Catchmynose

Catchmynose

Rezensionen
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1 - 5 von 64
Catchmynose vor 4 Monaten 14 4
8
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
8
Duft
Und wieder einer....
Wow… nun ist der neue Flanker, der wohl erfolgreichsten Herren-Parfüm-Reihe der letzten 2000 Jahre, schon gut 3 Wochen auf dem Markt und es gibt noch keine Rezension…?!?!?
Es mag daran liegen, dass dieser Duft angeblich limitiert ist…limitiert (zumindest zur Zeit noch) auf die Duty-Free-Shops ausgewählter Flughäfen….so sagte man (?) der besten Ehefrau von allen, als sie Mitte Februar, auf ihrer Geschäftsreise einen Zwischenstopp in Frankfurt einlegen musste. Trotzdem ist es verwunderlich, denn die Schar an Beeinflussern, hatte schon nahezu unisono über das nächste Boss-Küken berichtet.
Egal…dann mache ich das eben hier.
Nach dem großartigen Boss Bottled Absolu (der allerdings auch so gar nicht ins BB-Imperium passt und unter anderem Namen bestimmt Kult-Status erhalten würde) ist hier der Chefmarke ein weiterer Treffer auf die Nase gelungen. Zwar dürfte er in Zukunft längst nicht so gefeiert werden, wie das o.g. Wässerchen, dennoch wird er viele Fans bekommen (wenn MANN ihn denn auch haptisch irgendwo bekommt). Es ist die, meiner Ansicht nach, frischeste Bottled-Variante. Dies ist selbstredend bei seinem Namen zumindest zu vermuten…aber wir Parfumnerds wissen ja, dass das was draufsteht, nicht unbedingt das wiederspiegelt, was drin ist.
Anfangs sticht eine üppige Zitronennote in die Nase, so dass es bestimmt einige Meckerpötte geben wird, die dies wiederum mit einem Toilettenreiniger gleichsetzen; wenn dem so wäre, dann dürfte es auf dem stillen Örtchen bald nicht mehr soooo still sein. Mich erinnert „er“ zu Beginn irgendwie etwas an Drakkar Noir Eau de Toilette; und da ich ein Fan dieses Klassikers bin, gefällt mir auch diese anfängliche Aufdringlichkeit recht gut. Die BB-DNA nehme ich zu diesem Zeitpunkt kaum wahr. Das ändert ich aber nach gut 20 Minuten. Obwohl die dezenten Apfelvibes fehlen, bahnen sich Patchouli und Vetiver einen Weg nach vorne und ich fühle mich „gebottled“. Dabei performt BC herb; behält aber weiterhin die Citrusnote (wenn auch schon deutlich dezenter). Später wird es sogar noch richtig holzig….Eine Duftreise, wie sie nicht vielen dieser Serie vergönnt ist.
Nach gut 5 Stunden ist dann der Spaß aber auch schon vorbei. Schade…
Braucht man „Bold Citrus“? Hmmmm zumindest eher, als viele andere seiner Geschwister. Diverse Häuser liefern ebenfalls hölzerne Freshies; das Rad wurde hier nicht neu erfunden. Dennoch trage ich ihn derzeit gerne, denn er tut nicht weh und erfrischt mich vom Morgen bis zur Mittagspause…sehr nett..
4 Antworten
Catchmynose vor 5 Monaten 21 6
8
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
Schwierig...aber gut...
Mit den ersten beiden Düften von KPP wurde ich nicht warm, obwohl die Wässerchen recht wertig daherkommen. Oud 31 ist mir einfach zu mächtig; ähnlich einer Haxe mit Knödeln und Sauerkraut oder dem Ballet Mécanique von George Antheil. Der Cherry X ging zunächst irgendwie an mir vorbei, da gefühlt jede Brand - in den letzten 2 Jahren - einen Kirschduft auf den Markt warf und mein Interesse an dieser Steinfrucht, antiproportional zu der Schlagzahl der Veröffentlichungen, nachließ. Als ich „ihn“ dann testete und zur besten Ehefrau von allen sagte: „Kirsche“…entgegnete sie: „Na wenigstens nicht „Duftbäumchen“, wie beim letzten Kirschduft, den Du probiertest.“ Also…immerhin bekommt man/Frau/divers das, was auf dem Flakon steht.

Nun Beach Klub. Dieser Name weckt ebenfalls sofort Assoziationen; und jeder, der jetzt einen Cocoloco-Traum mit Strohhalm im Eimer erwartet, wird sich verwundert die Nase reiben und noch einmal auf das Etikett schauen….doch…da steht es: „ Beach Klub“. Aber Namen sind Schall und Rauch und außerdem wissen wir ja nicht, an „welchen Beach“ (Carmen Geiss-Sprache), es den Namensgeber verschlagen hat. Wichtig ist… was im Fläschchen ist!
