Chevalier

Chevalier

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11 - 15 von 139
Chevalier vor 3 Jahren 15 2
9
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Ein Image und ein Mensch sind zweierlei. Es ist verdammt schwer, einem Image gerecht zu werden. Elvis Presley
Joop als Brand welches im Hause Coty beheimatet ist, hatte es wahrlich nicht leicht. Die Verkaufsschlager brachte man bei Boss unter oder man hatte den günstigen Sektor im Fokus. So zehrte Joop viel zu lange an seinem Rosaroten welcher zu fest verändert wurde und nicht mehr die Verkaufszahlen von früher bringt. Es gab den Nightflight welcher sehr viel Beachtung und Lob bekam in einer Zeit als es nur TV- und Printwerbung gab.
Viele Neuerscheinungen kamen und gingen. Der Joop Wow war ein Anfang aus der langen Zeit der Lethargie oder schon fast Agonie.
Mit diesem Absoluten welcher an den Luna Rossa extreme erinnert, hat Coty einen schönen und gut komponierten Teilnehmer auf den Markt gebracht.
Er ist von 2019 was an mir völlig vorbeiging.
Die schlechte Haltbarkeit kann nicht nachvollzogen werden, Er performt um die 5-6 Stunden sehr stark und wird danach noch etwas mehr als ein Hautduft wahrgenommen. Die Würze beim ersten Sprühen hält er bis am Schluss bei. Der Pfeffer erinnert an den Luna, vielleicht auch an den Bang von Marc Jacobs, welcher auch bei Coty zu finden ist.
Für einen Joop Duft ist er endlich zeitgemäss, angenehm und trotz dem Weihrauch nicht aufdringlich oder in der wärmeren Zeit unpassend. Er wirkt auch bei 30 Grad sehr angenehm und wird nie zu viel oder aufdringlich wie viele Keulen bei diesen Temperaturen.
Preis-Leistung ist für die Grösse der Flasche gut.
Lohnt sich ein Wiederkauf? Wahrscheinlich ja, wenn die Preisklasse so beibehalten wird.
Es ist zu hoffen, dass weitere Joop Düfte wieder überraschen und das schwierige lebenslose Image von Joop abstreifen können.
Der neue Joop Homme lässt die Hoffnung zu, da der Weg des guten Produktes auch hier weiter verfolgt wird.

2 Antworten
Chevalier vor 3 Jahren 5
Zwei Dinge sind zu unserer Arbeit nötig: Unermüdliche Ausdauer und die Bereitschaft, etwas, in das man viel Zeit und Arbeit gesteckt hat, wieder wegzuwerfen. Albert Einstein
Düfte, Parfums oder wie man es auch immer nennen will sind immer noch Luxusprodukte. Die Produkte im mittleren Segment wie ein Eros gehört dazu. Es sind Sachen die man sich kauft, wenn es Einzigartigkeit und Souveränität verspricht.
Die Mode mit den angeblich höher konzentrierten Parfumkreationen ist etwas am abflauen, es gibt sie trotzdem noch in zahlreicher Form.
Der Cool water intense eau de parfum war ein guter Nachkomme vom zu betagtem und zu oldfashioned originalem kühlem Wasser welcher in der Haltbarkeit und im Zeitgeist gut funktioniert. Der Eros Parfum kann diesen Flow leider nicht weiterverfolgen.
Etwas schleierhaft und uninspiriert riecht er nicht stärker oder schwächer, einfach langweiliger als der Originale. Schärfe oder Würze macht der Flame im roten Design richtig gut, dieser Parfumnachkomme ist leider völlig leblos und mit einem Fragezeichen behaftet. Man versteht nicht, wieso es diesen Duft überhaupt gibt. Schlampigkeit im Marketing oder einfach nur Übermüdigkeit und der falsche Glaube nach einfachem Rubel ohne grosse Anstrengung.
Die Haltbarkeit ist schwächer, der Auftritt weniger dominant und die Finesse fehlt.
Die Süsse ist nah dran am Originalen welcher trotz leichterer Bezeichnung länger hält.
Dies aus Sicht von Eurotialia eigentlich ein Genickbrecher, da dieses Parfum ein Rätsel bleibt. Das Patchouli ist hier stärker mit dem vanilligen vermischt. Sonst unklar was dieser hier anders macht als der erste blaue von Versace.
Eine Reformulation des ursprünglichen Eros wäre eine Erklärung, fand jedoch nach zwei Jahren nach Kontrolle der neuen Badges gefühlt nicht statt.
Für eine sonst erfolgserprobte Firma Euroitalia bleibt dieser Wurf wahrscheinlich sehr kurz.
Es bleibt zu hoffen die wirklich guten Produkte wie Blue Dylan und der Flame werden beibehalten und solche Flaschen werden für innovativere Neuerscheinungen eingestellt.

