Catchmynose

Catchmynose

Rezensionen
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6 - 10 von 64
Catchmynose vor 7 Monaten 11 3
4
Flakon
9
Sillage
10
Haltbarkeit
8
Duft
Montale Werbetext (fiktiv)
Willkommen bei Montale! Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, nahezu jede Woche einen Duft zu releasen. Dass unsere Produkte sich manchmal kaum voneinander unterscheiden zeigt, wie ökonomisch wir arbeiten. Das Geheimnis unserer Parfüms liegt in dem sympathischen Charme des Reagenzglases, welches auch unser Firmenlogo werden sollte.
Unser bester Duft ist definitiv Intense Cafe, oder wie er früher hieß: „Un rendez-vous pour une tasse de café avec un chimiste fou“. Diese Name wurde jedoch fallen gelassen, da er (obwohl besser geeignet), uns doch etwas zu lang erschien.
Das Wässerchen ist eine explosive Mischung aus einem braunen Wachmacher, in dem jeder Löffel weggeätzt wird und einem Rosenbeet aus dem Wohnzimmer von Robert Wilhelm Bunsen. Das Ganze wird angereichert durch eine Prise KI-Moschus mit Back-Vanillin.
Wir füllen alle unsere Parfüms in wertige Metallflakons und verzichten bewusst auf Deckel. Dafür gibt es exklusiv bei uns die patentierte Knibbelklammer, die jeden Sprüher beim Öffnen durch den Raum katapultiert. Die Suche danach ist ein Familenspaẞ Jung und Alt.

Intense Café besticht durch seine üppige Haltbarkeit und Sillage. Egal ob im Büro, beim Sport, im Kindergarten oder auf Beerdigungen (hier sollen sogar schon Tote wieder zum Leben erweckt worden sein) hinterlässt man/Frau/divers mit Sicherheit einen bleibenden Eindruck. Besucher aus der Zukunft berichteten zudem, dass bei Ausgrabungen antiker Einkaufszentren der Standort der Montale-führenden Parfümerien schon von der Oberfläche wahrgenommen werden konnte.

Intense Café…ist er zu stark, bist du zu feige…Guten Abend.

