Chevalier

Chevalier

Rezensionen
1 - 5 von 143
Der größte Feind der Qualität ist die Eile. Henry Ford
Dieser noch neue Intense habe ich seit diesem Sommer, als Signature getragen. Der Auftakt erinnert an den früheren Memoire d`hommes von Christine Nagel, welcher ich eine Weile in einer frühen, sehr sehr frühen Zeit getragen habe.
Nach der Kopfnote erkennt man den Terre dhermes. Er ist so ähnlich, dass ich von einem Bekannten, welcher ich über 12 Jahre nicht gesehen habe, gefragt wurde, ob ich immer noch das gleiche Parfum trage. Ironie off...
Der Pfeffer mit der Lakritze sind anfangs stark, ziehen sich nach 25 Minuten für die holzigen Noten und vor allem den Urakkord vom ersten Terre dhermes zurück.
Zweimal wurde ich angesprochen auf diesen Intense, beide Male mit ehrlichem Interesse.
Die Haltbarkeit ist aktuell mit 7.5 angegeben, was zu tief ist, einmal aufgetragen, nimmt man ihn nach 10 Stunden sehr gut wahr.
Nicht erdrückend, das ist nicht sein Auftrag, dennoch deutlich. Einer der besten Flanker von Hermes, vor allem einer der besten von Christine Nagel, die H24 Geschichte ist hier deutlich anders, Das Urkonzept von Jean-Claude Ellena wurde souverän nach 19 Jahren beibehalten, sogar nochmals perfektioniert.
5 Antworten
Fougere neu aufgelegt
Lavendel, Bergamotte und Geranien war früher und ist es wahrscheinlich heute noch, der Begriff eines Fougere Duftes. Viele Düfte nennen sich Fougere, ob es so ist - Schwierig.
Dieses cologne intense könnte durchaus ein klassischer Fougere sein. Der Lavendel beim ersten Sprühstoss wirkt angestrengt und zu stark, wird mit dem Zedernhold und Amber rasch ausgeglichen. Erinnerungen an Platinum Egoiste kommen stark auf, ob das mit dem Fougere passt, spannende Frage.
Die fehlende Haltbarkeit kann nicht bestätigt werden, die Nähe zum Sauvage ist nur mit grosser Fantasie zu spüren.
Am nächsten Morgen ist Amber auf der Handfläche angenehm erkennbar, dies findet bei anderen Düften nie statt. Für einen Duft, welcher nicht als Mainstream gelten will, macht er seine Sache gut. Für einen Raumfüller reicht es nicht, trotzdem ist er definitiv anders und sehr spannend und erstaunlich lange haltbar. Weintraube ist geschrieben auf der Packung, im ganzen Duftverlauf nicht erkennbar. Die Frage stellt sich sowieso, was eine Weintraube in einem Duft verloren hat. Dafür kommt das Moos in den Vordergrund, was die vielleicht vielen negativen Kommentare erklärt.


2 Antworten
Oud mit Entschärfung
Zahlreiche Oud Düfte sind penetrant und für den täglichen Gebrauch ungeeignet. Bei diesem neu aufgelegtem mineralischen Oud, wirkt es angenehm, langanhaltend und nicht zu dominant. Seit einer Weile sind die starken Düfte an starken Typen mit starkem Selbstbewusstsein und schwacher Empathie sehr in Mode, dies ist leider nur 30 Sekunden spannend.
Mit diesem veränderten Auftritt als noch der 2017er, hat Estee Lauder alles richtig gemacht, das Understatement könnte nicht besser sein. An der Supermarktkasse wird man gefragt, was man für einen guten Duft trägt, dies am letzten Tag im Jahr ist doch erstaunlich und zeigt auf, wie er wirkt. Es ist nicht das Ziel, Komplimente zu ergattern, trotzdem ist es immer ein angenehmer Nebeneffekt in der Duftwelt, dies zu erhalten.
3 Antworten
Souveränität bedeutet: es nicht nötig zu haben. Göritz, Jan
Dieser Triumph welcher auch als Elixir gelten soll, ist ein von früher alter Bekannter Fahrenheit mit würzigerer Erscheinung. Ist er besser als das ursprüngliche Elixir? Er ist anders mit seinem Vetiver und Patchouli, welcher an früher erinnert. Wäre er ein Nischenprodukt, dann wäre er der Star, so ist er einfach nur souverän auf seinem Pfad und ignoriert die vielen Aquatiker und Likördüfte mit grossem Selbsbewusstsein. Er kümmert sich nicht um Modetrends, sondern zeigt Stil und bleibt seinem Vetiver treu, nimmt neu noch Patchouli auf und bleibt unverändert bis zum langen Schluss. Die Düfte bis in die 90er waren ähnlich im Ablauf, nicht sehr verändernd und linear, dies war vielleicht die Idee dahinter, welche gut gelungen ist. Als täglicher Begleiter sehr passend, da die Qualität knapp hinter der Nische steht.
0 Antworten
Angenehme Wiederholung
Thierry Wasser hatte mit dem Dress Code einen Duft, der über ein paar Jahre als Sammlerflakon erschien und sehr gut ankam auch hier auf Parfumo. Leider eingestellt, was äusserst bedauernswert ist. Die aktuelle Parfumeurin für Guerlain, Delphine Jelk, sie arbeitet wenn man sich kundig macht für einen der grössten Dufthersteller, hatte diesen Code von Wasser sicherlich im Kopf, fürden neuen Habit Rouge. Er ist in der Eröffnung identisch, lediglich die Zitrusnote ist schwächer. Dafür erscheint die typische Guerlinade Vanille, der Bergamotte und dem Tonka, welches in einer neuen Art fasziniert.
Der erste Habit Rouge ist nach vielen Reformulierungen zu schwach auf der ursprünglichen Reiterbrust, es kommt Melancholie auf. Demzufolge ist dieser Rote als Parfum der wahrscheinlich aktuelle Habit Rouge, die Erkennbarkeit ist hoch, der Einschlag zum Dress Code selig angenehm, die Zufriedenheit ebenso.
Es gibt wenige Düfte, welche Erkundigungen nach sich ziehen mit dieser aktuell untypischen sehr würzigen Sillage für Männer. Dieser Habit Rouge erreichte drei Erkundigungen an einem Morgen bei der Arbeit im Austausch mit Kunden.
Für einen Mainstreamduft kann er als Glücksfall angesehen werden, wenn man den Guerlain-Einschlag mag.
Die Preislage ist akzeptabel, die Ausdauer perfekt.
2 Antworten
1 - 5 von 143