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Chevalier vor 3 Jahren 21 3
8
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Menschen, die immer daran denken, was andere von ihnen halten, wären sehr überrascht, wenn sie wüßten, wie wenig die anderen über sie nachdenken. Bertrand Russel
Bei Brioni ist es so eine Sache, es gibt einen Blog von einem Typen der einen nicht wirklich sitzenden Anzug von Brioni trägt und erzählt und erklärt wie geil sowas ist. Beim ganzen Video denkt man sich wieso was möglich ist, so ein schlechter Sitz und so eine Selbstüberschätzung dieses Typen. Brioni ist nicht Fast Fashion und man sollte auch nicht fragen, wieso diese Anzüge so teuer sind.
Die Teile sind alle von Hand angefertigt und sogar die Knopflöcher an den Manschetten kann man öffnen. Dies gibt es auch bei einem Pal Zileri Anzug nicht, vielleicht habe ich da was verpasst.
Genau gleich ist es bei diesem Duft, er ist nicht ein Sillagemonster, er ist nicht stechend, er ist nicht hey da bin ich. Distinguiertheit ist eventuell eine Beschreibung die passt. Dieser Brioni ist recht vornehm und hat Klasse. Dies findet man bei den vielen Mainstreamer vergeblich, was hier positiv und angenehm in den Vordergrund tritt fehlt bei den Anderen in dieser Klasse. Ein Immergeher welcher mich an den Bally Duft aus den Achtziger erinnert. Die Sillage ist nicht allzu stark trotzdem immer wahrnehmbar, in der Art von einem majeure dissey welcher auch permanent da ist, jedoch nie zur Überforderung neigt. Ambroxan ist dauernd im Kampf mit der Tonkabohne was genial und sehr eigenständig wirkt. In der Eröffnung vor den Zedernholznoten ist Pfeffer wahrnehmbar und erinnert an den Balmain Carbone von Nathalie Lorson.
Die Langlebigkeit ist erstaunlich, man wird sogar in der Ankleidekabine von der Angestellten mit ihrer Maske auf diesen Brioni angesprochen weil dieses Duftbild neu ist und es so noch nicht gegeben hat.
Terre d'hermes oder Fahrenheit waren vor Jahren solche Lichtblicke.
Lalique zog hier für diesen edlen Brioni alle Register. Wenn man den ersten Topseller vor Jahren in grün mit dem holzigen Deckel und dem Namen Jaguar kennt, dann könnte dieser auch sehr erfolgreich werden. Gewisse Ähnlichkeit wegen dem Zedernholz und dem Tabak kann man herausriechen.
Kein Duft von Puig, Coty oder L`oréal hat zur Zeit dieses Understatement und macht trotzdem so gute Laune.
Wenn man einen Tagesbegleiter sucht, welcher Stil, Klasse und gutes Feedback generiert macht man mit diesem Brioni vieles richtig.
Sucht man einen Raumfüller, dann ist ein Eros, Le Male Parfum oder der gute alte A-Men die bessere Wahl.
Als Handschrift oder moderner gesagt als Signature sicher sehr geeignet.
Der Baldessarini in der eckigen Flasche aus den Neunziger hatte einen ähnlichen Abgang.
Ein Vergleich mit Cool Water ist nicht erkennbar, mit Fahrenheit nur bedingt, da er schneller holzig und warm wird.
Eine Empfehlung und Verneigung vor dem Hause Lalique.

