Conchi2019

Conchi2019

Rezensionen
1 - 5 von 17
Not my cup of tea!
London Fog eröffnet mit einer ganz wunderbaren Earl-Grey-Note die viel Bergamotte im Gepäck hat, im Hintergrund zartes Raucharoma. Mein Herz macht Freudensprünge, wer die Duftpyramide liest, kann sich auch denken, dass es dabei nicht bleibt.
Viel zu schnell erlischt mein Freudenfeuer und nimmt steile Fahrt in Richtung Honigmilch auf, die Teenote kommt schnell zum Erliegen. Lavendel hier zu sparsam eingesetzt, stattdessen süßt das laktonische Gebräu stark nach. Spätestens jetzt ist mir ganz flau in der Magengegend.
Im Zusammenspiel mit den Basisnoten wird das ganze zu einer dichten Honig-Sandelholz-Milch in überfordernder Intensität.

Mein Fazit: Hier handelt es sich nicht um einen Teeduft im herkömmlichen Sinne. Kopf- und Basisnoten im Zusammenspiel sind mir zu viel des Guten. Dennoch wird London Fog seine Liebhaberinnen finden.
5 Antworten
Neroli eben!
Mit einem erschreckend nasenbetäubendem Nerolipaukenschlag eröffnet dieser Duft.
Somit schlägt dieser Duft alle, einschließlich meiner, die mit Organgenblüten fremdeln, in die Flucht.
Nach einer guten halben Stunde ist das Unheil vorbei und Neroli kommt versöhnlich süßlich daher, ob's an der Vanille liegt?
Tatsächlich bin ich jetzt angenehm überrascht.

Nach etwa 6 Stunden ist Neroli kaum mehr wahrnehmbar, dafür wird es deutlich orientalisch würzig.

Montale konnte mich bisher nicht überzeugen, wobei ich diesen zu den Besseren zähle, obwohl das Opening wirklich gruselig ist.
3 Antworten
Keine Liebe auf den ersten Blick
Iris ist das Mädchen, das man nur aus der Ferne kennt und nicht leiden kann, bis man auf einer langweiligen Party vorgestellt wird und merkt, es ist ein perfektes Match.
Hinterher rockt man jede Party, tanzt auf dem Vulkan und weiß, diese Freundschaft ist toxisch.

Ich bin gleich zu Anbeginn meiner Parfumozeit auf diesen Duft gestoßen und fand ihn damals sehr seltsam.
Der Start, den es für mich nach wie vor in zwei Varianten gibt, fällt einmal sehr medizinisch aus und anderntags schokoladig süß.
Das hat sich bis heute nicht geändert.

IG ist für mich eine Mischung aus einem giftigen Iris-Patchouli serviert an einer Creme von weißer Ganache, das ist der besondere Twist - man weiß nie, ob's die letzte Mahlzeit war.



7 Antworten
Badetag mit Doris Day
Eine für mich der interessantesten Erfahrungen ist, vom Gegenteil überzeugt zu werden.
Meist unverhofft tritt man in ein kleines, neues Universum ein. Ein Universum als klein zu bezeichnen ist etwas absurd, vielleicht probiere ich es mit Mikrokosmos.
Lange Rede, kurzer Sinn - ich habe zeitlebens eine Abneigung gegen intensive Rosendüfte, da ich von ihnen Kopfschmerzen bekomme, deshalb bin ich so verblüfft, dass mich dieser für sich so vereinnahmen kann.
Ich nehme diese Rose sehr intensiv wahr, aber gerade in den ersten Stunden ist da ein frecher, leicht fruchtiger Twist mit dem gewissen Etwas, von dem ich annehme, es ist das Tomatenblatt. Im weiteren Verlauf verlieren sich diese Noten. Es wird mehr pudrig, als seifig.
Wahrscheinlich von dem Heliotrop in der Basis. Die anderen Basisnoten nehme ich im Einzelnen nicht wahr.

Der Flakon versprüht mit seinem Schwämmchen und den zarten Farben Retro-Charme.

So könnte es in Doris Days Badwannenszene in "Bettgeflüster" geduftet haben.
9 Antworten
Ibiza/Chaos 1999
Mir wurde dieser Duft damals von einer guten Freundin gezeigt. Ihre Worte, ich habe sie heute noch im Ohr, das ist mal was anderes. Gute zwei Wochen ging ich dann mit meiner Kaufentscheidung schwanger. Im Sommer 99 reiste ich auch zum ersten Mal nach Ibiza und er war dabei, allerdings wurde es nie die ganz große Liebe. Somit kaufte ich auch nicht nach und irgendwann war er auch vergessen, bis ich 20 Jahre später meinen Einzug auf Parfumo hielt und schwuppdiwupp fiel mir dieses Träumchen wieder ein und mir war klar, dass ich diesen Duft damals nicht richtig verstand.
Um so größer war die Enttäschung, als ich bemerkte, er wird nicht mehr produziert.

Chaos ist ein wunderbar würzig, charismatischer Duft mit hauchdünner Süße. Überhaupt nicht verspielt und sehr erwachsen. Das Remake habe ich schlichtweg verpasst.
Im Nachgang für mich persönlich ein Klassiker.

Vielen Dank an zwei nette Parfumo/as, die mein Duftgedächtnis mit kleinen Proben auffrischten.

Nachtrag:
Mittlerweile darf ich einen Flakon wieder mein Eigen nennen.


4 Antworten
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