Ich bin über Umwege an eine Abfüllung gekommen und bin sehr dankbar dafür. Ist es bislang der beste Duft dieser Brand? Das kann ich - aufgrund o.g. Einschränkungen - gar nicht objektiv sagen. Es ist aber der Duft, der mir bislang am Besten gefällt. Warum? Ganz einfach: Er ist einzigartig! Oud- und Kirschdüfte gibt es -wie gesagt- viele. Diesen Duft aber, konnte ich zunächst gar nicht einordnen. Subjektiv denke ich an ein Schlendern über einen üppig befüllten Wochenmarkt. Von überall dringen verschiedene Gerüche in meine Nase; manchmal sind es Gewürze, manchmal riecht es leicht fruchtig, manchmal leicht verbrannt und manchmal nehme ich „Fleisch“ wahr. BK ist schwierig zu beschreiben und genau das macht seinen Charme aus. Und sind wir Nerds nicht immer auf der Suche nach etwas Neuem? Die Normverkoster, die einmal im Jahr bei Douglas aufschlagen, um sich zu Weihnachten das Einpacken zu ersparen (da es sonst wieder Socken oder Krawatten hagelt) oder einen Duft für die Sporttasche suchen, werden mit BK nichts anfangen können…und das ist wahrlich nicht verwerflich. Es ist Nische! Nische sollte eben auch anders sein dürfen…
Haltbarkeit liegt bei mir bei ca. 12 Stunden; Sillage ist etwas diskreter…gut so.
Exkurs zur Person Kai Porten:
Ich hatte nur kurz im Souk Kontakt zu ihm; da hat er sich einwandfrei verhalten. Ansonsten kenne ich nur das, was wir online zu sehen bekommen. Und das reicht mir (zumindest) nicht, um über die Person zu urteilen. Auch trenne ich sowieso – in anderen Lebenslagen – das Werk vom Künstler….macht es bitte auch so...
6 Antworten
Catchmynose vor 6 Monaten 8 1
8
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
Nesquik auf der Bikerjacke
Ich sage es ja immer wieder: Die Signature-Collection von TF hat –im Gegensatz zu den Private-Blends- die besseren Düfte! Dazu sind sie auch noch gut bezahlbar…obwohl dieses Merkmal ja wenig über die bloße Qualität der Düfte aussagt…eigentlich gar nichts…..“im Falle von „Tom Ford“…überhaupt nichts!
Mein Lieblingsduft dieser Brand ist und bleibt Noir Extreme Eau de Parfum...aber nur eine Riechkolbenlänge dahinter, kommt sofort „er“: Eau d'Ombré Leather; und wer dieses Franzönglisch auch merkwürdig findet, hebt jetzt bitte ´mal beide Nasenflügel...
Ich, als reiner Parfum-User, finde den Duft „kreativ“. Da mag es jetzt wieder viele „hier“ geben, die (mental) schon 100 Düfte kreiert haben und dann einfach sagen: Nö, der Duft ist blöd…
Leder, dass -zumindest eine Zeit lang -, nach Kakao riecht, als hätte ich mir ein Glas Nesquik über die Bikerjacke gekippt, empfinde ICH als KREATIV. Gut…Nicht Parfumfans finden das bestenfalls komisch….schlimmstenfalls ekelhaft… Mir egal!
Gerade die ersten 2 Stunden sind genial. Da fühle ich mich - je nach Laune - teilweise wie ein Rocker und teilweise wie ein Milchbubi. Die Schoko/Vanillenote ist aber hier noch leicht in der Defensive. Das ändert sich im Laufe der Zeit. Das Leder verzieht sich devot und ein warmer Süßschleier senkt sich über mein Haupt, wobei es in der Ferne noch etwas orientalisch wird. Das Ganze hält dann tatsächlich gute 8-10 Stunden an.
Fazit: Lieber Tom…so geht das…da kannst Du gerne ´mal Deine Stirn in Falten legen …
1 Antwort
Catchmynose vor 6 Monaten 3 1
8
Flakon
7
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Glücklich..auch ohne Intellekt...
Das Restaurant "Café Tabac" im East Village, New York, war wohl etwas Besonderes….Bestätigen kann ich dies natürlich nicht, da ich nie dort war. Aber glaubt man/Frau/divers den Berichten und Geschichten, so gingen dort zwischen 1992 und 1997 Prominente wie, Madonna, Johnny Depp, Kate Moss, Leonardo di Caprio, Naomi Campbell und der Li-la-Launebär ein uns aus.
Das Mobiliar soll vom „Bohemian-Style“ geprägt gewesen sein und ansonsten gab man/Frau/divers sich wohl auch ganz bohème… kreativ, freigeistig und wahnsinnig intellektuell.
Da Frau Campbell aber in der legendären Gerichtsverhandlung gegen Charles Taylor noch nicht einmal wusste, was Blutdiamanten sind, sollten wir hier das Prädikat „intellektuell“ , doch eher etwas kritisch oder gar nachrangig betrachten. Zumindest standen dort in großen Regalen irgendwelche Dinge, die man/Frau/divers früher als Bücher bezeichnete…aber wohl eher zur Zierde.
