dicht, sinnlos
5) DHS, Rosa Pfeffer und aggressiv limettige Bergamotte passen einfach gar nicht
6) Sauvage Elixir, habe ich nicht könnte reichen
(7) Vielleicht gibt es Klone welche die Bausteine anders summieren
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6 - 10 von 13