(P.S. Ich mag den Duft trotzdem…)
3 Antworten
Catchmynose vor 8 Monaten 9 2
6
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
Polarisierend….
Zum Glück sind Wahrnehmungen und Geschmäcker unterschiedlich. Es wäre ja auch langweilig, wenn wir alle dasselbe Essen ,denselben Drink oder denselben Duft mögen würden würden. Insofern sind alle diesbezüglichen Empfindungen oder Eindrücke zu jeder Zeit legitim. Hinzu kommt noch, dass es viele Brandgroupies oder Fanboys/girls/? gibt, die sowieso alles pushen das eine bestimmte Marke auf den Markt bringt; bei den „Brandhatern“ verhält es sich selbstverständlich analog konträr.
Besonders kontrovers werden Düfte von Montale diskutiert. Für die EINEN unriechbare, stechende und penetrante Fluide aus dem Reagenzglas, für ANDERE der heilige Gral der Parfümkunst, prägnant, kreativ, bezahlbar und langanhaltend ….alles ist OK!
Ich besitze einige dieser Düfte. Die, die ich in meinem Schrank habe, mag ich selbstredend sehr (sonst hätte ich sie ja nicht). Selbst Arabians Tonka ist meiner Meinung nach klasse und ich trage ihn gerne. Die Rosendüfte empfinde ich hingegen nahezu allesamt als (für mich!!) untragbar.
Dallachaï habe ich zunächst in einer Parfümerie in Hannover kosten dürfen und hat mir sofort gefallen. Ob die fruchtige Note nun wahrlich einer Passionsfrucht nahekommt, kann ich ehrlich gesagt nicht sagen, da ich gar nicht weiß, wie Passionsfrucht riecht. Aber das Aufeinandertreffen von Kaffee, Gewürzen und etwas Fruchtigem, ist schon spannend. Stark ist er…klar…ist ja auch ein echter Montale…Aber: Ihm fehlt das Stechende, das viele (ironisch) als die typische DNA dieser Brand bezeichnen. Anfangs dominiert die Note eines leicht orientalisch gewürzten Heißgetränks und die Frucht der Leidenschaft hält sich noch zurück. Das ändert sich nach 2-3 Stunden. Die kaffeetypische Bitterkeit verfliegt und eine angenehme, weiche tropische Süßigkeit hat ihrem Auftritt. Irgendwie bilde ich mir ein, dass ich jetzt sogar etwas oudiges wahrnehme und ich höre ganz leise Oud for Greatness Eau de Parfum trapsen. Definitiv ein interessanter Verlauf.
Muss man „ihn“ mögen? Nein! Denn „er“ wird polarisieren…wie etwas Besonderes halt immer polarisiert…Mir egal, denn er steht jetzt in meinem Schrank….
2 Antworten
Catchmynose vor 8 Monaten 4 2
7
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Me and the Devil….oder einfach nur teuflisch gut….
Wer im parfümierten Bereich unseres Lebens an Bulgarien denkt, denkt sofort an die „Bulgarische Rose“….und sonst? Nein, da ist nicht viel - das zumindest mir - einfällt. Auch bei Parfumo fristet der Balkanstaat (olfaktorisch) ein doch eher unbeachtetes Dasein. Und schnupperte ich einst an einem Duft namens Insomnia, so wusste ich zu dieser Zeit nicht, dass er von einer bulgarischen Brand stammt.
Das schöne an unserem kleinen Live-Parfumo-Zusammenkünften ist, dass irgendjemand immer etwas mitbringt, dass man/Frau/divers noch nicht kennt und bei man/Frau/divers einen bleibenden Eindruck hinterlässt. So war es auch, als ein bulgarischer Parfumo zu einem dieser Treffen diesen Duft mitbrachte (einen ganz lieben Gruß an Alex)…
Vanille Diabolique …fiel sofort in die Nase und wurde somit zu einem absoluten „Must Have“ (ich entschuldige mich für diese Plattitüde). Aber es trifft hier zu! Das belegt schon die Tatsache, dass ich mir diesen Duft ONLINE gekauft habe, obwohl ich dies normalerweise strikt ablehne. Das Ding ist einfach nirgendwo -außerhalb von Bulgarien- zu bekommen. Die Brand Renoir klingt zwar französisch, stammt aber aus Shumen/Bulgarien und hat erst 2 Düfte released.
Doch was war es, was uns bei diesem Wässerchen in seinen/ihren Bann zog? Irgendwie kennen wir hier doch alles schon…aber irgendwie ist auch alles ganz anders. Cola/Orange eröffnet kurz um dann sofort in einen Mix aus Kardamom, Zimt und Vanille zu münden. Pfeffrig schaut auch noch irgendetwas um die Ecke (das muss dann wohl der namensgebende „Diablo“ sein)…und trotzdem performt er Sandekholz - seidenweich und passiv. Keine süße Gourmandkeule mit klebrigen Fingern…eher ein kleiner Vanillekipferl für die Wonnemomente vor dem Kamin. Bemerkenswert ist, dass er - bis zum süßen Ende nach ca. 8 Stunden - immer eine leichte Frische ausstrahlt.
Fazit: Einer meiner wenigen Online-Käufe, bei dem ich ohne schlechtes Gewissen sagen kann: Teuflisch Genial!
2 Antworten
Catchmynose vor 10 Monaten 3 3
6
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
9
Duft
Backwaren aus Griechenland
Muss ich - bei dem Namen dieses Duftes - ernsthaft noch schreiben, nach was dieser Saft riecht?
Ich bin ein Fan der Brand, die es immer wieder schafft kreative Düfte zu einem wirklich guten Preis auf den Markt zu werfen. Da ich zunächst ein schönes Probenpaket aus Griechenland erhielt, hatte ich erst einmal Zeit mich genüsslich durch die Olfakti-Welt dieses „Grasse-Absolventen“ zu schnuppern. Besonders seine Gourmands haben es mir angetan. Und da ich auf Backwaren stehe, ist dies mein Lieblingsduft aus seiner Kollektion.