Ob der geniale Parfumeur Bertrand Duchaufour jemals diesen Ort besuchte, ist mir unbekannt. Jedoch widmete er dieser Location eben diesen Duft. Betrachte ich die Bilder des „Tabac“, so kann ich mir schon vorstellen, dass dieses Wässerchen irgendwie den Geist dieses Cafés einfängt. Da stehen üppige Ledersofas, auf denen sich die Gäste lümmeln, vor o.g. Bücherregalen. Ein leichter Dunstschleier ist zu erkennen….(an die „Gen Z“ ff: Die Menschen durften damals in Restaurants rauchen ohne, dass jemand vor Ort an Asthma starb) und irgendwie – ich möchte niemandem etwaige „Einnahmen“ unterstellen – wirkten die Gesichter entspannt- sphärisch-glücklich.

Wenn ich diesen Duft rieche, dürfte ich ein ähnliches Gesicht haben. Eine Mischung aus Debilität und dem Ritt auf einem fliegenden Teppich macht sich in mir breit. Tabak!! Ja…Tabak ist vorhanden…Jedoch hält sich der Rauch in Grenzen. Anders als bei Smoke rieche ich nach dem Einsprühen nicht, als wäre ich auf dem Flughafen stundenlang in einem Raucher-Separee eingesperrt gewesen. Der Duft bleibt bei mir und ich fühle mich wohlig warm. Dies liegt zuallererst an der fruchtig-karamellisierten Süße, die mich zusätzlich durch den Tag begleitet. Kakao-und Honignoten lassen diesen –zunächst etwas derben – Duft, nach gut einer Stunde fast schon gourmandig erscheinen. Der Tabak bleibt aber immer präsent; wirkt aber nicht so düster, wie dies z.B. bei Herod der Fall ist. Die Haltbarkeit ist grandios; ich nehme den Duft auf dem Arm noch nach guten 15 Stunden wahr; in meinem Bart hält er bis zur nächsten Dusche. Die Sillage ist hingegen nicht so ausgeprägt. Wieder ein Duft für den/die Tragenden/n…so soll es ja auch sein. Komplimente? Wenn ich anderen Menschen nicht gefalle, dann wird dies auch ein Parfüm nicht ändern können.
Fazit: Toll!...auch ohne Intellekt…
1 Antwort
Catchmynose vor 6 Monaten 5 2
10
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Bratapfel-Überraschung
Ein Besuch im großen „D“ bringt beizeiten doch etwas Überraschendes hervor. Der hamburger Flagshipstore am Jungfernstieg hat aber, wenn man/Frau/divers sich nicht an den üppig befüllten Regalen mit „Sauvage-irgendwas“ oder „One Million – beliebig“ festhält, doch einige Schmalkerl zu bieten. Sicherlich kein Paradies für absolute Nischenfans; allerdings für Menschen wie mich - die einen Duft als Duft und nicht als bibergeiles Kunstobjekt sehen - ist dann doch oftmals etwas dabei.
Die Dubai-Brand „Attar Collection“ versteckte sich vor Weihnachten gut hinter einem überdimensionalen Gabentisch aus Klimbim, Duftkerzen und Rauschgoldengeln. Die Flakons fielen mir dann trotzdem recht leicht ins Auge. Zuerst mag „man“ denken, es handele sich um eine leichte Abwandlung eines Montale-Fläschchens ohne Knibbelklammer…Sobald ich allerdings der Haptik das Kommando übergab wurde mir sofort bewusst, dass hier etwas Besonderes wartet. Massiv, wie ein PdM-Flakon lag „er“ in der Hand. Hinzu kommt ein schwerer, güldener Deckel mit wertigem Monogramm auf der Innenseite. So probierten sich die beste Ehefrau von allen und ich, durch die Kollektion der Collection. Khaltat Night Eau de Parfum gefiel mir auf Anhieb. Am Abend vorher gab es bei uns Bratapfel und ich fühlte mich schnell „timegewarped“. Die Eröffnung ist zwar recht kirschig; der Apfel kommt aber nach kurzer Zeit zum Vorschein und paart sich harmonisch mit einem Vanille-Zimt-Mix. Fruchtig bleibt er allerdings noch Stunden wobei auch Moschus, ambrierte Noten und Patchouli noch dezent um die Ecke riechen. Die vierblättrigen Kleeblätter erkenne ich hingegen nicht...bin eben ein Normalo. Parallelen zu Oajan, "Angels' Share | Kilian" oder Ambre Tabac Eau de Parfum? Ja…aber ich nehme diese nicht so deutlich wahr, denn bei allen aufgeführten Düften fehlt mir die Fruchtigkeit, die meines Erachtens die Quintessenz dieses Wässerchens ist.
Ach ja…Die Sillage ist nicht so raumfüllend, wie man/Frau/divers es erwarten würde…gut so! Denn ansonsten würde „er“ im Umfeld bei einigen für potentielle (orientalische) Kopfschmerzen sorgen.
Auch die Haltbarkeit ist nicht zu ausgeprägt. Nach 6 Stunden muss ich nachlegen, damit ich mich weiterhin wie ein Bratapfel fühlen darf.
2 Antworten
1 - 5 von 64