3 Antworten
Chevalier vor 4 Jahren 12
9
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Jede Generation lächelt über die Väter, lacht über die Großväter und bewundert die Urgroßväter. William Somerset Maugham
Der Ur-Le Male ist leider nur noch ein Abklatsch seiner Zeit und auf ein altes Väterchen geschrumpft. Die Haltbarkeit und die Sillage ist gegenüber den früheren Batches, nach meiner ganz eigenen Erinnerung nur noch ein Hauch von damals.
Nach vierundzwanzig Erscheinungen mit dem gleichen Torso hat der dreizehnte Parfumeur jetzt endlich und ganz unerwartet den Mut gehabt, seit dem Ultra-Male wieder etwas mehr auf die Langlebigkeit und die Stärke zu setzen. Die meisten Nachfolger waren alle gefühlt zwanzig Minuten auf dem Meer und danach kläglich ertrunken.
Diese Zeiten scheinen mit dem Dinnerjacket und dem grossen Selbstbewusstsein eines Traumschiff-Kapitäns vorbei, die Befürchtung eines schmalbrüstigen und fehlbesetzten silbrigen Eisens kommen hier nicht auf. Die Luftblasen des ewigen Charmeur vom Schwarzwald sind ebenfalls kein Thema.
Die Dominanz geht in die Richtung des Haddocks welcher seine Fluchtiraden über den starken Lavendel immer wieder erwähnt. In Erinnerung an den viermal günstigeren Uomo von Ferragamo wirkt dieser Raumfüller angenehm und harmonisch.
Für Liebhaber der richtigen Werte wie Freiheit, Ehrlichkeit und Loyalität ist dieser dunkle schöne Beau in seinem Dinner Jacket gut investiert.
Er wirkt keinesfalls billig oder aufgesetzt wie viele in dieser Haltbarkeit vergleichbaren Produkte.
Er verleidet trotz Vanille was ein Grund wäre nicht direkt, da Zedernholz sehr ausgleichend wirkt. Er ist nicht oberflächlich und nervig wie viele Kreuzfahrt-Verschmutzer, welche im belanglosen Smalltalk sich gegenseitig zu Tode langweilen.
Er besitzt eine Schwere mit viel Power und gefällt sehr gut.
War hier ein französischer Admiral Pate gestanden? Erinnerungen an den intensiven Dior kommen auf, durch eine Iris welche im Duftgedächtnis so gespeichert wurde.
Als Alternative zum schwachen Urahn eine gute und interessante Alternative . Eher als neuer eigenständiger Duft gedacht, welcher durch Zufall den gleichen Oberkörper besitzt.
Für Leute welche unter der Gesichtsmaske den eigenen Duft wahrnehmen wollen die Top-Lösung.
Für Puristen und die frische Angenehm-für-die-Umwelt-Riecher Konsorte nicht empfohlen als Einstiegsprodukt.
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Chevalier vor 4 Jahren 7
8
Flakon
4
Sillage
2
Haltbarkeit
4.5
Duft
Das Überflüssige ist eine sehr notwendige Sache. Voltaire (1694-1778)
Die Aufmachung im Schaufenster vom grossen Händler mit den vielen Dusch- und Reinigungsartikel und dem Warenhaus in der ersten Etage, ist eigentlich ok.
Die Verbindung mit dem Schauspieler Arnaud Valois in seinem grünen Poloshirt kommt attraktiv, frisch und ziemlich siegessicher daher.
Die Kampagne spricht bei einem Sommertag wie heute und bei einer Temperatur von 33 Grad den Kunden absolut passend an. Die Vorfreude wieder mal einen guten Lacoste zu erhalten ist gross, Die Enttäuschung danach wieder einmal programmiert.
So stark floral mit einem süsslichen Geruch sollte kein Herrenduft sein, diese Art gehört in die Damenwelt.
Für einen Herrenduft im Poloshirt ist er zu flach, zu süss und viel zu klebrig.
Lacoste oder besser Coty hat wieder einmal wie so oft einen überflüssigen Versuch gestartet, die Welt der Poloshirts, die eigentliche Königsdisziplin von Lacoste in Verbindung mit einem Duft zu bringen. Wieso diese Geschichte nicht mit dem klassischen Lacoste pour Homme und einer neueren und besseren Weiterentwicklung gestartet wurde, ist unverständlich. Die Assoziation mit einem Duft und einem Poloshirt war früher immer dieser im 2002 erschienene pour homme. Die Parfumeurin Labbe hat sich mit diesem Auftrag keinen Gefallen getan.
Der Duft scheidet bereits in der Vorrunde aus.
Jeder x-beliebige Axe, Rexona oder Old Spice ist diesem Schwächling im grünen Aufzug überlegen. Man erinnert sich an eine andere Sportart in der sich der englische Skispringer Eddie the eagle etwa gleich lächerlich gemacht hat, nur war dieser nachher Kult.
Der Axe wild Green spielt diesen Lacoste in der Kondition locker an die Wand, es ist nicht zu verstehen wie solch ein Graf von Münchhausen überhaupt mit einem Match Point in Bezug gebracht werden kann. Nicht mal wild Card würdig ist diese Lachnummer.
Nach einer Stunde ist das traurige Spiel vorbei und es ist nichts mehr zu erkennen. Vetiver und Cashmeran steht oben im Text, in der Flasche ist nichts zu erkennen.
Wenn das die Strategie von Coty bei den Lacoste Düften ist, dann wird es bald keine Berechtigung mehr geben. Das wäre jetzt der Zeitpunkt, bei der sich die Besitzerfamilie von Lacoste, Maus und Nordmann aus Genf in der Schweiz, ernsthaft mit der Firma Coty an einen Tisch setzen müsste um diesem Gehabe ein Ende zu setzen. Hier ist die Lizenz völlig aus dem Ruder gelaufen.
Der Parfumeur Francis Kurkdjian hatte sich bezüglich Auftragsarbeiten für Düfte einmal geäussert, dass viele Bestellungen noch nicht mal fertig sind, (Quelle leider nicht mehr gefunden) die Marketingabteilung jedoch die ganze Kampagne schon fertiggestellt hat. Das ist das grösste Problem von Lacoste, die Düfte stimmen absolut nicht mit dem Marketing überein.
Nach dem Timeless und dem Intense geht Lacoste weiter den Weg in die Bedeutungslosigkeit, welcher nicht mal ein vorbeizappen beim Matchball am TV wert ist.
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