Synthetisch?
Wie authentisch soll denn ein Kuchen aus der Flasche riechen. Oder glaubt jemand, dass der kleine Theodoros, eine beschauliche Bäckerei in Iraklio besucht, dort einen saftigen Zitronenkuchen kauft um diesen anschließend – zusammen mit einem Liter Milch - in ein Gefäß zu füllen und dies dann einfach Parfüm nennt? Ok…so könnte es natürlich gewesen sein….ich lasse das einfach ´mal stehen. Ich finde diesen Duft einfach lecker! Er riecht nicht mehr oder weniger nach einem Laborprodukt, als "Casamorati - Lira (Eau de Parfum) | XerJoff" oder Bake. LT ist ein recht linearer Duft mit wenig Entwicklung, was einige sicherlich als negativ empfinden. Allerdings bekomme ich eben für einige Stunden genau das, was auf dem Flakon steht und werde nicht nach einiger Zeit überrascht….mit was auch immer.
Die Haltbarkeit ist nicht wirklich üppig. Nach 4 Stunden muss ich nachlegen, was ich allerdings sehr gerne tue. Auch die Sillage bleibt dezent und ist nicht raumfüllend. Dies wäre aber auch bei einem zuckersüßen Gourmand eher störend. P/L –wie schon erwähnt – sehr gut. Die Beschaffung ist etwas schwierig, da es die Düfte nur online gibt und an Proben nicht so einfach heranzukommen ist. Wenn man/Frau/divers aber nett fragt, so erhält man/Frau/divers auch ein üppiges Probensammelsurium.
3 Antworten
Catchmynose vor 10 Monaten 4 1
10
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Ich schwebe nun springend..
Zunächst ein Loblied auf die Frucht, die diesem Duft sein Charisma verleiht.
Sie macht mit mir etwas…diese schwarze Johannisbeere. Als pubertierender Jugendlicher, in der Zeit der frühen 1980er, kam es in Mode, Tee zu trinken. Nein, nicht den Hängebeutel-Tee, den die Eltern wöchentlich einkauften. Es gab nämlich hier nur drei Sorten: Pfefferminz, Kamille und Hagebutte. Alle schmeckten fürchterlich und Tee war so etwas von „oldie“ (ja das war ein Begriff aus der damaligen Zeit), dass ich gar nicht daran dachte, derart Biederes irgendwann ´mal „cool“ zu finden. Doch dann sprossen sie aus dem Boden..die Teeläden! Es wurde jetzt so ziemlich alles zu Tee gemacht, über dass wir heißes Wasser schütten können. Und da war sie…diese eine Geschmacksrichtung, die meine damalige Teepassion prägte: Black Currant. In einem dieser Teeläden (in Hamburg-Wandsbek) standen große Glaszylinder mit einem Gummi-Pfropfen, in die (heute äußerst hygienisch) so ziemlich jeder seinen Kopf stecken konnte. Die schwarze Johannisbeere haute mich um…und ich war wie in Trance. Damals dachte ich, dass es an dem umwerfenden Duft dieser getrockneten Frucht lag; heute reflektiere ich, dass es auch an der „Aura“ des von einem Sannyasin betriebenen Ladens gelegen haben könnte in dem es nach Räucherstäbchen duftete und zudem ein zart-süßes Gebäck zum Verzehr auf kleinen Tellerchen lag. Kurzum: Ich schwebte immer durch dieses Geschäft…natürlich nur berauscht durch den aufgebrühten Black Currant-Tee…was dachtet ihr denn?
Durch einen Insta-Post meines Lieblings(offline)shops, wurde ich auf Ramón Monegal aufmerksam. Die Ibiza-Collection hat es mir hier besonders angetan. Schon alleine der wuchtig-wertige Flakon mit der Magnetkappe hinterlässt Eindruck.
(Exkurs: Die Flakons - insbesondere der Verschluss - der anderen Monegal-Kollektionen, sind hingegen eine Katastrophe mit einer Dauergefahr sich ständig die Finger einzusprühen oder die Flasche fallenzulassen. Wer die Dinger kennt weiß, was ich meine).
Ähnlich zum Schweben, brachte mich dieser Duft…und wieder war es die schwarze Johannisbeere, die in mir dieses Gefühl auslöste. Anfangs dachte ich, dass es eher in die zitrische Richtung abgleiten würde/könnte…aber zum Glück wurden die Befürchtungen nicht bestätigt. Das Wässerchen rundet sich schon anfangs durch ein zartes Kieferngrün in eine frisch-fruchtige Erfahrung ab. Weit entfernt aber von einem "Erba Pura | XerJoff" und seinen klebrigen Artgenossen, die auch im Früchtesee fischen wollen. Da ich das EDT nicht kenne, kann ich auch nicht sagen, ob dies einen ähnlichen Eindruck hinterlassen hätte. Sensible Blümchen kommen später langsam hinzu, ohne die Johannisbeere aber von der Pole Position zu verdrängen. Ähnliches gilt für dezente hölzerne Akzente, die IB zwar etwas mehr Tiefe verleihen, dem Grundtenor des Parfüms aber keinen Abbruch tun. Und jetzt das Überraschendste: Die Haltbarkeit! Noch am nächsten Tag konnte ich die Johannisbeer-Vibes deutlich wahrnehmen. Die Sillage ist gut, aber nicht aufdringlich. Für Menschen, die auf Komplimente stehen, ist er trotzdem eine gute Wahl, denn „nicht mögen“ kann man/Frau/divers ihn eigentlich nicht. Auf jeden Fall wieder eine Testempfehlung! Das Problem ist nur, dass ich die Düfte von Ramón Monegal bislang kaum irgendwo live gesehen habe. Wir in Hamburg können auf jeden Fall froh sein, dass DIE hamburger Nischenparfümerie jetzt diese Brand führt. Ich schwebe nun springend vor lauter Glück!!! 
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